Hallo zusammen,
ich würde euch gerne um eure Meinung bitten und würde mich sehr freuen, wenn ihr Zeit und Lust hättet meinen Beitrag durchzulesen.
Kurz zu meiner Person. Ich bin 33 Jahre alt und leide seit den ersten Lebensmonaten an einem Begleitschielen auf dem rechten Auge. Zu Anfang schielte ich nach innen, weshalb mit etwa fünf Jahren eine Okklusionstherapie, sowie eine Schiel-OP durchgeführt wurde.
Ergebnis war eine kosmetische Parallelstellung der Augen und für eine kurze Zeit auftretende Doppelbilder. Räumliches Sehen war allerdings nicht vorhanden.
Etwa fünf Jahre nach der OP begann das operierte Auge immer stärker nach außen zu schielen, weshalb ich im Alter von 20 Jahren eine zweite OP durchführen ließ.
Kosmetisch war ich mit dem Ergebnis zufrieden. Allerdings begann das operierte Auge (wiederum nach etwa fünf Jahren) erneut nach außen zu schielen. Der Schielwinkel ist nunmehr identisch mit dem Winkel vor der OP.
Also schließe ich daraus, daß Schiel-OPs nur zu einer kurzfristigen kosmetischen Korrektur taugen und eine dritte OP vermutlich sinnlos wäre.
Daher suchte ich einen Visual-Trainer auf, um mir dessen Meinung anzuhören – und diese sah wie folgt aus:
- Schiel-OP´s bei angeborenem Schielen wären tatsächlich sinnlos, da nur die Symptome, aber nicht die Ursache korrigiert wird
- Wenn die Veranlagung dafür vorhanden ist, könnte selbst ich mit 33 noch beidäugiges Sehen erlernen (er verwies auf das Buch „Fixing My Gaze“)
- Das Ziel des Trainings wäre es, durch die Zusammenarbeit der Augen Doppelbilder zu erzeugen, die dann im letzten Schritt des Trainings zu einem Bild verschmelzen sollen
- Angesprochen auf die Erfolgsquote bei seinen Kunden wurde mir bestätigt, daß bei denen, die die Willenskraft aufbringen und das Training durchziehen eine 100% Erfolgsquote erzielt wurde
- Das Training besteht aus Übungen, die zu Hause (täglich 30 min.) und alle zwei Wochen beim VT (1 Std.) stattfinden
- Bis beidäugiges Sehen erreicht werden kann, wird es ca. 12 Monate dauern
- Für das Training ist die Anfertigung einer Prismenbrille (Kosten ca. 400 €) erforderlich
- Für die Trainingsstunden (auf 12 Monate gerechnet) würden nochmal Kosten von ca. 2000 € fällig werden
- In anderen Ländern wäre VT bereits anerkannt und würde teilweise sogar von der Krankenkasse übernommen, nur in Deutschland würde das Thema kleingehalten, weil sich sonst mit Schiel OP´s kein Geld mehr verdienen ließe und ein Teil der Ärzteschafft um ihre Patienten bangen müßte
Was haltet ihr davon? Geldmacherei auf Kosten von verzweifelten Menschen oder eine echte Chance auf ein „normales“ Leben?
Vielen herzlichen Dank schon mal für´s lesen und für eure Meinung & viele Grüße
christian
Hallo,
ich halte es in Deinem Fall zumindest für unseriös, nach 12 Monaten einen Erfolg zu garantieren.
Was passiert, wenn der Erfolg nicht eintritt?
Und vor allem, was passiert, wenn bleibende Doppelbilder (z.Zt. wird ja ein Seheindruck in der Sehverarbeitung zentral abgeschaltet) die Folge wären? Ob der Kollege sich da so sicher sein kann?
Hier würde ich gerne mal Antworten von Funktionaloptometristen hören, bzw. VT-lern.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Also schließe ich daraus, daß Schiel-OPs nur zu einer kurzfristigen kosmetischen Korrektur taugen und eine dritte OP vermutlich sinnlos wäre.
Das würde ich nicht mit dieser Bestimmtheit sagen. Statistiken zeigen eine Erfolgsquote von ca. 30-50% im Sinne von Heilung (nützliches Binokularsehen). Hübsches Aussehen wird in 60-80% der Fälle erreicht. Aber was hübsches Aussehen langfristig ohne den Aufbau von binokularen Fähigkeiten wert ist, dass haben Sie bereits zweimal feststellen dürfen.
Wenn die Veranlagung dafür vorhanden ist, könnte selbst ich mit 33 noch beidäugiges Sehen erlernen (er verwies auf das Buch „Fixing My Gaze“)
Dem stimme ich zu.
Das Ziel des Trainings wäre es, durch die Zusammenarbeit der Augen Doppelbilder zu erzeugen, die dann im letzten Schritt des Trainings zu einem Bild verschmelzen sollen
Im Prinzip sehe ich das auch so, aber das Ziel sind nicht Doppelbilder. Im Verlaufe des Trainings können aber Doppelbilder entstehen. Im besten Fall ist das eine vorübergehende Erscheinung, aber im schlimmsten Fall stellt das den erreichbaren Endzustand dar.
