Mein Mann hat seit einer länger zurückliegenden Tumor-OP beim Blick nach rechts Doppelbilder. Man vermutet durch eine Quetschung oder Zerrung des Sehnerves. Nach Infos im Krankenhaus sei dies durch spezielle Brillengläser nicht zu beheben, weil die Doppelbilder nur bei bestimmten Blickwinkeln auftreten. Am Anfang hat es ihn zwar gestört, aber er hatte sich dann daran gewöhnt, nicht so weit nach rechts zu gucken. Jetzt verschiebt sich das aber immer weiter zur Mitte hin. Was kann man tun bzw. welche Spezialisten gibt es für so etwas hier in Baden-Württemberg?
8. Dezember 2012 - 15:32
#1
Doppelbilder nach Tumor-OP im Kleinhirnbrückenwinkel
Baden-Würthemberg ist groß, wo sind Sie zuhause?
Grundsätzlich ist es richtig, dass man nur einseitig auftretende Doppelbilder nicht korrigieren kann.
Allerdings gibt es fast immer die Situation, dass auch andere Bereiche im Gesichtsfeld gestört sind, aber wegen einer geringeren Fehlergröße in der Verschiebung noch kompensiert werden. Wird in solchen Fällen, der Fehler zentral behoben, kann er in der kritischen Rchtung unter Umständen kompensierbar werden, dann sind die Doppelbilder schlicht weg, oder er kann erst später bei größeren Blickauslenkungen auftreten. In jedem Fall wäre eine gewissenhafte Messung und Korrektion anzuraten.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Wir sind in Karlsruhe. Bin für Empfehlungen sehr dankbar.
Bevor eine prismatische Korrektion angegangen wird, der Ursache nachgehen, warum sich die doppelbildfreie Zone verkleinert. Wart Ihr schon in Heidelberg, Univ. Klinikum ?
Habe dir eine PN mit einer Adresse in Ka geschickt.
Ja. Dort fand die 4. OP statt. Die Doppelbilder bestehen ja seit der zweiten OP in Fulda und haben sich über die Jahre verstärkt. Aber zu der Veränderung konnten weder Uniklinik Freiburg noch Heidelberg etwas Nennenswertes beitragen (er ist schon ganz schön herumgekommen, nicht wahr ...)
Wow! Dann erübrigt sich ja mein Rat mit Heidelberg und teilweise was ich dir per PN schrieb.
Er wird ´s jetzt alles nochmals neu angehen (mit Augenarzttermin und ggfs neuer Abklärung auch in Heidelberg). Falls sich dann aus medizinischer Sicht keine neuen Hinweise ergeben, werden wir bei der Adresse in Karlsruhe vorstellig. Danke für die Hinweise. Ich berichte dann zu einem späteren Zeitpunkt nochmals weiter.
viel Glück und bitte berichten.
LG
Helene
Hat leider jetzt eine Weile gedauert mit den ganzen Terminen. Aus medizinischer Sicht hat sich nichts Neues ergeben. Also sind wir mal hin zu dem empfohlenen Optiker und haben alles nochmals vermessen lassen und eine neue Brille bestellt.
Das war aber vermutlich ein 1200.- Euro Experiment mit bisher unbefriedigendem Verlauf. Man hat meinem Mann individuelle Gleitsichtgläser von Zeiss empfohlen. Mit etwas Konzentration kann er zwar in der Ferne sehen (schlechter als mit der alten Brille ohne Prismen und mit den gleichen Doppelbildern) aber in der Nähe und um Zwischenbereich kriegt er überhaupt keine scharfe Sicht hin. Er kann immer nur einzelne Wörter scharf sehen. Also Zeitung lesen über eine schmale Spalte hinweg ist absolut unmöglich. (Ich persönlich kann ja mit meiner Gleitsichtbrille fast ein ganzes DINa Blatt scharf sehen ohne den Kopf zu drehen und er kann mit seiner alten normalen Fernsichtbrille auch deutlich besser lesen).
Wie ist eigentlich die rechtlichte Situation, wenn sich bei einer Brille über Wochen hinweg keine Eingewöhnung/Besserung etc. ergibt?
