Hallo,
ich bin durch etwas Recherche bei Google auf dieses Forum gestoßen und habe interessante Ansätze gefunden, die mir vllt. gerade weiter helfen könnten bzw. ich hoffe es!
Ich habe seit meiner Kindheit ein Schielproblem wobei mein linkes Auge aus Müdigkeit oder durch andere Erscheinungen nach außen wandert. Doppelt sehen tue ich dabei nicht, das Bild korrigiert sich weitgehend, anders als wenn ich das Auge fokusiere und das andere absichtlich nach außen wandert. Versuchte Korrekturen waren damals das verdecken des funktionierenden Auges um so wohl das andere zu trainieren bzw. das Gehirn. Eine OP wurde damals seitens meiner Eltern abgelehnt, da es in den frühen 90 noch zu neu war.
Ich selbst bin auf diesem Gebiet etwas der Laie und habe mich an die Anweisungen von damals gehalten, d.h. die Augen auf die Nase zentrieren.
Mein Problem ist leider schon durch den Beruf vorprogrammiert. Da ich ca 8-10 Stunden am Tag (manchmal mehr) vor dem Bildschirm sitze und mein Auge dabei direkt abschaltet und mir die nötige Konzentration fehlt habe ich eine Fehlstellung, die sich am Tag nur schwer wieder unter Kontrolle bringen lässt. Wahrscheinlich einfach durch Ermüdungserscheinungen.
Hinzu kommt nun auch, dass ich auf dem rechten Auge eine Doptrin von -0,5 und mehr habe (wollte das nun mal neu Messen lassen). Das bedeutet nun ich habe langsam das Gefühl, dass mein Linkes Auge bei Nahsicht absichtlich abschaltet und ich nur mit starker Konzentration und dadurch teils verschwommenen Bild nahe Objekte z.B. lesen kann.
EDIT: Bei normalem laufen, anderen Aktivitäten habe ich soweit keine Schielprobleme, solange die Konzentration/Müdigkeit mitspielt aber meine zunehmende Kurzsichtigkeit.
Da nun aber wohl eine neue Brille ansteht, die ich auch auf Nahe sicht abziehe um die Augen nicht unnötig weiter zu belasten, bin ich auf das Forum gestoßen und überlege nun im Zuge dessen mal einen Arzt aufzusuchen um ihn meine Fragen zu stellen.
Habt ihr Tipps und Ratschläge für mich? Gibt es Empfehlungen für niedergelassene Ärzte in Nürnberg?
Mit freundlichen Grüßen
Moritz
Du schreibst für mich ersichtlich nur von einem kosmetischen Problem, außer dem neuerlich aufgetretenen Sehschärfedefizit in der Nähe. Sollte dies stimmen, bleibe bei der Korrektion des Schärfefaktors. Ansonsten machst Du für Dich ein Fass auf, bei dem der Deckel evtl. nicht mehr zu schließen ist.
Anders sieht es aus, wenn neben der Kosmethik visuelle Probleme durchschlagen. Dann braucht man zuerst möglichst klare Fakten, evtl. Belege über Deine visuellen Verhältnisse und Hintergründe. Ohne Werte wird man Dir kaum Empfehlungen geben können. Allerdings kannst Du hier durchaus in einige echte "Sorgenkinder" einlesen. Ursache allermeist; uralte Schielproblematik, die teils operiert und abgeklebt, aber nie im visuellen Cortex zum Verschmelzen der Seheindrücke / Bilder gebracht wurden. In unserem heutigen visuell überreizten Umfeld von Beruf, Freizeit und Hobby eine gewagte Grundkombination aus der dann Stress, Doppelbilder und Begleitstörungen aller Art hervorkommen können. Da wird man erinnert an den Zauberlehrling, wie er im Buche steht. Und häufig sind die Betroffenen noch so falsch angeleitet in ihrem Denken, dass sie nur die "Kosmetik" als Problemfeld kennen, wobei selbst hier die Psyche etc. voll mitspielt. Und auch das kann zu einem Faktor im Leben werden.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Ich möchte im Grunde auch nicht unnötig übertreibrn. Ich stelle mir nur die Frage ob ich etwas dagegen machen kann bei meinem permanenten Schielen vor dem Pc oder beim Handy lesen machen sollte um mein Auge nicht auf einen dauerzustand hinzu arbeiten. Des Weiteren ob ich beim Brille kauf etwas beachten sollte oder wie immernur einmessen und kaufen. Ich habe mir auch schon den beruflichen wechsel irgendwann überlegt um nicht permanent in die Kiste zu schauen.
Hallo Moritz,
habe Deine Aussagen immer mal wieder gelesen.
