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Bild des Benutzers Matthias
Verbunden: 10. Juni 2002 - 0:00
Prismenfolie auf Gleitsichtgläsern

Hallo , habe in meinem Geschäft eine nette Diskusion mit einer Orthoptistin wegen Prismenfolien.
Unbestritten mindern Prismenfolien den Visus. Prismatische Gläser sind da besser. Nach meiner Meinung (und da diskutieren wir) dürfen Prismenfolien nicht auf Gleitsichtgläser geklebt werden da ein Gleitsichtglas durch seine Bauart nicht das Bild linear zur Basis der Folie versetzen würde.
Also liebe Götter des allmächtigen Forums,wer weiß mehr und kann helfen ?

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo Matthias,

besonders wichtig ist bei Gleitsichtgläser das man auch gegen die Basis zentriert (gerade bei höheren Werten)- das wird in diesem Fall natürlich schwierig.

Meinst Du das mit der "linearen Versetzung"? Ansonsten würde ich mir keine sorgen machen - im Zweifel über die Gleitsicht messen.

viele Grüße
Georg

Bild des Benutzers Matthias
Verbunden: 10. Juni 2002 - 0:00

ja , daß meine Ich . Vielen Dank Georg,irgendwie viel mir das Stichwort Zentrierung einfach nicht ein. Es lebe die Prenticformel.

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Matthias,

prima, daß Du das Thema angebracht hast. Es ist tatsächlich nonsens, bei Gleitsichtgläsern Prismenfolien zu verwenden. Die bisher genutzten Durchblickpunkte gingen dabei verloren. Sollte die Orthoptistin das nicht glauben, muß sie sich nochmal den Lehrstoff reinziehen.;)

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Matthias
Verbunden: 10. Juni 2002 - 0:00

Hallo Eberhard, ich bin noch am formulieren ...tatsächlich werden meine Bedenken als Unsinn erklärt.
Bisher baue ich meinen Brief auf die Prentic und Weinhold Formel auf. Außerdem verweise ich auf die Toleranzen eines Gleitsichtglases in der Zentrierung laut beiden Din´s. Erinnern werde ich auch die fehlende Umrechnung in Gebrauchsstellung. Hast du noch ein Argument was ich vergessen habe?

Bild des Benutzers Daniel Briem
Verbunden: 1. April 2008 - 13:55

Hallo,

Kalder hat in seinem Buch über Gleitsichtgläser ein Diagramm wie sich das binok. Gesichtsfeld bei Dezentration von Gleitern reduziert. Das ist recht ernüchternd. hab ich nur grad nicht bei der Hand.

Gruß,
db

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo Zusammen,

das ist natürlich alles richtig - manchmal lässt es sich aber nicht vermeiden! Hab erst letzte Woche bei einem Kunde mit spontaner Diplopie eine Folie gemacht trotz Gleitsicht - die Diagnostik bei diversen Ärzten läuft noch. Er ist erst mal Happy und dankbar.
Lieber kleinere binokulare Blickfelder als dauernd Diplopie. Falls der Wert sich dauerhaft so gibt - gibts natürlich eine Gleitischt inkl. Prismen die dann richtig zentriert wird. Aber da müssen wir erst mal abwarten.....
Die größe der Fehlers kommt natürlich auf Add., HSA, stärke der Prismen, Werte, etc. an -> da gibt es sicher auch echte Grenzen. Die individuell ganz unterschiedlich sein können.

viele Grüße
Georg

Bild des Benutzers Daniel Briem
Verbunden: 1. April 2008 - 13:55

Hallo Georg,

hast recht, kommt immer drauf an. Insg. 8 Prismen horizontal (=2 mm Dezentration) werden wohl "tödlich" sein. 4 Prismen Vertikal dagegen werden mit Sichheit nur positiv empfunden, da die Probleme ohne Folien wesentlich größer sein dürften.

Wichtig ist, wie gut - oder wie schlecht - hat der Kunde ohne Folie mit der Brille gesehen. Solange das eingeschränkte Sehen mit Folie besser ist als das Sehen ohne Folie wird er glücklich sein. Nur - noch viel glücklicher wird der Kunde wenn die Prismen direkt in den sauber zentrierten Gläsern verbaut sind.

Also hat Matthias prinzipiell recht - und nicht die Orthoptistin. Und darum geht es ihm doch oder? Wink

Gruß,
db

Bild des Benutzers Matthias
Verbunden: 10. Juni 2002 - 0:00

Ja, mir geht es um die Sensibilisierung der "Kollegin" da Sie das laufend mit der Folie so macht.

