Guten Tag!
Hier kurz unsere Vorgeschichte:
Es geht um unsere 4jährige Tochter, die aufgrund eines Gendefekts (Marfan) im Februar eine Lensektomie beidseits hatte. Seither ist sie aphak und wurde kurz darauf mit einer Einstärkenbrille erstversorgt. (+13,5 dpt).
Damit kommt sie gut zurecht, aber wir merken schon, dass ihr hin und wieder (beim Ausmalen und Zeichnen) der Nahbereich fehlt. Vorallem stellt sich für uns die Frage, wie wir ihre Sehentwicklung optimal unterstützen können, damit sie in der Schule dann möglichst problemlos arbeiten klann.
Bei der letzten Kontrolle hat uns die Augenärztin eine Verordnung für eine Bifokalbrille gegeben. (Addition +3 dpt) Sie sollte eine Brille bekommen, wo die gesamte unter Hälfte als Nahbereich gearbeitet ist. (Das nennt man dann Franklinglas?)
Mir war schon klar, dass wir durch die Dioptrien-Zahl ein Spezialfall sind (oder doch nicht?) denn schon beim Einstärkenglas gab es nicht wirklich viele Alternativen (bzgl. höherbrechend, damit wir die Glasstärke verringern können).
Nun meinte der Optiker, es gäbe nur einen Hersteller und auch der würde nur einen kleineren Nahbereich zur Verfügung stellen. Außerdem seien dort die Gläser auf jeden Fall entspiegelt (was die Kasse wiederum nicht übernehmen würde). Die zwangsweise Entspiegelung sehe ich jetzt nicht so als Problem, aber der kleinere Nahbereich macht mir eher Sorgen.
Irgendwie habe ich im Hinterkopf, dass Kinderbrillen nicht entspiegelt sein sollten?
Da wir noch ziemlich unerfahren sind:
- kann das wirklich sein? Hier im Forum habe ich nun schon gelesen "dass der Optiker einen bestimmten Hersteller nicht im Programm hat". Dh. die Optiker haben keinen Zugriff auf alle Hersteller?
- Wir haben einen Optiker ausgesucht, der auch auf Kinder spezialisiert ist. Aber vielleicht sollten wir eher einen Optiker suchen, der eher mit der optischen Problematik Erfahrungen hat?
Für uns stellen sich im Moment einfach viel zu viele Fragen und wir fühlen uns mit den Entscheidungen ein wenig überfordert, da man prinzipiell zu jeder Fragestellung unterschiedliche Ansichten liest.
Ich würde mich jedenfalls sehr über zusätzliche Meinungen und Erfahrungen hier freuen! Vielleicht bringen sie für uns Licht in das Dunkel!
Wir haben auch beschlossen, uns zeitmäßig keinen Stress zu machen. Sie kommt mit ihrer Brille ja gut klar. Diese ist zwar schon sehr zerkratzt und dürfte daher auch nicht mehr so optimal sein. Aber bevor wir nun die nächsten 800,- Euro in die Hand nehmen (wo natürlich die Kasse vieles übernehmen würde), möchte ich schon sicher sein, dass wir die richtige Option wählen.
Parallel wurden auch Kontaktlinsen bestellt, da wir diese Option auch ausprobieren wollen. Hier stellt sich für mich nun auch die Frage, ob wir erst die Kontaktlinsen probieren sollten und dann erst die Bifokalbrille. Oder umgekehrt. Oder doch parallel - ob ihr das dann nicht zu viel wird?
Herzlichen Dank!
PS: Ich würde mich natürlich auch über Empfehlungen für Optiker freuen. Allerdings sind wir in Wien daheim! Dies bitte bei Empfehlungen zu berücksichtigen!
Hallo,
bei +13,5 gibt es tatsächlich nur Bifokalgläser mit ca. 20-25mm breitem Nahfeld. Normalerweise reicht solch ein Feld für einen Sehwinkel von ungefähr 30-35°, je nach Augenabstand und Abstand der Gläser vom Auge. Es kann also mehr als eine Din á4-Seite gesehen werden, ohne den Kopf zu drehen.
KL sind sicher eine gute Alternative, trotzdem ist eine Brille zusätzlich erforderlich,denn KL können nicht vom Aufwachen bis Einschlafen durchgehend getragen werden.
Zudem wird bei KL eine Lesebrille nötig.
Ich kenne auch Fälle, in denen Gleitsichtgläser verordnet wurden und auch gut vertragen wurden. Fragt Euren Augenarzt mal nach dieser Alternative.
Wegen Adresse schicke ich eine PN.
Viele Grüße
Eberhard
Danke schon mal für die Infos und die Adresse (puh, wären auch 2 Stunden mit dem Auto)!
Ja, zu den KL bekommt sie dann eine Lesebrille. Da die KL demnächst da sein sollen, werden wir ohnehin wieder bei der Augenärztin sein, und da werde ich das Thema dann noch detailliert ansprechen.
Ich hab gerade ihre derzeitige Brille vermessen. Da ist ein Glas ca. 38 mm breit. Dh. und davon wären dann 20 - 25 mm Nahbereich. Also eigentlich mehr als die Hälfte. Oder wird das bei kleineren Gläsern dann auch proportional kleiner?
Danke!
Sonja
Hallo Sonja,
Bifokalglas-Nahteile sind unabhängig von der Fassungsgröße.
Viele Grüße
Eberhard