Liebes Forum,
ich dachte, ich mache mal einen neuen Thread zu diesem Thema auf...
Meine Augen-OP (37 Pdpt Esophorie) ist mittlerweile 4 Monate her und leider habe ich immer noch eine eingeschränkte Augenbeweglichkeit des rechten operierten Auges. Da ich am Mittwoch (23.2.11) den nächsten Kontrolltermin beim Augenarzt habe, suche ich erneut euren Rat. Die Frage ist, ob ich - wie vom Doc angeboten - eine Revisions-Operation anstreben sollte, um die Zugkraft des Innenmuskels wieder zu erhöhen. Der Innenmuskel soll wieder etwas versetzt werden.
Einerseits empfinde ich den jetzigen Zustand als sehr belastend, auf der anderen Seite habe ich Sorge, dass eine weitere OP womöglich zu einer "Verschlimmbesserung" führen könnte. Wie kann ich herausfinden, was zu tun ist, wenn der Doc mir selbst die Entscheidung überlässt? Gibt es eine Möglichkeit, objektiv zu messen, ob eine Revisions-OP sinnvoll ist oder nicht?
Ich habe aufgrund des "Übereffekts" nach der OP fast andauernd Augen- und Kopfschmerzen. Dazu kommt oft ein Schwindel und so ein Nacken- und Ohrenknacken. Beim leichten Blick nach links habe ich Doppelbilder aufgrund der eingeschräkten Beweglichkeit des rechten Auges. Z.B. sehe ich doppelt, wenn ich in den linken Außenspiegel meines Autos blicke, selbst wenn ich den Kopf etwas mitdrehe. Vom Schulterblick nach links ganz zu schweigen, das geht nur mit einem zugekniffenen Auge. Direkt nach dem Aufwachen und bei Müdigkeit habe ich sogar im Geradeausblick leichte Doppelbilder. Besonders auffallend ist, dass mich das Lesen sehr anstrengt, da ich das Gefühl habe, andauernd gegen die Doppelbilder ankämpfen zu müssen. Die Schrift wackelt regelrecht, deutliche Erleichterung habe ich, wenn ich ein Auge zumache beim Lesen.
Kann mir jemand einen Tipp geben, was ich tun soll und was ich den Doc am Mittwoch fragen muss?
LG
Miri
mhm, irgendwie will das wohl keiner lesen...
ich schreibe mal trotzdem, was der Augendoc heute gesagt hat:
Eine Erklärung für meine Beschwerden kann er nicht direkt abgeben. Das Außenschielen (Überfeffekt der OP) beträgt nur 1,5 pdpt, jedoch könnte die eingeschränkte Augenbeweglichkeit des operierten Auges mir Probleme machen - auch wenn die meisten Patienten damit wohl besser umgehen könnten. Jedenfalls hat er festgestellt, dass das Auge sehr schlagartig verfrüht zum Stillstand kommt beim Blick nach innen. So wäre es erklärbar, dass mir besonders das Sehen in der Nähe schwer fällt, weil man dabei ja die Innenmuskeln stark beansprucht.
Am 7.4.11 gibt es nun eine Revisions-OP. Wahrscheinlich wird der versetzte Innenmuskel des operierten Auges wieder etwas hervorgeholt (ca. um 2 - 3 mm versetzt), so dass er wieder mehr Zugkraft hat. Zur Sicherheit wird auch geprüft, ob ein mechanisches Problem am Augenmuskel vorliegt, wodurch die Zugkraft nach innen beeinträchtigt sein könnte.
Es besteht aber die Möglichkeit, dass ich hinterher wieder in der Ferne Doppelbilder aufgrund eines wiederhergestellten kleinen innenschielens haben werde. Ein kompletter Ausgleich scheint wohl nicht möglich zu sein (???). Einen wiederhergestellten kleinen Restwinkel sollte ich aber ausgleichen können, sagte der Arzt. Das hoffe ich natürlich sehr, denn ich will nicht wieder mit Prismengläsern anfangen müssen...
Ich hoffe, diese Revisions-OP ist dir richtige Entscheidung
Bis dann,
Miri
Liebe Mirii,
in diesem Fall würde ich auch zu einer Revisions-OP raten. Der Übereffekt muss aber größer sein als 1,50 cm/m, da bei Geradeausblick Doppelbilder wahrgenommen werden.