Deshalb würde ICH in Ihrem Fall erst mit einem sehr leichten Training beginnen und dabei noch ein paar weitere Messungen machen um festzustellen, ob Sie überhaupt die Fähigkeit haben, zwei Bilder zu einem zu verschmelzen (Fusion). Wenn diese Fähigkeit nur eingeschränkt vorhanden ist und Sie über eine eher labile Psyche verfügen, dann würde ICH sehr vorsichtig vorgehen und im Zweifelsfall sogar von einem intensiveren Training abraten.
Angesprochen auf die Erfolgsquote bei seinen Kunden wurde mir bestätigt, daß bei denen, die die Willenskraft aufbringen und das Training durchziehen eine 100% Erfolgsquote erzielt wurde
Diese Aussage ist rückblickend absolut korrekt. Die Sache wird schwierigerer, wenn man in die Zukunft blickt: werden Sie dann zu den Willensstarken gehört haben?
Das Training besteht aus Übungen, die zu Hause (täglich 30 min.) und alle zwei Wochen beim VT (1 Std.) stattfinden.
Das ist das in Deutschland übliche Standard-Vorgehen.
Bis beidäugiges Sehen erreicht werden kann, wird es ca. 12 Monate dauern
Diese Zeitangabe ist eine grobe Schätzung. Es kann länger aber auch kürzer dauern. Bis Sie qualitativ hochwertiges Binokularsehen erreicht haben könnten, dürfte es nach meiner Erfahrung eher länger dauern.
Für das Training ist die Anfertigung einer Prismenbrille (Kosten ca. 400 €) erforderlich
Das kann durchaus sinnvoll sein. Das lässt sich mit den vorhandenen Angaben nicht beurteilen.
Für die Trainingsstunden (auf 12 Monate gerechnet) würden nochmal Kosten von ca. 2000 € fällig werden
Das ist ein in Deutschland durchaus üblicher Kostenansatz.
In anderen Ländern wäre VT bereits anerkannt und würde teilweise sogar von der Krankenkasse übernommen, nur in Deutschland würde das Thema kleingehalten, weil sich sonst mit Schiel OP´s kein Geld mehr verdienen ließe und ein Teil der Ärzteschafft um ihre Patienten bangen müßte
Das ist eine politische Entscheidung. Auf die entsprechende Diskussion habe ich keine Lust, da sie rein gar nichts bringt. Aus meiner Sicht ist es aber ganz einfach: Sie haben ein Problem, Sie bekommen einen Lösungsvorschlag, Sie entscheiden sich dafür, SIE bezahlen dafür. Aus meiner Erfahrung entsteht dadurch aber auch ein positiver Nebeneffekt: weil Sie das Training selber bezahlen, steigt die Motivation es auch durchzuziehen.
Was haltet ihr davon? Geldmacherei auf Kosten von verzweifelten Menschen oder eine echte Chance auf ein „normales“ Leben?
Visualtraining ist ein bewährtes, wenn auch „wissenschaftlich“ schlecht dokumentiertes Verfahren zur Verbesserung der Sehfunktionen. „Schieltraining“ ist dabei eines der anspruchsvollsten Teilgebiete.
So wie ich Ihren Fall aus der Ferne einschätze, wird das Training weder einfach, noch werden Sie schnell zu Ihrem gewünschten Ergebnis kommen. Aber wenn Sie zumindest eine Chance auf das bestmögliche Endergebnis haben wollen, dann führt kein Weg am aktiven Training vorbei.
GB
Hallo Paul-Gerhardt und Christian,
Ich habe VT für schieler jeztz über Jahren so änhlich wie beschrieben hier in Dänemark gemacht. Nur finde ich die Beschreibung übers Verlauf und Einhalt etwas (viel) vereinfacht, aber in grossen und ganzen lässt es sich tun.
Wenn die verschiedene benötigten visuelle Komponente und Voraussetzungen im idealen Reihefolge zur Stande gebracht werden besteht kein Gefahr für bleibenden Dobbeltbilder, obwohl diplopie unterwegs vorübergehend auftreten kann. Beim OP habe ich viel öfter darüber gehört. VT ist im Gegenteil zu Behandlung viel mehr Coaching instruktion und Lernen, es heisst man muss eben teilnehmen und gemeinsam das Erfolg bringen. Falls keine unerwartete Hindernisse auftaucht komt das Erfolg auch. Garantien kan nieman geben, Ärzte auch nicht, was wir allein vom Christian hier erfahren kann.
Ob Brille/Prismen oder andere Utensilien unterwegs benötigt sind ist individuel, aber manchmal kommt man mit verwendung von das richtige Werkzeug auch schneller ins Ziel. Meistens dauert es meinen Erfahrungen nach 12-18 Monate, für Kleinkinder, um keine grösseren Eingriffen in den Alltag zu vermeiden, 24-36 monate als Entwichlungs und Stimulationsprogram mit mehr Zeit zwischen die Klinikbesuche.
