Hallo liebes Forum,
Ich habe schon früher Hilfe hier im Forum gefunden wenn es um die Fehlsichtigkeit meines Sohnes ging. Deshalb versuche ich es heute wieder.
Mittlerweile ist mein Sohn fast 9, geht in die 3. Klasse und trägt noch immer seine Brille. Die Aktuellen Werte sind:
Re: +2,0 -1,75 5°
Li: +2,0 -1,0 5°
Die gemessenen Werte liegen bei +3,75 auf beiden Augen. Generell kommt er mit dieser Brille sehr gut zurecht, er trägt sie immer und ohne Frage, außer beim Schulsport, da darf er sie nicht tragen, obwohl er gerne würde.
Nun haben wir seid Beginn der Schulzeit das Problem, das er massive Probleme hat sowohl beim lesen, als auch beim schreiben, mit ähnlich aussehenden Buchstaben. Also b und d, w und m, ie und ei. Eine Lese-Rechtschreib-Schwäche ist beim Kinderpsychologen ausgeschlossen worden. Ach ja, auch in Mathematik passiert es ihm immer wieder, dass er einige Zahlen falschherum schreibt.
Mir fällt auf, dass er beim lesen und schreiben immer seinen Kopf nach links neigt und häufig mit der freien linken Hand die Brille links etwas höher hält als rechts. Wenn ich ihn frage, ob er so besser sieht, kann er das nicht bestätigen, er macht dies völlig unbewusst.
Beim letzten Augenarztbesuch habe ich es schon angesprochen, aber sowohl Augenarzt als auch Orthoptistin meinten es läge nicht an den Augen. Sein Visus sei optimal: Re 0,8 und Li 1,0
So optimal finde ich das nicht, aber es ist wohl rechts nicht mehr rauszuhohlen??
Nun habe ich demnächst einen Termin bei einem anderen Augenarzt gemacht, denn so wirklich zufrieden bin ich mit diesen Antworten nicht. Stutzig macht mich auch das sich die Werte, die bei meinem Sohn gemessen werden im Laufe von 8 Jahren kaum unterscheiden. Hornhautverkrümmung und Achse sind seid der ersten Messung unverändert. Kann das sein, oder macht es sich da jemand sehr einfach.
Kann mir jemand Tips geben auf was ich den Augenarzt ansprechen kann. Woran könnte es liegen das mein Sohn immer den Kopf schiefhält? Ach ja, sein Schriftbild kippt auch nach links, was ja für einen Rechtshänder eher unüblich ist.
Gibt es Augenoptiker die mit meinem Sohn schon eine subjektive Refraktion durchführen würden. Mein Optiker, mit dem ich eigentlich sehr zufrieden bin, macht das nicht.
Vielen Dank fürs lesen
Viele Grüße Verena
Hallo Verena,
eine Hornhautverkrümmung ist in der Regel eine angeborene Fehlsichtigkeit. Sie bildet sich meistens nicht zurück und muss daher meistens mit einer Brille (oder Kontaktlinsen) ausgeglichen werden.
Gerade bei Kindern ist es wichtig, dass eine Fehlsichtigkeit korrekt ausgeglichen wird, damit keine Sehschwäche entsteht. Du schreibst, dass die Weitsichtigkeit aktuell auf beiden Augen +3,75 dpt beträgt, die Brille hat aber nur Werte von +2 dpt. Warum wird sie unterkorrigiert? Vielleicht verhilft das entsprechene Plus mehr in den Augen schon zu scharfem Sehen und Eure Probleme lösen sich in Luft auf.
Ich weiß leider nicht, wie lange man bei Kindern eine objektive Refraktionsbestimmung in Zycloplegie (also mit weitgetropften Pupillen) durchführen sollte bzw. ab welchem Alter eine obj. Refraktionsbestimmung ohne Zyclo und/oder subj. Refraktionsbestimmung möglich ist.
Warum beim Sport keine Brille? Wegen der Verletzungsgefahr? Und ist diese nicht auch gegeben, wenn ich keine Brille trage? Es gibt auch Sportbrillen.
LG und alles Gute Kugelblitz
Die Brille, die ja auch die Hornhautverkrümmung zu 100% ausgleicht, trägt er ohne unterbrechung seid er 9 Monate alt ist.
Er wird nicht voll korrigiert, weil alle Kinder Weitsichtig sind und eine 100% Korrektion deshalb nicht erwünscht ist. Außerdem sei sein Visus optimal.