Ich drücke die Daumen und hoffe es wird alles gut gehen.
LG
A.M.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
ich habe mitgelesen und wünsche viel Erfolg!
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo nochmal,
gestern war nun die Revisions-OP. Es wurde der Innenmuskel um 3 mm versetzt, damit er wieder mehr Zugkraft bekommt. Das erste Ergebnis heute nach dem Verbandabnehmen war erschreckend: Es wurden wieder 10 Pdpt Innenschielen gemessen! Dieser Winkel wird kleiner beim Blick nach links (wo das Auge jetzt ja wieder gut hindrehen kann) und größer beim Blick nach rechts (wo das Auge momentan offenbar nicht so gut hindrehen kann).
Diese Übereffekt erscheint mir sehr hoch, aber ich muss abwarten, was sich da in nächster Zeit noch einrenkt, denn das Auge ist ja noch geschwollen. Im Moment trage ich leider wieder eine 10er Prismenfolie auf der Brille, um die Doppelbilderauszugleichen, und ich hoffe sooo, dass ich darauf bald verzichten kann. Ich werde berichten...
Miri
Berichte bitte weiter, wie es Dir ergeht! - Wir bleiben am Ball.
Z.Zt. ist sicher noch nichts zu sagen, was Dir nützt. Aber wir wünschen Dir erstmal ene jetzt bessere Fusion und Beweglichkeit mit beiden Augen. Kannst Du aus dem OP-Bericht entnehmen, was und wie bislang voregegangen wurde?
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Ich habe keinen OP-Bericht gesehen. Ich weiß nur, dass in der ersten OP am 21.10.10 ein Eingriff an beiden äußeren Augenmuskeln vorgenommen wurde, um 37 pdpt Basis außen zu beseitigen. Im Ergebnis hatte ich einen Übereffekt von 7 pdpt Basis innen, der sich im Laufe einiger Wochen auf 1,5 pdpt reduzierte. Ich hatte allerdings keine Probleme, auch den anfänglichen höheren Wert zu kompensieren. Störend war jedoch die besagte eingeschränkte Augenbeweglichkeit des operierten Auges.
Dies verursachte mir Beschwerden, so dass in einer Revisions-OP am 7.4.11 der innere Augenmuskel wieder um 3 mm versetzt wurde, um seine Zugkraft zu stärken. Der Doc prophezeite, dass wieder ein kleines EInwärtschielen eintreten könnte, das ich aber sicherlich ausgleichen könnte. Während der OP wurde auch ein Traktionstest durchgeführt, um mechanische Ursachen auszuschließen.
Heute - 4 Tage nach der OP - wurden "nur" noch 6 pdpt Basis außen gemessen (statt anfangs 10), jedoch gelingt mit die Kompensation nicht. Selbst mit einer 5er-Folie habe ich zeitweilig starke Doppelbilder. Vor allem beim Blick nach rechts sind die Doppelbilder enorm. Da das Auge noch sehr angeschwollen ist, kann man noch nicht sagen, wie das Endergebnis aussehen wird. Heute sagte der Doc, dass er glaubt, dass ich den Ausgleich schaffen kann...
Liebe Mirri,
das hört sich trotz der Doppelbilder als Folge der OP, die sicher sich wieder geben werden, doch gut an. Hauptsache die Augenbewglichkeit ist wieder da.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Ja. die Augenbeweglichkeit ist wieder prima! Als hätte man einen Knoten aufgelöst
Heute - 8 Tage nach der Revisions-OP - wurden immer noch 6 pdpt Basis außen gemessen, genau wie vor 4 Tagen. Ich hatte natürlich gehofft, dass der Wert abgenommen hat. Allerdings kann ich jetzt diese Abweichung - wenn auch nicht ohne Anstrengung - ausgleichen. Ich kann also schon versuchen, auf die Prismenfolie zu verzichten und soll sie nur wieder tragen, wenn ich Mühe habe, die Doppelbilder auszugleichen. Da werde ich mich jezt erst mal durchbeißen. Da die Schwellung immer noch sehr heftig ist und das Hämatom in den Muskel blutet (oder so ähnlich), wird sich ja vielleicht noch eine Besserung der Augenmuskelelastizität einstellen. Die Frage ist, ob die Esophorie von 6 pdpt sich dadurch auch verringern wird...
