Hallo,
unter dem Beitrag "doch wieder Prismen?" wurde - eher beilaeufig - ein Thema angesprochen, auf das ich hier gerne eingehen moechte.
Es ging darum, dass spaerische Glaeser scheibar einen Einfluss auf die (horizontalen) Ergebnisse der MKH haben und ich hatte mich gefragt, ob das bei Veraenderungen der Achslage bei Hornhautverkruemmung auch so ist.
Wenn ich meine Augen abwechselnd mit der Hand abdecke, "springt" das Bild, das ich mit rechts sehe, im Verhaeltnis nach oben links (wenn ich nicht so lange vor dem Bildschirm gesessen habe, nach oben rechts). Setze ich nun meine Brille (aktuell noch 0° rechts und 5° links - ja, meine Prismenbrille ist noch nicht fertig...) etwas schraeg auf, druecke also den rechten Buegel ein paar Millimeter nach unten, springt das Bild des rechten Auges beim abwechselnden Abdecken nach unten links.
Koennte also eine falsche Achslage (oder nicht ganz gerade aufgesetzte Probierbrille) tatsaechlich ein Hoehenprisma notwendig erscheinen lassen oder liegt das eher daran, dass die Glaeser in meiner aktuelle Brillle nicht richtig eingeschliffen sind?
Vielen Dank schonmal fuer Eure Anmerkungen und Ideen und viele Gruesse
TheLaird
@TheLaird
Eine falsch eingestellte Achse kann unter Umständen eine Ànderung der Höhen- und Seitenphorie bewirken.
In diesem Fall aber ändern Sie durch das "Schrägdrücken" der Brille die Zentrierung, wodurch eine Höhenphorie induziert wird. Es wirken vor allem die Zylinder, welche bei Stärken von +0.50 -1.50 0° und +0.50 -2.75 5° und einer Schrägstellung von 3mm ungefähr 1.00 cm/m an Höhenprismen induzieren.
GB
Hallo GB,
vielen Dank fuer die detaillierte Antwort.
Wenn ich die Brille nicht schraeg, sondern leicht nach oben druecke, habe ich das gleiche Phaenomen.
Bei meinen Optikern wurde bisher immer nur die PD gemessen, nie aber die Hoehe, bei der ich durch die Brille schaue.
Koennen sich die Augen an eine eventuelle Dezentrierung gewoehnen und man sich so praktisch ein leichtes Hoehenschielen anzuechten?
Viele Gruesse
TheLaird
Hallo,
bei exakt gleichen Stärken ist nur bei gleich hoch stehenden Augen die Höhenzentrierung unwichtiger. Es gibt aber keinen Grund, auf die Messung der Höhenlage zu verzichten, denn kein Mensch hat rechts und links die gleiche Physiognomie.
Viele Grüße
Eberhard
@TheLaird
Wenn ich die Brille nicht schraeg, sondern leicht nach oben druecke, habe ich das gleiche Phaenomen.
Sie werden wahrscheinlich merken, dass beim "Hochdrücken" der Effekt geringer ist als beim "Schrägdrücken". Der Effekt kommt in diesem Fall durch die unterschiedlich starken Zylinder zustande. Wenn Sie auf beiden Augen die gleichen Stärken hätten (z.B. R und L +0.5 -2.75 0°), dann gäbe es keine unterschiedliche Höhenverschiebung beim "Hochdrücken", wohl aber beim "Schrägdrücken".
Bei meinen Optikern wurde bisher immer nur die PD gemessen, nie aber die Hoehe, bei der ich durch die Brille schaue.
Die Höhe zu messen, wäre bei Ihrer Korrektion durchaus sinnvoll...
Koennen sich die Augen an eine eventuelle Dezentrierung gewoehnen und man sich so praktisch ein leichtes Hoehenschielen anzuechten?
Ja. Wobei es weniger ein Höhenschielen wäre, sondern mehr eine Höhenphorie.
GB
...hab da zufällig n link parat über Zusammenhänge von Korrektion und vertical deviations
http://www.slideshare.net/hmirzaeee/vertical-deviations-1154647
Hallo,
vielen Dank fuer Eure Antworten - Ihr seid super!
Viele Gruesse
TheLaird