Guten Morgen,
ich bin fast 34 Jahre alt und schiele seit meiner Kindheit mit dem rechten Auge. Auf dem linken Auge trug ich als KInd ständig ein Pflaster auf dem linken Auge, damit das schielende Auge trainiert wurde. Ich weiß gar nicht, nach so vielen Jahren, ob das jemals was gebracht hat. Nun gut ... Ich trage seit jeher normale Einstärkengläser. Die genauen Werte habe ich grad nicht zur Hand. diese dürften aber vielleicht gar nicht sooo wichtig und interessant für meine Fragen sein?
Auf jeden Fall bekomme ich mittlerweile täglich Kopfschmerzen, wohl aufgrund der Brille, weil meine Augen sich ständig der Umwelt anpassen. Besonders auf die Nähe (ich habe einen PC-Arbeitsplatz) fällt es mir immer schwerer. Ich bekomme dies natürlich hin, aber im Laufe des Tages spüre ich diese Augenbewegung vom schielenden Auge immer deutlicher. Ist es morgens noch mehr oder weniger irgendwie Gewohnheit fürs Auge, sich immer wieder anzupassen, sagt es mir im Laufe des Tages, dass es nicht mehr will. So kommts mir vor! Teilweise spüre ich diese Augenbewegungen auch, wenn ich die Augen geschlossen habe. Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein!?
Zurückblickend kam mir der Gedanke, dass ich vielleicht immer "nur" Kopfschmerzen bekommen habe, weil ich eben "nur" eine Einstärkenbrille habe und keine Prismengläser. Ich habe nämlich verdammt oft Kopfschmerzen bis hin zur Migräne. Ich bin zwar auch wetterfühlig - und das ist keine Einbildung - was mir auch im wahrsten Sinne des Wortes Kopfschmerzen bereitet. Aber ok, ich will zurück zum Thema!
Ich möchte aber, weil es evtl. nicht nur für mich wichtig ist, sondern evtl. für euch auch, meine Erfahrungen mit Augenärzten und Optikern teilen, die ich in den letzten Wochen gemacht habe. Ich habe meine Arbeitsunfähigkeit mal dazu genutzt und bin von Arzt zu Arzt und von Optiker zu Optiker gefahren. Nicht, dass mir langweilig gewesen ist, sondern ich wollte einfach mal die Meinungen von möglichst vielen verschiedenen Leuten hören, die sich mit der Materie auskennen sollten.
Ich war bei drei Optikern - von verschiedenen Geschäften/Ketten - und ich war bei drei Augenärzten. Da es so unendlich schwierig ist, einen Termin zu erhalten, habe ich mir weitere Augenarztbesuche verkniffen.
Auf jeden Fall scheint es zwei Fraktionen zu geben. Eben eine Augenarztfraktion und dann eine Optikerfraktion.
Und das alles hier meine ich völlig wertungsfrei. Ich möchte, dass mir geholfen wird und daher möchte ich möglichst viel Input geben.
Ich sprach beide Fraktionen auf o. g. an.
Die Ärzte rieten mir davon ab, wobei die Statements dazu äußerst knapp waren und irgendwie kam es mir so vor, als wenn ich damit einen "wunden Punkt" bei den Ärzten getroffen hätte. Wenn man einmal mit Prismen anfängt, müsste man immer mit Prismen und mit immer mehr Prismen arbeiten, da es ewig dauert, bis man mit Prismen den vollkommenen entspannten Zustand des schielenden Auge erreicht. Und wenn man einmal mit Prismen angefangen hat, gibts kein Weg mehr zurück. D. h., man könnte wohl nicht mehr zu einer normalen Einstärkenbrille zurückkehren. An dieser Stelle habe ich leider nicht weiter nachgehakt. Daher interessierts mich jetzt umso mehr, warum das nicht gehen sollte. Wenn man vorher das Auge auf Prismen trainiert hat, kann man es doch auch zurücktrainieren, oder? Ein Gerät, mit dem man die Augen auf evtl. notwendige Prismen untersuchen kann, hatte aber wohl keiner von den Ärzten.
