Hallo,
ich benötige eine neue Brille. Meine Werte sind +4,5 und +6,5 dpt. Mit einem Zylinder von je -0,25 und einer Achse von 25 und 15°.
Zylinder und Achse sind vom Augenarzt aber nicht gemessen worden, wohl aber vom Optiker, der sich mehr Zeit gelassen hat. Ist aber auch etwas tagesformabhängig.
Meine bisherige Brille hat beim dickeren Glas (damals bestellt mit +6,25dpt, kein Zyl, keine Achse) eine Dicke von ca. 3,5mm.
Die Berechnungstools der Hersteller gaben für das Gestell, für das ich mich interessiere für dieses Glas einen Wert von 4,7mm (Zeiss Individual 1,74 mit manueller Anpassung) aus. Andere Hersteller unterschieden sich davon nicht.
Der Optiker hat mir zu diesem größeren Gestell geraten, weil bei einem kleinen Gestell mein Auge (und aufgrund des kleinen Gestells NUR das Auge) vergrößert würde und daher in den Rahmen gezängt würde. Das große Gestell lasse Platz für die Augenpartie, daher wirke die Brille (und auch die Vergrößerung) weniger störend.
Ohne die Gläser hatte ich denselben Eindruck, bin aber heute fast vom Stuhl gefallen, als ich hörte, nochmals 1,2mm mehr in Kauf nehmen zu müssen.
Wie ist euer Empfinden? Lieber großes Auge in kleinem Gestell oder lieber große Augenpartie in etwas größerem Gestell?
Gibt es keine Möglichkeit, das ganze zu minimieren. Was mir als Laie eingefallen ist wäre folgendes: Kann man nicht ein Fensterglas nehmen, in dessen Mitte das optische Glas einmontiert wird, um so Durchmesser zu sparen? So eine Art Gleitsicht mit 0 Stärke außen? Wirkt dann als Benutzer wie ein breiterer Rahmen, da ich ja in diesen Glasrandbereichen nichts sehe - was aber nicht schlimm ist, weil ich ja auch nichts sehen würde, wenn das Gestell ein bisschen kleiner wäre. Oder?
Ich freue mich auf Ideen und Ratschläge!
Sebastian
Ich rate dir zu einer kleineren Fassung, sie soll aber schon zum Gesicht passen.
Du solltest auch wissen, dass die Mittendicke des Glases einen starken Einfluss auf den Vergrößerungseffekt hat. Deshalb ist ein dünneres Glas zu bevorzugen.
Am besten wäre wahrscheinlich ein asphärisches, hochbrechendes Glas (1,67 oder 1,74) mit einer zusätzlichen Mittendickenreduzierung wie z.B MDM (Rodenstock), Precal (Essilor) oder ähnliches.
Eine Mittendickenreduzierung bringt bei den Achslagen und bei dem geringen Zylinder nichts.
Meine Empfehlung:
kleine Vollrandfassung, 1,74er Brechungsindex am besten mit Doppelasphäre (z.B. Seiko: SPG AZ oder Hoya: Nulux EP 1,74), kleinstmöglicher Durchmesser (jeder Millimeter zählt) und rand- bzw. messerscharfe Fertigung.
LG
Hallo Jack,
rein interessehalber, bringt die Doppelasphäre, bezogen auf die Glasdicke, viel bei einem Plusglas? Doppelasphäre heisst doch, wenn ich das richtig verstanden habe, zusätzlich zur Vorderfläche wird auch die Rückfläche asphärisch gefertigt. Bei einem Plusglas ist doch die Rückfläche schon relativ flach. Bei Pluswerten würde ich auch nicht erwarten, dass der Dickenunterschied zwischen einem 1,67er und einem 1,74er Material so hoch ist. Hat jemand vielleicht mal konkrete Zahlen im Vergleich?
Ich wusste auch nicht, dass Zeiss das 1,74er Material als individuelles Einstärkenglas fertigt, Dachte immer beim 1,67er wäre schluss. Mal wieder was gelernt.
Hallo Graf,
ja, das bedeutet es.
Ich habe mir jetzt mal die Mühe gemacht und den Dickenunterschied Asphäre/Doppel-Asphäre berechnet:
Laut meinem Berechnungsprogramm bringt das bei einem angenommenen Rohdurchmesser von 55 mm mit den obigen Werten gerade mal 1/10 mm Unterschied bei der Mittendicke...also vernachlässigbar. Jedoch soll die periphere Abbildung bei Plusgläsern durch die Doppel-Asphäre besser sein.
Und der jeweilige Unterschied zwischen 1,74 und 1,67 beträgt 0,5 mm.
Ob einem das die Mehrkosten wert ist, das muß jeder für sich selbst entscheiden.
sph +6,50 cyl -0,25 A 15° Ø55 rohrund
Mittendicke: 1,74 asph. 3,7
1,74 doppelasph. 3,6
1,67 asph. 4,2
1,67 doppelasph. 4,1
LG
Danke dir, Jack. Weisst du zufällig ob eine Doppelasphäre bei einem Minusglas, bezogen auf die Randdicke, einen ähnlichen Effekt hat, wie eine Asphäre im Vergleich zu einer Sphäre bei einem Plusglas, bezogen auf die Mittendicke? Du musst dir jetzt wirklich nicht die Mühe machen das auch noch zu berechnen, würde mich nur mal interessieren ob das wirklich einen nennenswerten Vorteil bringt oder ob es bei der Doppelasphäre einzig und alleine um die Abbildungseigenschaften geht.
Hallo Graf,
bei Minusgläsern versuche ich immer eine Asphäre zu umgehen...bei den 1,74er Dingern geht dat leider nicht.
In Sachen Randdicke bringt allen Unkenrufen zum Trotz eine Asphäre so gut wie gar nichts, außer eventuell mehr Arbeit für den Optiker und die opt. Industrie...Stichwort Asphärenunverträglichkeit und Randunschärfe, trotz richtiger Zentrierung (Augendrehpunktforderungsgedöns).
LG
Hallo zusammen,
ich bin noch recht neu hier und finde es toll, dass diskutiert wurde welches Optimum bei den oben genannten Werten erreicht werden kann.
Ich kann mich raccoon nur anschließen...
leider bin ich auch stark weitsichtig und mit meiner aktuellen Brille nicht zufrieden, da mich drei Dinge massiv stören.
Einerseits die optische Vergrößerung meiner Augen. Die Glasdicke - auf meinem ragt der Glasrand über den Brillenrand hinaus und die unterschiedliche optische Größe meiner beiden Augen.
Meine aktuellen Werte liegen bei
R +6,75 -0,75 170°
L+6,50 -1,00 3°
Ich liebäugel zur Zeit mit einer Brille deren Gläser einen waagerechten Durchmesser von 51mm und einen senkrechten Durchmesser von 29mm haben. Erscheint diese Brille als geeignet oder welches Gestell würdet ihr mir eher empfehlen, um die oben beschriebenen Störfaktoren zu reduzieren?
Aktuell hatte ich angedacht asphärische Gläser mit einem Brechungsindex von 1,74 zu wählen - macht das Sinn? Ist eine Mittendickenoptimierung oder eine Doppelasphäre empfehlenswert?
Ich würde mich wirklich sehr über eure Antworten freuen!!!!
Viele Grüße
Ness