Das tut mir leid. diesen Optiker empfehle ich nicht mehr weiter, nachdem ich anderererseits nichts gutes gehört habe. Hinten auf dem Brillenpass steht aber, Geld zurück innerhalb von 6 Wochen ohne Angaben von Gruenden.
LG Helene
Danke für den Hinweis. Hatte ich gar nicht gesehen. Ich habe nur völlig beeindruckt von den vielen Zahlen die Vorderseite studiert (und nichts kapiert). Aber das ist ja beruhigend. Dann hat mein Mann ja noch einige Wochenenden Zeit, um sich mit dieser Brille in Ruhe zu beschäftigen. Vielleicht gibt das ja mehr Gelassenheit und noch den großen Durchbruch.
Es ist ja nicht so, dass wir uns leichtfertig irgendwelche Brillen bestellen. Eigentlich soll er mit einer Brille ja nur besser sehen als mit der alten oder ohne Brille.
In der Augenoptik scheint ja sowieso vieles (oder alles?) vom subjektiven Empfinden abzuhängen. Behauptet doch meine Tochter immer, dass sie auch ohne Brille bestens sieht und die Brille wirklich gelegentlich nur zum Sehen in der Schule braucht bzw. zum Fernseh gucken. Und das bei einer Kurzsichtigkeit von -3,0 bzw. -3,5. Mit diesen Werten bin ich mir damals schon halb blind vorgekommen. (Naja Kinder. Gelegentlich leiht sie auch im Unterricht an ihre Sitznachbarn die Brille mal aus, falls die gerade mal was nicht so richtig lesen können.....)
Hallo,
Teile uns doch mal die kompletten Brillenglaswerte mit, Daraus ergibt sich evtl. ein Anhaltspunkt auf die von dem Optiker so eingeschätzte Sehsituation. Für die genannten Probleme muss es ganz klar Erklärungen geben, die entweder in der Sehverarbeitung, oder/und in den Messwerten, in der Zentrierung oder in einem ungeeigneten Glastyp (Gleitsicht) liegen.
Du hast recht, alles ist abhängig von der subjektiven Empfindung. Daraus ergibt sich aber der Grundsatz, das dieselbe spürbar verbessert werden muss(!), um akzeptiert zu werden. Dies ist und bleibt ganz wesentlich die Aufgabenstellung.
Nur sehr selten wird man davon abweichend, die Notwendigkeit erleben, in ein völlig gestörtes Sehumfeld hinein eine Brille anzufertigen, die nur als Interrimslösung (Übergangslösung) geschaffen wird, um zuerst einmal mehr Ruhe in das System selbst bringen zu wollen. In einem solchen Fall wird dies aber abgesprochen, dann muss der Kunde entscheiden, ob er das Risiko eines Misserfolges mit der Bestellung tragen will. Der Leistungserbringer wird dies in diesen Einzelfällen nicht übernehmen können. Nach der Anfrage ist aber eine solche Absprache auch nicht getroffen worden.
Wer ohne Angabe von Gründen eine Versorgung zurücknehmen will, tut sich selbst einen Bärendienst, denn er überträgt auf den Klienten eine völlig falsche Sicherheit, nämlich diese bleibt ausschließlich finanziell, aber zutiefst zeigt er fachlich ein Verhalten, was keinesfalls die augenoptischen Untiefen sauber ergründen und aufbereiten will und kann.
Welcher Arzt, Apotheker, Therapeut kann es sich erlauben, unwirksame Medikamente/Behandlungen etc. zurück zu zahlen oder zu verrechnen. Wenn er zusammen mit seinem Klienten nach bestem Wissen einen Lösungsweg anbietet, entscheidet die Komplianz seines Klienten ja ganz erheblich über den Erfolg der Anwendung/Massnahme mit, natürlich neben der Profession des Anbieters.
Grundsätzlich sind Versorgungen mit solchen neurologischen Hintergründen, keine Standartversorgungen in der Augenoptik und man sollte sich seinen Partnerbetrieb sehr sorgfältig auswählen.
Gerne kann ich per PN eine kompetente Adresse weiter geben. Und/oder auch gerne Tel. Rat geben: 02733-4829.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)