Hallo,
ich bin überzeugter KL Träger und möchte mir nach langer Zeit wieder eine Brille anschaffen.
Somit habe ich mir einen Brillenpass erstellen lassen . Meine Kurzsichtigkeit liegt auf beiden Augen
bei - 10 dpt. -0,75 und -10dpt -1,5
Hat jemand ähnliche Werte und kann mir mit Rat und Tat zur Seite stehen bei der Gläserwahl ?
Ich habe mir eine Halbfassung ausgesucht mit größe 51/17.
Ich habe das Gefühl das einige Optiker bei den Werten überfordert sind. Ich fände es schön wenn das Glas so dünn wie möglich würde, aber noch wichtiger als die Randdicke des Glases finde ich das so wenig wie möglich Myopieringe zu sehen sind.
Bin dankbar für jeden Tip
Vielleicht kann mir auch jemand sagen wie dick das Glas ungefähr am Rand werden würde.Eine kleinere Fasung bringt natürlich Vorteile diesbezüglich , möchte ich aber wegen meines breiten Gesichtes nicht verwenden.
( Pupillendistanz 33/33 )
Gruß
Shen
Auch mit diesen Werten wird kein stationärer Augenoptikerbetrieb überfordert sein. Das dünnste Glas für diese Werte kann dir jeder Augenoptiker vor Ort bestellen und in die Brille einarbeiten und im Normalfall auch die Dicke im Voraus berechnen . Und jeder stationäre Augenoptiker wird auch darauf achten, dass die Zentrierung bei diesen Gläsern stimmt.
Hallo Shen
du redest von einer Halbbrille. Wenn es eine Fassung mit Nylonfaden ist, wirken die Glaeser relativ dick, weil die Facette flach ist. Nimmt man die duennsten Glaeser, kann es allerdings sein, dass der Rand an der duennsten Stelle so duenn wird, dass der AO keine Nut fuer den Nylonfaden mehr Fraesen kann, oder das Glas ganz schnell an dieser Stelle ausplatzt.
Besser ist eine Vollrandfassung. Klein sollte sie sein. Nicht vorderlastig und am besten mit 1,8 Mineral ausgestatteten Glaesern, um sie duenn zu halten. Je groesser die Fassung, desto mehr Myopenringe findest du.
Gruss Burkhard
Hallo Burkhard, dazu habe ich auch noch ein paar Fragen: du schreibst, die Gläser könnten ZU dünn werden - das wäre aber doch nur bei Mineralglas der Fall, Kunststoff geht doch nur bis 1,74 - gibt es überhaupt noch viele Optiker, die Mineralglas in Halbrandfassungen einbauen? Und Kunststoff - geht 1.74 auch in Halbrandfassungen oder sollte es dann eher 1,67 sein?
Und eine kleine Vollrandfassung könnte doch bei einem breiten Gesicht etwas unvorteilhaft aussehen. Wenn man eine etwas größere nimmt, die nicht voll durchgefärbt, sondern - wie es häufig der Fall ist - am inneren (also hinteren) Rand transparent ist, könnte man auch die nach hinten überstehenden Glasränder polieren, das "verschmilzt" auf den ersten Blick mit dem transparenten Erscheinungsbild der Fassung. Ich habe es jedenfalls bei einer Fassung so machen lassen und bin sehr zufrieden damit.
Hallo Lady
nehmen wir an, die Scheibe hat eine Laenge von 51 Scheibenhoehe von 25 Stegweite 20 mm. Bei eine symmetrischen Pupilledistanz von 33/33mm und einer Einschleifhoehe von 18 mm, einer eckigen Scheibenform ist die duennste Randdicke 1,6 mm(oben) und dickste 'Randdicke 7,2 mm(aussen)
In der Regel ist die Nut 0,6-0,8 mm breit. Bleiben vor und hinter der Nut 0,4-0,5 mm an der duennsten Stelle
Wobei ich jetzt oben genannte Werte mit 180°Achslage berechnet habe mit Glaesern im Index 1,67
In solch einem Fall wuerde es passen. Wobei du aber selbst siehst, dass 0,4-0,5mm herzlich duenn ist. Es geht, weil diese Stelle recht kurz ist. Je nach Scheibenform kann es sich anders verhalten.
Das der ein oder andere AO dabei schwitzt und in der Beratung nichts falsches sagen moechte kann man sich vorstellen.
Liebend gern wuerde er dann den Kunden von einer Vollrandbrille ueberzeugen. Da wird der Rand aussen 1mm duenner und der Fassungsrand verdeckt nochmals 1 mm (Mineral 1,8) Allerdings auch 10 Gramm schwerer.
Gruss Burkhard
Danke für die ausführlichen Erklärungen. Ich hätte nicht gedacht, dass der Unterschied zwischen der geringsten und der größten Randdicke so viel ausmachen kann!
Ist das denn eigentlich bei Brillengläsern, die wegen geringerer Werte von Natur aus dünn sind, nicht so ein Problem? Man sieht doch oft hauchdünne Gläser, zwar meist in Randlos-, aber oft auch in Halbrandfassungen!
Hi Lady,
je höher die Werte und je flacher die Form, desto größer die Randdickenunterschiede...lassen wir mal den Augenabstand und die Art des eventuellen Astis (rectus/inversus) außen vor.
Bei Gläsern mit schwachen Minuswerten (bewußt lasse ich jetzt hier Plusgläser weg, denn da ist es u.a. noch abhängig vom Rohdurchmesser) ist das Rillen bzw. die Randdicke nie ein Problem, denn in dem Fall braucht man ja max. ein 1,6er Glas....da kann die Fassung noch so flach sein. Das hat mit der höheren Mittendicke zu tun.
Im übrigen ist nach meiner Erfahrung in Sachen Rillen bei rund 1,2 mm Randdicke das Minimum erreicht...macht jedoch nur bei dem zäh-elastischen 1,6er Material Sinn. Beim 1,67er sehe ich das Minimum (je nach Fassungsart) bei 1,6-1,7mm...und die spröden 1,5er und 1,74 sollten sicherheitshalber eine Randdicke von mind. 1,9-2,0 mm aufweisen.
LG
Bei bestimmten Fassungen, wie z.B. Air Titan Rim, Mykita, IC-Berlin, Meyer...usw. muß die Randdicke höher gewählt werden, als oben angeführt.
Danke Jack, hab ganz schön was dazugelernt!