Guten Tag, alle zusammen,
Da die liebe Sozialpolitik die meisten Sehschwächen zur Bagatelle erklären will und daher die entsprechenden Krankenkassen- Zuschüsse streicht, müssen die meisten Versicherten ihre Brillen wahrscheinlich bald komplett selbst bezahlen.
Ich stelle die These auf, daß die meisten Menschen, die heute noch eine Brille tragen ein anderes Kaufverhalten an den Tag legen werden Etliche werden sagen, daß es auch ohne Brille irgendwie geht.
Andere werden neue Brillengläser wieder und immer wieder in ihre 80er Jahre Brille bauen lassen.
Brillen werden auch wieder mehr vererbt, getauscht und auf Flohmärkten gehandelt.
Woher ich diese Meinung nehme? Von der Tatsache, daß es die wenigsten Brillenträger bisher geschafft haben, sich eine Ersatzbrille anzuschaffen. Da gibt die Kasse ja gar nichts zu, nö, so viel Geld hab ich nicht und was man da so alles hört...
Was meint Ihr dazu?
Kauft Ihr keine Brille mehr? Weniger Brillen?
Muß die alte Brille jetzt länger halten, oder wie?
Bernd Grambach
4. Juni 2003 - 9:41
#1
Werden Brillenkäufe in Zukunft eingeschränkt?
gute Frage,
Als Mann hab ich kein Bedürfnis, meinen Haarschnitt zu ändern, neue Brillenmodelle zu kaufen u.s.w.
Solange mein altes Gestell gut ist, würde ich neue Gläser ins alte Gestell einarbeiten lassen.
Was hat die Kasse denn bisher gross bezahlt? So gut wie nix, oder? Wenn man eine gute Brille wollte, musste man sowieso das meiste selbst bezahlen. So gesehen ändert sich aus meiner Sicht nicht viel.
Hallo, Eric !
immerhin gibt es Leute, die bei bifocalen Gläsern 95 Euro Kassensatz dazu bekamen... das ist schon was !
Aber ich weiß, bei Einstärkengläsern, wie sie junge Leute meist brauchen, sind die Kassensätze minimal.
@ Vatti
Ich denke, die Zahl der verkauften Brillen wird weiter zurückgehen...
An den fehlenden Zähnen und der Orientierungslosigkeit kann man den Deutschen wahrscheinlich überall bald erkennen.
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Beste Grüße von Mutti
Hallo Mutti,
ich zitiere "An den fehlenden Zähnen und der Orientierungslosigkeit kann man den Deutschen wahrscheinlich überall bald erkennen."
Der eine oder andere Deutsche wird in Zukunft schon gar nicht mehr aus dem Haus können, so muß man z.B. für orthopädische Einlagen auch schon gewaltig zuzahlen, da macht dann die Orientierungslosigkeit auch nichts mehr ...
sehpferdchen
... und da vielen die Rente nicht reicht/reichen wird, kann man ja den Einkauf von Lebensmitteln einsparen, für was also braucht der Deutsche Zähne? Die Zähne hat der Deutsche noch nie gezeigt ... (sonst wäre es nicht so weit gekommen)!
sehpferdchen
Guten Tag Vatti,
gerne würden wir sparen und hier und da mehr Geld haben wollen, aber bei den Brillen für unsere Kinder werden wir nicht sparen. Das sind die Eltern den Kindern schuldig, glauben wir.
Unsere Oma allerdings hat schon angekündigt, sie setzt sich dann eben ohne Brille vor den Fernseher. Sollen die doch sehen, was sie davon haben !
Ihr Anspruchsdenken schließt den Brillenkauf in Eigenverantwortung offensichtlich aus.
Fam. Lehmann
Hallo zusammen,
ich denke auch, dass es auf die jeweilige Kundschaft ankommt. Leute die noch gut Arbeit haben und entsprechend Einkommen, werden ihre Gewohnheiten nicht nach unten korrigieren.
Leute aber, die mehr oder weniger auf ALG, ALH oder sogar Sozi. angewiesen sind, werden sich mehr dennje überlegen, wofür sie ihr Geld ausgeben werden. Irgendetwas bleibt dabei immer auf der Strecke, wenn man sparen muss und das Einkommen gerade so für den Lebensunterhalt reicht. Wie schon angesprochen, es wird noch den Kindern gegönnt und bei sich selbst zurückgesteckt.
Liebe Grüße
Jens
Hallo Jens,
da muss ich Dir widersprechen Auch Leute mit Arbeit werden sparsamer, vor allem diejenigen, bei denen der Lohn gerade mal so reicht (z.B. "einfache" Facharbeiter), denn das Realeinkommen sinkt zur Zeit ständig.
sehpferdchen
Immerhin gehen in letzter Zeit vermehrt Unternehmen Pleite, das kommt nicht von ungefähr.
