Liebe Forumgemeinde,
ich habe bereits seit Teenagerjahren massive Probleme mit Doppelbildern. Ich kann kaum lesen (was mir beruflich große Probleme macht), und jetzt kommt als weiterer Punkt noch die Altersweitsichtigkeit dazu, so dass die Sehkorrektur-Problematik in eine neue Phase eintritt. Derzeit lese ich am besten einäugig ohne Brille.
Eine Brille trage ich seit 1988 (erhielt sie mit 19). Damals wurde nur eine geringfügige Kurzsichtigkeit korrigiert, die mittlerweile bei 1,25 links und 1,5 rechts liegt.
Bis vor einem halben Jahr dachte ich, da könne man nichts machen außer Übungen, aber ich habe das Gefühl, ich müsste den ganzen Tag trainieren, damit die überhaupt was bringen. Zudem bin ich nicht der Typ, der jeden Tag eine halbe Stunde trainiert, nur um einigermaßen sehen zu können, und ich habe auch nicht das Gefühl, dass die Schmerzen davon besser werden. Das einzige, was ich hatte (seit Ende der 90er), war eine Prismenbrille mit 1 Prisma (0,5 auf beiden), mit der ich aber nie wirklich gut zurecht kam. Bei der letzten Bestimmung beim Optiker (mit Kreuz) waren es 3 Prismen in der Ferne, für die Nähe konnten wir uns irgendwie nicht einig werden, weil wir da mit einer Leseprobe gearbeitet haben und ich bei ab- und Zuschaltung von Prismen nie genau sagen konnte, ob es besser oder schlecher wird, gut war es irgendwie nie ...
Dann habe ich neue Hoffnung geschöpft, da ich gehört habe, dass Strabismus divergens intermittens im Prinzip doch operiert werden kann, und habe am Mo. einen Termin in der Sehschule in Berlin-Buch. Leider meinten sie am Telefon, dass der Schielwinkel eventuell zu klein für eine Operation ist, und sie einen "Trageversuch mit Prismenbrille" machen wollen.
... Soll das der Weisheit letzter Schluss sein? Zumal befürchte, dass davon meine Kopfschmerzen etc. auch nicht weggehen ....
Ich hatte gehofft, den das Problem mit den Doppelbildern operativ lösen zu können, um für die Ferne wieder Kontaktlinsen tragen zu können (komme ich eigentlich besser mit zurecht als mit Brille) und die Nahsicht mit einer "normalen" Lesebrille zu korrigieren.
Ich habe versucht, selbst einen Schielwinkel (in der Nähe) zu messen und komme eher auf Werte von 5-8 Grad (bei 40-60 cm Abstand zwischen Auge und Bild) - die Verschiebung der Bilder gegeneinander scheint konstant zu sein
Was soll ich tun? Worauf soll ich achten?
Bitte um Hilfe! Ich bin mittlerweile ziemlich verzweifelt und hoffe auf wenigstens ein BISSCHEN Lebensqualität!
Moin,
lasse Dir die neu gemessenen Prismen in eine Brille fertigen. Die Korrektion sollte mindestens 3 Monate beschwerdefrei getragen werden. Wenn danach keine Steigerung messbar ist, ist die OP nicht nötig. Die Prismenbrille schon.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo aks
Frage Deinen Optiker nach Prismenfolien zur Korrektur. Eine ganze Prismenfolie kostet um die 80 Franken; mein Optiker schaffte es jeweils, für meine Brille (die ich seit Jahren hatte, aber ohne Prismenkorrektur) nur eine halbe Folie zu verwenden, also 40 Franken. Diese Folien sind ideal zum testen, ob man mit Prismen überhaupt klar kommt; und um sich langsam an den Wert heranzutasten, bei dem ein beschewerdefreies Sehen möglich ist. Deine Augenmuskeln dürften ziemlich verkrampft sein. Ich habe im Juli letzten Jahres auch zuerst eine 3-Grad-Folie auf ein Brillenglas bekommen, 3 Wochen später 5 Grad, dann 8, und so weiter, bis wir beim Endpunkt von 8.75 angekommen sind und dann gab es die ersehnte Brille; die Prismen aufgeteilt auf beide Brillengläser.
Auch bei mir erklärte der Optiker, bei so kleinen Werten operiere man nicht, aber ich bin glücklich mit Brille.
Alles Gute!
