Mein Sohn hat seit dem Kindergartenalter Probleme im feinmotorischen Bereich. Er konnte nicht ausmalen und -schneiden. Bälle zu fangen fiel ihm sehr schwer und außerdem stieß er ständig Gläser um. Wir waren unter anderem auch beim Augenarzt, der nichts feststellen konnte. Jahrelange Ergotherapie brachte überhaupt nichts. Auf Grund seiner Probleme ließ ich ihn von der Schule für ein Jahr zurückstellen. Als er dann in die Schule kam, stellten sich weitere Probleme ein. Schreiben war eine echte Katastrophe und Konzentrationsprobleme und schnelles Ermüden stellte sich ein. Beim Lesen hatte er weniger Probleme. Ich dachte immer "irgenwas stimmt nicht" und die Aussage der Lahrer war immer, dass man ihm eigentlich bessere schriftliche Leistungen zutrauen würde. Beim Schreiben machte er unendlich viele Fehler (beim Abschreiben mehr als beim Diktat). Wir ließen ihn auf LRS testen, gingen wieder zum Augenarzt. Die Aussage habe ich immer noch im Ohr:" Die Probleme ihres Sohnes haben nicht mit den Augen zu tun."
Schließlich landeten wir in Bamberg bei einem sehr guten Kinderarzt, bei dem ich das erste mal mit dem Begriff Winkelfehlsichtigkeit konfrontiert wurde.
Beim Optiker bestätigte sich der Verdacht. Er fing mit einer Prismenbrille mit 2 Prismendoptrin( Basis außen) an. Das war vor ca. 2,5 Jahren. Die Brille liebte er von Anfang an.Seine schulischen Leistungen steigerten sich und auch sein Schriftbild wurde erträglich. Jedoch ist der Erfolg immer nur von kurzer Dauer. Ich merke sofort, wenn die Werte nicht mehr stimmen. Seine Werte stiegen ständig an und seine jetzige Brille hat 15 Prismendioptrin. Jetzt waren wir wieder bei der MKH und der Optiker hat 20 PD gemessen und geraten ein Visuatraining zu machen, da sonst nur noch eine Op bliebe. Die völlig unterschiedlihen Meinungen im Internet machen mich ganz verrückt. Ich weiß nicht was wir machen sollen. Verspricht ein Visualtraining Erfolg? haben Sie evtl. Erfahrungswerte diesbezüglich. Die ganze Sache scheint ja auch wieder sehr kostspielig zu sein. Kann man damit Werte senken? Ist eine OP unausweichlich? Geht das Ganze dann von vorne los? Steigen die Werte dann wieder?
Wie sind diese Steigerungen zu erklären? Der Kinderarzt meinte das wäre nur bei 5% der Fälle so.
Mein Sohn ist jetzt elf Jahre. Er hat immer noch Konzentrationsprobleme und liegt in seinen schriftlichen Leistungen immer unter seinen Möglichkeiten (viele Leichtsinnsfehler). Außerdem stelle ich immer eine innere Unruhe fest, wenn die Brille nicht mehr stimmt.
So jetzt habe ich viel Frust von meiner Seele geschrieben.......Danke fürs Lesen. Schön wärs, wenn jemand eine Antwort hätte
Hallo Trinity,
ich kann leider nicht allzu viel zu Deiner geschilderten Situation sagen. Für mich stellt sich allerdings die Frage, ob Dein Sohn auf Mikrostrabismus untersucht wurde, also ein kleiner Schielwinkel kleiner 5 Grad, der für den Laien meist nicht sichtbar ist . Mikroschieler neigen zum "Prismenfressen". Es Mikroschieler, die zusätzlich eine latente Komponente haben.
Vielleicht kann Kerstin Harms Dir dazu Rat geben, sie verfügt als Betroffene über einen entsprechend großen Erfahrungsschatz und Wissen zu diesem Thema. Sie hat in anderen Beitägen schon ausführlich dazu geschrieben.
Die Sehtests bei Deinem Sohn waren immer o.k. und altersgemäß? Verfügt er über räumliches Sehen?
Liebe Grüße und alles Gute Kugelblitz
Hallo Trinity,
um Dir eine Meinung über VT und MKH zu machen, rate ich Dir, gezielt in diesem Forum zu lesen. Lies Dich auch in Fälle von Kindern mit ähnlicher Geschichte wie der Euren ein, wo von einem Erfolg mit MKH auch hier berichtet wurde. Und schaue Dir an, wieviele Erfolgsberichte über VT von Eltern kommen.. Ich habe noch keine wirklich durchbrechende Erfolge gesehen.
Holt Euch eine zweite Meinung über MKH ein, findet einen anderen Augenoptikermeister, der Euch berät.
Ich kann Dir leider nichts über die Winkelfehsichtigkeit raten, meine Tochter ist eine manifeste Schielerin.
Liebe Grüsse
Helene
Hallo Trinity,
wer soll den das Visualtraining machen bietet das euch der Optiker an?
