Hallo!
Ich nutze zur Zeit neben meinen Gleitsichtbrillen zwei Einstärkenbrillen (Fernbrillen), jeweils passend zur Kleidung. Generell komme ich damit gut klar, vor allem im Büro bei optimaler Beleuchtung, aber manchmal merke ich doch, dass es tagesformabhängig etwas anstrengender ist. Da mir die Fassungen noch sehr gut gefallen, aber nur ca. 22-23 mm hoch sind, hier meine Frage: Wären Bifokalgläser für diese Fassungen eine geeignete Alternative?
Ich bin schon lange neugierig auf Bifokal, vor allem, weil ich mir vorstelle, dass der Blick zur Seite im Fernbereich dann so scharf ist wie bei Einstärkengläsern. Einen Zwischenbereich benötige ich nicht, ich komme z.B. am Monitor auch mit einer reinen Fernbrille gut klar.
Ich würde allerdings Mineralglas bevorzugen, zur Zeit habe ich in diesen Fassungen Mineralglas von Essilor mit dem Index1,7. Gibt es Bifokalgläser aus Mineralglas in Stärken um -10 im stärksten Hauptschnitt, mit einer Addition von 2,0 oder 2,25, und mit welchem Preis müsste ich in etwa rechnen? Es muss nicht Index 1.7 sein, ich wäre auch zufrieden mit 1,5 oder 1,6, und auch was die Beschichtung/Vergütung angeht, reichte mir eine vernünftige Entspiegelung vollkommen aus.
Schon mal vielen Dank für eure Antworten!
Hallo faceblind_lady,
um ehrlich zu sein würde es mich sehr wundern, wenn Du die Seh-Eigenschaft eines Bifokal-Glases mit so einer winzigen Höhe akzeptabel finden würdest. 23mm reichen gerade mal für ein ordentliches Einstärkenglas.
Bevor Du dich in unnötige Kosten für ein hochwertiges Bifo-Glas stürzt, nutze doch erst mal die Möglichkeit, bei "Z" eine preisgünstige Bifo-Testbrille mit Glashöhe 28mm anfertigen zu lassen.
Ich persönlich finde selbst 28mm schon ziemlich grenzwertig.
Viele Grüße,
Nitram
EDIT: Ups. Wie ich gerade sehe, hat Z die Untergrenze für Bifo auf 30mm angehoben. Na dann halt 30mm.
Hallo Nitram,
danke für die schnelle und klare Antwort!
Das mit der Bifo-Testbrille ist eine gute Idee, ich muss mir trotzdem erst mal überlegen, ob ich sie umsetze. Einerseits wollte ich mir diese Testmethode nämlich nicht zur Gewohnheit machen, obwohl sie sich ja bei Gleitsicht bewährt hat, und andererseits empfinde ich das Aussehen von Bifos in so großen Fassungen als sehr seniorenmäßig.
Mich reizt es dagegen wirklich, herauszufinden, wie Bifo-Gläser in einer meiner kleinen, gar nicht seniorenmäßig wirkenden Fassungen wohl aussehen.
Dass es von der Größe her grenzwertig ist, leuchtet mir ein. Aber ich frage mich, ob nicht vielleicht doch ein zufriedenstellendes Sehen möglich wäre auf Grund der Tatsache, dass ich alles um gefühlte 20 – 25 % verkleinert sehe und somit doch einen Sehbereich habe, der erheblich größer ist als der, den die Größe der Brille vorgibt. Mir würde aus demselben Grund doch auch ein ganz kleiner Nahbereich ausreichen, oder sehe ich das falsch?
Mich interessiert natürlich ganz besonders, ob so kleine Bifo-Gläser überhaupt machbar sind. Ich habe nämlich vor, mich in der nächsten Zeit in aller Ruhe bei verschiedenen Optikern zu erkundigen, mal zu sehen, welche Lösungen sie mir anbieten, um es dann zu gegebener Zeit zunächst bei einer der beiden Brillen umsetzen zu lassen und erst, wenn es tatsächlich funktioniert, auch bei der zweiten.
