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Verbunden: 24. August 2012 - 21:14
Prismenbrille / Operation irgendwann ratsam?

Hallo liebe Mitgleider,

 

erst Mal ein großes Lob an das Forum, hier herrscht ein angenehmer Tonfall und man kann sich toll austauschen.

 

Nun zu mir:

Ich bin 29 Jahre alt und bin schielend zur Welt gekommen. Ein Auge wurde zugeklebt um dem anderen das "richtige sehen" beizubringen. Ich war immer in Freiburg in der Uniklinik. Und eig. wollten die Ärzte das Schielauge auch operieren (damals war ich noch sehr klein, 3 oder 4 Jahre ungefähr) wir waren auch schon aufgenommen und es sollte operiert werden. Einige Stunden vor der OP wurde diese jedoch abgeblasen "es sei zu kompliziert".

Je älter ich wurde desto weniger hat man das schielen gesehen (das rechte Auge ist nach links oben "abgehauen"). Irgendwann haben beide Augen vollkommen normal ausgesehen. Nur wenn ich etwas ganz nah betrachte oder im vorbei fahren was genau fixieren will fang ich wieder mit dem schielen an.

In der Schulzeit haben dann die Kopfschmerzen angefangen, verstärkt um die Mittagszeit. ALs ich angefangen habe zu arbeiten wurde das Kopfweh immer mehr. Nicht täglich aber sehr häufig (ich arbeite den ganzen Tag am Bildschirm, als Mediengestalterin). Kopfschmerztabletten helfen mir nicht (weiss jemand evtl. eine Marke die hilft) ich habe nicht sehr viele davon ausprobiert da sie mir auf den Magen schlagen (Ibu 800 hilft nichts). Es sind Spannungskopfschmerzen die nicht einseitig sind und bleiben bis ich ins Bett gehe. Manchmal hab ich das Gefühl sie drücken vom Genick her aber meistens sitzen sie hinter der Stirn und am Oberkopf.

Seit ca. 2 Jahren wache ich manchmal schon mit Kopfschmerzen auf Sad hinzu kamen Verspannungen vom Schulter- und Nackenbereich, dadurch fühlt sich das Kopfweh noch stärker an. Ich habe gelesen dass die Verspannungen auch mit dem Schielen zusammen hängen können.

Durch meinen Heilpraktiker kam ich dann zur Optometrie. Vorab muss ich noch erwähnen: Ich war vor ca. 5 oder 6 Jahren bei uns im nächsten Ort in der "Schwarzwaldaugenklinik" die extra eine Schielambulanz hat WEGEN meiner Kopfschmerzen. Dort hieß es ich solle meine Brille (Autofahrerbrille) beim Arbeiten aufsetzten und in 3 Monaten hätte ich kein Kopfweh mehr). Hab es eine Weile ausprobiert aber es wurde nur noch schlimmer. Zu einem Arzt zu gehen und selbst zu sagen "ich habe dies und jenes und ich denke es könnte von X und Y kommen - da hat man sowieso schon verloren" ich möchte nicht ALLE über einen Kamm scheren, aber diese Erfahrung habe ich schon öfters gemacht. Man wird nicht mehr ernst genommen.

Mein Heilpraktiker empfahl mir eine Optometristin in der Schweiz. Eine Wegstrecke 250 km, nach 3 Terminen hab ich es aufgegeben da es einfach zu weit war und Termine für Samstag konnte sie nicht mehr vergeben. Mir wurde alles wunderbar erklärt, 2,5 std. oder sogar 3 std. war ich dort. Durch die Messung mit dem Kreuz (welches für mich nicht als solche zu erkennen war) konnte ich mir den Sehfehler gut vorstellen. Die Dame von der Schweiz (darf man hier Namen nennen oder werden die Einträge dann gelöscht??) wollte mittels Augenübungen /gymnastik korrigieren, Kontaktlinsen bekam ich auch, damit kam ich aber nicht klar, ich hab nicht schlechter gesehen sondern es war wie ein ständiger Fussel im Auge. Sie sagte es könne ca. 1 oder 1,5 Jahre dauern bis mein Auge richtig sehen kann. Sie sagte es ist nicht vorhersehbar wie lange es dauert, nur eine grobe Einschätzung. Ich hatte einen sehr guten Eindruck von der Dame in der Schweiz. Sie erlernte die "Methode" wegen ihrer Tochter, um ihr zu helfen, solche Beweggründe gefallen mir, diese Leute sind meist ehrlicher und man fasst schneller Vertrauen.

Ich hab mich also auf die Suche gemacht nach einem Optometristen in der Nähe und auch jemanden gefunden, in Rottweil, ca. 30 km von meinem Wohnort entfernt. Ich war dann auch dort und die Messmethoden und Fragen waren teilweise wie in der Schweiz, aber die Frau dort war sehr zertreut und kam mir nicht so kompetent vor. Ob mein Eindruck richtig war weiss ich nicht.