Nächste Kontrolle ist am Donnerstag.
Hallo Mirii,
das hört sich doch schon sehr gut an.
Viele Grüße
Eberhard
Mit Sicherheit wird sich da noch was ändern, Alles Gute!
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Danke!
Kuckuck, da bin ich wieder.
Vorgestern hatte ich eine kontrolluntersuchung - ca. 5 Wochen nach der Revisions-OP.
Das Ergebnis:
Die wieder "zurück ergatterte" Esophorie finde ich total ätzend. Da ich seit rund 2 Wochen wieder täglich am PC sitze, habe ich zwischendurch immer wieder - vor allem am Abend - mit Doppelbildern und beträchtlichen Augenschmerzen zu kämpfen. Ich spüre förmlich, wie die Augen in eine Schielposition gehen möchten und kann das manchmal trotz Anstrengung nicht mehr verhindern
Der Doc bestätigte mir meine Befürchtung, dass ich entweder mit dieser Kompromisslösung leben müsse oder - da ich aufgrund meiner hochgradigen Kurzsichtigkeit nicht auf die Vorteile von Kontaktlnsen verzichten möchte - theoretisch das andere Auge operiert werden könne. Dies aber natürlch "nicht ohne Not".
Meine Fragen an das Forum:
Diese Fragen kann man wahrscheinlich nur sehr einschränkend beantworten...
Ich werde jetzt auf keinen Fall etwas überstürzen, sondern werde einige Monate abwarten, ob sich die Augenschmerzen geben und sich die sporadischen Doppelbilder bessern.
Ansonsten bin ich auch nicht abgeneigt, noch eine dritte OP zu wagen, sofern dies erforderlich werden sollte. Denn dies ist aus meiner Sicht die logische Konsequenz der beiden ersten OP's. Ach hätte man nur von Anfang an die Dosis auf beide Augen aufgeteilt, dann wäre alles bestimmt viel besser geworden...
Freu mich immer riesig über eure Ratschläge und sonstigen Beiträge
Miri
Mein Rat: entweder eine Brille mit 6 Prismendioptrien tragen und dann weitersehen.
Sie haben doch noch das andere Auge das noch nicht operiert wurde?
Falls die Esophorie noch höher als diese 6 cm/m ist würde ich das zweite Auge für eine dauerhafte Korrektur der Esophorie nutzen. Und das sie höher liegt sieht am an den bestehenden Doppelbildern. Erst gut 3 Monate nach der OP kann man das exakt messen.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Hallo Miri,
ich würde Dir die Beschwerden zuerst einmal mit einer Prismenbrille beseitigen wollen, die Du über Deine CL trägst. Du brauchst sie wahrscheinlich nur zeitweilig als Entlastung zu tragen.
Nach 3-5 Monaten würde ich eine weitere Messung tätigen wollen mit der man dann Tendenzen oder noch besser, stabile Werte ausmachen kann. Sollte die Brille Dir deine DB nehmen können, wäre dies doch wunderbar.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Ich fürchte aber, dass das Tragen einer Prismenbrille dazu führen wird, dass ich gar nicht mehr ohne sie auskommen werde. Die Erfahrung der Abhängigkeit von einer Prismenbrille habe ich ja bereits gemacht. Als ich die Prismenbrille, die ich vor der 1. OP trug, abnahm, war die langjährige Kompensationsfähigkeit völlig zunichte und ich hatte extreme Doppelbilder. (OK - da waren rund 25 pdpt drin, aber die Aussage, dass man sich an die Entlastung schnell gewöhnt, würde ich auf jeden Fall unterschreiben).