Aussage des Augenarztes.-Er hat schon auf mein Anregen hin eine um 0,5 höhere Korrektion mit 4 Jahren ca. bekommen, weil er die Brille nicht mehr tragen wollte. Seitdem trägt er sie wieder wie selbstverständlich.
Kann es denn wirklich sein, dass die Hornhautverkrümmung seid der ersten Messung mit 9 Monaten immer absolut identisch ist? Wenn ich beim Optiker oder beim Augenarzt meine Augen alle 2-3 Jahre messen lasse, dann kommt da nie der selbe Wert raus. Und ich merke auch geringste Veränderungen, gerade bei der Hornhautverkrümmung.
Zum Thema Brille im Schulsport. Da könnte ich die Wände hochgehen. Es liegt an der Unfallversicherung, wurde mir gesagt, auch mit Sportbrille darf er mit Brille nicht am Sportunterricht teilnehmen. Er ist zwar auch so einer der besten im Sport, aber mit Brille würde er sich wohler fühlen. Beim Tennistrainig zum Beispiel wäre er ohne Brille aufgeschmissen, haben wir versucht, da trifft er keinen einzigen Ball.
Na ja, dieses Problem löst sich hoffentlich in einem Jahr auf der Weiterführenden Schule von selbst.
Hallo Verena,
bei der HH-Verkrümmung kann ich Dir leider nicht mehr weiterhelfen. Meine ändert sich z.B. nicht. Bei Kindern sieht die Welt allerdings anders aus.
Zum Thema Sport und Brille:
Ich bin mal auf den Artikel eines KL-Herstellers gestoßen, der auf seiner Homepage mit "Kontaklinsen für kids" wirbt. Dort wird gschrieben, dass KL durchaus auch von den meisten 8-13-jährigen Kindern problemlos getragen werden können, lt. einer Studie. Vorausgesetzt, die Eltern achten auf entsprechende Hygiene etc.. Ob das nun empfehlenswert ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Wenn jedoch keine Bedenken bestünden, wäre das eine Alternitve für Euch? Fehlsichtigkeiten können durch KL eigentlich besser ausgeglichen werden.
Vielleicht schreibt ein Optiker mal etwas dazu.
LG Kugelblitz
Hallo Verena,
die Weitsichtigkeit muss unbedingt voll auskorrigiert werden. es kann sonst zu Problemen in der Naheinstellung der Augen (Akkomodation und Konvergenz) kommen, was bei Deinem Kind die Ursache der Probleme im Lesen und Schreiben sein könnte.
Bei dem Astigmatismus muss speziell auf die Achse geachtet werden (° Angaben). Muss genau nochmal gemessen werden.
Er hält den Kopf schief?Vielleicht stimmt ja wirklich bei dem Astigmatismus die Zylinderachse nicht...
Das ist typisch, wenn man dann den Kopf neigt, sieht man besser, weil man die stimmende Zylinderachse erwischt.
Also sorgfältige Brillenbestimmung!
Visus 0,8 auf einem Auge versus 1,0 auf dem anderen in diesem Alter ist nicht optimal! Es muss nach der Ursache geforscht werden, ob das nur an den falschen Brillenwerten liegt oder eine Teilleseamblyopie an einem Auge vorhanden ist. Sieh Dir bitte dazu dieses Thema an:
http://optometrieonline.de/node/5647
Falls eine Leseamblyopie vorhanden ist, kann man das noch in diesem Alter gut therapieren.
Hat Dein Kind mal geschielt und wurde es abgeklebt?
LG
Helene
Mein Sohn hat, nach unserer Meinung, bereits im Alter von 3-4 Monaten mit dem rechten Auge nach innen geschielt. Deshalb auch, auf anraten des Kinderarztes, der frühe erste Termin beim Augenarzt im Alter von 6 Monaten.
Dabei wurde festgestellt, dass es sich lediglich um ein "ermüdungsschielen" handelt, da das schwächere Auge abschaltet, wenn es zu anstrengend wird. Darauf hin bekam unser Sohn nach einem Kontrolltermin mit 9 Monaten seine Brille und seitdem schielt er auch nicht mehr. (Entschuldigt die laienhafte Erklärung, besser bekomme ich die Gespräche mit dem Augenarzt nicht mehr auf die Reihe)
Abkleben war, da das schielen mit der Brille verschwand und er eindeutig mit beiden Augen sieht, auch 3D, nicht notwendig.
Bisher ist der Visus übrigens immer nur für die Ferne bestimmt worden, noch nie für die Nähe. Fällt mir aber leider auch erst jetzt auf. Und das obwohl ich das Lese-Schreib-Problem geschildert hatte.