Ich habe wieder gesucht und einen Herrn aus Freiburg gefunden der sich "doctor of optometry" nennt, er sagt er wäre der einzigste in Deutschland. Er sagte mir bei meinem ersten Termin dass sich die Übungen um richtig sehen zu lernen in der Praxis nicht bewährt hätten da die Patienten es jeden Tag, ein Leben lang machen müssten! In der Theorie wären die Übungen gut...! Er sagte auch "so, jetzt schaue ich mir Ihre Augen an und DANN sag ich Ihnen, ob ich helfen kann oder nicht", fand ich auch schon mal sehr gut. Er hat ca. 45 min lang gemessen und sagte ich solle mit den Testgläsern (das witzige Gestell mit dem man aussieht wie ein verrückter Professor) herumlaufen und schauen wie es mir damit geht. Er hatte angeboten ich können 1 oder 2 Std im Laden bleiben und lesen, laufen, testen. Er wollte also keine Gläser verkaufen. Ich war froh um dieses Angebot aber leider nützte mir das nicht viel da die Schmerzen nicht jeden Tag gleich sind. Also haben wir uns auf neue Gläser für mein bisheriges Brillengestell geeinigt, wir nahmen die günstigsten, was für die neuen Gläser 250 € machte. Er sagte auch die Brille sei ein Versuch, er könne vorab nicht absehen wie es mir damit geht. Und siehe da, die Brille hat geholfen, der 1. Tag war sehr anstrengend aber danach waren die Kopfschmerzen um ca. 80% besser. Nur leider hat das nicht angehalten. Nach ca. 6 Wochen hatte ich den Salat wieder. Die Brille trug ich trotzdem weiter, zumindest bei der Arbeit, da ich damit etwas schärfer sehe. 

Das 1. Mal war ich im November 2011 dort. Im letzten Monat bin ich wieder hin weil ich dachte die Brille hat geholfen, das kann kein Zufall gewesen sein. Der Optiker sagte mir schon damals es kann sein das sich die Werte verschieben, muss aber nicht zwangsläufig eintreten. Ich solle wieder kommen wenn ich den Eindruck hab schlechter zu sehen, wa sich aber nicht hatte, ausschließlich das Kopfweh war zurück gekommen. Ich erzählt wie es verlaufen ist und er meinte, ja, das hatte er sich schon gedacht, der wahre Fehler würde erst nach und nach zu Tage kommen. Die Messung dauerte nicht so lange wie beim 1. Mal. Die 1. Brille hatte 4 Prismen und der Wert hat sich seither um 6 Prismen erhöht, also jetzt habe ich 10 Prismen. Ich habe eine neue Brille anfertigen lassen und bekam von dem netten Optiker ein Glas geschenkt, er sagte er habe fast ein schlechtes Gewissen weil die Brille mir nur so kurz geholfen hat.

Seit 2 Tagen trage ich nun die Brille und kann noch nicht so viel sagen da ich gerade sehr erkältet bin und mir ohnehin der Kopf brummt. Ich habe den Eindruck jetzt mehr Tiefe zu sehen. Und wenn ich die Brille abnehme ist es etwas anstrengend für die Augen. Der Optiker sagte man könne das Auge i-wann operieren, aber erst wenn die Werte sich nicht mehr verschieben und für ca. 6 Monate konstant bleiben. Ich habe vor einer OP aber riesen Bammel. Er empfahl mir einen Arzt in Metzingen, bei dem wurden schon einige seiner Kunden operiert, auch seine Schwägerin und ihr geht es seither sehr gut. Mit seinem 1. Patienten, den er dort hin geschickt hat, war er auch persönlich dort vor Ort. Das klingt für mich alles nach einem gewissenhaften Mann. Ich fragte nach einer Alternative zur OP, da meinte er die Sehschule wäre eine Möglichkeit ABER die Schulmedizin hinkt Jahrzehnte hinterher was die Optometrie betrifft.

Der Arzt in Metzingen hat bis Montag Urlaub, ich bin gespannt wie schnell ich einen Termin bekomme. Der Optiker sagte ich müsse 2 oder 3 mal vor der OP auf jeden Fall dort hin.

Nun aber trotzdem meine Fragen:

Stimmt es das die Augengymnastik nicht so super hilft? Das man sie ein Leben lang jeden Tag machen muss und nicht nur 1 oder 1,5 Jahre üben braucht (da es um die Augenmuskeln geht klingt es für mich logisch es tagtäglich tun zu müssen)

Wenn man operiert, ist es eine sehr gefährliche OP? Mit welchen Risiken?