Mir fällt auf, dass Du sagst in der Fernsicht gibt es kein sichtbares Schielen. In der Nahsicht tritt es typischer Weise rechts vermehrt nach außen auf. Versuchst Du mit Rechts zu fixieren, weicht das linke Auge nach außen ab (und unangenehmes Sehen folgt).
Allerdings wollte man dich früher mal schiel-operieren. Hast Du da evtl. auch nach außen geschielt?
Vielleicht habe ich Dir zu krass geantwortet. Wenn ich Dein Augenoptiker wäre, würde ich unter diesen Punkten zumindest mal zu ergründen suchen, ob sich auch in der Ferne ein Außenschielen zeigt, wenn dies überprüft wird und ob es bei einer im Prüfraum korrigierten Situation in der Nähe zu einem besseren Miteinander von beiden Seheindrücken kommt. - Das Ende muss aber erstmal offen bleiben. Es gibt einfach z.Zt. nur sehr wenige Fakten über Dein Sehen.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Es zeigt sich hier ein intermittierender Stabismus divergens mit Konvergenzinsuffiziens. Hier bietet sich geradezu eine Prismenkorrektion an. Damit wird sicher die Konzentration besser werden und auch die Naheinstellungsreaktion ebenso. Nur Konvergenzübungen reichen nicht aus, wie wir hier sehen. Ich würde auch an eine Schiel-OP denken. Die war in den 90-iger Jahren überhaupt nicht neu. Schielen operiert man schon über 100 Jahre.
LG
A.M.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Bei Konvergenzinsuffizienz reicht in den meisten Fällen ein VT aus, mit sehr guten Ergebnissen übrigens.
Hallo miteinander und schon einmal Danke für die neuen Antworten. Habe diese gerade durch Zufall gesehen weil ich es das Thema für mich schon abgeschlossen hatte.
Zu der Lage mit Fernsicht. Natürlich kann ich es provizieren in dem ich ein Auge schließe und dadurch beim öffnen eine Fehlstellung habe. Zwinkere ich nun oder richte ich meine Augen neu aus geht es wieder. Dadurch, dass ich nun unterschiedliche Dioptrin entwickelt habe ist es in dem Fall trotzdem für das Gehirn nicht gerade einfach ein unscharfes Bild mit einem scharfen zusammen zu setzen, was natürlich auch anstreng und deshalb zu Konzentrationsschwächen führt.
Es ist ein reines nach außen weg fallen. Ich weiß nicht in wie weit es der Infos dienlich ist aber betreibe ich Sport (vornehmlich Kraftsport) und strenge mich bei der Übung sehr an, so stelle ich auch auch fest, dass das Auge nach außen wandern will. Ist mir nun nicht weiter wichtig aber zum Verständnis interessant. Beim Schielen ist es doch immer ein zusammenspiel aus z.B. zu kurzem Muskel + Konzentrationsschwäche oder?
Am häufigsten (ungewollt) beobachte ich es Morgens wenn ich z.B. nach einer langen Nacht aufstehe. Da klappt die Korrektur so gut wie gar nicht.
Zur OP: Soweit ich weiß habe ich bislang das Schielen nur nach außen.
Wichtig wäre mir nun wenn ich das Thema angehe welche Person sollte ich aufsuchen? Reicht der Optiker oder doch eher ein Facharzt?
Entschuldigung noch mal bzgl. meiner Überempfindlichkeit. Es gibt Leute die damit mehr Probleme haben als ich. Für mich möchte ich es nun im späten Alter nur besser verstehen und wenn möglich zu einer Besserung im Alltag hinarbeiten, die ich bislang außer acht gelassen habe weil mein Wissensstand in den 90 aufgehört hat.
Lieber Moritz,
Sie können selbstverständlich einen Augenoptiker aufsuchen. Der sollte aber Ahnung von MKH haben. Auf www.ivbv.org können sie Adressen einsehen.
Auf jeden Fall sollte das augenärztlicherseits mitbetreut werden.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Hallo Moritz,
wann war der letzte Termin beim Augenoptiker?! Wenn Du intermittierender Außenschieler UND kurzsichtig bist, hilft eine gute Brillenkorrektion bereits unterstützend, denn Minus-Gläser unterstützen die Konvergenz. Und den Rest hat Agnes Maria schon gut beschrieben....gut wäre ein Augenoptiker, der die MKH-Messmethode beherrscht und ggf. eine prismatische Korrektion vornimmt.
Viele Grüße
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Na, denn mal ran an den Speck! Das sind doch gute Aussichten, die Dir da offenbart werden.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)