Bei den Optikern war es genau das Gegenteil. Zwar hatte von denen leider auch kein Gerät, mit denen man auf Prismen untersuchen kann, aber dort erhilet ich eben eine andere Erklärung. Nebenbei, wo kann ich denn bitte eine Untersuchung auf Prismen erhalten, wenn nicht bei Ärzten und drei verschiedenen Optikern??? Die Optiker sagten mir, dass durch Prismen das schielende Auge eben in diesen entspannten Zustand gerät und es nicht ständig akommodieren? muss. Das Licht würde anders gebrochen und ermöglicht es dem Auge, eben in diese Entspannungsposition zu kommen. Die normale Einstärkenbrille gaukelt dem Betrachter, also auch mir selbst nur vor, dass das Auge nicht mehr schielt. Es sieht zwar so aus, weil es nicht nach innen wandert, wenn ich die Brille trage, aber selbst die (fast) gerade Position des schielenden Auges nach vorne, ist die Anspannungsposition. Das kann ich auch so irgendwie bestätigen, weil obwohl ich die Brille trage, guckt das schielende Auge nur gerade nach vorne, wenn ich es entspanne. Wenn ich es anspanne, wandert es dennoch, trotz Brille, ein wenig nach innen. Ich bin von allen Optikern gefragt worden, ob ich nicht endlich wieder ohne Kopfschmerzen leben möchte und evtl. sogar auch räumlich sehen können möchte. Na klar, möchte ich das! Bei den Optikern fühlte ich mich subjektiv besser aufgehoben, einfach wohler. Und vielleicht auch aus diesen Punkt: Kosten und Geld. Lt. Optikern ist es so, dass eine Prismenuntersuchung nicht von den Krankenkassen bezahlt wird, der Augenarzt also nicht dafür bekommen würde. Und eine solche Untersuchung ist nicht mal eben so schnell gemacht. Und ja klar, Optiker möchten auch Geld verdienen. Und ein Prismenglas kostet mehr, als ein normales Einstärkenglas und wenn das stimmt, was mir die Ärzte gesagt haben von wegen immer mehr Prismen, dann wäre ich ja ständig beim Optiker und müsste immer neue Prismengläser bestellen. Lt. Optikern gehört diese Prismenuntersuchung wohl auch gar nicht zum Studium eines Augenarztes. Und was nicht schulmedizinisch gelehrt wird, ist wohl auch nichts. Leider konnte mir auch keiner sagen, wo ich eine Prismenuntersuchung machen kann, daher auch meine o. g. Frage.
Zumindest sind sich die Augenärzte und Optiker bzgl. meiner aktuellen Brille einig. Die "normalen" Werte, die in meine Gläser eingearbeitet/geschliffen sind, sind die, die ich bei einer Einstärkenbrille brauche.
Für mich stellen sich insgesamt folgende Fragen:
1.) Wie viele Untersuchungen und somit verschiedene Prismengläser benötigt es, bis das Auge mit diesen Prismen zur vollständigen Entspannung kommt? Kann man das so pauschal sagen? Kann es schon nach der ersten Untersuchung zu Ende sein oder ist das eine neverending story?
2.) Wenn ich aufgrund einer eingehenden Prismenuntersuchung Prismengläser trage, wie lange kann es dauern, bis sich meine Augen an diese gewöhnt haben?
3.) Wenn ich aufgrund einer eingehenden Prismenuntersuchung Prismengläser bestelle und ich nach einiger Zeit merke, dass ich bzw. meine Augen doch nicht damit klarkomme (Doppelbilder?!), gibt es gegenüber dem Untersuchenden und des Optikers, bei dem die Gläser bestellt worden sind, eine Geld-zurück-Garantie?
4.) Würde eine Brillenversicherung die Kosten einer immer neuen Brille aufgrund von immer mehr Prismen zahlen?
5.) Was sind eurer Meinung nach die allgemeinen Vor- und Nachteile von Prismengläsern?
6.) Was sind nachgewiesene Vor- und Nachteile von Prismengläsern?
Ich hoffe, ich habe nichts vergessen.
Ich freue mich auf eure Antworten.
Grüße
Hallo leongaultier!
Ich bin keine Optikerin oder Augenarzt, sondern "nur" Prismenbrillenträger, aber ich kann von meinen Erfahrungen berichten und den Rest machen die fleißigen und sehr hiflreichen Experten hier.