Ich glaube ich habe auch eine Hornhauverkrümmung und ein Augenrollen (nicht Nystagmus sondern das andere Wort, ich kann es mir leider nie merken) ob diese Info auch wichtig ist weiss ich nicht.

Ich habe gelesen dass man die Prismenwerte durch eine falsche Messung und somit falsche Gläser künsltich in die Höhe treiben kann. Wenn mir aber diese Brille wieder hilft, ich weniger Kopfschmerzen habe, ist es doch eine gute Sicherheit, oder?

Hier meine Werte der 1. Prismenbrille von November 2011:

Fernbrille

 

R sph -0,50 cyl + 1,00 A. 64

L Sph - 1,25 cyl + 1,25A. 105

Prisma R 2,21 Bas. 295 Primsa L 2,00 Bas. 90

 

Hier die Werte der 2. Prismenbrille von August 2012:

Fernbrille

R sph -0,50 cyl + 1,00 A. 64

L Sph - 1,25 cyl + 1,25A. 105

Prisma R 5,38 Bas. 291 Primsa L 5,09 Bas. 101

 

Nun hoffe ich nichts wichtiges vergessen zu haben. Danke für´s Lesen und behilflich sein!!

Maria

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Maria,

 

ich denke, Du bist in den besten Händen.

Es ist richtig, dass häufig erst nach mehreren Nachkorrekturen ein Stiillstand erreicht wird oder zumindest der 1. operable Wert, wenn die Prismen über 30 cm/m steigen.

Dass die Kopfschmerzen geringer wurden, ist ein untrügliches Zeichen, dass Du auf dem richtigen Weg bist.

Es ist auch sehr wahrscheinlich, dass Augenübungen nur solange helfen, wie auch geübt wird.

 

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers mtee18
Verbunden: 24. August 2012 - 21:14

Hallo Eberhard,

 

vielen Dank für deine Einschätzung, für dieses Forum bin ich wirklich dankbar!

Ein wert über 30cm/m was bedeutet das genau? Ein Wert der über 10 Prismen liegt?

 

Heute war ich seit langem wieder einmal bei meinem Heilpraktiker und er erzählte von einem Kind, was auch geschielt hatte, Kopfschmerzen und der Atlas sei auch immer wieder verrutscht. Daraufhin war das Kind ca. 1 Jahr bei der Optometristin in der Schweiz in Behandlung und seither hätte er keine Probleme mehr.

Nun bin ich wieder verunsichert Sad Worin ich vllt. auch ein Problem sehe, bei dem Kind standen die Augen noch schielend, also man konnte sein schielen sehen, ich schiele ja seit ettlichen Jahren schon nicht mehr merklich, also meine Augen stehen gerade und den Sehfehler sieht man nur beim Untersuchen...

Viele Grüße

Maria

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Maria,

 

Aus 10 Prismen werden richtig geschrieben 10 cm/m. Also 30 cm/ m ist logischerweise das Dreifache von 10cm/m.

Wenn jemend über 30 cm/m winkelfehlsichtig ist, bekommt eine sog. Einleitungs-OP. Dabei werden die 30 oder auch mal etwas mehr eliminiert, aber man weiß genau, dass eine 2. OP irgendwann nachgesetzt  werden muss.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Schack
Verbunden: 23. September 2009 - 16:01

visualtraining hilft auch länger als geübt wird. irgendwie wirkt der thread nicht echt

Bild des Benutzers mtee18
Verbunden: 24. August 2012 - 21:14

SCHACK:

was soll hieran bitte nicht echt wirken? glaubst du ich mach mir die mühe und schreibe so nen langen text aus jux und tollerei? auf solche unnützen kommentare hier hab ich gewartet.

ich habe hier extra keine namen gennant noch für irgendwen schleichwerbung betrieben um solchen verdächtigungen vorzubeigen

Bild des Benutzers mtee18
Verbunden: 24. August 2012 - 21:14

 

Hallo Eberhard,

 

man operiert aber nicht erst ab einem Prismenwert von 30?

Ich finde das rechte Glas meiner Brille schon jetzt ultra dick, kann mir gar nicht vorstellen wie man mit 30 Prismen sehen soll. Der Optiker aus Freiburg sagte es könne auch sein, dass ich wieder beginne zu schielen, sehe ich dann ohne Brille überhaupt noch richtig oder bin ich somit an das Panzerglas gebunden? Denn nach der Arbeit trage ich die Brille nicht für den Rest des Tages, oder am WE auch nur zum Fernseh schauen

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo,

 

sicher kann man auch niedrigere Werte operieren, aber nur dann, wenn wirklich feststeht, dass sich nichts mehr erhöht. Denn unendlich oft kann man kein Auge operieren.

Viele Grüße

Eberhard