Für weitere Infos wäre ich dankbar!
Viele Grüße
Marion
Hallo Marion,
in einer H23mm-Fassung könnte ich mir schon eher ein Short-Corridor Gleitsichtglas mit relativ niedrig gehaltener Addition vorstellen. Das Problem bei Bifo ist, dass Du mit diesem Prinzip einen Bereich an der Trennkannte nicht sinnvoll nutzen kannst, der so hoch ist wie dein Pupillendurchmesser. Denn in diesem Bereich sieht der obere Teil deiner Pupille durch den oberen Fernbereich und der untere durch den Nahbereich. Die beiden auf die Netzhaut projezierten Abbildungen kommen leider nicht genau zur Deckung und sind daher optisch von sehr schlechter Qualität. Deshalb verliert man einige Millimeter und daher kommt mein Zweifel an der Praxistauglichkeit einer solchen Mini-Bifo.
Die Test-Bifo von "Z" war natürlich auch nicht zum dauerhaften Benutzen gedacht, sondern nur, um durch teilweises Abkleben des oberen und des unteren Sehbereiches auf 23mm Gesamthöhe die Wirkung simulieren zu können.
Hallo Nitram,
bitte erklär einem altgedientem Augenoptikermeister was ein Test Bifo von "Z" ist-
Hallo Nitram,
das klingt ja nun danach, dass eine Test-Bifo schon eine Menge Sinn machen würde. Ich weiß, dass es albern klingt, aber ich habe auch schon einige Tests durchgeführt, um herauszufinden, wie sich Bifo wohl anfühlt. Ich habe Küchenkrepp in Form der Brillengläser zugeschnitten, dann in Fern- und Nahteil zerschnitten und mal den Fernbereich, mal den Nahbereich durch diese angefeuchtet auf die Gläser gepappten Schablonen abgedeckt, um zu testen, wie das Sehen durch diese begrenzten Bereiche wohl sein mag. Ich bin dabei zu dem Schluss gekommen, dass, sofern der Nahbereich nicht höher als 1 cm ist, noch genug Fernbereich übrig bleibt, um die Brille sinnvoll zu nutzen. Was du über das Sehen durch den Grenzbereich sagst, hat mich allerdings schon ein bisschen geschockt. Ich habe dann den „Nahbereich“ noch weiter zerschnitten, so dass nur noch die „Grenze“ übrig blieb, fertigungsbedingt allerdings ca. 2 mm breit, und diese wiederum auf die Gläser gepappt. Die so präparierte Brille habe ich dann bei Routinearbeiten im Haushalt eine ganze Weile getragen und gemerkt, dass die „Grenze“, sobald ich mich nicht mehr darauf konzentriert habe, kaum noch wahrgenommen habe. Ich habe sie beim Blick durch die Gläser immer ganz schnell überschritten und entweder durch den „Fernteil“ oder durch den „Nahteil“ geschaut. Mir ist natürlich klar, dass ich den Bildsprung mit den unterschiedlichen Abbildungen auf der Netzhaut nicht adäquat nachvollziehen konnte, aber sind diese Tests nicht vielleicht auch so aussagekräftig genug?
An Gleitsicht „short“ schreckt mich ein wenig ab, dass dann, auch mit verminderter Add., sicherlich eine erhebliche Unschärfe beim seitlichen Blick durch die Gläser da sein wird. Diese habe ich nämlich sowohl mit der teuren, hochwertigen als auch mit der „billigen“ GS-Brille, lediglich bei den Testgläsern von „Z“, die ich inzwischen in eine richtig tolle Fassung habe einbauen lassen, ist der Seheindruck beim schrägen Durchblick ähnlich einer Einstärkenbrille, ich vermute, das liegt am niedrigen Index im 1.5er Bereich. Außerdem bin ich wahnsinnig neugierig, und da ich schon drei GS-Brillen habe, reizt mich Bifo natürlich weit mehr.
