Hallo,
mein Sohn ( 6 ) trägt seit dem 02.06.12 folgende Prismenbrille:
R: sph = +0,75, cyl = -0,25, A = 15, Pr = 3,54, B = 352
L: sph = +0,75, cyl = -0,25, A = 165, Pr = 4,03, B = 173
Mein Sohn kam bisher mit der Brille sehr gut zurecht. Trug seine Brille gerne und viele Dinge funktionierten viel besser als ohne.
Seit ein paar Tagen setzt er die Brille zwar morgens auf, aber es dauert nicht ganz lange, dann setzt er sie ab. Er meint, sie stört. Dann aber nach einer gewissen Zeit möchte er sie wieder aufsetzen. Zum "Arbeiten" mit Lego oder malen, aber beim laufen zum Beispiel durch den Wildpark setzt er sie dann ab, das hat er bisher nicht gemacht.
Soll ich das einfach mal bei unserem Optiker nachsehen lassen? Den Augenarzt Termin haben wir erst im September.
Danke, würde mich gerne über eine Einschätzung freuen.
Hallo,
normalerweise wäre eine Kontrolle Ende August nötig, aber in der jetzigen Situation kann ich nur raten, sofort nachprüfen zu lassen.
Viele Grüße
Eberhard
Vielen Dank Herr Luckas für die Einschätzung. Ich werde es mal nachprüfen lassen.
Ich habe noch eine andere Frage:
Wir stehen ja noch am Anfang mit der Korrektur von Jan's Fehlsichtigkeit.
Wann macht eine Sportbrille für meinen Sohn Sinn? Er macht Leichtatlethik im Verein. Er trägt eine Titanflex Brille von Eschenbach mit Kunststoffgläsern von Zeiss.
Die Brille war auch schon ordentlich schief, weil er auch Fußball spielt, allerdings nur bei uns im Garten. Aber er hat im Kindergarten schon einen Ball vor die Brille bekommen. Mein Optiker meint in der Schule (die mein Sohn nach den Sommerferien besucht) werden diese Titanflex Brillen meist toleriert im Sportunterricht.
Ohne Brille klagt mein Sohn über Doppelbilder und den sonst typischen Beschwerden. Ohne Brille kommen wir also nicht gut zurecht. Für den Skiurlaub soll er Sonnengläser zum Aufstecken bekommen.
Mir ist es wichtig, dass mein Sohn gut versorgt ist, aber nach dem Motto "Sowenig wie möglich, aber soviel wie nötig". Meinem Sohn fällt die Einschätzung natürlich noch sehr schwer, ich möchte aber auch nicht, das er seinen Sport aufgibt, weil es an der Brille scheitert.
Welche Erfahrungen gibt es? Ich liebäugele schon mit einer "Ersatzbrille", weil wir nur diese eine Brille haben und wir sofort los müssen, wenn sie schief ist.
Vielen Dank.
Sonja
Hallo Sonja,
Ich bin zwar nicht vom Fach aber schon seit vielen, vielen Jahren Brillenträgerin und begeisterte Skifahrerin.
Ich kann Dir aus meiner Erfahrung nur von den Aufsteckdingern beim Skifahren abraten, gerade bei Prismenbrillen. Als Sonnebrillenersatz "im normalen Leben" sind die Dinger ok, wenn auch nicht so doll.
Beim Skifahren fand ich sie jedoch völlig ungeeigent. Durch die unterschiedliche Dicke der Gläser hatte ich immer das Gefühl, dass die nie so richtig halten. Es ist dann auch schon mal passiert, zB bei einm Sturz, dass ein Teil abgesprungen ist. Außerdem fand ich die Spiegelungen immer ziemlich nervig und unangenehm. Es mag da sicher Unterschiede geben (wobei ich denke, dass mein Optiker mir sicher nicht das schlechste System verkauft hat), aber insgeamt war das nicht so dolle.
Die bessere Variante ist eine (gute) Skibrille zu kaufen, die auch für Brillenträger geeignet ist. Kinder tragen ja eh meist einen Helm, da bietet sich eine Skibrille ja auch an.