LG
Steen
Hallo GB,
woher nimmst Du die 30 - 50%?
In der WVAO (Fachwissenschaftliche Vereinigung für Augenoptik und Optometrie) hat der AA in seinem Vortrag über Augenerkrankungen ausgeführt, dass ein funktionelles Binokularsehen bei Schiel-OP´s in einem von Hundert Fällen erreicht wird, Und das sei als Glücksfall zu bezeichnen. Auch wenn man subnormales Binokularsehen hinzu zählt, wird man schwerlich auf 50% kommen können. Ich fand das krass!
Hier lehrt mich eine MKH mit ihren Grenzbereichen etwas völlig anderes. Aber sei´s drum.
Besten Dank für die weiteren Antworten, so kann sich Christian ein Bild machen.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
@Paul-Gerhard Mosch
Das waren die Zahlen die ich im Hinterkopf hatte auf Grund einer finnischen Studie. Aber ich finde den Link dazu gerade nicht mehr.
1% wär ja eine absolute Katastrophe und würde das chirurgische Vorgehen zu einer „Brust-OP“ auf Kosten der Allgemeinheit degradieren!
Ein paar Links auf die Schnelle:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2644332
Spricht von 22%.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3312378
Spricht von 15%.
Mit den Erfolgsquoten ist es so eine Sache... Viele, vor allem ältere Studien vernachlässigen den Punkt der Vollheilung (nützliches Binokularsehen) sträflich und sprechen schon von Erfolg, wenn der Schielwinkel kleiner als 10 cm/m geworden ist.
GB
Hallo GB,
bei ca. 10 cm/m Restfehler (Höhe oftmals kaum verifiziert) erscheinen mir diese Zahlen von 15 und 22% schon näher an der Wirklichkeit. Da aber außer OP sonst i.d.R. nichts passiert, ist doch der Maßstab auch zeitlich limitiert und deshalb langfristig noch von niedrigeren Prozentzahlen auszugehen. Operateure nach MKH-Versorgung haben da eindeutig bessere Resultate, die sich dann auch unter offenen Winkeln ausnutzen lassen. Danke für die Quellenangaben.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo zusammen,
vielen Dank für eure Zeit & für eure Beiträge!
Der Punkt mit den Doppelbildern ist auch mein größtes Sorgenkind. Nicht daß mir das im Zweifelsfall umsonst bezahlte Geld nicht auch wehtun würde. Aber potentielle Doppelbilder, die dann die Lebensqualität nochmal drastisch verschlechtern würden, davor habe ich wirklich Angst.
Auf binokulares Sehen lege ich eigentlich gar keinen Wert – mir geht es einzig und alleine um das „hübsch“ oder besser gesagt „normal“ Aussehen.
Das eine wäre aber ohne das andere nicht zu machen meint der VT – und hier liegt ja der Hase im Pfeffer.
Bei einem heutigen Besuch einer Orthoptistin wurde mir wieder genau das Gegenteil erzählt. Ein binokulares Sehen „kann“ sich, wenn überhaupt nur nach einer OP einstellen, aber niemals durch ein Training.
Fazit der Aussagen ist also:
Der VT sagt (ganz vereinfacht), das Gehirn muß den Augen sagen, was sie tun sollen – nämlich zusammenarbeiten, nur dann ist binokulares Sehen und damit eine Korrektur des Schielwinkels möglich.
Die Orthoptisten sagen, die (korrigierten) Augen müssen dem Gehirn sagen, wie die Welt in Zukunft aussieht und womit das Gehirn fertig werden soll.
Ziemlich konträre Meinungen!!!
Ganz davon abgesehen, daß keine Seite an den Methoden der Anderen auch nur ein gutes Haar läßt.
Da möchte man den Beteiligten am liebsten zurufen: „Leute arbeitet doch zusammen – schafft Synergien, zum Wohle des Patienten und macht euch nicht gegenseitig schlecht“
Meine (ziemlich frustrierte) Meinung dazu.
Viele Grüße
christian
Ja, sehr konträr, weil es eben Menschen gibt, die Fehlgewachsene
Strukturen im Sehzentrum durch Übung wieder geradestellen können. Ich bin seit 30 Jahren in der Augenheilkunde tätig und mir ist schon so viel untergekommen aber dauerhafte Heilung von Strabismus nach VT noch nie!
Wenn man dauerhaft Erfolg haben will ist immer vor einer geplanten Schiel-OP ein konsequenter Prismenaufbau des Winkels notwendig. Nur dann wird auch dauerhaft operativ ein Erfolg zu verbuchen sein. Das ist leider nie passiert.
Die VT-ler sind AO die nicht operativ tätig werden können und daher auch eher für Non-invasive Formen sind. Kann ich schon verstehen.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
AM schreibt: ".Ich bin seit 30 Jahren in der Augenheilkunde tätig und mir ist schon so viel untergekommen aber dauerhafte Heilung von Strabismus nach VT noch nie!"
