Hallo zusammen,
was gibt es eigentlich für Möglichkeiten, die Glasdicke in einer Vollrand-Metallfassung zu kaschieren ?
Ich habe mir vor ein Tagen ein neues Brillengestell bei meinem Optiker ausgesucht und ich bin bei einem wahnsinnig schönen Modell von J.F. Rey hängengeblieben - leider einem (von der Seite aus gesehen) recht dünnen Metallgestell, was ich bisher aufgrund meiner hohen Stäken (R sph. -6,0 cyl. 0,0 / L sph. -6,75 cyl -0,75) immer vermieden habe. Die Randdickenberechnung für das linke Glas hat für Hoya Hilux 1.67 Gläsern 6,9mm ergeben, was mich erst einmal völlig abgeschreckt hat. Bei einer Kunsstofffassung wäre diese Dicke überhaupt kein Problem, aber in einer dünnen Metallfassung...
Allerdings waren die im Geschäft anwesesenden Optikerinnen sowie meine Frau der Meinung, dass das Gestell absolut perfekt zu meinem Gesicht passt (ich natürlich auch). Die Geschäftsinhaberin war so überzeugt davon, mir trotz der Glasdicke eine ästhetische Brille herstellen zu können, dass sie mir schließlich angeboten hat, die Brille ohne Kosten für mich zurückzunehmen, wenn mir das Ergebnis überhaupt nicht gefällt.
Was hat sie denn überhaupt für Möglichkeiten, die Glasdicke optisch zu kaschieren ?
Schade, dass keiner der Fachleute etwas dazu sagt, es hätte mich nämlich auch sehr stark interessiert!
Ich selbst habe mehrere Metall-Vollrandfassungen und kann aus meiner Sicht sagen, dass die Optiker da schon ihre Tricks haben, um die Gläser ein ganz kleines bisschen dünner erscheinen zu lassen. Es ist für mich als Laien schwer zu beschreiben, aber ich entdecke da so etwas wie einen Mini-Tragrand - und so etwas lässt die Gläser tatsächlich "leichter" und gefälliger wirken.
Die Tatsache, dass die Glässer nun einmal sehr viel dicker sind als der Metallrahmen, lässt sich natürlich nicht verschleiern, aber wenn man eine wirklich schöne Fassung gefunden hat, sollte man sich davon nicht abschrecken lassen. Schließlich sieht man auch in einer Kunststoff-Fassung die Stärke der Glaser, zwar nicht so sehr von der Seite (obwohl Gläser dieser Dicke in Kunststoff-Fassungen in der Regel auch überstehen), aber von vorn durch die Verkleinerung der Augenpartie, gegen die man nun einmal kein wirklich effektives Mittel hat, und dann beim etwas schrägen Blick auf die Gläser durch die Myopieringe.
Ich kann dir nur raten, sei froh, dass du eine Fassung gefunden hast, die offensichtlich perfekt zu dir passt, und genieße die neue Brille. Ich bin sicher, sie wird dir gefallen, und du wirst feststellen, dass die dicken Gläser von deiner Umgebung kaum beachtet werden! Es gibt nämlich, zumindest meinem Gefühl nach, immer mehr Leute mit höherer Myopie, so dass man damit kaum noch auffällt, und die Gläser sind inzwischen so weit entwickelt, dass auch stärkere Gläser richtig gut aussehen!
Man kann die Facette so legen, dass das Glas ein wenig vorne herausragt und ein wenig mehr hinten.
z. B. wenn das Glas 8 mm dick ist würde ich es vorne ca. 1-2 mm rausragen lassen, dann ist der Fassungsrand auch noch mal 1-2 mm dick und der Rest ragt hinten heraus.
Des weiteren kann man die Gläser, besonders außen stärker abkanten, das bringt auch noch was. Und zu guter letzt könnte man den Glasrand noch polieren, aber das ist Geschmackssache.
Genau das meinte ich - ihr Fachleute könnt das eben viel besser ausdrücken!
Auch das ist Geschmackssache...ich persönlich würde die Gläser nie so einschleifen und auch keinen stärkeren Kantenbruch machen, da beides in meinen Augen unschön aussieht und eben noch mehr auffällt.
In Sachen Kaschierung kann man nur ein Glasmaterial wählen, das so dünn wie möglich ausfällt. Ob bei Deinen Werten, bei Deinen Zentrierdaten und der Fassungsgröße ein 1,74er Glas im Vergleich zu einem 1,67er einen Vorteil bringt, das kann Deine Optikerin ausrechnen (lassen). Und dann kannst Du selbst entscheiden, ob Dir die paar 1/10 mm Dickenvorteil der Mehrpreis wert ist.
