Bei Brillengläsern im Minusbereich ist ja bekanntlich ein Verkleinerungseffekt bei den Augen bzw. bei der seitlichen Gesichtspartie zu erkennen.
Kann man diesen Verkleinerungseffekt etwas abmildern, in dem man einen anderen Glasindex nimmt (Beispiel 1,74 Kunststoff gegen 1,9 Silikatgläser), so dass dieser Effekt, gerade der seitlichen Gesichtspartie im bereich der Gläser, etwas vermindert wird oder ist er immer gleich stark ?
Moin Kauli,
der Effekt ist bei Minusgläsern nur gering unterschiedlich bei höheren Indexen. Das liegt daran, dass bei der Vergrößerung (natürlich auch bei negativer Vergrößerung) die Mittendicke eine große Rolle spielt. Und eben diese ist bei allen Inexen ralativ gleich.
Viele Grüße
Eberhard
Moin Eberhard,
danke für Deine Antwort !
Ich habe ja derzeit ein 1,74er Kunststoffglas in der Brille. Wenn ich das Kunststoffglas gegen ein 1,9 Silikat austauschen würde, hätte ich (ungefähr) eine Minimierung der Randdicke von ca. 1 bis 1,5 mm. Silikat 1,9 hat ja gegenüber dem Kunststoffglas eine minimalst dickere Mittendicke, wenn ich mich nicht täusche.
Somit könnte der Verkleinerungseffekt, gerade im Bereich des Gesichtsrandes , eventuell doch etwas abgemildert werden? Wie ist Deine Meinung dazu ?
Hallo Kauli,
Die Verkleinerung ist zum allergrößtem Teil von der Glasstärke abhängig, das Glasmaterial spielt da fast keine Rolle.
Wenn du bisher mit deinen 1,74 Kunststoffgläsern zurechtgekommen bist bleib dabei.
Mineralische 1,9 Gläser sind deutlichst schwerer (spez. Gewicht 3,99 1,74 Kunststoffgläser spez. Gewicht 1,46)
Darüberhinaus ist die Abbezahl noch etwas schlechter (32 beim 1,74 Kunststoff zu 30 beim 1,9 Mineral).
Der Verkleinerungseffekt ist nicht sehr ausgeprägt.
Viel mehr stört mich dieses "Eindrücken" des Gesichtsrandes im Bereich
des Brillenglases. Ich denke, je dünner der Randbereich des Glases ist,
desto geringer fälkt ja auch die Wölbung von der Mitte bis zum Glasrand
aus. Dies dürfte den Effekt am Gesichtsrand doch etwas minimieren, oder?
Ich habe nun zum ersten Mal Kunststoffgläser, vorher immer
eon 1,9 Silikatglas gehabt. Höchster Wert
auf dem rechten Glas ist -5,5 cyl -1,5.
@brillenpeter:
Da habe ich eine kleine Zwischenfrage: Im Zeiss-Brillenglaskomendium habe ich über mineralische Gläser gelesen:
Bei gleicher Brechzahl weniger Farbsäume verglichen mit organischen Gläsern
Wenn das so ist und die Abbezahl bei 1,9 Mineral ja auch nicht so viel schlechter ist als bei 1,74 Kunststoff, ist die chromatische Aberration bei den hochbrechenden Mineralgläsern tatsächlich spürbar stärker als bei den Kunststoffgläsern?
Ob nun lt. Ernst A. 30 oder 32...das ist Pille-Palle; wichtig bei der Verträglichkeit ist die Höhenzentrierung, gerade bei den 1.74er Kunststoffgläschen...da diese immer asphärisch oder bi-asphärisch sind.
Und bei den Werten von sph -5,50 cyl -1,50 würde mich mal die Achse und die Maße und Art (Metall oder Kunststoff) der Fassung interessieren.
Selbst bei einer Achslage von 90° halte ich ein 1,9er Mineralglas bei den Werten für übertrieben...
LG
Also, meine Werte sind:
R -5,5 cyl. -1,5 A 90 PD 32,5
L -4,75 cyl. -1,5 A 90 PD 32,5
Bislang hatte ich immer Silikat 1,9 in meinen Brillen. Mir ginbg es halt um möglichst dünne Gläser. Meine Gestelle waren auch immer recht klein, einmal Durchmesser 3,6 x 2,4 cm und bei der letzten Brille 4,1 x 2,2 cm Durchmesser eines Glases. Entsprechend dünn fielen die Gläser aus und insbesondere der optische Eindruck, daß der Gesichtsrand im Bereich des Glases "nach innen eingedrückt" wird, fiel nicht sonderlich auf.
Nun habe ich eine RayBan Brille mit 1,74 Kunststoff AS. Ich bin absolut zufrieden. Sieht gut aus und eine Glasdicke sieht man durch den Kunststoffrand nicht. Auch das Sehen durch diese Gläser ist wirklich gut und bereitet mir keinerlei Probleme.
Das Einzige, was mich halt geringfügig stört ist, dass der Gesichtsrand im Bereich der Gläser natürlich nun stärker nach innen "eingedrückt" wird. Zwar nur minimal, aber es fällt zumindest mir im gegensatz zu den alten Brillen auf. Dies ist natürlich auch den größeren Gläsern geschuldet. Ein Glas hat bei der RayBan nun den Durchmesser 4,9 x 2,5 cm (Diagonale beträgt 5 cm).
Daher wollte ich nur wissen, ob man den "Eindrückeffekt" durch ein dünneres Glas etwas minimieren kann. Die 1,9 er Gläser sind ja am Rand etwas dünner und daher natürlich von der Glasmitte bis zum Rand etwas weniger stark gewölbt als bei einem 1,74er Glas. Entsprechend dürfte der Eindrückeffekt etwas minimiert werden. Der Augenverkleinerungseffekt wird wahrscheinlich ziemlich gleich bleiben.
Ich habe im Internet ein Bild gefunden um zu zeigen, was ich meine. Hier der Link:
http://1.bp.blogspot.com/_3CatgdhZ7DM/TNFRCu0US9I/AAAAAAAAAzw/y6mynZkGjB...
Schaut mal bei der Dame auf das (von uns aus gesehene) linke Glas. Da sieht man diesen Effekt recht deutlich. Zwar ist er bei mir nicht so ausgeprägt, aber ich möchte nur wissen, ob man diesen Effekt durch ein dünner geschliffenes Glas, welches am Rand dünner geschliffen ist, etwas minimieren kann.
Hallo Kauli,
da muß ich Dich leider enttäuschen, dieser Versatz ist von der Höhe der Glaswerte und von der Glasbreite (Abstand von der "Kante" zum opt. Mittelpunkt hin) abhängig...und nicht von der Randdicke.
Abgesehen davon, ein mittelstarker Zylinder und beiderseits exakt 90°...das betrachte ich immer skeptisch.
Sieht mir nach einem Achsabgleich mit dem Schätzeisen aus.
LG
Hallo Jack !
Danke Dir . Dann muss ich leider mit diesem kleinen Versatz leben. Ich dachte, dass ein dünneres Glas am Rand zumindest eine minimale Besserung hätte.
Zur Achse: ich habe einen Sehtest beim Optiker machen lassen. Sehr lange, sehr ausführlich. In der Tat hatte er eine beidseitige Achse von 90 Grad gemessen. Meine alten Werte lagen da noch bei 100 bzw. 80 Grad. Die Brille habe ich ja jetzt und ich muss sagen, dass ich hiermit einwandfrei sehen kann. Probleme gibt es nicht.
Dann ist ja alles in Butter...