Ich hatte vor 3 Jahren auch sehr oft und sehr starke Kopfschmerzen, auch ich arbeite am PC und konnte am Ende des Arbeitstages meine Augen "pochen fühlen", durch meine Prismenbrille (ich hab nur eine minimale Korrektur) sind die Kopfschmerzen komplett verschwunden. Diese Korrektur trug ich 3 Jahre lang und bin damit beschwerdefrei geworden und hätte sie wohl auch ohne wieder Schmerzen zu bekommen noch länger so tragen können. (aber ich wollte eine neue Fassung und hab mich da auch noch mal ausmessen lassen).
Zum Ausmessen: es gibt eine Messmethode, die MKH (Mess- und Korrektionsmethodik nach Hans-Joachim Haase), die Optiker durchführen. Auch nicht jeder, aber einfach mal durchtelefonieren oder dir hier im Forum einen Tip in deinem Postleitzahlen-Bereich geben lassen. Hans-Joachim Haase war Optiker und daher wird die Methode wohl nicht (nie?) von Augenärzten genutzt um Winkelfehlsichtigkeiten festzustellen und auszugleichen.
Meine erste Prismenbrille hatte 0,50 Prismen, nach 3 Jahren bin ich jetzt bei 1,5...ist natürlich eine Steigerung. Aber ob das nun immer so weiter geht und ich alle 3 Jahre 1 Prisma mehr brauche und es allen so geht...keine Ahnung.
Was die Geld-Zurück- Sache angeht: ich hatte mit meiner 2ten Brille auch starke Schwierigkeiten, aber da war es ein Fehler in der Bestellung und die Prismen waren falsch aufgeschrieben worden. Aber das konnte ich problemlos reklamieren und bekomme kostenfrei korrekte Gläser.
So, das nur von mir. Andere können dir bestimmt detaillierter helfen!
Ich wünsche schöne Festtage!
Hallo Leon
Ich bin auch keine Spezialistin, sondern Betroffene. Bei wir war es so dass erst, als ich 57 Jahre alt war, ein Optiker gemerkt hat, dass ich winkelfehlsichtig bin. Mindestens 2 Augenärzte und 3 Optiker merkten nichts.
Der Optiker hat die Korrektur zuerst mit Prismenfolien gemacht. Prismenfolien werden auf ein Glas der bestehenden Brille geklebt und sind sehr viel günstiger als eine Prismenbrille. Erst als meine Augen sich entpannt hatten und klar war, was für eine Prismenbrille ich brauche, habe ich eine solche bekommen. Die Austestzeit dauerte etwa 4 Monate und seit zwei Monaten habe ich nun eine Prismenbrille. Als ich vor einer Woche beim Optiker war, um nun noch eine Computer-/Lesebrile zu bestellen, hat er noch einmal nachgetestet und kam wieder auf das genau gleiche Ergebniss.
Dank der Prismenkorrektur habe ich räumliches Sehen erlangt. Das war für mich eine vollige Überraschung, den mir war nicht bewusst, dass mit meiner Sicht etwas nicht stimmte. Das räumliche Sehen habe ich als vollig überwältigend empfunden; ich lebe in einer anderen Welt, auch wenn ich nach fast 5 Monaten Stereosicht die neue Sichtweise schon fast ganz in mein Leben integriert habe.
Ich hoffe, das einer der Fachleute hier im Forum Dir weiterhilft, an wen Du dich wenden sollst. Es lohnt sich auf jeden Fall; was mich angeht, so bin ich viel weniger müde, ich habe so um die 2-3 Stunden mehr Kapazität am Tag. Und das räumliche Sehen ist sowieso gewaltig!
Alles Gute
Elisa
Versuch von Antworten:
Vorab:
In Deinem Fall kann leider keine Aussage getätigt werden, die Dich zum etzigen Zeitpunkt befriedigen wird, deshalb kommt meine Antwort auch erst heute. und bleibt im Gegensatz zu den Fragen im Normaldruck.