Dagegen erhoffe ich mir von dem Verzicht auf Prismen eher eine Art Trainingseffekt bzw. eine Stabilisierung der Kompensation. Ich möchte auf gar keinen Fall vom Tragen einer Prismenbrille abhängig sein - nicht zusätzlich zu Kontaktlinsen und schon gar nicht nach den zwei erfolgten Augenmuskel-OP's! Allenfalls wäre eine Prismenbrille eine vorübergehende Lösung für mich zur Vorbereitung einer dritten OP auf dem anderen Auge - wenn man denn im Vorfeld wüsste, ob dies sinnvoll bzw. machbar ist. Das würde ich ggf. im August mit dem Doc besprechen wollen.
Ich war gerade 4 Tage Campen in freier Natur. Während dieser Zeit hatte ich überhaupt keine Seh-Probleme - im Gegenteil, die Sicht war sehr scharf und die Bilder waren nicht das geringste bisschen versetzt, wenn ich sie mit dem linken und rechten Auge abwechseln fixierte. Aber jetzt, nach nur 1/2 Stunde am PC habe ich schon wieder stechende Augenschmerzen und kämpfe gegen das "nach innen Rutschen" der Augen an. Anschließend werden meine Augen wahrscheinlich rund 3 Stunden brauchen, um sich wieder von dieser Anstrengung zu erholen.
Eine laienhafte Frage: Kann es vielleicht sein, dass der durch die Revision gestärkte innere Augenmuskel noch nicht elastisch genug ist, um nach einer Nah-Arbeit die Augen wieder schnell genug in den Parallelstand zu lassen?
Gibt es eine Augenmuskel-Übung, um dies zu verbessern?
Ich will definitiv keine Brille haben. Dann hätte ich mir die OP's doch schenken können... Oder?
Hallo Mirii
ich sehe vier Möglichkeiten:
1. Prismenbrille: Passiv, aber nützt wahrscheinlich sofort.
2. Nah-Arbeits-Brille (Plusgläser) zur Entlastung bei Nahtätigkeit (Lesen, PC, etc.): Passiv, aber nützt wahrscheinlich sofort.
3. Visualtraining: aktiv, braucht aber ein bisschen Zeit zum Wirken und fast keiner in diesem Forum wird Dich auf diesem Weg unterstützen. Ganz zu schweigen vom Kollegen W in B.
4. Noch eine Operation... Passiv, und wir hoffen mal das beste....
Nur kurz zu den Augenübugen: da gibt es sehr viel was man machen kann. Allerdings ist es schwer aus der Ferne zu beschreiben was sinnvoll wäre. Augenbeweglichkeit, Vergenz und Akkommodation lassen sich jedenfalls problemlos trainieren. Das betrifft sowohl Stärke, Präzision, Zusammenspiel und auch Flexibilität im Zusammenspiel.
Weder Übungen zur Akkommodation, der Vegenzen und der Motilität werden etwas an dem Befund ändern.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Der Befund [Esophorie] ändert sich möglicherweise nicht.
Was sich aber auf jeden Fall durch Übungen (wie auch immer) massiv verbessert, ist die Kompensationsfähigkeit. Und um das ginge es ja wohl, wenn man keine Brille tragen oder OP machen möchte.
Ich hatte insbesondere darauf angespielt, ob es Übungen gibt, die während der Regenerationszeit des operierten Innenmuskels (kann ja erfahrungsgemäß 1/2 Jahr dauern) dazu dienen, seine Elastizität wiederherzustellen. Quasi eine Art "Augen-Reha". Vielleicht hat mein Befund ja was mit einer vorübergehenden eingeschränkten Augenbeweglichkeit nach außen zu tun. Dann könnte sich möglicher Weise der Befund wirklich noch mal ändern. Das wäre ja traumhaft.
Ich hatte vor meiner ersten OP Fusionsübungen u.ä. gemacht, aber das war damals alles für die Katz bei immerhin 37 pdpt... Bei momentan "nur" noch 6 dpt bin ich nicht ganz schlüssig; Augenmuskeltraining und Prismenaufbau sind ja bekanntlich kontraproduktiv. Daher werde ich est mal bis August warten, ob sich die Symptome - wie auch immer - von alleine bessern. Wenn nicht, dann neige ich ehrlich gesagt zum Prismenaufbau mit anschließender OP. Wird reine Routine werden... Jedenfalls blos keine Prismenbrille auf Lebenszeit.
