Ein Hallo in die Runde,
ich hatte gestern eine Untersuchung beim AA mit weit getropften Pupillen, sprich die Akkommodation wird dabei ja gleich mit ausgeschaltet.
Dazu nun folgende Frage: Entspricht der Zustand mit lahm gelegter Akko ungefähr dem "Endzustand", den man im Durchschnitt mit ca. 60 Jahren erreichen soll, d.h. das Auge hat ja dann altersbedingt so gut wie keine Akkommodation mehr und der volle Wert wird durch die Addition ausgeglichen?
Oder sind das trotzdem noch zwei verschiedene Dinge?
Meine Frage deshalb, weil ich gestern einen ziemlichen Schreck bekommen habe: Mit meiner Brille ging trotz relativ hoher Add.(+2,5) nichts mehr beim Lesen. Da ich ein paar Möglichkeiten zum Probieren habe, konnte ich testen, was fehlt. Mit +2,5-3dpt zusätzlich war ich - wenn auch mit etwas geringerem Leseabstand- wieder dabei.
Erwarten mich dann mit 60 also voraussichtlich Add. um die 5-6 dpt?
Kann dazu jemand etwas sagen?
Danke im Voraus und einen schönen Abend!
LG
Eli
Hallo Eli,
bei gesunden Augen ist bis ins hohe Alter noch eine Restakkomodation möglich, allein die Schärfentiefe durch die im Alter enge Pupille bringt etwas.
Unter Zykloplegie die Addition zu prüfen, ist Schwachsinn. die dabei gemessenen Werte entsprechen noch nicht mal einem 90-jährigen. Ich denke, dass bei Dir die Ferne nicht optimal auskorrigiert ist und dadurch die Nähe nicht reicht.
Bei Gleitsichtgläsern und einer Arbeitsentfernung von 40 cm ist meist keine höhere Addition als 2,0 nötig, höchstens noch 2,25.
Viele Grüße
Eberhard
Danke Eberhard,
das beruhigt mich zunächst mal.
Wieviel ungefähr macht die enge Pupille aus, gibt es da einen Wert?
Nicht der AA hatte in Zyklo getestet, sondern mir dauerte das zu lange, bis es zurück geht. Ich musste noch dringend einiges arbeiten und habe versucht, eine Möglichkeit zu finden, dabei dann der unfreiwillige Test.
Obwohl den Verdacht der nicht auskorrigierten Ferne fast alle Optiker am Anfang hatten, scheint es aber bei mir irgendwie nicht möglich zu sein, diese hoch zu schieben oder auszukorrigieren. Wir haben schon soviel probiert und geändert. Wenn die Ferne höher/zu hoch ist, habe ich ganz schnell DB. In der Nähe dagegen komme ich mit umso mehr Plus umso besser klar, am besten noch BI dazu.
Der letzte Optiker prophezeite mir für spätere Jahre schon Additionen von mind. 3-4dpt. Allerdings meinte er, das hängt damit zusammen, dass ich eh nur einen Visus von 0,7 habe, also mein Arbeitsabstand geringer ist- die Standard- 40cm sind nichts für mich, da kann ich wenig machen- und damit auch die Add. höher sein muss.
Einen anderen Grund hat noch keiner nennen können.
Aber vor 5 oder 6 hätte ich schon Angst gehabt, dann funktioniert ja auch Gleitsicht nicht mehr...
Vielen Dank und liebe Grüße
Eli
Dass Leute mit verringertem Visus grundsätzlich einen Bedarf für einen kleineren Leseabstand und damit einer vergrößerten Addition haben, stimmt zwar.
Aber oberhalb von ADD 2,25 dpt werden selbst die besten Gleitsichtgläser schnell unkomfortabel, allen gegenteiligen Werbeaussagen der Hersteller zum Trotz.
Wie Eberhard schon sagte: Mehr als 2,25 dpt ADD sollte man nur in seltenen Ausnahmefällen in eine Gleitsichtbrille packen.
Zusätzlich zu einer allgemeinen Gleitichtbrille (mit zurückhaltend dimensionierter Addition) noch spezielle weitere Brillen zu haben, z.B. eine Einstärken-Lesebrille für entspanntes längeres Lesen und auch eine optimierte Schreibtisch-Gleitsichtbrille für die Nutzung am PC, lohnt sich dann auf jeden Fall. Natürlich kosten 3 Brillen mehr wie nur eine, aber die gesteigerte Seh-Qualität rechtfertigt das 100%.
Hallo Nitram,
ja, kann ich bestätigen.
Mit der Gleitsicht geht es zwar, aber nicht besonders gut und schon gar nicht für alles.
Die Standardausrüstung, von der du schreibst, habe ich und brauche sie auch dringend. Mit Sonnenbrille also quasi immer 3 Brillen in der Tasche und Gleitsicht auf der Nase- zum Glück sind wir als Frauen/Mütter eh große Taschen für alle Fälle gewöhnt
Vor einigen Jahren hatte ich mal das Pech, dass meine Handtasche gestohlen wurde. Alles ersetzbar, aber die drei nun fehlenden Brillen waren Wertobjekte nicht nur in finanzieller Hinsicht...
Danke und liebe Grüße
Eli
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant