Hallo!
Kaum einen Tag im Forum, habe ich schon die zweite Frage:
Bei mir (51) wird nun langsam die Alterssichtigkeit zu einem Thema. Schon vor zwei Jahren hat mir der Augenazt bei der Verschreibung einer neuen Fernbrille zusätzlich für die Nähe + 2,25 aufgeschrieben. Ich habe mich dann bei mehreren Optikern über Gleitsichtbrillen informiert und war total geschockt, nicht so sehr über den Preis, sondern darüber, wie klein bei so einer Brille die wirksamen Bereiche sind - auch bei der teuersten Variante mit einem deutlich vergrößerten Sehbereich fand ich ihn noch erschreckend klein. Ich war dann sehr unentschlossen und habe zunächst gar nichts unternommen, sondern den nächsten Augenarzttermin ein Jahr später abgewartet.
Als es letztes Jahr im August soweit war, habe ich den Augenarzt gefragt, ob er eine Gleitsichtbrille für nötig hält. Er meinte, eine Gleitsichtbrille sollte man erst anschaffen, wenn man selbst sie wirklich will, ansonsten hätte meine Kurzsichtigkeit ja den Vorteil, dass ich meine normale Brille nur ein wenig Richtung Nasenspitze verschieben muss, um problemlos lesen zu können (das hatte ich bis zu dem Zeitpunkt nicht nötig gehabt, da meine alte Brille um -0,75 zu schwach war und mir im Nahbereich keine Schwierigkeiten machte).
Ich habe mich dann für eine Einstärkenbrille entschieden und mir gleich mehrere Exemplare zum Wechseln zugelegt und war sehr glücklich mit meiner Entscheidung, zumal wider Erwarten trotz der höheren Gläserstärke anfangs das Richtung-Nasenspitze-Schieben nur ganz selten nötig war. Inzwischen ist es aber deutlich häufiger geworden und ich frage mich:
Ist eigentlich schon mal jemand auf die Idee gekommen, Brillenfassungen mit teleskopartig ausziehbaren Bügeln zu konstruieren, die man mit einem Handgriff stufenlos bis maximal auf Nasenspitzenlänge verlängern kann? Ich fände so etwas total praktisch, denn je fester eine Brille hinter den Ohren sitzt, um so umständlicher ist es, sie jedes Mal, wenn man kleine Schrift lesen will, umständlich mit beiden Händen hinter den Ohren hervorzufummeln.
Kann mir jemand sagen, ob es so etwas vielleicht schon am Markt gibt?
Viele Grüße
Marion
Hallo Marion,
man kann mit allen möglichen technischen Mitteln versuchen, die fehlende Anpassungsfähigkeit der Augenlinse zu kompensieren. Deine Idee mag bei Dir funktionieren, je nach Art der Fehlsichtigkeit ist das aber in der Regel keine Lösung.
Warum testest Du nicht einfach mal Gleitsichtgläser, denn diese kommen ohne aufwändige Teleskopbügel aus.
Oft gibt es für Gleitsichtgläser eine Verträglichkeitsgarantie, d.h., die Gläser können zurückgegeben werden, wenn man damit nicht klar kommt.
Der vergleichsweise kleine stabile Nahbereich reicht für alle Nahaktivitäten völlig aus, denn der wirkliche Durchblickpunkt für das scharfe Sehen ist ohnehin nur wenige mm groß
Grüße
cs1
So siehts aus. Ich würde mich da nicht von diesen Demo-Tools oder Skizzen beeinflussen lassen - die sind hier und da vielleicht ein wenig irritierend. Die Gläser sind heutzutage so gut, wie cs1 schon sagte, dass Sie für den Alltag eigentlich vollkommen ausreichend sind. Und deine Werte scheinen ja nicht exorbitant hoch zu sein.
Also gilt: zum Optiker deines Vertrauens gehen und ausprobieren!
Zum Thema Teleskopbügel. Die Firma Lunor baut solche Brillen. Sehr klassische Modelle auf höchstem technischen und qualitativen Stand. Ich hatte die Teleskopbügelmodelle selbst noch nicht in der Hand... aber das werd ich am Wochenende in München wohl nachholen. Ansonsten frag deinen Optiker mal nach Brillen mit Steckbügeln, also Bügeln die nicht hinter dem Ohr angepasst werden, sondern entlang der Kopfform relativ gerade nach hinten weggehen. Die lassen sich einfacher mal nach vorne ziehen. Ich persönlich trag nur solche Konstruktionen. Ist vielleicht ne Überlegung wert.
Gruß Torsten
http://www.lunor.de/lunor/de/kollektion/brillenfassungen/metall
da kann man sich die Fassungen mal angucken.
It's nice to be important, but it's more important to be nice! - Hans Peter Baxxter
Hallo cs 1 und Torsten,
vielen Dank für eure Antworten. Ich werde mir mit Sicherheit auch irgendwann eine Gleitsichtbrille zulegen, weil ich viel zu neugierig darauf bin, wie man mit Gleitsichtgläsern sieht – aber eben erst, wenn die Zeit dafür reif ist.
Die Teleskopbügel der Lunor-Fassungen sehen ja interessant aus, so etwas würde ich schon gern mal ausprobieren. Allerdings ist der Vintage-Stil bei Brillen nicht so mein Ding und außerdem schätze ich, dass eine Brille mit einer so exklusiven Fassung deutlich teurer würde als eine Gleitsichtbrille mit höherbrechenden Gläsern und größtmöglichem Sichtfeld. Falls du, Torsten, auf der Opti aber einmal so eine Fassung in die Hand bekommen solltest, würdest mich dein Bericht schon interessieren, vor allem wie leichtgängig so was ist und ob das bei diesen filigranen Fassungen überhaupt einen stabilen Eindruck macht.
Den Tipp mit den Steckbügeln werde ich mir aber zu Herzen nehmen; wenn ich mir dann zusätzlich zur Gleitsichtbrille eine Einstärkenbrille als Zweitbrille zum Fernsehen etc. kaufe, werde ich darauf achten, dass sie solche Bügel hat, dann kann sie vielleicht auch mal zum Lesen herhalten.
Viele Grüße
Marion
P.S.: Dir, Torsten, wünsche ich viel Spaß auf der Opti!
So... seit ner Stunde zurück aus München. Möchte jetzt nicht all meine Eindrücke schildern, aber wie geplant, habe ich mir bei Lunor ein paar Sachen zeigen lassen.
Also die Teleskopbügel muss man schon im abgesetzten Zustand rein-und rausschieben. Weniger Widerstand wäre konstruktionstechnisch auch wenig sinnvoll meinte der gute Herr Vertreter (verständlicherweise). An der Wertigkeit und der Stabilität der Konstruktion gibts absolut nichts auszusetzen. Lunor plant und baut fast jedes Kleinteil (Scharniere, Pads, Schrauben usw.) der Brille selbst und fertigt diese wirklich auf hohem Niveau. Macht sich aber natürlich auch im Preis bemerkbar. Guck Sie dir doch einfach mal beim Optiker in deiner Nähe selbst an. Auch wenn man diesen Brillenstil nicht mag, merkt man den Fassungen an, dass sie mit viel Liebe zum Detail und Know-How gebaut werden.
Gruß
Torsten
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Hallo Torsten!
Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung (und natürlich dafür, dass du dir die Mühe gemacht hast, dir diese Fassungen anzusehen)! Hört sich schon ganz interessant an, ist aber wohl momentan nicht so ganz meine Preislage. Würde es mir ja wirklich gern beim Optiker mal ansehen, aber es wäre unverschämt, ihm seine Zeit zu stehlen, wenn man gar nichts kaufen will.
Mich wundert es nur, dass außer dieser wirklich exklusiven Firma noch niemand auf die Idee gekommen zu sein scheint, Teleskopbügel zu bauen. In der Brillenmode der letzten Jahre sind breite Bügel doch ein wichtiges Thema, da ließe sich doch jede Menge Technik drin unterbringen. !?!?
Gruß
Marion
Hallo Marion,
den Besuch bei Lunor wollte ich sowieso machen, von daher nix zu danken
Unverschämt finde ich das nicht. Du interessierst dich für ein Produkt und willst es dir mal anschauen. Wenn du gleich die Karten auf den Tisch legst, sagst du möchtest es nur mal gezeigt bekommen und im Geschäft nicht die Hölle los ist, wird es dir kein Kollege verwehren denke ich.
Warum baut sowas niemand? Weil mans schlicht und einfach nicht braucht
In der Messbrille ist das unerlässlich (da sie jedem passen muss) aber an ner normalen Fassung? Deine Problematik und die Lösung mit Teleskopbügeln ist mir, um ehrlich zu sein auch das erste mal hier untergekommen. Für mich ist es viel einfacher die Brille kurz nach vorn zu schieben bzw. zu ziehen als mit nem filigranen Teleskopmechanismus, den ich beim Betätigen nicht mal sehe, die Brillenbügel zu verlängern.
Achja zum Thema Preis und Brille kaufen:
http://www.youtube.com/watch?v=19NnYjP7yww
Weiß noch nich jeder und ist immer ne coole und sinnvolle Alternative
Gute Nacht!
It's nice to be important, but it's more important to be nice! - Hans Peter Baxxter
Hallo Marion,
ich trage eine Brille seit dem 5. Schuljahr und mittlerweile eine Gleitsichtbrille seit ich 37 Jahre alt war und komme exzellent damit zurecht. Und meine Brillen sind nicht gerade groß, 1980er sind ja schon lang vorbei :-).
Seit 2 Jahren brauche ich sogar 3 Stärken: Fernsicht, Computer, Lesen. Ich habe eine Einstärken-Brille für die Fernsicht und eine Arbeitsplatzbrille (Gleitsicht) für Computer und Lesen. Normalerweise stecke ich die Fernsichtbrille nur ins Haar, wenn ich im Restaurant die Karte lesen muss
Wie cs1 und Torsten schon erwähnten, probier's mal aus. Gleitsicht sieht man von außen nicht, ist ja nicht wie früher bei der Oma mit dem Bruch in der Brille Aber Gleitsichtbrillen erleichtern das Leben ungemein, weil man nicht ständig an der Brille rumschieben muss, um die Dinge in den richtigen Fokus zu rücken. Das lässt sich toll mit dem Übergang regeln, indem man einfach den Kopf minimal hebt oder senkt.
Viele Grüße,
Andrea