37 pdpt sind ein schöner Brocken zum Trainieren. Nicht einfach, aber möglich.
Mich würde folgendes noch interessieren:
Was verstehen Sie genau unter „für die Katz“? Gab es keinerlei Veränderungen?
Haben Sie den Übungsversuch vor, während oder nach dem Prismenaufbau durchgeführt?
Mit welchen Übungen haben Sie versucht, die Esophorie zu beeinflussen?
Ich frage deshalb, weil es mich ehrlich interessiert, warum es bei Ihnen keine Wirkung zeigen konnte.
@GB
zu 2
Ich habe die Übungen noch vor der Diagnose "Winkelfehlsichtigkeit" durchgeführt, als ich auch noch keine Ahnung hatte, dass ich eine ausgeprägte Augenfehlstellung habe. Ich hatte mir dafür Bücher mit Augentrainingsübungen, u.a. gegen Schielen besorgt, welche ich aber nicht mehr besitze (an gläubige Weitsichtige weitergegeben ).
zu 3
Ich weiß noch, dass ich hauptsächlich Fusionsübungen gemacht habe. Eine Übung nannte sich glaube ich "Schmetterlingsübung" oder so.
zu 1
Die Übungen haben nicht die geringste Wirkung gezeigt. Die Doppelbilder waren dafür wohl viel zu heftig. Genau genommen war ich nicht mal imstande, die einfachste Fusionsübung (Finger vor der Nase und abwechselnd Finger und Gegenstand in weiterer Entfernung fixieren) durchzuführen. Dabei habe ich dies über Wochen täglich versucht.
Ich würde ehrlich gesagt aus meiner Erfahrung raus und nach meinen eigenen Recherchen zum Thema niemandem raten, solche Übungen zu versuchen, wenn er eine hochgradige Winkelfehlsichtigkeit hat.
Soweit ich gehört habe Versuchten sich die Sehschulen knapp 30 - 40 Jahre an solchen Augenübungen.
Bis heute soll es so sein das nicht viel Bewirken soll. Deswegen wird viel Operiert weil Sehübungen wohl nicht viel bringen laut Erkenntniss vieler Sehschulen.
Schlag mich wenn ich was Falsches Erzähle. Bin gerne Lernwillig und lasse mich korregieren wenn ich hier jetzt was Falsches gesagt habe.
@Truth Hurts
Schlag mich wenn ich was Falsches Erzähle. Bin gerne Lernwillig und lasse mich korregieren wenn ich hier jetzt was Falsches gesagt habe.
Warum sollte ich Sie schlagen wollen? Nur weil Sie andere Erfahrungen bzw. eine andere Meinung haben, gibt es doch keinen Grund Sie zu schlagen, herablassend zu kritisieren oder sonst wie zu verhöhnen.
Soweit ich gehört habe Versuchten sich die Sehschulen knapp 30 - 40 Jahre an solchen Augenübungen.
Bis heute soll es so sein das nicht viel Bewirken soll. Deswegen wird viel Operiert weil Sehübungen wohl nicht viel bringen laut Erkenntniss vieler Sehschulen.
Die pauschale Aussage einer Wirkungslosigkeit von Übungen kann ich in dieser vereinfachten Form nicht teilen und es widerspricht auch allen Erfahrungen von Praktikern, welche sich ernsthaft mit diesem Thema auseinandersetzen.
Ich kann nur vermuten, warum vor gut 25 (?) Jahren in den Arztpraxen mit aktivem Training aufgehört wurde.
Aus den Gesprächen mit älteren Orthoptistinnen, welche damals noch aktiv waren, höre ich immer wieder heraus, dass sich der Aufwand nicht gelohnt hat. Was auch immer das heissen mag. Dazu fällt mir ein sehr bitterer Satz von Von Graefe ein: „people are really not worthy of all that trouble“ [1].
Auch die Abgestumpftheit, mit welcher mir viele Augenärzte und Orthoptistinnen speziell bei diesem Thema begegnet sind, lässt mich nichts gutes ahnen. Bangerter [2] hat bereits 1962 betrübt festgestellt, wie wenig interessiert viele Orthoptistinnen ans Werk gingen. Ausgerechnet jene, welche für das Gelingen des Trainings die tragende Rolle haben, zeigten wenig Interesse für Ihre Tätigkeit! Jeder, welcher schon mal an irgendeinem Training teilgenommen hat, weiss aber, wie wichtig die Motivation von Trainer und Trainierendem für den Trainingserfolg ist.
Vielleicht trägt auch der Umstand dazu bei, dass die Orthoptik in den deutschsprachigen Ländern keine grosse Tradition hat oder hatte. Die Ursprünge des aktiven Trainings liegen in Frankreich und die Techniken und Testmethoden wurden schliesslich vor allem im angelsächsischen Raum verbessert und weiterentwickelt.
Wenn man sich die englischen Lehrbücher aus den 1940er, 1950er und 1960er Jahren anschaut [3], dann ist dort keine Rede von wirkungslosem Training. Im Gegenteil: es ist geradezu erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit man an das Thema herangeht.
Die Erfahrungen aus meiner eigenen Praxis zeigen mir ebenfalls, dass das Training sehr gute Wirkung zeigt.
Aber ich will Sie nicht mit belanglosen Anekdoten langweilen. Für mich steht fest: Heterophorien und Heterotropien lassen sich durch Orthoptik/Visualtraining, bei entsprechenden Voraussetzungen [4], gut in eine beschwerdefreie Lösung überführen.
[1] aoj.uwpress.org/cgi/reprint/57/1/131.pdf (10.11.2010), S. 135 oben rechts.
[2] Steidele M (1962), Die Grundschulung bei Amblyopie in der Pleoptik- und Orthoptikschule St. Gallen, Verlag Josef Zehnder, Geleitwort von Prof. Dr. A. Bangerter
[3] als Beispiel: Gibson HW (1955), Textbook of Orthoptics, Hatton Press Ltd.
[4] Generell gilt: wenn der Kunde den Weg des Trainings gehen will, dann wird man auch Erfolg damit haben. Aber man muss auch realistisch bleiben: einem Einäugigen werden Sie kein Binokularsehen beibringen können. Auch an einer Muskelparalyse herumzutrainieren ist wenig erfolgsversprechend.
@Mirii
Vielen Dank für die Antworten. Mich würde folgendes noch interessieren:
Danke im Voraus.
@ GB
zu 1
Eines heißt "Vergiss deine Brille: Mit effektiven und gezielten Übungen zurück zur natürlichen Sehkraft", ein anders "Natürlich besser sehen" von Janet Goodrich.
zu 2
Als Ursachen vermute ich eine Mischung aus mehreren Faktoren: Älterwerden, Stress und - ganz weit vorne - die dauernde PC-Arbeit. Der Energieaufwand für die ständige Kompensation war eben einfach plötzlich nicht mehr tragbar. Letztlich hatte ich ein paar Monate vor dem "Ausbruch" eine deutlich zu starke Kurzsichtigkeitsbrille (und Kontaktlinsen) vom Optiker verpasst bekommen, die im Zusammenhang mit der PC-Arbeit mit Sicherheit ihren Teil zu den Beschwerden beigetragen hat. Klar ist jedoch, dass ich schon seit ca. 2004 sehr häufig Augenschmerzen am Laptop und selten auch mal vorübergehende Doppelbilder hatte, ohne dass ich mir je ernsthaft Gedanken darüber gemacht hätte.
zu 3
Die Doppelbilder waren schon immer - auch wenn sie aufgrund Dekomensation nur mal vorübergehend eintraten - recht weit auseinander. (Vor ein paar Jahren musste ich mal nach einem extrem anstrengenden tag das Auto auf der Heimfahrt stehen lassen, weil ich meine Straßenspur komplett zwei mal nebeneindander sah.) Noch bevor ich im August letzten Jahres die erste ernsthafte Messung beim auf WF spezielisierten Augenarzt bekam (27 pdpt), hatte ich selbst eine Schätzung von rund 30 pdpt gewagt.