Daumen hoch, da kann ich Dir nur recht geben.
LG
Liege ich richtig mit meiner Vermutung, dass das eine Art Gratwanderung ist - also genial aussieht, wenn man es ganz dezent anwendet, aber absolut beknackt, wenn man es damit übertreibt?
Als Gratwanderung würde ich es nicht ausdrücken, eher vielleicht als Ansichtssache.
Ich habe es vor gefühlten 100 Jahren in meinem Ausbildungsbetrieb so gelernt und später auch auf der Meisterschule. Und was mußte ich lernen und erfahren...es sieht immer besser aus (sowohl von vorne als auch von der Seite), wenn bei einem Minusglas die Vorderfläche schön bündig mit dem Fassungsrand abschließt.
Auch sollte bei einem (dickeren) Minusglas die Facetten oder die Nut (Rille) immer vorderflächengesteuert , dh. parallel zur Vorderflächenkante verlaufen.
Wie gesagt, das ist meine Meinung, kongruent zu meiner Ausbildung.
LG
So, die Brille ist schon da
Die Gläser wurden genau so wie von Jack beschrieben eingebaut: absolut bündig mit der Front der Fassung und die Biegung der Fassung wurde genau der "Kurve" der Gläser angepasst. Perfekte Handarbeit !
Die Glasränder wurden nicht poliert, da die Fassung hauptsächlich mattanthrazit ist und lt. der Optikerin ein polierter Rand mehr auffallen würde als ein mattierter. Fasen oder Abkantungen kann ich ebenfalls nicht erkennen.
Da die Fassung von vorne gesehen einen breiteren Rand hat als von der Seite (kann man sich ein wenig wie ausgestanztes Blech vorstellen), ist frontal und bis zu einem Winkel von geschätzten 45 Grad überhaupt nichts von der erheblichen Glasdicke zu bemerken - von dem üblichen und unvermeidlichen Versatz in der Augenpartie und den "Myopieringen" mal abgesehen. Schaut man allerdings direkt von der Seite drauf oder nimmt die Fassung in die Hand, sieht es schon recht übel aus. Da weiß ich noch nicht genau, ob ich damit so glücklich bin.
Von dünneren Kunststoffgläsern mit 1,74er Brechungsindex hat mir die Optikerin übrigens wegen der schlechteren Abbildungsqualität, dem erheblich höheren Preis und der doch recht übersichtlichen Dickenersparnis abgeraten, Glas hat sie aufgrund des Gewichts gleich völlig ausgeschlossen, da ich nur Brillen mit leichten Kunststoffgläsern gewöhnt bin.
Einziger Wermutstropfen: irgendwie sah die Fassung im Geschäft dann doch viel besser aus als jetzt mit Gläsern und im "Normallicht", irgendwie gefühlt eine Nummer zu groß und zu dunkel. Allerdings stehe ich mit dieser Meinung auch völlig alleine da, vielleicht müssen wir erstmal Freundschaft schließen, da sie völlig anders als meine anderen Brillen aussieht
Und diese Nasenpads machen mich völlig wahnsinnig, irgendwie ist die Nasenauflage von Acetatfassungen tausendmal bequemer
@braunschweiger
Ihr werdet Freundschaft schließen, du und deine neue Brille! Als "überzeugter Brillenträger und -sammler" solltest du das Potenzial haben, dich auch mal auf was ganz Neues, Ungewohntes einzustellen!
Glaub mir, du bist der Einzige, der sich deine Gläser so genau von der Seite anschaut, und du wirst dich bald daran gewöhnt haben. Dass es "übel" aussieht, nehme ich dir nicht ab - ich weiß, wovon ich rede, ich habe ähnliche Glasdicken, in Vollrand- wie auch in Teilrandfassungen. Wenn der erste Schock vorbei ist, wirst auch du es nicht mehr als "übel" empfinden. Es sind deine Gläser, du brauchst sie, versuche, sie zu akzeptieren!
Wenn du die Brille momentan als zu dunkel empfindest, versuche, den Farbton mit der Kleidung aufzugreifen, dann wirst du dich wohler fühlen. Wenn du dich erst an die Brille gewöhnt hast, wird das kein Problem mehr sein. Ich habe eine Brille, die ich sehr mag, die aber eigentlich zu dunkel für mich ist - mit farblich passender Kleidung aber fühle ich mich richtig wohl damit.