Der Hintergrund liegt in einer frühkindlichen Störung des Binokularsehens (Schielfehler) mit jahrelanger Occlusionstherapie (Abklebetechnik), die beide eine funktionelle Zusammenlegung der Einzelbilder beider Augen im Gehirn unterbunden haben. Hier liegt demnach in der Entwicklungsgeschichte deines beidäugigen Sehens eine gravierende Entgleisung vor, die eine Verschmelzung und Aufbereitung zu einer funktionellen binokularen Sicht evtl. bislang nie zugelassen haben.
So dürften sich bizentrale Verschaltungen von beiden Augen zum visuellen Cortex kaum oder nur sehr bruchstückhaft entwickelt haben. Der einzige Anlass, hier noch Zweifel zu hegen, liegt für mich in den beschriebenen wohl visuell bedingten Kopfschmerzen; ein Phänomen, das mich auch persönlich an eine visuell bedingte Lösung glauben machen könnte! -
Unter diesem Widerspruch muss man sich den genannten Fragen zuwenden.
1.) Wie viele Untersuchungen und somit verschiedene Prismengläser benötigt es, bis das Auge mit diesen Prismen zur vollständigen Entspannung kommt? Kann man das so pauschal sagen? Kann es schon nach der ersten Untersuchung zu Ende sein oder ist das eine neverending story?
Gibt es in Deinem Fall diesen einen Wert, oder nicht? - Das bleibt hier die Frage!
Eine Antwort wird nur über den Weg von Messung, Korrektion und neu gestalteter Seherfahrung zu geben sein. Die Wegstrecke wird dann sicher länger sein, wenn sich (Teil-)Erfolge einstellen lassen. Ein Zeitraum / Kostenfaktor muss offen bleiben! - Nätürlich kann ein Versuch diesbezüglich jederzeit abgebrochen werden, er muss sogar abgebrochen werden, wenn sich Anzeichen für bleibende Doppelbilder ergeben. Denn dies könnte Dein Sehen in einer fehlgeleiteten Zusammenarbeit prägen, die dann zusätzlich belastet. Deshalb ist und bleibt ein solcher Versuch heikel, und sollte nur unter der Verantwortung eines Facharztes für Augenheilkunde angegangen werden. Dies relativiert die Aussagen der aufgesuchten Kollegen aus der Augenoptik ganz sicher. Es gibt auch nur sehr wenige Ansprechpartner, die diese Problematik heute angehen.
2.) Wenn ich aufgrund einer eingehenden Prismenuntersuchung Prismengläser trage, wie lange kann es dauern, bis sich meine Augen an diese gewöhnt haben?
Selbst diese Frage ist hier nicht beantwortbar. Denn es kann eine kurzzeitig positive Erfahrung, springend zurückfallen in alte Beschwerdemuster mit neuer springender Schiel-Problematik. (Frage: Welche Falsch-Prägungsphasen müssen oder können sich früher gebildet haben, und wie können oder werden diese aufgearbeitet. Aber auch, wie verarbeitet das Gehirn die neuen optisch veränderten Lichtwege in die Augen, wie akzeptiert und verfestigt es diese Wegbahnung, oder wie weicht es augenstellungsmäßig diesem Lösungsansatz wieder aus? - Diese Fragen müssen z.Zt. offen bleiben.)
3.) Wenn ich aufgrund einer eingehenden Prismenuntersuchung Prismengläser bestelle und ich nach einiger Zeit merke, dass ich bzw. meine Augen doch nicht damit klarkomme (Doppelbilder?!), gibt es gegenüber dem Untersuchenden und des Optikers, bei dem die Gläser bestellt worden sind, eine Geld-zurück-Garantie?
Wer dies bejahrt, ist für Deine Problematik ganz sicher kein verantwortlicher Partner! - Das sollten die zuvor gegebenen Antworten geklärt haben.
4.) Würde eine Brillenversicherung die Kosten einer immer neuen Brille aufgrund von immer mehr Prismen zahlen?
Das liegt an den Bedingungen der Brillenversicherung.
5.) Was sind eurer Meinung nach die allgemeinen Vor- und Nachteile von Prismengläsern?