Gleichzeitig ist es aber bemerkenswert, dass die MKH-Messung bei einer Optiker-Kette, die ca. 3 Monate vorher durchgeführt wurde, zu dem Ergebnis "keine Prismen" führte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich aber auch noch aufgrund der Warnunen sämtlicher Augenärtze und Orthoptistinnen, die ich bis dahin aufsuchte, eine innere Abneigung gegen die WF und habe dies den Optiker deutlich spüren lassen. (In der Charité gab man mir pauschal eine 5er-Folie aufs Glas und verwies mich zurück an den Neurologen, falls mir das nicht helfen sollte)
Ich konnte die Doppelbilder übrigens - vor dem Tragen der erlösenden Prismenbrille - während des Autofahrens ausgleichen (aber immer nur bis zur roten Ampel); jedoch am Abend, abgespannt vom Tag, sah ich in der Tat zwei Fernseher nebeneinander, ohne Chancen, dies noch zu kompensieren.
Hallo Mirii,
Da Du zum Dekompensieren neigst, kann ich Dir nicht versprechen, dass Du in jedem fall frei von der Prismenbrille wirst. Aber ist PC-Arbeit ohne diese Hilfe denn eine echte Alternative?
So bleibst Du auf halber Strecke hängen, und kannst nichtmal erfahren, ob die Kompensation der DB nicht sogar jetzt schon zuverlässig greift. Der Gesamtfehler ist ja deutlich reduziert und evtl. würde Dir eine spätere OP des Restfehlers auf dem zweiten Auge auch den Ausgleich bringen können, der Dir endlich die DB-Beschwerden nimmt auch ohne eine Prismenbrille.
Übungen sind ein anderes Thema, welches ich nicht abdecke und zu dem ich keine Empfehlung abgebe.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallöchen an alle,
ich habe mich eine ganze Weile nicht mehr gemeldet, weil ich so frustriert war und ich hier nicht immer soviel Trübsal verbreiten möchte...
@ Herrn Mosch:
Ich habe auf Ihren Tipp hin mal versucht, mit einer 5er Folie den Beschwerden bei der PC-Arbeit entgegenzuwirken (ca. 3 Std. getragen). Die Schmerzen sind auch auf Anhieb verschwunden! Aber es hat anschließend merere Tage gebraucht, bis ich wieder klaren Kopfes und ohne Augenschmerzen OHNE Prismenfolie auskommen konnte. Darum verzichte ich jetzt lieber ganz auf Prismen. Meine Augen sind wohl auf Hochtouren im Kompensieren.
Nun hatte ich auch die letzte Kontrolluntersuchung nach der Revisions-OP. Leider hat sich nichts mehr gebessert. Ich habe ein Innenschielen von 6 pdpt "zurück erlangt" (kann auch mehr werden nach Prismenaufbau). Aber der Doc sagt, dass er eine weitere OP nicht für sinnvoll hält, da man diese kleine Dosis kaum operieren könne.Er gab mir außerdem Augenbenetzungstropfen, weil er meint, dass meine Augenschmerzen von trockenen Augen herrühren können. Ich weiß aber doch mittlerweile, wie sich asthenopische Beschwerden anfühlen und dagegen helfen leider KEINE Augenbenetzungstropfen.
Die Augenbeweglichkeit ist zwar besser geworden durch die Revisions-OP, aber immer noch nicht wie vorher. Das bedeutet, dass ich beim Blick nach weit links Doppelbilder aufgrund der suboptimalen Augenbeweglichkeit habe und beim Blick nach weit rechts - aufgrund des Innenschielens - ebenfalls.
Mit den Problemen muss ich wohl leben (geht meistens auch), aber ich habe ja zumindest noch die Option, eines Tages den Restwert operieren zu lassen, sofern sich der Zustand verschlechtert. Ich hoffe allerdings, dass die "Rest-Probleme" im Laufe der Jahre bessser werden bzw. ich mich an die Situation gewöhnen werde.
Ich ärgere mich im Nachhinein sehr, dass die hohe OP-Dosis nicht auf beide Augen verteilt worden ist. Dann hätte man locker auf jedem Auge 20 pdpt operieren können und ich hätte jetzt (wahrscheinlich) kein Innenschielen mehr und auch keine Augenbeweglichkeitsprobleme.
Diess wäre mein Erfahrungsbeitrag für andere Betroffene.
Viele Grüße,
Miri