Nach meiner Erfahrung ist Visualtraining sehr erfolgreich. Bei deinem Fall mit so großem Prismenaufbau habe ich keine Erfahrung, dazu muss ich sagen ich selber mache keine MKH beginne dann gleich mit VT wenn gewünscht.
Gruß
Anne Petra
Wenn man nur "Ahnung" von VT hat, wieso will man sich dann über Sinn und Unsinn dieses und MKH unterhalten? Entweder man kann alles, hat auch Ahnung von Strabologie, Neuroophthalmologie und Verarbeitung von visueller Wahrnehmung oder man läßt von allem die Finger. Sich da an Kinder ranzutrauen ist schon happig. Man sollte demütiger sein und seine Grenzen kennen.
@ tinity
Ist ein manifester Strabismus ausgeschlossen worden? Dieses Prismenfressen in kürzester Zeit läßt so was vermuten. Schickt Friederichs immer noch zu Flick?
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Sehr geehrte Frau Agnes Maria,
ich habe sowoh Wissen über VT als auch MKH, jedoch praktiziere keine MKH, VT ist für mich der bessere Weg. Strabologie ist und kann nicht mein Betätigungsfeld sein ich bin kein Ophtalmologe.
Mit den besten Grüßen
Anne Petra
Vielen Dank für die schnellen Antworten.
Ich dachte, dass bei einer Augenuntersuchung beim Arzt ein Strabismus ausgeschlossen wird. Müsste man manifestes Schielen nicht sehen? Damals wurde mir beim Augenarzt gesagt, dass alles in Ordnung sei. Wer Flick ist, weiß ich nicht. Schön, dass Dr. Friederichs bekannt ist. Er schickte mich zu einem Optiker bei uns in Nürnberg. Herr Paulsen. Er schickt auch soweit ich weiß zu einem Augenarzt Dr. Thierfelder in Helmbrechts. Da waren wir noch nicht.
In Berlin gibt es eine Praxis für Winkelfehlsichtigkeit. Herr Peschlow garantiert, dass bei einer von ihm ausgemessenen Prismenstärke keine Erhöhungen stattfinden. Was kann man davon halten? Ist der Herr bekannt im Forum?
Momentan denke ich in alle Richtungen, möchte mich aber doch vorher informieren;
Hallo Trinity,
bitte schaue mal in PNs nach.
LG
Helene
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Aha, aha....Dann sollte ich wohl eher schreiben das Wissen und Können doch unterschiedliche Dinge sind. Vieleicht haben Sie Wissen, doch was ich so hier von Ihnen lese, läßt mich persönlich daran zweifeln. Sorry....
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
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Ja, normalerweise sollte ein Augnarzt ein manifestes Schielen erkennen können. Kann aber nicht jeder.
Seit wann ist Herr Peschlow unter die Hellseher gegangen?
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Hallo, ich kenne Herrn Peschlow nicht, habe seine Praxis nur im Internet gefunden. Das hört sich alles sehr vielversprechend an, deswegen habe ich mal hier nachgefragt ob ihn jemand kennt. Da wir Pfingsten in Berlin sind, hatte ich überlegt dort mal hinzugehen.........
Grüße
Herr Peschlow wollte dieses Forum mal als Werbeplattform nutzen, dies wurde ihm nicht gestattet. Seitdem tritt er zumindest nicht mehr unter seinem Namen hier auf.
AgnesMaria hat Recht, Hellseher und Augenoptiker ist nicht vereinbar. Das seine Werbesprüche nicht stimmen, habe ich von zumindest einem Kunden schriftlich.
Aber es scheint mir auch bedenklich, wenn ein Kollege 2,5 Jahre braucht um messwerttechnisch auf nur(!) 20 Prismen zu kommen, und nun erst(!) oder nun doch(!) auf VT umzusatteln. Da ist doch der Wurm drin, meines erachtens.
Soviel zu Halbherzigkeit oder von zwei Seelen im Herzen eines Optiker. Da gefällt mir "Augenblick" schon besser, der nur VT anwendet. Ich habe auch Wissen über VT, wende aber nur MKH an und habe bei über 25 / 35 Prismen erfahrene Operateure, die das strecken. Da können sogar höhere Werte zugrunde liegen. Nur sollte mit max. drei Messungen (und das ist viel!) ein Wert von 20 Prismen erfasst sein, und das umfasst einen Zeitrahmen von ca. 1/2 Jahr, wenn hier z.B. 1/4-jährlich gemessen wird. Häufig zeigt sich ein solcher Wert schon in der allerersten Messung, wenn ein hoher Winkelfehler zugrunde liegt.
Allerdings zeigen die positiven Effekte zumindest auf, das man hier dem Problembereich auf der Spur ist, immerhin etwas. VT will Prismen jetzt wieder abbauen, um OP-Gefahr (worin liegt dieselbe eigentlich?) zu bannen, ob dass der Weg sein kann?
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)