"?" - Es gibt keine (Brillen-)Linsenwirkung, ohne lichtablenkende Wirkung (prismatische Wirkung!) - Ich kann hier keine Unterschiede aufzeigen oder sehen, es gibt bei hohen Wirkungen aller Arten von Linsen gewisse Einschränkungen, ansonsten geht es um die Frage "passend oder nicht?".
6.) Was sind nachgewiesene Vor- und Nachteile von Prismengläsern?
Prismatische Wirkungen gestalten einzig das Zusammensehen über beide Augen anders. Frage: Ist der Schritt, diese Maßnahme auch "positiv" im Gesamtseheindruck der Sicht, gegenüber er alt eingefahrenen Art von Sehmustern und -Strategien?
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo Leon,
auch ich bin nur Betroffene und kann dir meine persönlichen Erfahrungen schildern.
Ja, es gibt 2 Lager, beide haben plausible Argumente, beide schlagen die Hände überm Kopf zusammen über die Vorgehensweise des anderen. Als Patient kann man dann versuchen für sich das richtige zu finden. Ich hab da auch keine Lösung...
Nicht nur Optiker können den Schielwinkel messen, auf der Ärzteseite machen das die Orthoptistinnen, das ist ein spezieller Ausbildungsberuf. Manche Augenärzte beschäftigen eine Orthoptistin, einen in deiner Nähe kannst du über die Suchfunktion auf der Seite des Orthoptistinnenverband finden (Ich weiß nicht, ob ich hier einen linkposten darf, findet man aber leicht über google). Darüberhinaus gibt es auch Kliniken, die entsprechende Untersuchungen machen.
Die Untersuchungsmethoden der Ärzte und Optiker sind unterschiedlich, beide haben, wie gesagt Argumente für ihre und gegen die andere Methode.
Nun zu meinen Erfahrungen:
Neverending story seit fast 1,5 Jahren...
2011: Optiker misst mit MKH 6 pdpt (Prismendioptrin, entspicht ca. 3°), mit der Aussage, dass des für die nächste Zeit der stabile Wert sein müsste, man könne nicht sicher sein, dass sich da irgendwann nochmal was tut. Mit der Brille totaler Sehstress, auch weiterhin Doppelbilder nach Ermüdung (Prisma zu klein?!), Problematik wurde aber auf einen anderen Faktor geschoben und man könnte nicht immer ein 100 %iges Ergebnis haben. Brille zurückgegeben.
2012: Januar, Klinik misst 15-18° (habe ich beim Gespräch untereinander gehört, mir wurde nichts gesagt, nur ich solle mal abwarten, daher bin ich nicht ganz sicher.)
Februar, Orthoptistin beim Augenarzt: 26 pdpt
andere Klinik, April und Mai, nach Folientrageversuch: 14°
Juli: nach Abkleben deutlich weniger
November: Verordnung Prisma 10 pdpt (=Schielwinkel an dem Tag).
Das sind nur die groben Zahlen, es gibt noch Unterschiede Ferne, Nähe und andere.
Meine persönliche Prismenerfahrung:
Folie (20pdpt) ist die Hölle, der veränderte Lichteinfall von einem Glas kommend, verliere ich die Perspektive, stell dir vor, die Welt ist ein Würfel und jetzt sind die Kanten nicht mehr gleich lang und die Winkel schief. Man sieht durch die Folie kaum was, das Bild ist trübe und unscharf (die Folie wird auch immer nur auf ein Glas geklebt)
Das Prismenglas (10 pdpt) ist viel besser. Nur 10 dpt, ich merke aber, das reicht noch nicht, aber das war auch so erklärt worden, dass wir uns jetzt rantasten müssen.
Die Perspektive ist auch stark verändert, was zu Schwindel führt, aber nach ein paar Tagen habe ich mich dran gewöhnt. Nach unten hin ist alles gestaucht, da es eine Gleitsichtbrille ist, sind auch die Buchstaben gequetscht weil man ja unten liest. Auf Dauer würde eine Lesebrille dazu nehmen und könnte mir vorstellen, wenn es denn genug Prisma wäre, so eine Brille immer zu tragen. NAch Absetzen der Brille sehe ich doppelt, da geht aber nach einiger Zeit (1-2 h) wieder weg. Ich trage die Brille jetzt seit 5 Wochen und weiß nicht, ob sich die gEwöhnung nach längerer Zeit irgendwie manifestiert.