Dazu kan ich sagen - Das kann ich schon verstehen. Sie haben ja danach nie geschaut, und die Leute für wem es gelungen ist suchen ja auch kein AA auf! Es ist aber unter erfahrende VT-ler ganz normal. Dazu komme das das Binokularsehen nach VT per Definition besser ist als nach OP - Es gibt auch ein keine fatale Fälle wegen kein Risiko. Es sterben jedes jahr weltüber Leute (glücklischer weise nur wenige) unter Schiel-OP. Die Kosten sind fast gleich, die Ziele etwas verschieden, OP=Kosmetisch und hoffentlich funktionel, weil beim VT Funktion und Kosmetik beide als Succeskriterium verlaneng wird.
Die AÄ-s sind Ärzte die nicht in Visualfunktion und "Optometrisches Software" tätig werden können und daher auch nur für Ihnen bekannten invasiven Formen sind. Kann ich auch schon verstehen.
Christian du sagst: "Da möchte man den Beteiligten am liebsten zurufen: „Leute arbeitet doch zusammen – schafft Synergien, zum Wohle des Patienten und macht euch nicht gegenseitig schlecht“
Meine (ziemlich frustrierte) Meinung dazu." Danke Chr, ruft das noch ein paar Mal aber ganz laut , damit die kinder (und Erwachsende) die ohne OP klar kommen kann nicht unnötig unter das Messer komt und die die wo noninvasive Metoden nicht ausreichend sind ohne unnötige Beschwerde auch das Angebot krigt.
Ich habe es nur sat das Ärzte sich ständig darüber äussern was sich tun lässt und was nich, wenn es um etwas geht das ausserhalb deren Ausbildung liegt. Ich habe eben zu viele schlechte Erfahrungen mit Abkleben und OP's um passiv zweigend zu bleiben. Was auf einen gesunden Rational gemacht wirt, damit habe ich keine Probleme, auch nicht wenn es um OP geht.
Ob es uns gefällt oder nicht kommt jeder Tag neue Möglichkeiten. Manchmal mussen wir unser Altwissen ablegen um die Entwichlung folgen zu können und die patienten die gewünchten Synergien zu beschaffen - Auch wenn es weh tut weil wir so fiel zeit darin investiert haben. (Ja, da bin ich auch mal gewesen). Die Patienten mussn sich leider auch darauf einstellen das es nur wenig eindeutigen Antworten gibt.
Ich bleibe in Hoffnung das Interdiziplinare Zusammenarbeit mit gegenseitige Hinwiesungen
Steen
Hallo an Fachleute und Laien,
ich bin die Nanna und les schon lange heimlich mit. Bekomme mit, dass eine Menge Streiterein zwischen Ärzten und VT-Leuten besteht, oft unterschiedliche Meinungen existieren, was nötig und machbar ist.
Nun fielen mir beim Lesen vieler, vieler Beiträge mehrere Dinge auf, weshalb ich einen Diskussionsbeitrag schreiben möchte:
Es scheint öfter vorzukommen, das eine Schielop wegen nicht optimaler Vorbereitung (ich rede nicht von allgemeinen Op-Komplikationen oder Risiken, deren Vorhandensein man bei jeder invasiven Methode akzeptieren muss) nicht zufriedenstellend gelingt.
Egal jetzt mal, ob nur nicht punktgenau operierte wurde (z. Bsp. mit großem Restschielwinkel und damit erfolglos, ja überflüssig für den Betroffenen) oder sogar mit fatalen Auswirkungen wie DB oder Überkorrektur in die andere Richtung- das Gelingen liegt für mich zum größten Teil in der Kompetenz und Verantwortung des Arztes oder Operateurs.- Solche Fälle suchen oft im Forum Rat.
Auch bei Brillenanpassungen gibt es viele Probleme, wo sich Kunden im Forum Rat erfragen - ob nun die Stärke nicht genau genug bestimmt wurde, handwerklich nicht ganz korrekt gearbeitet wurde (Zentrierung etc.), die Beratung nicht ganz den Anforderungen des Kunden entsprach- und damit das Ergebnis auch nicht oder andere Dinge, wie kleine oder latente Schielfehler, die übersehen wurden. Das liegt in der Kompetenz und Verantwortung des jeweiligen Optikers.
Nun wird von ärztlicher und anderer Seite permanent vor den Gefahren eines VT gewarnt bzw. die Unsinnigkeit herausgestellt. Dazu fällt auf, dass es im Forum äußerst wenige Beiträge von Kunden gibt, die von sich sagen, sie hätten ein VT absolviert.- Ich drücke mich deshalb so vorsichtig aus, weil VT meines Wissens kein geschützter Begriff ist und jeder Optiker solches anbieten kann.- Das fällt nun eindeutig in die Kompetenz des Kunden, die Seriösität des Angebotes einzuschätzen und anhand von Ausbildungsvergleichen und Referenzen abzuschätzen, ob er dafür Geld ausgibt.