Ich wäre übrigens auch bei Bifo bereit, mich mit einer niedrigeren Add. zu arrangieren, denke aber, dass das bei Bifo wahrscheinlich keinen Vorteil bringt?
Aus deinen Äußerungen schließe ich, dass Bifo in einer so kleinen Fassung sehr wohl möglich ist? Es macht also durchaus Sinn, die Optiker in der Umgebung abzuklappern und zu sehen, ob sich einer darauf einlässt?
("Z" = chinesische Billigmarke)
Hallo Marion,
Dein Abklebetest ist schon eine gute Idee. Aber wie Du schon schreibst, bekommst Du dabei den Bildsprung nicht, was einen großen Unterschied macht.
Prinzipiell lässt sich eine Bifo in eine 22mm hohe Fassung schon einbauen, und gegen die höhere Addition spricht bei Bifo auch wenig (verglichen mit GS).
Aber ich würde Dir schon zur "Post aus Danyang" raten, bevor Du die finale Version mit einem hochwertigen Glas anfertigen lässt. Sonst verkommt nämlich letztere zur Einweg-Brille, und das wäre doch schade.
Viele Grüße - Nitram
P.S.: Ubrigens ist bei der Z-Bifo kein "Sucht-Faktor" zu befürchten, wie es ihn bei der Z-Gleitsicht gibt.
Hallo Nitram,
du hast recht, eine Einweg-Brille möchte ich wirklich nicht!
Ich war heute nach der Arbeit zunächst bei einem "normalen" Optiker und dann bei F., um mich zu erkundigen. Beide Optikerinnen dachten natürlich zunächst, ich meinte Gleitsicht, und waren überrascht, dass ich tatsächlich Bifo wollte, ließen sich aber schnell von meinen Gründen überzeugen. Die eine zeigte mir dann auch Mustergläser, um mir den Bildsprung zu demonstrieren, allerdings ist plan und +2 so weit von meinen Werten entfernt, dass ich vor lauter Unschärfe den Bildsprung nicht wirklich "genießen" konnte.
Ich überlege mir nun, da ich ja im Endeffekt zwei Fassungen neu verglasen lassen will, ob ich nicht die eine Fassung einfach mal mit Standard-Gläsern von F. ausstatten lasse - kostet natürlich etwas mehr als bei Z., aber so komme ich in den Genuss einer vernünftigen Anpassung und habe auch einen Ansprechpartner, wenn es Probleme gibt, abgesehen davon, dass die Optikerin mich heute ungefähr eine Stunde lang geduldig beraten hat, trotz Taubenschlag-Atmosphäre im Laden.
Wenn es dann gut klappt, könnte ich in die zweite Fassung Markengläser einbauen lassen - diese Fassung sähe mit 1.5er Gläsern auch besch... aus, bei der ersten dagegen wäre 1.5 für mich akzeptabel, ich bin ja kein Dünngleichästhetischfreak.
Stimmt es, dass es bei Bifo in MIneralglas praktisch nur Index 1.5 und 1.6 gibt und nicht meinen gewohnten Index von 1.7?
Und ist es korrekt, dass es bei Bifo-Markengläsern egal ist, welchen Hersteller man nimmt, da es hier nicht wie bei GS unterschiedliche "Philosophien" gibt, sondern alle gleich gut sind und sich durch kaum mehr unterscheiden als die Farbe der Entspiegelung?
Was den Sucht-Faktor angeht, bin ich mir nicht so sicher. Womöglich habe ich ja die ganze Zeit, ohne es zu wissen, nur auf so ein richtig hartes Design gewartet! Man wird sehen...
Hallo Marion,
mein Hinweis auf den fehlenden Suchtfaktor bezog sich nicht auf die Frage, ob Du Bifo prinzipiell mögen wirst oder nicht, sondern gerade auf den vergleichsweise wenig problematischen Wechsel zwischen verschiedenen Herstellern.
Es gibt zwar auch bei Bifo verschiedene Philosophien, aber die sind weniger variabel als bei GS.