Elisa
Auch ich halte den Prismentrageversuch mit Folie - sofern die Werte nicht zu hoch sind, denn dann wirkt die Folie eher wie eine Teil-Okklusion, weil sie das Sehen einschränkt - für sinnvoll. Besonders, wenn zu erwarten ist, dass sich die Werte binnen weniger Wochen schon wieder ändern.
LG
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Hallo, danke für eure Antworten!
Bei der ersten Untersuchung (Sehschule Klinikum Berlin-Buch) wurde ein Schielwinkel von ca 22 Grad in der Nähe und ein sehr geringer (etwa drei Grad, aber ich glaube, sie wollten sich da auf keinen Wert festlegen, da meine Augenmuskeln "dauerverkrampft" seien) in der Ferne festgestellt. 22 Grad wären mit Brille ja ohnehin nicht korrigierbar.
Trage jetzt für drei Tage ein Augenpflaster, mogen ist dann der nächste Termin. Zum einen wollen sie sehen, wie groß der Fernwinkel tatsächlich ist, zum anderen wollen sie nochmal meine Brille (kurzsichtig) mit vollständiger Lähmung der Akkomodation durchmessen, da sie den Verdacht haben, die könnte zu stark sein. Ich hoffe, dass sie dann auch nochmal sehen, wie es mit dem Nahsehen aussieht, da bei mir die Altersweitsichtigkeit ja schon losgelegt hat. Von einem Prismenaufbau o.ä. haben sie nichts gesagt.
... und eine Brille möchte ich eigentlich um jeden Preis vermeiden, da ich mit Kotaktlinsen viel besser klarkomme ...
Ansonsten: Was gibt es denn noch für gute Adressen in Berlin?
Hallo,
der Schielwinkel in der Ferne ist nach 3 Tagen Auge zukleben auf ganze 5 Grad geklettert. In der Nähe wurden 19,5 Grad gemessen.
Zudem wurden meine Brillenwerte mit Lähmung der Akkommodation etwa 0,5 Dioptrien kleiner gemessen als ich tatsächlich in der Brille habe (-0,5/-0,25 links und -1/-0,5 rechts).
Für die Ferne soll jetzt eine 10 Dioptrien Prismenfolie auf meine normale Fernbrille bekommen (bzw. 8, da zwei Prismen ja schon in der Brille sind). Für die Nähe kriege ich 10 Prismen auf Fensterglas. Ende Mai ist der nächste Kontrolltermin ....
Von OP wollen sie in Buch erstmal nichts hören, obwohl sie da wohl sonst wenig zögern.
Hat jemand ansonsten Erfahrung mit so großen Unterschieden in den Schielwinkeln (also nach außen)?
Danke und lieben Gruss,
AKS
Du siehst jedenfalls, dass die Fernsicht sich dem Nahwert annähert. Da hier vermutlich nicht nach MKH gemessen wurde, gibt es noch eine Menge Interpretationsspielraum für Deine Sehproblematiken.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass dich Ferne und Nähe wertmässig später noch weiter angleichen, indem sich nach den jetzigen ersten Messungen durch das Tragen dieser Teilkorrektionen Verspannungen lösen lassen.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Lieber Paul-Gerhard Mosch,
herzlichen Dank für Deine Antwort!
Mein Optiker meinte, dass die Messungen, die er damals gemacht hat, Messungen nach MKH waren (Haase war sogar an seiner alten Ausbildungsstätte tätig :-)), er hat aber nur drei Grad oder so in der Ferne gefunden. Die Nähe hat er nicht gemessen.
Die Werte, die ich hier genannt habe, wurden bestimmt, indem ich ein Licht fixiert habe und meine Augen dabei abwechselnd abgedeckt wurden und Prismen davorgehalten wurden. Die zweite Messung, auf der die Korrektur basiert, wurde durchgeführt, nachdem das Auge drei Tage abgeklebt gewesen war.
Ja, leider geht es mir im Moment gar nicht gut ... habe mein Update im andren Thread geschrieben:
http://www.optometrie-online.de/node/6208#comment-77042
Wieso habe ich den Eindruck, die Schmerzen in Nacken und Rücken werden schlimmer, während sich im Gesicht vielleicht tatsächlich Verspannungen lösen?
Liebe Grüße - ich freue mich über jede Antwort von Betroffenen wie auch von Fachleuten,
aks