Warum aber finden sich im Forum keine Leute, die ein VT für mehrere Tausend Euro absolviert haben und mit diesen so häufigen haarsträubenden Nebenwirkungen kämpfen (vor denen im Forum oft gewarnt wird), um Hilfe und Möglichkeiten zu suchen? Ist für mich sehr unlogisch.
Es gibt im Forum keinen einzigen Ratsuchenden, der von solch gravierenden Problemen nach VT berichtet.
Gibt es solche schlimmen Probleme nach VT vielleicht kaum oder zumindest nicht häufiger (ev. sogar viel seltener?) als nach Op oder nach falscher Korrektion mit Prismenbrille (wovon ich persönlich betroffen war!)?
„Schielop-Opfer“ und „Brillen-Opfer“ berichten sehr wohl davon.
Für mich lässt das nur eine Schlussfolgerung zu:
VT ist weit besser als sein Ruf unter vielen Ärzten und Optikern!
In der Zeit, wo ich heimlich mitlese, haben ganze ZWEI Patienten von einem absolvierten VT geschrieben, dass nicht ganz den erwünschten Erfolg hatte.
Wem geholfen wurde, wer seine Probleme los ist, braucht dieses Forum nicht mehr. (Vielleicht sollte man solche Leute mit erfolgreich absolviertem VT mal bitten, von ihren Erfahrungen hier zu berichten, um zu einer wirklich fundierten und nicht einseitigen Einschätzung der Dinge als Ratsuchender zu kommen? Das könnte das Forum sehr beleben und für Manchen viel mehr Hilfe bringen!)
Ganz sicher sind unter den VT-Anbietern auch schwarze Schafe- die gibt es aber unter Optikern und Ärzten ebenso!
Es gibt überall Fachleute, die ihr Handwerk verstehen und solche, die es weniger verstehen. – da ist man selbst gefragt, Erkundungen einzuziehen.
Keine Brille und keine Op verlangt soviel Durchhaltevermögen und Willen wie ein VT- da liegt der Schluss nahe, dass der VT-Trainer noch so gut sein kann, wenn der Kunde aufgibt oder den Willen nicht hat, wird es nicht den gewünschten Erfolg haben. Das Wichtigste beim VT ist halt das Beenden der Übungen und das komplette Absolvieren aller Einheiten, um einen dauerhaften Erfolg zu haben, der verankert und unangestrengt abrufbar ist- dann ist VT in den meisten Fällen der Prismenbrille und der OP weit überlegen.
Es bleiben also einige Fragen - VT ist nun mal die zunächst teuerste Variante und nicht jeder hat die physischen und psychischen Vorausetzungen für ein VT, aber das sollte eine unvoreingenommene Beratung klären, mit allen Möglichkeiten im Angebot.
Da das VT-Ziel immer das Höchste ist, das sich für diesen Menschen erreichen lässt, nämlich Binokularität in der höchsten für ihn erreichbaren Ausprägung, sträubt sich die Schulmedizin, VT anzuerkennen. Das würde eine Kehrtwende zur heute noch vertretenen Meinung der abgeschlossenen binokularen Entwicklung im frühen Kindesalter (ich lege mich absichlich nicht auf Jahre fest) bedeuten und zugeben, dass die Schulmedizin mit Ops lange nicht so viel erreicht, wie mit VT möglich ist.
Aber das betrifft ja nicht nur VT. Es ist wirklich an der Zeit, dass alle Ärzte über ihren Tellerrand hinaussehen und neben der symptomorientierten Schulmedizin für viele andere Dinge offen sind. Zum Wohle des Patienten! So ganz langsam, nach und nach lässt sich hier bei uns in der Region jedenfalls ein Umdenken auf vielen Gebieten feststellen.
Schöne Woche
Gruß
Nanna
Hallo Nanna,
Dein Bericht liest sich so, dass man sich Deinen Schlussfolgerungen durchaus anschließen könnte..
Aber ich bitte folgendes zu bedenken.
1) Nach OP, bzw. Brille liegt das Ergebnis schnell vor. Beide Bereiche, OP und Brille bedürfen aber der Nachsorge und der Umstellung auf die neu eingestellte Sehsituation, dies kann und wird Zeit dauern. (Auch hier läuft ein Sehtraining unter völlig neuen Verhältnissen ab) Der Fachmann, der Probant mag Massnahmen abbrechen, ja sogar unterlassen. Damit steht gerade in einem kritischen Fall, ein Abbruchkriterium zu Lasten der Massnahme und damit ein vermuteter Fehler beim Fachmann teils vorschnell fest. Zumal speziell in der WF-Korrektion ein erhebliches Meinungsspektrum vorherrscht. Nun muss ich mich zu meinem Trageabbruch (Brille) ja auch noch erklären. - Hier ist es einfach, Brille (OP) war in den Augen des Probanten falsch.
