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Bild des Benutzers Sternenglanz
Verbunden: 14. Juli 2010 - 17:33
Schiel-Op: Welche Risiken gibt es?

Hallo zusammen,

ich habe ein paar Fragen zu den Risiken einer Schiel-Op und würde mich sehr freuen, wenn diese beantwortet würden. Smile

Ich schiele seit meiner Geburt auf einem Auge. Mittlerweile bin ich Ende 20 und soll bald einer Schielop unterzogen werden.

Als Kind war ich in der Sehschule, wo jeweils immer ein Auge über eine gewisse Zeitspanne zugeklebt wurde , um beide Augen unabhängig voneinander zu trainieren.

Heute trage ich schon seit ca. zehn Jahren harte Kontaklinsen und komme mit denen auch super klar. Meine beiden Augen stehen aber nicht ganz gerade (Das linke Auge steht nach innen)

Durch das Training in der  Sehschule kann ich heute immer "wählen", mit welchem Auge ich hauptsächlich schauen möchte und hier liegt auch das Problem:

Da beide Augen eigentlich gleich gut sind im Sehen und ich oft  zwischen beiden Augen im Hauptsehen wechsel, erhält mein Gehirn oft leicht abweichende Bilder, was ich auf Dauer immer zielmich anstrengend finde.

Daher werde ich dann bald operiert, um beide Augen möglichst gerade zu stellen und dieses Hin- und Herwechseln zu minimieren.

Allerdings habe ich schon ein wenig Angst vor dieser Operation. Die Ärzte waren in dem Vorgespräch sehr nett und haben mir viel erklärt aber es schadet ja nie, noch weitere Meinungen einzuholen - gerade wenn es um die Augen geht! Smile

Welche Risiken bestehen denn bei Schiel-Ops?

Kann man dann auch weitehin Kontaklinsen tragen?

Ich würde mich sehr über Antworten freuen!

Mit freundlichen Grüßen

 Sternenglanz

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Sternenglanz,

 

vor einer OP muß unbedingt mit prismatischen Gläsern eine volle Korrektion der Schielstellung durchgeführt werden. Diese Korrektion sollte mindestens 3 Monate, besser 6 Monate beschwerdefrei getragen werden. Es dürfen mit dieser Korrektion keine Doppelbilder entstehen und das alternierende Sehen sollte auch problemlos bleiben, denn daß Du binokulares Einfachsehen erhältst, ist höchst fraglich.

Ohne diese Prozedur ist die OP gefährlich, wenn nicht sogar total falsch. Die Augen können in einen unverträglichen Wettstreit miteinander geraten, einer sog. Horror fusionis, was durch die vorherige Brillenkorrektion  auffallen würde. Die Brille kann man ändern, die OP nur schwerlich.

Eine vor der OP durchgeführte Vollkorrektion ist mit KL nicht zu machen. Sollte die OP anschließend erfolgreich sein, ist gegen KL nichts einzuwenden.

Gruß

Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Sternenglanz
Verbunden: 14. Juli 2010 - 17:33

Hallo Eberhard,

 

vielen Dank für deine schnelle Antwort.

Es wurden einige Test durchgeführt. Anschließend bekam ich ein Prismenglas auf mein Auge gesetzt für ca eine Viertelstunde.

Die Augen standen dann, glaube ich, beide gerade. Sonst bemerkte ich keine Schwierigkeiten. Am Tag vor der Op werde ich wohl noch ziemlich lange untersucht.

Zudem stellt sich die frage, ob ich eine vollnarkose oder Teilnarkose haben möchte. Ich hatte beides nicht und weiß auch nicht, inwieweit man dann alles bei einer Teilnarkose (sprich im Auge) alles noch mitbekommt.

Vielen Dank!

Sternenglanz 

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Eine Schiel-OP ist ein Routineeingriff in Deutschland. Man kann selbstverständlich alle möglichen Risiken hier reinstellen, würde aber ohne Erklärung viele, die mit diesem Gedanken an die OP  spielen, verschrecken. Wer schon einmal den den Nebenwirkungszettel bei einer ASS- Packung gelesen hat, weiß was ich meine. Was unbedingt gemacht werden muss hat Herr Luckas im Vorposting schon erklärt:

Was auf jeden Fall eintreffen wird: Rötung , Einblutung der Bindehaut, Quellungen, "Wundheilungsschmerzen", für kurze Zeit Bewegungseinschränkungen am operierten Auge.

Was passiert, wenn man die OP nicht richtig vorbereitet: es könnten manifeste Doppelbilder nach der OP  auftreten.

Lassen Sie sich eine Vollnarkose geben. Dann können Sie dem entspannter entgegensehen.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Sternenglanz
Verbunden: 14. Juli 2010 - 17:33

Hallo zusammen,

 

meine Op ist nun schon fast eine Woche her. Ich habe mich dann doch für eine Teilnarkose des zu operierenden Auges entschieden und bin auch sehr zufrieden mit dieser Entschiedung.

Ich muss aber ehrlich gestehen, dass dies nichts für sehr empfindliche Menschen ist. Zwar merkt man KEINE Schmerzen aber man bekommt schon Einiges mit und ich konnte durch das operierte Auge während der OP auch Spritze, Nadel, Faden etc leicht unscharf sehen. Also nichts für schwache Gemüter.. Wink

Zum Ergebnis:

Das gesamte OP-Team war sehr nett und ich fühlte mich sehr gut aufgehoben. die Kommunikation zwischen allen Beteiligten war sehr gut, da  die Gespräche immer mit Oberärtzin und Orthoptistin zusammen stattgefunden haben.

Ich behalte vermutlich einen Restschielwinkel von 2 Grad, aber das ist, glaube ich, völlig ok.

Meine Schwellung,Schmerzen und die Rötung haben in den paar Tagen schon gut nachgelassen aber sind trotzdem noch vorhanden. Das Einizge, was mir jetzt noch zu schaffen macht, ist die oft auftretende Übelkeit und gelegentlich auftretender Schwindel.

Zudem kann ich auf dem operierten Auge meist nicht scharf sehen. Ich habe das Gefühl, dass sich die Sehschärfe auch von Moment zu Moment ändert.

Doppelbilder habe ich aber keine.

Wenn ich den Kopf,z.B. zum Staubsaugen nach unten neige, habe ich manchmal das Gefühl, dass das auge etwas aus der Augenhöhle nach vorne rutscht. Aber das ist vermutlich nur ein Gefühl, wegen der Schwellung und der Bindehautentzündung, die am Montag (3 Tage nach der OP) vom Augenartz festgestellt wurde.

Es wäre total schön, wenn Ihr vielleicht zu den Symptomen Stellung nehmen könntet. Wink

Liebe Grüße

Sternenglanz

 

 

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Sternenglanz,

 

die Entzündung sollte mit Medikamenten im Griff zu halten sein, die Schwellung wird zurückgehen und auch die Sehschärfe wird sich wieder normalisieren und die Beweglichkeit des operierten Auges auch, das dauert aber einige Wochen. Deine Symptome sind also ganz normal, nur die Entzündung hätte nicht sein müssen.

 

Gruß

Eberhard

Viele Grüße

Eberhard