Im Prinzip basiert jede Bifo auf einem kreisförmigen Lese-Additions-Segment, von dem oben etwas abgeschnitten ist. Es kann genau die obere Hälfte abgeschnitten sein oder nur ein Teil davon, diese Kante kann gerade oder gekrümmt sein. Der Verlauf der Trennkante hat Einfluss auf die Charakteristik des Bildprungs. Eine Trennkante, die durch die Kreismitte verläuft oder nur knapp darüber, wird von vielen bevorzugt, weil der Bildsprung in senkrechter Richtung hierbei minimal ist.
Die üblichen Durchmesser (Segmentbreiten) sind 28mm, 35mm und 'größer als die Brillenglasbreite' ("Franklin" "Executive)". Am häufigsten anzutreffen ist 28mm mit gerader Trennlinie. (Könne auch bei deiner Anforderung ganz gut passen.)
Betreffend des Index: Vermutlich geht man davon aus, dass Bifo-Nutzer weniger Wert auf die Ästhetik legen, aber dafür stärker als GS-Nutzer auf Unschärfen im Randbereich achten. Diese Unschärfe wird bei höherem Index natürlich stärker aufgrund der chromatischen Aberration.
Deshalb stellt man kaum Bifos mit hohem Brechungsindex her.
Hallo Nitram,
dann erst mal danke für die vielen nützlichen Informationen! Ich wusste gar nicht, dass das Segment unterschiedlich "abgeschnitten" sein kann und dass es also tatsächlich kleine Unterschiede beim Bildsprung gibt.
Ich habe vor, die Standardversion heute in Auftrag zu geben, denn ich bin einfach wahnsinnig neugierig auf Bifo! Ich hatte allerdings zunächst an 25 mm Segmentbreite gedacht, weil ich mir nicht so viel Fernsicht wegnehmen lassen möchte. Bei deinen Ausführungen kommen mir nun doch Zweifel, ob ich nicht tatsächlich 28 mm nehmen soll, wie mir auch die Optikerin geraten hat.
Ob ich mit meinem Wunsch nach maximal 1 cm Höhe durchkomme, weiß ich auch noch nicht. Die Optikerin sprach zunächst von 13 mm, aber das wird sich dann ja bei der Anpassung zeigen - ich kann mir nicht vorstellen, dass es so viel wird, das wäre ja mehr als die halbe Glashöhe!
Bin selbst gespannt, was nun dabei herauskommt!
Hallo Marion,
natürlich wirst Du mit deinem Wunsch nach maximal 1cm Höhe des Lesesegments durchkommen. Das wird kein Problem sein.
Viel Erfolg dabei und viele Grüße,
Nitram
Hallo Nitram,
ja, wir sind uns tatsächlich schnell einig geworden. Die Optikerin hat die Segmente auf die Brille aufgezeichnet und sie entsprachen weitgehend den Ergebnissen meines Klebeversuchs. Wir sind dann bei 10,5 mm Höhe und natürlich 28mm Breite gelandet und ich hatte sofort und habe auch jetzt noch ein sehr gutes Gefühl dabei.
Nun heißt es warten...
Dir nochmals ganz herzlichen Dank für die vielen Informationen und viele Grüße!
Marion
Hallo,
ein paar Anmerkungen.
@faceblind_lady
a.) Bifos gibts natürlich auch in Index 1.7, wenn auch nicht in riesen Auswahl
b.) vernünftige Bifos haben eine gebogene Trennkante, keine gerade (z.B. alle Zeiss, alle Rodenstock). Ist unauffälliger. Gerade Trennkanten gibts meist bei Billig-Gläsern
@ Nitram
bist Du Optiker? Wenn ja solltest Du mal Deine Einstellung zum Internet-Brillenhandel überdenken! Themen wie Dein Arbeitsplatz, Umweltverschmutzung, Kinderarbeit u.s.w. sollten zu denken geben. Wenn schon nicht Endverbrauchern dann wenigsten uns Optikern.
Grüße,
CHW
@ ChW
Ja, es stimmt schon.