2) Bei VT geht es um Übungen und Sitzungen in einem Zeitverlauf, die im Abbruchsfall die Schuldfrage immer beim Probanten lassen, er hat nicht durchgehalten, er fühlt sich auch schuldig, etc., er will deshalb zum Abbruch eher nicht Stellung beziehen. Viel eher hört man hier vom Umgekehrten und liest davon, nämlich dann von denjenigen, die mit dem Einsatz Ihres Geldes auch diese Massnahmen positiv vertreten müssen, und natürlich auch wollen. Sie erwarten hier ja Hilfe und Erfolg. Hinzu kommt, das richtig angesetzte Übungen, immer etwas bewirken im positiven Bereich. Dies steht außer jeder Frage.
Dies ist keinesfalls wertend! Sondern möchte nur aufzeigen, wie kritisch etwaige Schlussfolgerungen bleiben.
Jeder der drei Vertreter kann positive und negative Beispiele darlegen. Und jede der zwei augenoptischen Spezifikationen kennt Bereiche, in denen sich diese oder jene Methodik bewährt. Im Bereich Strabismus gibt es leider Bereiche, wo Motorik (Muskeln), Sensorik (Nerven) und die Befehlszentrale (Sehzentrum/Gehirn) gemeinsam gestört sind. Gleich einer lange verkrüppelten Hand ist hier kaum eine und oft dazu noch eine falsche Reaktion, abrufbar. Wie geht man nun vor, was bleibt als Endziel, inwieweit macht der Probant überhaupt mit, da bleibt einerseits leider oft manches auf der Strecke, andererseits gibt es fast unvorstellbar positive Entwicklungen. Ganz sicher nicht von jetzt auf gleich, und teils bleibt OP überhaupt nicht ersetzbar.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
@ AgnesMaria
Sagen Sie bitte, haben Sie es so nötig, sich angegriffen zu fühlen?
Nach Ihrer Darstellung sieht Ihre eigene berufliche Statistik doch gar nicht so schlecht aus (?)- auch wenn Sie oft ein Verfechter der Op-Theorie sind, wo Herr Aalberg mit sehr SACHLICHEN Anregungen und Argumenten noch noninvasive Alternativen sieht und zur Diskussion stellt. – Ihre Posts werden leider sehr schnell beleidigend und angreifend- das hat mit fachlicher Überlegenheit überhaupt nichts zu tun. Man könnte das Gefühl bekommen, wenn Ihnen die Argumente ausgehen, wird der Ton um so schärfer. Konstruktives Streiten ist auf der Basis nicht möglich. Schade!
Ich denke, man sollte sehr wohl offen und mit entsprechendem höflichem Niveau informieren und argumentieren, von allen Seiten!
Sie selbst schreiben, dass Herr Aalberg Däne ist- machen Sie ihm jetzt seine nicht ganz perfekte Sprache zum Vorwurf? Alles, was er schreibt ist- von kleinen sprachlichen Schnitzern abgesehn- sehr sachlich und nachvollziehbar. Sie haben sicherlich ein Medizinstudium und Ihre Facharztausbildung, eventuell nebst einigen zusätzlichen Qualifizierungen absolviert. Aber Herrn Aalbergs Ausbildung haben Sie garantiert allerhöchstens in Ansätzen. Jedoch behaupten Sie, aus Ihrer konservativen schulmedizinischen Überzeugung heraus, die Möglichkeiten und Grenzen seiner Therapie zu kennen?
Die Medizin zählt nicht zu den Naturwissenschaften, sie ist eine Erfahrungswissenschaft- deshalb dürfen sich andere, neuere Erfahrungen in Lehre und Heilung auch durchsetzen. Wenn es auch manchmal länger dauert...
Über Ihren Umgangston und Ihre Gepfogenheiten kann ich mich nur wundern- und ich nehme an, das geht noch mehr Forumsteilnehmern so. Wenn jeder seine Grenzen kennt, akzeptiert und anderen Ihre fachliche Qualifikation lässt, wäre viel gewonnen.
Für mich beinhaltet Arztsein nicht nur hohe fachliche, sondern mindestens ebenso hohe menschliche oder zwischenmenschliche Kompetenz. Bei Ihrem Ton fängt man öfter an zu überlegen...
Ich gehe davon aus, dass Ihre Drohungen aus einer unüberlegten Überreaktion heraus geschah und Sie sicherlich
auch an einem höflichen, fairen Austausch interessiert sind.
Gruß
Nanna
AM: Ich sehe sehr wohl auf die Binokularität - Ich kenne mich mit VT bestens aus und kenne die Grenzen
Das freut mich. Nun gibt's unter VT veschiedene Metoden mit verschiedene Grenzen.
AM: Ich kenne keine Statistik die Sterbefälle nach Schiel-OP's offeriert, weil es die in Europa gar nicht gibt.
Nun habe ich keine Statistik behauptet, vielleicht muss ich stats "weltüber" lieber "irgendwo in der welt" sagen. Ich gebe nicht bewusste Falschinformation, nur habe ich referiert was ich gelesen habe. Im litteratue ist z.B. OCR beschrieben. Über alle die möglische Komplikationen der SchielOP können Sie uns dann passend belehren, dass gehört ja unter Ihrer Spezial.
Ich finde es schade das Sie mir anonym bedrohen, das ist bei uns weder normal oder legal.