Gruß

Matthias :unsure:

Bild des Benutzers Melly
Verbunden: 29. Juni 2009 - 14:15

Halli, hallo. Habe mal sehr interessiert gelesen, was Ihr so 2008 geschrieben habt. Ist ja ein bisschen her. Was macht man den dann aber, wenn man wie ich nach der dritten OP sehr schlimme Doppelbilder hat, die sich ändern. Ich soll nächste Woche eine Gleitsichtbrille bekommen. Das Außenschielen wurde bei der OP korrigiert, dass gleichzeitige Innenschielen ist dafür sehr stark geworden. (Ich habe schon einen Artikel darüber hier im Formum),

Zumindest ist es jetzt so, dass ich ganz dringend eine Gleitsichtbrille brauche um nach 3 Monaten endlich wieder arbeiten gehen zu können. Da das mit den Prismen nicht stabiel ist, hatte ich gehoft, man könnte die 8ter Prismenfolie auf die Gleitsichtgläser kleben.    Das geht nicht?    :-(                              (Jetzt verstehe ich allerdings den Arzt, der sagte, dass wenn eine Brille schon alles optimal sein sollte. Also Gleitsichtgläser+Prismen fest drin. Die Gläser werden mind. 1000 Euro kosten und die Prismen sind nach meinem Gefühl noch nicht optimal, bzw. es ändert sich wöchentlich.

lg Melly

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Hallo Matthias, prima, daß Du das Thema angebracht hast. Es ist tatsächlich nonsens, bei Gleitsichtgläsern Prismenfolien zu verwenden. Die bisher genutzten Durchblickpunkte gingen dabei verloren. Sollte die Orthoptistin das nicht glauben, muß sie sich nochmal den Lehrstoff reinziehen.;)

 

Meinen Sie wirklich, die lernen das? Da habe ich so meine Zweifel.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Hallo Georg, hast recht, kommt immer drauf an. Insg. 8 Prismen horizontal (=2 mm Dezentration) werden wohl "tödlich" sein. 4 Prismen Vertikal dagegen werden mit Sichheit nur positiv empfunden, da die Probleme ohne Folien wesentlich größer sein dürften. Wichtig ist, wie gut - oder wie schlecht - hat der Kunde ohne Folie mit der Brille gesehen. Solange das eingeschränkte Sehen mit Folie besser ist als das Sehen ohne Folie wird er glücklich sein. Nur - noch viel glücklicher wird der Kunde wenn die Prismen direkt in den sauber zentrierten Gläsern verbaut sind. Also hat Matthias prinzipiell recht - und nicht die Orthoptistin. Und darum geht es ihm doch oder? Wink Gruß, db

 

Matthias hat recht. Doch manchmal ist es interimsweise mal notwendig eine Folie aufzuschreiben.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

 Also Gleitsichtgläser+Prismen fest drin. Die Gläser werden mind. 1000 Euro kosten und die Prismen sind nach meinem Gefühl noch nicht optimal, bzw. es ändert sich wöchentlich.

lg Melly

 

Ich würde bei Ihnen wegen der Situation in der Sie stecken, und die vom Augenarzt und der Orthoptistin falsch eingeschätzt wird, auf Folie zurückgreifen.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

... und in diesen Interims-Fällen macht man besser Bifokal Brillen und je nach Alter noch einen Additions-Clip für die Bildschirmtätigkeit. Hier kann mit Behelfsprismen als Folie viel sauberer gearbeitet werden.

Übrigens, habe ich mangels Möglichkeit einem Reha-Patienten wegen akuter DB-Seheindrücke mal eine 15-er Prismenfolie auf die vorhandene Gleitsichtbrille adaptiert und oh, Wunder- der Kunde kam weit besser zurecht, als ich es erwartet hatte. Nur im Zwischen- und Nahbereich gab es logischer Weise ein Schärfeproblem, hier sah er dann nur mit einem Auge ein deutliches Bild. Später (1/2 Jahr) wurden dann Gläser mit Gleitsicht und Prisma gemacht, dass war dann erstmal wieder ganz OK! Dieser Kunde ist mir weiterhin treu, obwohl er einen weiten weg zu mir hat. Manchmal muss man auch wagen, über den eigenen Schatten zu springen. Wenn es dann nicht klappt, war es im berechtigten Fall nur eine Folie!

Dies sollte aber keinesfalls von vornherein so falsch geplant und probiert werden, denn die Auswirkungen sind über das ganze Gesichtsfeld absolut beeinträchtigt egal ob 2, 5 oder noch mehr Prismen.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)