Die Bedingungen, unter denen in den die Arbeiter in Danyang arbeiten müssen, ist meilenweit von dem entfernt, was wir so als 'gerade noch erträglich' bezeichnen würden. Ich komme seit vielen Jahren regelmäßig dort hin und irgendwie bin ich immer wieder erleichtert, wenn ich wieder zu Hause bin. Dort fehlt einfach immer noch die unbeschwerte Leichtigkeit im Leben.
Ich nehme aber sehr wohl wahr, dass es sich ändert. Nicht so schnell, wie es sein sollte, aber es tut sich was. Der Lebensstandard steigt Jahr für Jahr ein bisschen an.
Ich bin nicht so vermessen, mich für den großen Glücksbringer dort zu halten, aber ich denke schon, dass ich einen - wenn auch sicher viel zu kleinen - positiven Beitrag für die Menschen dort leiste.
Dass viele andere Leute ihre Prioritäten anders setzen und lieber für ihre direkte Umgebung etwas tun wollen, kann ich auch verstehen. Das bringt mich aber sicher nicht davon ab, von meinem eigenen Weg wesentlich mehr überzeugt zu sein als von deinem Ansatz.
Viele Grüße,
Nitram
@Nitram,
ok, da ich nicht annehme das Du Deinen Urlaub in der chinesischen Provinz verbringst um den Arbeitern die für "Geiz-ist-Geil"-Europäer Brillen schleifen ihren Arbeitsalltag zu verbessern denke ich das Du damit Geld verdienst. Das lässt Dein vehementes Eintreten für Internetbrillen in einem anderen Licht erscheinen, Geld zu verdienen sei Dir gegönnt. Wenn es doch Dein Urlaub ist entschuldige ich mich. Trotzdem wird sich meine Meinung Deiner nicht nähern, ich steh auf regionale Produkte! Ich geh zum Bauern, auf den Spargelhof um die Ecke, zum Metzger der selber schlachtet! Und verkauf Brillen wenn irgend möglich aus Deutschland. Lieblingskollektion ALBTRAUF, 100% Hergestellt in Baden-Württemberg!
@faceblind_lady
Entschuldige das off-topic!
Schönen Feiertag!
Weiterführung der Off-Topic-Diskussion im Off-Topic-Bereich:
http://www.optometrie-online.de/node/5778
Weiterführung Bifo-Thema: hier
@ ChW
Danke für deine Anmerkungen. Ich habe mir natürlich gedacht, dass Index 1.7 Bifo irgendwo erhältlich ist, zumindest bei Herstellern speziellerer Gläser wie dem in Rathenow. Für meine Belange (zwei Jahre alte Fassung, Verwendung nicht als Hauptbrille) dürfte so etwas aber wohl im Moment schon vom Preis her nicht in Frage kommen; sollte mein Experiment aber zeigen, dass mir wider Erwarten Bifo besser gefällt als GS, wäre das für die nächste „richtige“ Brille schon eine Alternative.
Auch das mit der gebogenen Trennkante leuchtet mir ein. Ich habe übrigens gerade im anderen Forum von bildsprungfreien Bifos gelesen. Wie ist denn so etwas möglich, dass der abrupte Übergang zwischen zwei verschiedenen Stärken ohne Bildsprung erfolgt? Anscheinend gibt es das doch nicht nur bei Franklin-Bifos?
@ ChW, @Nitram
Ich finde es gut, dass ihr diese Off-Topic –Diskussion führt und nun auch in einem gesonderten Thread fortsetzen wollt!
Ich habe allerdings Nitrams Beiträge absolut nicht als „vehementes Eintreten für Internetbrillen“ empfunden, sondern als speziell auf meinen Einzelfall abgestimmte Ratschläge, denn wenn ich nicht meinen ersten Gleitsicht-Versuch mit einer Internet-Brille gestartet hätte (und zwar ausschließlich aus meiner eigenen Entscheidung heraus!), wäre ich vermutlich jetzt noch bei Einstärkengläsern und „Schiebetechnik“ und hätte mir nicht inzwischen zwei Gleitsichtbrillen bei traditionellen deutschen Optikern anfertigen lassen.