Trotzdem bleibe ich beim höflichen ton.
M. f. G
Steen Aalberg
Wir vertreten die Anonymität von AgnesMaria - und bitten um fachlichen Austausch. - DANKE!
Dies liegt auch im Interesse von AgnesMaria.
(Moderator)
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hey Christian,
ich würde das hier nicht so ernst nehmen! Ich kann dir VT nur empfehlen, obwohl es bei dir ssicherlich nicht einfacher wird nach der Op. Wie stark schielst du denn nach außen? Hast du irgendwelches beidäugiges Sehen von großen Sachen, z.B. einer Wand oder Ergebnis vom Bagolini Test? Kannst du deinen Finger doppelt sehen, wenn du ihn nah an deine Nase hälst? Ich habe auch Vt gemacht und mir hat es geholfen.
Allerdings glaube bloß nicht an diese Hundert Prozent Geschichte, es wird sicherlich 2 Jahre dauern, bis Vt dich zufriedenstellend zum Erfolg führt. Genauso würde ich keine Angst vor Doppelbildern haben, es macht schon einen Unterschied, ob die Bilder ein bißchen schwimmen oder du alles große doppelt siehst und wenn du mit Vt weiter kommst, wird sicherlich nur das erste sein.
Eigentlich geht es uns ja hauptsächlich um die Kosmetik und Beschwerdefreiheit, aber ich wäre vorsichtig mich so schnell nochmal operieren zu lassen. Die Frage, ob es das Gehirn oder der Muskelaufbau ist? Ich denke das spielt zusammen sonst, wären nicht überproportional weitsichtige Innenschieler. Muskeln passen sich aber mit der Zeit an das an was sie meistens machen.
Viel Glück und berichte doch mal was du machst
@Paul Gerhard Mosch
Schön, dass ihr AgnesMarias Anonymität schützt, ich fänds auch schön, wenn ihr die Leute anhaltet beim Threadthema zu bleiben, finde das unhöflich gegenüber Christian.
Hallo Zusammen,
jeder darf hier agieren wie er will. Anonym oder nicht - auch wenn wir es ganz klar begrüßen wenn Fachleute unter richtigen Namen schreiben. Aus der Anonymität andere die es nicht sind massiv angreifen hat natürlich immer einen faden beigeschmack. Daher schön Herr Aalberg das Sie unter Ihrem "richtigen Namen" schreiben.
Weitere Beiträge sollten sich bitte wieder konstruktiv an Christian wenden....für generelle Diskussionen kann ja ein neuer Thread gegründet werden.
viele Grüße
Georg Scheuerer
@ Schack
Erstens ergibt sich manchmal so eine sehr unerquickliche Situation wenn man angegriffen wird. Das ist für keinen hier schön. Jedoch ist das ein Forum in dem man auch so was diskutieren sollte. Wenn man jemanden hat mit dem sich so was lohnt. Sie sind ja auch der Meinung ich bin ein Dummerling, welches nur aus Büchern abschreibt. Was mich natürlich fragen läßt, warum VT-ler hier keinen Rat bei komplizierteren Sachverhalten geben.
Zweitens bin ich hier seit langem in einem Optometrie-Forum der einzige Mediziner, so viel ich weiß. Damit habe ich formaljuristisch gesehen, eine "Vormachtsstellung" , die ich aber nicht ausnutzen darf. Deswegen auch die Anonymität. Und deswegen wird die auch bleiben. Ich sage hier nur "Wettbewerbsrecht und BGB". Sonst bekomme ich ja sofort Klagen von mitschreibenden Augenoptikern an den Hals und darauf habe ich wirklich keine Lust. Das Moderatorenteam kennt als einziges meine wirkliche Vita. Und das empfinde ich als ausreichend.
Drittens sind, um auf Christian zurückzukommen, um den es ja an erster Stelle gehen sollte, manifeste Doppelbilder durch VT nicht besonders erstrebenswert. Da scheiden sich die Geister eben. Wenn ihr Training in dieser Richtung etwas "anstellt" und nicht abstellt, dann haben die Leute bezahlt, kommen danach aber eben nicht mehr zu Ihnen, weil Sie schlechte Erfahrungen gemacht haben und füllen dann den Praxisalltag bei mir aus. Ich bin darüber nicht sehr glücklich. Was Sie sicher verstehen werden. Diese Doppelbilder wieder wegzuzaubern, das geht an die Grenzen des kaum machbaren. In zwei Fällen ist es mir bis heute nicht gelungen. Diese Patienten werden ihr Leben damit verbringen müssen. Finden Sie das toll?
Viertens VT als das Non plus Ultra hinzustellen und Doppelbilder als Erfolg zu verkaufen hat schon was sehr ordinäres an sich, in meinen Augen. Man sollte sein Kundenklientel auf jeden Fall auch auf die Nebenwirkungen von Therapien hinweisen und nicht haarsträubende Ammenmärchen über Todesopfer durch OP's aus der Schublade ziehen. So was ist strafrechtlich sehr wohl relevant und eine Dreistigkeit über die man sich nicht weiter unterhalten sollte.
