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Bild des Benutzers chris
Verbunden: 26. April 2004 - 0:00
Gleitsichtbrille oder nicht?

Ich brauche demnächst meine erste Brille, der Augenarzt hat F -0.75, N +1.75 gemessen und empfielt eine Gleitsichtbrille. Ich arbeite am Bildschirm (Abstand ca 50 cm), will natürlich auch lesen, dann bin ich noch Segelflieger und Autofahrer. (Abstand der Instrumente im Flugzeug etwa wie im Auto). Kann das alles von einer Brille geleistet werden? Ich habe da Bedenken wegen des Sehfeldes. Ein Mitflieger hat eine Bifokalbrille und schwört darauf. Ein anderer eine Gleitsichtbrille und ist zufrieden. Bin etwas verunsichert, ist ja auch nicht ganz billig...
Chris

Bild des Benutzers Moxi
Verbunden: 16. Februar 2004 - 0:00

Hast Du mal die Brillen von Deinen Bekannten ausprobiert? Sind nicht Deine Werte, aber es ist doch irgendwie interessant.

Mein Vater traegt Bifokal. Ich sehe wegen falscher Werte durch seine Brille alles verschwommen, aber dieser Strich im Sichtfeld wuerde mich wahnsinnig machen.
Meine Mutter hat Gleitsicht (in der Schublade). Finde ich schon angenehmer. Dafuer ist halt rechts/links gucken nicht moeglich.

M.

P.S. Warum gibt es beim Optiker nicht eine Probebrille mit den gaengigen Werten zum Testen?

Bild des Benutzers Lucccy
Verbunden: 31. Dezember 2002 - 0:00

Hallo,

um auf Dein P.S. eizugehen, Moxi es gab (gibt) einen Demonstrationskasten der Fa. Essilor, den ich zwar nicht am Kunden, jedoch an mir selbst testen konnte. Mit diesem hat man die Möglichkeit, über die Kundenbrille Gläser zu montieren wahlweise reine Lesegläser, Bifokal- oder auch Gleitsichtgläser (da der Kasten jedoch recht alt ist, nicht mehr ganz repräsentativ).

Mal eine Frage an die anwesenden Optiker wer hat sowas im Geschäft? Oder habt ihr euch etwas anderes einfallen lassen? Ok, man kann ja immerhin den Nahteil von Bifokalglas auf eine vorhandene Brille aufzeichnen, aber ich empfand die vorgehängten Gläser einfach als eindeutiger (weil man halt plötzlich nicht mehr treppensteigen konnte).

Chris, Dir würde ich folgende Lösung empfehlen zum einen Gleitsichtgläser (fürs tägliche Leben, das Autofahren, ...) und eine Bildschirmbrille zum Arbeiten, weil man am Bildschirm doch einen größeren Bereich in kurzer Distanz überblicken will als im Auto (mein Tacho ist kleiner als das Browserfenster ). Was man nun genau als Bildschirmlösung nimmt, wäre dann noch eine andere Frage. Da möchte ich jetzt nicht beurteilen, ob eine "einfache" Brille für den Zwischenbereich reicht, oder ob man doch die etwas speziellere Lösung der Bildschirmgläser nutzen will.

Eine Frage noch, Chris es sollte doch sicher F -0,75 N Add. +1,75 heißen, oder?

Gruß Lucccy

Bild des Benutzers chris
Verbunden: 26. April 2004 - 0:00

Eine Frage noch, Chris es sollte doch sicher F -0,75 N Add. +1,75 heißen, oder?

Auf der Brillenverordnung steht
F -0.75 (immer für rechts und links)
N total +1.75

das "total" ist eigentlich unlesbar, vielleicht steht da auch was anderes. Warum haben alle Ärzte so eine Handschrift?
Chris

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, Cris,

In der Nähe dürfte die Abkürzung "ADD" stehen, dies meint Addition zum Fernwert. In der Nähe entspricht dies einem Wert von + 1.0 dpt.

Ich bin überzeugt, das Du bald mit einer gleitsichtbrille zurechtkommst, wenn die Werte sauber ermittelt und die Zentrierung beim Augenoptiker gut eingestellt wird. Ich persönlich habe bei solchen "Kaufhauswerten" (rechts/links gleich, keine Hornhautverkrümmung, usw. immer etwas Bedenken, wie gründlich die Werte ermittelt wurden. "Fehlwerte" in einer Gleitoptik-Versorgung, aber können erhebliche Eingewöhnungsprobleme machen. Deshalb wird mein Kunde immer auf seine(!) Verantwortung hingewiesen, die er übernimmt, wenn er von mir verlangt, das ich "Fremdwerte" brillentechnisch umsetzen soll. Hierfür kann ich natürlich keine Verantwortung übernehmen.

Lucccy,
früher habe ich den Essilor-Demonstrator sehr viel verwandt. Vor allem um Bifo- und Gleitoptik alternative zu demonstrieren. Zeiss, hatte schon viel früher auch ein ähnliches Demoset. Ich besitze beide.
Allerdings gibt es bei den heutigen Qualitäten, kaum noch eine Ursache für den Vergleich. Da Bifokalgläser den Billiglösungen der Gleiter weit überlegen sind, wird bei kostengünstigen Varianten Bifo empfohlen, auch in einigen Spezialanwendungen, aber der Standart ist heute absolut "Gleitsicht". Die heute verfügbaren Glasqualitäten lassen hier eine eindeutige Entscheidung zu. Die Demo relativiert die Summe aller Vorteile nur, deshalb ist sie bei den heutigen Gläsern kein Vorteil in der Argumentation. Zuletzt hat der Zweifler bei Markengläsern heute ein einjähriges Umtauschrecht bei Nichtgewöhnung. Dieses verbriefte Recht haben bislang vielleicht zwei Kunden in etlichen Jahren benutzt. In beiden Fällen war der Tausch voll gerechtfertigt und nachvollziehbar. In diesen Fällen war unsere Glasberatung falsch gewesen.
Sonst gab es in unserem Betrieb zwar mal längere Eingewöhnungsprobleme, und sicher auch mal Schwierigkeiten durch falsche Glaswerte, aber keine Gleitsichtglasprobleme generell.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Mutti
Verbunden: 5. September 2002 - 0:00

Hallo, Lucccy

Den alten Essilorkasten habe ich damals auch gekauft und benutze ihn heute nur noch selten. Das liegt jetzt an den kleinen Brillen, die zur Zeit üblich sind. Die passen nämlich nicht zu den Riesentropfenformen von damals. Dann kann man natürlich auch schlecht Ferne und Nähe übereinander aufsetzen, was man bei diesem Verfahren mitunter müßte.


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Beste Grüße von Mutti