Die Unterscheidung zwischen Endverbrauchern und Optikern bezüglich der Fähigkeit, globale Zusammenhänge zu erfassen und zu berücksichtigen, macht mir, ehrlich gesagt, Bauchschmerzen. Sind nicht auch Optiker auf vielen Gebieten Endverbraucher? Und denjenigen, dem es gelingt, diese tagtäglichen Widersprüche stets zu umschiffen und sein Leben komplett nach ethischen Gesichtspunkten auszurichten, sei er nun Optiker oder „Endverbraucher“, müsst ihr mir erst mal zeigen! Ich kann mir vorstellen, dass sehr viele Optiker weit modernere Handys benutzen als ich, und diese sind ganz sicher nicht alle in Deutschland und unter deutschen Produktionsbedingungen gefertigt worden!
Einen schönen Feiertag noch und viele Grüße
Marion
(Das hätte nun auch schon fast in den Off-Optic-Bereich gehört, aber ich möchte mich in eine Diskussion unter Fachleuten nicht so gern einmischen)
Wenn ich mich richtig erinnere, ist dieses Glas hier in einem älteren Thread schon mal angesprochen worden. Die Profis sollten sich eigentlich daran erinnern.
Nachtrag: Das ist der Thread, in dem ein "Bifo"glas aus zwei mit einander verbundenenen Kunststoffschichten angesprochen wurde:
http://optometrieonline.de/node/5283
Da solche Gläser statt einer Trennkante einen - wenn auch nur kurzen - Übergangsbereich haben, dürfte es allerdings für Deinen Zweck nicht geeignet sein.
Nachtrag # 2: Hier ist noch ein anderer Thread zu diesem trennkantenfreien Bifoglas: http://optometrieonline.de/node/5544
@mueger
Danke für die interessanten Infos. Ist schon toll, was es alles gibt - schade, dass man als Normalverdiener keine Chance hat, das alles auszuprobieren.
Ich bin jetzt erst mal gespannt auf meine Oma-Bifos in der gar nicht so omahaften Fassung - morgen kann ich sie abholen. Dann werde ich ENDLICH wissen, wie sich Bifo anfühlt und ob ich damit so gut klar komme, wie ich mir das vorstelle.
Habe seit heute nachmittag meine Mini-Bifo - der Bildsprung war zuerst wirklich heftig, da muss ich Nitram zustimmen. Aber es ist erstaunlich, wie schnell man sich darauf einstellt und den "kritischen" Bereich kaum noch verwendet - ich habe bislang zumindest nicht den Eindruck, dass mir Bifo im täglichen Gebrauch auf die Nerven gehen wird. Die Schärfe für die Ferne in den Randbereichen genieße ich sehr - ich könnte im Moment echt nicht sagen, ob mir GS oder Bifo besser gefällt, es hat tatsächlich beides seine Vor- und Nachteile.
Zum Aussehen: ist etwas ungewöhnlich, hat aber trotzdem nicht viel mit den Seniorenbrillen gemein, die man normalerweise mit Bifo in Verbindung bringt. Die 2 mm mehr Dicke auf Grund des Wechsels von 1.7 zu 1.5 entsprachen dem, was ich erwartet hatte und sind für mich kein Problem, aber die Brille wirkt dadurch natürlich stärker.
Ich werde den nächsten Besuch bei meiner "richtigen" Optikerin nutzen, um auch für die zweite kleine Fassung Bifos in Auftrag zu geben, diesmal aber mit Index 1.6, einen niedrigeren Index verkraftet diese Fassung nicht. Vielleicht wähle ich die Addition auch etwas geringer als 2,25, ich denke da an 1,5, dann bin ich im Nahbereich nicht so kurzsichtig und so heftig ist meine Alterssichtigkeit ja nicht - mal sehen, was die Optikerin dazu meint...