Dass die Brille jetzt mit Gläsern schlechter aussieht als vorher, kann ich mir nicht vorstellen - eine Brille "lebt" doch erst mit den Gläsern, mit Plastikscheiben ohne Wirkung sieht sie nach nichts aus!
Und was die Nasenpads angeht - auch diese haben Vorteile, z.B. im Sommer, wenn man schwitzt. Wenn es gar nicht geht - vielleicht kann der Optiker die Pads gegen eine andere Variante tauschen, die für dich komfortabler ist.
Ich bin sicher: Als überzeugter Brillenträger und -sammler wirst du es bald genießen, mal was ganz anderes auf der Nase zu haben als früher!
@braunschweiger
Nun würde es mich aber wirklich mal interessieren, wie dein Gefühl mit der neuen Brille jetzt nach gut einer Woche ist!
Sollte mein letzter Kommentar dich nerven bzw. davon abhalten, dich hier weiter zu äußern, nur heraus mit der Sprache, dann lösche ich ihn!
@faceblind_lady
Freundschaft habe ich mit der Brille bisher nicht geschlossen, sie lag meistens in der Schublade rum. Ich habe sie nur mal am Abend zu Hause getragen, was aber in erster Linie daran liegt, dass ich mit den Nasenpads überhaupt nicht klarkomme und nach spätestens zwei Stunden völlig genervt bin.
Ich habe jetzt schon die vierte Variante Pads drin, wobei die neueste zumindest die beste ist (ganz kleine runde Silikonpads und die Halter der Pads sind jetzt so weit nach vorne gebogen, dass der Rand der Pads fast nach vorne aus dem Rahmen rausguckt - letzteres musste ich aber selbst machen, da der Optiker es so extrem nicht einstellen wollte, sieht auch irgendwie etwas seltsam aus). Durch die kleinen Pads ist das Gewicht der Brille zwar leider auf zwei ziemlich kleine Punkte konzentriert, aber wenigstens sind die Auflagepunkte jetzt in halbwegs ähnlicher Position wie bei meinen anderen (Kunststoff-)Fassungen und der Sitz ist etwas erträglicher, wenn auch nicht komplett angenehm.
Mit dem Aussehen der Fassung "in freier Wildbahn" und den sichtbaren dicken Glasrändern werde ich nach wie vor nicht wirklich warm.
Fazit: Das nächste mal wieder eine Kunststofffassung ohne Nasenpads, diese Fassung werde ich vermutlich eher selten tragen.
sorry, trag die brille und sei froh das du damit gut gucken kannst, stell dich bitte nicht so an.
VG!
Molle81
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Sorry molle 81,
ich habe lediglich auf die Frage von faceblind_lady geantwortet, also spar dir solche Kommentare, die bringen niemanden weiter.
Hallo braunschweiger,
das ist ja echt ein Jammer, ich hätte mir nie vorstellen können, dass es zu einer derart heftigen Nasenpads-Unverträglichkeit kommen kann! Es scheint ja eine ganz tolle Brille zu sein, die allen gefällt, aber was nützt es, wenn du dich damit nicht wohl fühlst.
Da wirst du wohl doch vom Rücknahmeangebot der Optikerin Gebrauch machen müssen, wenn auch bestimmt mit einem sehr schlechten Gefühl, weil sie sich dort so viel Mühe gemacht haben.:-(
Ich drück dir die Daumen, dass sich eine für alle Seiten akzeptable Lösung findet!
LG
Hallo faceblind_lady,
ich habe den freien Vormittag genutzt um Zange und Schraubendreher einfach einmal selbst in die Hand zu nehmen. So konnte ich nach langem Rumprobieren mit allen 4 Padvarianten und verschiedensten Positionen der Nasenpads tatsächlich eine Stellung der Padträger finden, die bequem ist - und das ganze sogar mit den (größeren) Originalpads und nicht den Silikonvarianten. Die Position ist zwar völlig anders, als sie die Optikerin bisher eingestellt hatte - aber sie scheint zu funktionieren.
Hurra, damit scheint das größte Problem gelöst zu sein, ich habe die Brille seit heute Mittag ohne nennenswerte Beschwerden auf !
LG
Wow - das ist ja mal eine gute Nachricht! Vielleicht freundet ihr euch ja doch noch an, ich drücke weiterhin ganz kräftig die Daumen!
LG