Im Vergleich zu der gleichen Brille ohne Prisma ist die Sehschärfe schlechter (wird das +-Glas durch das Prisma teilweise kompensiert?? Müsste ggf. angeoben werden).
Die Gläser sind schon recht dick, aber geht noch.
Gegenverkehr blendet nicht mehr!
Alles in allem bin ich mit der Behandlung durchgehend unzufrieden. Keiner hat mir bis jetzt wirklich weitergeholfen, jeder hat gesagt ich muss mich dran gewöhnen, es wurde dies und das ausprobiert, ich habe brav versucht mich dran zu gewöhnen und Wochen und Monate damit verbracht, nicht vernünftig gucken zu können.
Aber ich will den Teufel nicht an die Wand malen, vielleicht findest du ja recht schnell jemand, der dir hilft.
Ich habe auch schon Leute getroffen, die ganz schnell ganz die richtige Lösung gefunden haben, ein Prisma tragen und total glücklich sind. Das ist wohl Glücksache und kommt auf die Problematik an.
Es ist nicht einfach aus der Vielzahl der oft gegensätzlichen Informationen eine Meinung zu bilden, da musst du dich auf deinen Bauch verlassen.
Viel Glück,
Abby
Hallo Abby,
gibt es eine Möglichkeit auf Deine Erfahrungen eingehen zu können? Hier ist dies sicher unpassend. Hast Du ein eigenes Thema im Forum?
Deine erlebte Erfahrungswelt ist zwar so erfahrbar , wie von Dir geschildert, aber so nicht ganz korrekt.
Da würde ich gerne mal drauf einharken.
Unglücklich sind hier z.B. die Schilderungen von Foliennebenwirkungen, die mit ansteigender Hauptwirkung einer Fixationsrichtungskorrekion, anfangs natürlich erhebliche Zugeständnisse abverlangen. Benutzt werden Folien durchaus von beiden Berufsständen (Ärzte & Optiker), vom Optikern eher nur bei unklaren Verhältnissen als Zwischenschritt.
Ein prismatisches Brillenglas kann die Gesamtsicht eindeutig verbessern, obwohl die Linsen dicker ausfallen können! Hier geht es viel mehr um die Fragestellung, korrekt oder nicht korrekt! - Allerdings spielt in deinem Fall ein z.Zt. noch nicht geordnetes System, Dir, den messenden Optikern und den Ärzten (Orthoptistinnen) manche Streiche. Da kannst Du nicht zufrieden sein. Vielleicht kann man sich mal telefonisch austauschen.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo Paul-Gerhard,
hier geht es natürlich nur um meine bisherigen subjektiven Erfahrungen. (Betonung auf mein und subjektiv)
Z.B. die Folie, wenn man ständig Doppelbilder hat, ist sie sicher eine Verbesserung. Bei latentem Schielen ist es ja die Anstrengung der Kompensation der springende Punkt. Wenn diese nun wegfällt und durch die Anstrengung, auf einem Auge ein miserables Bild zu haben, ausgetauscht wird, ist das nicht entspannend. So war's eben. Ich konnte auch nicht die Frage beantworten, ob es jetzt besser ist, ich war einfach froh, wenn ich die Augen schließen konnte. Für mich waren die 2 Wochen Tragezeit extrem enstrengend, als Chemikerin habe ich mich krankschreiben lassen, weil Laborarbeit mir einfach zu gefährlich war.
Wenn andere Personen diese Probleme nicht haben, können und sollten sie das ja auch schreiben, nur so dann würde sich ein Bild ergeben.
Wenn ich ein Forum wegen einer bestimmten Problematik aufsuche, bin ich immer froh um möglichst viele Erfahrungsberichte. Wie ist das, eine Folie oder ein Prismenglas zu tragen? Das tätte ich gerne vorher gewusst und auch angefragt.
Die Erfahrungen mit dem aktuellen Glas habe ich auch so beschrieben, wie ich es wahrnehme. Selbstverständlich ist das immer noch die Versuchsphase und wird noch optimiert werden, aber ich weiß jetzt eher, welche Punkte ich dabei noch ansprechen muss.
Viele Grüße
Abby