Das er rechts einen geringeren Visus erreicht als links wurde uns damit erklärt, dass dem rechten Auge die ersten 9 Monate fehlen um einen gleichguten Seheindruck zu gewinnen. Ist diese Aussage also falsch? Mit beiden Augen zusammen kommt er auf einen Visus von 1,0.
Sollte die Brillenglasbestimmung unter Tropfen objektiv durchgeführt werden oder macht es vielleicht doch Sinn einen Optiker zu suchen der es subjektiv macht??
Und für den Fall das wieder die gleichen Werte bei der Untersuchung rauskommen. Würde ich meinem Sohn schaden, wenn ich probeweise ihm die volle Korrektion in die Brille bauen ließe in Eigenregie?? Kann das negative Auswirkungen haben? Der Augenarzt hatte mir bisher immer erklärt, wenn man voll ausgleicht würde das Auge seine natürliche Akkomodationsfähigkeit (richtig?) einbüßen.
Je mehr ich jetzt hier lese und schreibe um so überzeugter bin ich dass wir unbedingt eine zweite Meinung von einem anderen Artz brauchen., Viel Zeit bis zum Schulwechsel bleibt nicht mehr.
Hallo Verena,
es scheint jetzt echt so, dass da Defizite im Nahbereich sind. Ob das am ehemaligen Schielen und einer eventuellen Restamblyopie liegt, kann nur jemand Versiertes sagen.
Man hat sich um das etwas schlechtere Auge nicht gekümmert im Laufe der Jahre, so dass dieses sich in allen Sehvorgängen unter größter Beanaspruchung im beidäugigen Sehprozess nicht mehr optimal beteiligen kann. Daher die Probleme.
Ihr müsst Euch einen guten Spezialisten suchen, Brille optimal einstellen lassen und sich um die eventuelle vorhandene Restamblyopie kümmern.
Bitte keine Brillenkorrektion in Eigenregie!
Vielleicht schreibt AgnesMaria noch was zur Objektiven Refraktionsbestimmung. Ich weiss nicht genau, wie die objektive Refraktion in diesem Alter ablaufen sollte.
LG
Helene
An Moderatoren:
bitte dieses Thema in Binokularsehen verschieben.
Bitte sehr.
Viele Grüße
Eberhard
Danke!
LG
Helene
Ein Ermüdungsschielen gibt es nicht. Absoluter Nonsens. Die Brille ist eindeutig zu schwach. Sie sollte um die 3,00 dpt. plus Zylinder betragen nach den Skia-Werten die Sie posteten. Davon ob wäre ja mal interessant, was die monokularen Akkommodationsbreiten, die Sakkadenbewegung, das Farbsehen und das Kontrastsehen aussagen? Visus 0,8 rechts zu 1,0 links und Aussagen "Ermüdungsschielen" weißt auf einen Strabismus hin. Warum man die Amblyopie nicht behob? Warum man auf den Stabismus nicht prismatische korrigierte? Warum man nicht auf Sakkadenbewebegungen wert legte. Warum man auf die visumotorsche Beeintrachtigungen nicht eingeht, Mir abolut nicht erklärbar.
Hier lief alles schief, was schief lassen kann.
LG
A.M.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Hallo,
ich möchte noch etwas zum Thema Schulsport hinzufügen (auch meine Kinder trugen in der Grundschule Brille...): es stimmt NICHT, dass die Unfallversicherung nicht zahlt. Wenn die Brille notwendig ist, ist sie notwendig! Dann ist das Risiko, ohne Brille zu verunfallen, sicherlich größer. Kinderbrillen haben Kunststoffgläser! Natürlich kann es zu Verletzungen durch die Fassung kommen, wenn ein Ball ins Gesicht trifft, oder Ähnliches. Und wenn ein anderes Kind die Brille aus Versehen beschädigt, kommt dafür die Haftpflichtversicherung dessen Eltern auf. Ich verstehe manche Schulen einfach nicht....
ansonsten kann ich Agnes Maria nur beipflichten...klassischer "Augenarztfehler", die Brille bewusst unterzukorrigieren getreu dem Motto: fast alle Kinder sind übersichtig und sie sollen sich mal schön anstrengen, sonst werden die Augen faul - so ein Blödsinn!!! Und wenn dann noch Schielen (Innenschielen) dazukommt, soll man sogar etwas mehr Plus in die Brille packen, weil Plus dem Innenschielen entgegenwirkt.
Ich würde den Augenarzt wechseln und mir für eine gute Brillenkorrektion einen versierten Augenoptikermeister suchen...der Asti muss sauber korrigiert werden.