Fünftens um mal die betrieblichen Daten zu offenbaren. Der Kassenschein ist zur Zeit mit ca. 15 Euro pro Quartal pro Patient nicht mal ansatzweise deckend für die laufenden Kosten. Sie können dagegen Kalkulieren, und wenigstens kostendeckend operieren, was uns verwehrt bleibt. Aber die Nebenwirkungen ihrer Therapien dürfen dann die Mediziner mit sehr viel Aufwand wieder geraderücken. Manchmal wünschte ich mir solche Augenoptiker an meiner Stelle und sie würden ganz anders an die Sache in Zukunft herangehen. Mit mehr Sachverstand und mit Vorsicht, weil sie um die Kompliziertheit der Materie wissen, und um dem Patienten nur das beste angedeihen zu lassen.
Sechstens hoffe ich, da Sie schon länger hier mitlesen und mitschreiben, dass solche Fingerzeige meinerseits, Sie wenigstens nachdenklich stimmen. Dann ist schon viel erreicht. Man sollte immer über den Tellerrand schauen und sich ständig informieren und lernen. Zu unterstellen das man eine rein schulmedizinische Sicht hätte nur weil man umfangreicheres Wissen besitzt, ist wirklich nicht nur nichtelegant sondern offenbart auch menschliche Defizite in der Persönlichkeitsstruktur. Das ist wirklich bedauerlich, zumal sich hier Laien mit wenig Kenntnis an "Fachleute" wenden.
Siebentes sollte wir wirklich wieder an Christian denken und ihn weitestesgehend darüber informieren das VT möglicherweise eine Option ist, aber damit keine Heilung von Strabismus möglich ist. Darüber sollten wir uns einig sein. Einen Diabetes-Patienten können Sie durch physikalische Therapien auch die Funktionsstörung nicht beheben. Es gibt Grenzen. Diese sollte man kennen. Ich würde niemals ein Netzhautpeeling vornehmen. Da sind meine Grenzen. Es gibt Spezialisten unter den Spezialisten die so etwas im Schlaf beherrschen. Ich gehöre nicht dazu. Dafür bin ich eben was Strabologie/Neuroophthalmologie betrifft schon fitter, ohne mich selbst loben zu wollen. Aber das kann ich, und wenn ich den Patientenaussagen und den Befunden Glauben schenken darf, stimmt das.
Das ist nun länger geworden, als ich wollte. Löschen werde ich das deswegen jedoch nicht. Ich denke, Sie können damit etwas anfangen.
A.M.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Hallo Nanna,
ich weiß nicht, wie lange Du hier schon mitliest, aber wir hatten wir schon Fälle von bleibenden Doppelbildproblematiken nach Visualtraining...allerdings auch welche nach OP...jeder Fall ist anders gelagert. Und ich weiß auch, dass AgnesMaria, schon solche Fälle in ihrer Praxis hatte....
Wenn jemand unter frühkindlichem Schielen leidet, also quasi von Geburt an, und schon mit 2 OP's kein Binokularsehen aufgebaut werden konnte, dann würde ich auch zweifeln, ob das mit VT erreicht werden kann...Gerade die Außenschieler haben, wenn das Schielen nicht grad von Geburt an bestand, oft ein hervorragendes Binokularsehen, wenn sie intermittierend nach außen schielen. Außerdem ist es bei (intermittierenden) Außenschielern auch oft so, dass sie, wenn sie schon im Kindesalter operiert werden, später eine 2. oder auch 3 OP nötig ist. Oft wird deshalb auch geraten, mit der OP zuzuwarten, bis das Wachstum abgeschlossen ist. Natürlich muss hier engmaschig kontrolliert werden, ob der Visus abfällt. Dann muss schnell operiert oder auch zunächst okkludiert werden.
Mich würde bei Christian interessieren, wie der Visus ist: Einzeln und beidäugig und das Gleiche mit und ohne bestmöglicher Korrektion. Mit VT (Konvergenzübungen wahrscheinlich, die auch zuverlässig von Erfolg gekrönt sind) wird womöglich ein sehr guter optischer Korrektionsstand erreicht, aber ob das beidäugige Sehen anspringt oder nicht, das wäre wie "in-der´-Glaskugel-lesen" - man wird sehen...und wenn es in die Hose geht, sind permanente DB da. Ich persönlich für mich würde es nicht riskieren, ich würde erst versuchen zu sehen, was mit prismatischer Korrektion passiert. Prismen kann ich wieder absetzen...
Viele Grüße
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
"aber ob das beidäugige Sehen anspringt oder nicht, das wäre wie "in-der´-Glaskugel-lesen" - man wird sehen...und wenn es in die Hose geht, sind permanente DB da."
Kann man natürlich auch einfach vorher überprüfen, ob vielleicht irgendwo irgendwie fusioniert werden kann, bevor man anfängt zu trainieren. Mit Glaskugel lesen hat das gar nichts zu tun.