Hinsichtlich der anderen Sportarten, kann ich nicht viel sagen. Als ich noch aktiv Ballsportarten und Sqush gespielt habe, konnte ich noch Kontaktlinsen tragen. Heute mache ich außer Skifahren fast nur noch Ausdauersport und spiele ab und an Tennis, das geht mit einer Titanbrille mit Kunststoffgläsern natürlich prima.
Ansonsten gibt es aber auch spezielle Sportbrillen.
LG Gika
Ein wirklich erwachsener Mensch hat Kindlichkeit nicht abgelegt, sondern sie auf einer höheren Ebene wiedererlangt (David Steindl-Rast)
Hallo,
in Schulen wird fast nur noch eine Sportbrille aus zähem Kunststoff erlaubt, ich würde dann Polycarbonat-Gläser nehmen, die niemals splittern.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Forenmitglieder,
ich war jetzt mit Jan los seine Augenwerte nachmessen lassen, da er in der Schule und auch zu Hause die Brille ständig abgesetzt hat. Er wollte sie zwar tragen, aber "irgendwie Mama ist die komisch". Die genauen Werte reiche ich nach sobald der Brillenpass wieder aktuell ist. Auf jeden Fall hat er nun 15 cm (Prismen) nach außen und 3 cm in der Höhe. Mein Optometrist meint das wir uns so langsam aber sicher darauf vorbereiten sollten eine OP in Angriff zu nehmen. Meine Frage wäre wo? Gießen, Köln, Münster und muss nicht dieser Wert erstmal stabil bleiben? Allerdings meinte er auch, das die Brille auf Dauer nicht mehr schön zu tragen sei. Mein Augenarzt meint ich sollte den Sehschulen Termin im März abwarten. Nur Jan ist Schulkind und ich müsste mich in den entsprechenden Kliniken früh genug vorstellen dass wir vielleicht einen OP Termin in den Ferien finden?
Danke vorab für eure Meinung!
Gruß
Sonja
Kinder können ohne weiteres Brillen bis 30 Prismen tragen. Von OP jetzt zu reden ist nur sinnvoll, wenn man Eltern auch den Weg weiter weist. Ich verstehe die Kollegen momentan nicht. Ich persönlich würde nur äußerst ungern in eine Uni-Klinik verweisen, da hier in den seltensten Fällen die Ergebnisse der MKH voll berücksichtigt werden. Aber dafür oft nach ganz anderen Kritereien, gearbeitet und operiert wird. d.h. es kann davon ausgegangen werden, dass nur ein Teilfehler des Gesamtfehlers unter die Korrektur der OP kommt. Wenn dann im Vorfeld noch zu zaghaft oder zu wenig mittels Brille korrigiert wurde, hätte man sich die OP schenken können.
Da ist es schon besser, wenn das Sehen ohne Brille voll dekompensiert, und die Operateure (die ja in der Regel "Schieler" behandeln und operieren, hier zumindest ein vergleichbares Arbeitsfeld vorfinden. Das dürfte bei einem 9-jährigen mit nur 15 cm/m aber eher nicht passieren, auch wenn da noch 3 cm/m in der Höhe drin stecken.
Deshalb bitte erst einmal, weiter korrigieren, und/oder das Kind jemand als Augenarzt vorstellen, der nach MKH arbeitet und (evtl. später) operiert.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo Herr Mosch,
vielen Dank für Ihre Einschätzung. Mein Sohn bekommt jetzt folgende Brille:
F (rechts)= Sph: + 1,00, Cyl: -0,25, A: 15, Pr: 7,16, B: 348, MA: 31,2, Vis: 1,25
(links)= sph: +0,75, -0,25, A: 165, Pr.: 7,28, B 164, MA: 31,2, Vis.: 1,25.
Der Optometrist hat uns nicht an eine Uniklinik überwiesen, er möchte das wir zu einem Privatarzt gehen, der aber auch Privatrechnungen schreibt. Und ja ich würde für meine Kinder alles tun. Aber irgendwo sind auch Grenzen, ich habe zwei Kinder, ein Haus und mein Mann und ich verdienen zwar gut, aber reich sind wir nicht. Und deshalb sehe ich das nicht ein. Es wird doch in Deutschland einen fähigen Arzt geben der Jan, wenn überhaupt, über Kasse operiert. Aber das Thema ist ja sowieso vom Tisch, ich denke auch, das er jetzt erstmal diese Brille tragen wird und dann werden wir mal schauen.