Viele Grüße
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Wir hatten nun den Termin bei einem anderen Augenarzt und Sehschule. Was ich von den Ergebnissen nun halten soll????
Was nun alles genau für Untersuchungen gemacht wurden und wie die Ergebnisse waren konnte ich mir im Detail nicht merken. Unser Hausarzt bekommt aber einen Bericht.
Es ist so, dass unser Sohn sowohl in der Nähe als auch in der Ferne einen Visus von 1,25 auf beiden Augen mit seiner Brille erreicht hat. In der Nähe allerdings nur kruzfristig.
Die Werte der Brille seien o.k.
Auf meine Nachfrage was o.K. heißt und wie sie das festgestellt hat meinte die Orthoptistin die Gläser würden ja fast mit den Werten aus dem Autorefraktometer übereinstimmen und wenn sie nicht stimmen würden, dann würde er nicht diesen Visus erreichen. Ahja. Es wird im Mai nochmal eine Kontrolle mit Tropfen gemacht um die Werte genau zu bestimmen.
Man könnte dann die +Werte bis auf 0,5 angleichen, wenn er es in der Ferne toleriert. Die Abweichung der Achslagen, auf dem einen Auge 7° auf dem anderen 10°, sofern diese im Refraktometer aussagekräftig sind????, könnte man vernachlässigen? Warum vernachlässigen, warum nicht korrigieren? ja, wenn er eh neue Gläser bekommt könnte man es auch korrigieren, man müsste aber nicht.
Da merkte sie dann wohl an meiner Reaktion, dass ich mit dieser Vorgehensweise nicht zufrieden bin und hat dann nochmal angefangen sich mit meinem Sohn zu beschäftigen.
Und dann.......Sie will jetzt erstmal die Ergebnisse beim Tropfen abwarten und die Brille dann voll! auskorrigieren.
Insgesamt hatte ich das Gefühl das keiner in der Praxis etwas schlechtes über die vorher behandelnde Klinik sagen wollte. Vielleicht hätte ich das nicht dazu sagen sollen das ich eine zweite Meinung will. Werde dann wohl doch noch einen Termin bei einem 3. Augenarzt vereinbaren.
Zum Tehma Schulsport und Versicherung. Ich weiß das dieses Aussage der Schule nicht richtig ist, ich möchte mich aber nicht wirklich deswegen dort streiten. Mein Sohn hat auch so in Sport die bestmögliche Note erreicht und er macht gern Sport. Auf der Weiterführenden Schule wird es dann auch kein Problem mehr sein, dort kümmern sich die Lehrer um solche Sachen nicht mehr.
Vielen Dank für Eure Antworten. Ich werde gern weiter berichten, wenn es euch interessiert.
Verena
Hallo Verena,
es scheint, als hätte man wieder eine Standarduntersuchung mit allernötigstem gemacht, ohne die Probleme Deines Sohnes wirklich anzugehen.
Hat man den Visus denn monokular (jedes Auge abgedeckt) untersucht? oder binokular (beide Augen offen)?
Dein Sohn hat Probleme in der Zusammenarbeit der Augen und dazu bedarf es einer umfangreichen Diagnostik.
Du musst darauf achten, dass die von AgnesMaria genannten Punkte beim nächsten Arzt(termin) untersucht werden.
Berichte hier unbedingt.
Liebe Grüße und viel Erfolg
Helene
Man mißt doch die Brillenwerte nicht mit dem Refraktor beim Kind! Was die Orthoptistin da erzählt ist Nonsens.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Hallo Verena,
sucht doch mal nach einem Optometristen der die Messungen machen kann, ich glaube nicht das daß der Augenarzt oder die Ortoptistin macht (ist auch nicht deren Aufgabe; Fachgebiet) denke ich.
Es sollte gemessen werden: Visus Nähe und Ferne mit beiden Augen und einzeln R/L sowohl mit als auch ohne Brille. Augenmotorik- Bewegung; Sakkaden; Akkomodationserfolg Akkomodationsflexi. Vergenzflexi usw. ein guter Optometrist weiß schon was zu messen ist, am besten mit und ohne getragene Brille (zum vergleich).
Eine subjektive Brillenglasbestimmung sollte auch möglich sein.
Auf Krankenkassenkärtchen wird eine solche Messung wahrscheinlich nicht möglich sein.
Achte noch darauf das die Objektive Messung nicht mit einem automatischen Gerät gemacht wird sonder wie Frau Agnes Maria schreibt als Skiaskopie.
Gruß
Anne Petra