Unsere Tochter schielt seit ihrer Geburt. Der Kinderarzt hat den 6. Lebensmonat abgewartet und uns dann einen Ophthalmologen empfohlen. Dort wurde beidseitiges Innenschielen, jedoch verstaerkt mit dem rechten Auge diagnostiziert (ich wuerde sagen zu 90% das rechte Auge). Beide Augen sind "gesund" und (noch) keine Sehschwaeche. Fuer 3 Monate haben wir nun das linke Auge fuer 2 Std am Tag abgeklebt.
Wir merken eine deutliche Verbesserung. Das rechte Auge, das zuvor nur max. gerade aus geschaut hat, kann jetzt auch nach rechts schauen, ohne dass sie ihren Kopf drehen muss. Auch nutzt sie das rechte Auge jetzt oefter, schaetze ca. 40%. Dennoch schielt sie 80% der Zeit und jeweils abwechselnd nutzt sie ein Auge. Die restliche Zeit schielt sie ueberhaupt nicht.
Vor ein paar Tagen hatten wir einen Kontrolltermin an dem der Ophthalmologe auch festgestellt hat, dass sie nun zwischen beiden Augen alterniert. Er raet zu einer baldigen Schiel-Op.
Wir haben danach noch eine zweite Meinung eingeholt. Der einzige Unterschied war, dass dieser Ophthalmologe bereit waere noch 2 Monate das schwache Auge mit abkleben zu trainieren, aber danach raet auch er zu einer Op.
Ist eine Op die einzige Loesung? Welches Alter ist fuer die Op ideal? Koennen wir mit weiterem Abkleben keine Verbesserung erreichen? Da unsere Tochter ja 20% der Zeit nicht schielt (meist nach dem Aufstehen, wenn sie fit ist), koennen die Augen sich ja richtig ausrichten und es ist keine permanente Schiefstellung. Oder ist dieser Fakt irrelevant?
Ist nach der Op das Schielen komplett weg? Beide Aerzte gaben darauf keine eindeutige Antwort.
Vielen Dank fuer eure Hilfe.
Hallo,
eine frühest mögliche Schieloperation ab dem 1. Lebensjahr ist das sinnvollste.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo,
die Okklusion dient nicht der Behandlung des Schielens, sondern der Behandlung der Sehschwäche. Das Abkleben beseitigt also nicht das Schielen, sonden verhindert eine lebenslange Sehschwäche.
Mit der OP will man einen Parallelstand der Augen erreichen, um die Basis für ein normales Binokularsehen zu schaffen.
Wichtig ist, dass man auch nach erfolgreicher OP weiter in augenärztlicher Behandlung mit engen Kontrollen bleibt. Oft stellt sich ein kleiner unauffälliger Restschielwinkel ein, der unbehandelt wiederum zu einer Sehschwäche führt.
Alles Gute
Kugelblitz
Vielen Dank fuer die Antworten.