Vielen Dank.
Gruß
sojacla
Das ist schon recht so. Bei Bedarf gebe ich gerne Hinweise.
Leider ist die MKH keine Kassenleistung und ein Augenarzt ist richtig beraten, wenn er solche Leistungen grundsätzlich privat (als igel-Leistung) honoriert. Dann gibt es Ärzte, die sich deshalb auf eine Privatarztpraxis einlassen und so abrechnungstechnisch klare Verhältnisse schaffen. Manchmal auch aus einer Not heraus, denn Kassenärzte und Igelleistungen sind sehr engen Kriterien unterworfen, dass verursacht in der Praxis und im Klientel immer neu nicht geringe Fragen, die in einer Privatarztpraxis außen vor sind.
Jeder beschrittene Weg ist mutig, denn ein Arzt, der sich intensive auf MKH und Binokularstörungen verlegt, hat gegenüber anderen Bereichen mit nur geringen Punktwerten, aber einem erhöhten Zeitfaktor zu kämpfen und dies gilt nochmals stärker bei OP´s derselben, Techniken, die zwar besser, aber aufwändig durchzuführen sind, werden nicht, oder kaum besser honoriert. Deshalb ist man hier häufig beim Privatarzt sicherer, dass mit der jeweils geeigneteren Methodik die OP durchgeführt wird. Woanders kann man nur darauf hoffen (Uni), bzw. man hat diesbezüglich persönlich sehr gute Referenzen.
Nur mal ein banales Beispiel: OP-Wert unter / bis ca. 16,0 Prismen.
Ausführung a) als Einmuskel-OP an einem Auge, zur Durchführung: gelangen mehrere Varianten, die allesamt weniger risikoaufwändig sind und teilweise sogar auf das Durchtrennen eines Muskels verzichten. Folge: Die kardanische Aufhängung des Auges wird teils verspannt, der operierte Muskel teilweise stärker in der Funktion gehemmt.
In der von der MKH bevorzugten OP-Technik b) wird an einem Auge, aber beidseitig an zwei Muskeln operiert. Die korrigierten Muskelstrecken fallen am Einzelmuskel deutlich geringer aus, Verspannungen in der Aufhängung und in der Beweglichkeit sind auch schon direkt nach OP nur gering. Dadurch und zusätzlich durch die Art der Nahttechnik deutlich geringere Narbenbildung, was selbst Mehrfach-Ops am gleichen Muskel nicht groß behindert vorallem aber den Gebrauch in der Beweglichkeit nicht einschränkt, ein heikles Thema, wenn dies passiert.
Nachteile: Die OP an zwei Muskeln birgt theoretisch ein höheres Risiko und verlangt vom Operateur mehr Fingerfertigkeit und Präzision. Sowie den doppelten und teilsauch höheren Zeitaufwand beim Eingriff und bei der Narkose. Gerade dies beißt sich mit einer miesen Kassenleistung bei Schiel-OPs, z.B. im Gegensatz zu den Cat.-OP´s. denn Schielbehandlungen haben in der Augenheilkunde nur einen niedrigen Stellenwert und ein entsprechend vernachlässigtes Punkteschema. Auch deshalb finden sich nur wenig engagierte Anwender.
Dies gilt entsprechend auch bei anderen Wertevorgaben. Bei höheren Werten wird so teilweise lieber an zwei Augen nur je ein Muskel operiert. Auch das ist erstmal simpler und hat die prinzipiellen Nachteile der Einmuskel-OP.
Der wichtigste Faktor dabei ist aber, dass die Balance in der Fixierung grundsätzlich erstmal stärker gestresst wird und eine langfristig angedachte und verfolgte perfekte bizentrale Fixation nach solchen nicht optimal geplanten und erfolgten Eingriffen unnötig zurück geworfen wird. Die so gesparten Kosten werden dann über Brillen vielleicht sogar mehrfach wieder ausgegeben, oder man begnügt sich letztlich nur mit einem weniger an Sehen, was jetzt einfach schade wäre.
Übrigens, durch ein bischen googlen habe ich (aber auch andere Schreiber) weitere Aspekte beschrieben, die bis heute falsche bzw. ungenaue Ergebnisse erzeugen könnten.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)