Und der Deutschen "liebstes Kind", das Auto, wird in letzter Zeit auch nicht mehr so gut gepflegt, Reparaturen werden immer häufiger rausgeschoben ... d.h., das Geld sitzt nicht mehr so locker.
sehpferdchen
Klar, Sehpferdchen, Du hast ja recht.
Aber mittlerweile sind wir wieder da angekommen, wo der Ursprung des Übels herkommt in der großen Politik.
Mein Gedanke war eben, daß Brillenträger, die nicht in der Lage sind eine ZWEITBRILLE anzuschaffen, ebenfalls Schwierigkeiten haben, unter den veränderten sozialen Bedingungen für die Grundausstattung durch eine ERSTBRILLE zu sorgen.
Vielleicht kann noch jemand konkret etwas sagen, wie er sich in Sachen Brillenkauf in Zukunft verhält.
Bernd Grambach
Ganz Einfach
Die Leute werden eben vermehrt zu Fielmann bilgern, denn dort bekommt man fürs gleiche Geld auch eine Zweit oder Sonnenbrille dazu. Viele aus meinem Bekanntenkreis machen es so weil doch niemand mehr interesiert ist den Porsche vom Optiker um die Ecke zu finanzieren. Bei den derzeitigen Preisen krig ich Sonnenbrille und Urlaubsreise, beim Optiker kann ich mich nach dem kauf der Sonnenbrille in den Garten setzen
BLÖDSINN!!!!
Viele Grüße
Eberhard
Brillen werden immer mehr getragen und somit auch verkauft, nur die Kaufgewohnheiten ändern sich, das wollen die Optiker noch nicht wahrhaben. Der BLÖDSINN ist von den Optis selbst gemacht sie müssten nur billiger werden. Freitag Samstag bersten die Fielmannfilialen aus allen Nähten hab unlängst mindestens 30 Leute drin gesehen, die würde sich manch Optiker das ganze Monat wünschen. Die Nachfrage bestimmt den Preis.
Die Nachfrage bestimmt den Preis. Dieser Satz ist anzuwenden, falls die kleinen Optiker von den Optikerketten in den Ruin getrieben werden. Dann gibt es nur noch Monopolisten und dann gehen die Preise in die Höhe. So war es schon bei den Bäckereien.
Übrigens schmecken die Brötchen von den Bäckereiketten schlechter.
Ich werde bald auf niemanden, der nicht registriert ist, antworten.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo
Ich denke, es wird Zeit, das wir uns alle unserer sozialen Verplichtung bewusst werden.
Nicht nur in puncto Brille...
Dazu zählt nicht nur das Anspruchsdenken, sondern auch die Verantwortung im Strassenverkehr und bei der Arbeit.
Ausserdem finde ich, das es Zeit wird, die Brille nicht nur als "Prothese", sondern endlich als modisches Teil des Outfits zu sehen.
Jedes andere Teil, mit dem wir uns bekleiden, wird x-mal eher erneuert, aber eine Brille soll möglichst noch der Urenkel
vererbt bekommen.
Seit 1997 die Fassung als Leistung gestrichen wurde, glauben sowieso viele Kunden, dass es eh´nichts mehr von der Kasse gibt, und sind überrascht, wenn sie dann doch was bekommen.
Ich hoffe für uns alle, dass durch die geplanten Einschränkungen keine Arbeitsplätze gefährdet werden, und dass keiner ein Kind umfährt, nur weil er meint, kein Geld für eine Brille zu haben.
Wir sind doch kein armes Land !
Grüßle Susi
Apropos modisches Accessoire. Die Brillenmode der letzten Jahre finde ich furchtbar. Vor allem die sogenannten "randlosen" Brillen (Ich hab jedenfalls noch nie eine Brille ohne Rand gesehn). Das Schlimme daran ist, dass plötzlich alle mit so einem Teil im Gesicht rumlaufen (so gesehen ist die Brille längst modisches Accessoire).
Ich finde eine Brille sollte zum Typ passen. Sich jedes Jahr ein 200euro-Gestell zu kaufen, ist nicht realistisch.
Hallo Susi,
wie recht Du hast. Es gibt Leute, die jammern, daß es ihnen dreckig geht, nur weil sie satt 3mal nur noch einmal im Jahr in den Urlaub fliegen können.
Wir müssen endlich einmal aufhören grundlos zu jammern.
Ich habe heute beim Wandern festgestellt, wie schön Deutschland ist. Warum sollte ich also ins Ausland fliegen oder fahren, wenn ich mich hier wohl fühle. Diese Kosten kann ich besser investieren, z. B. in eine gute Brille von einem AO meines Vertrauens.
Ich weiß, daß es viele gibt, für die Urlaub generell aus Kostengründen ein Fremdwort ist; die sind aber weiter oben wohl auch selten gemeint.
Gruß
shorty
Hallo Vatti,
zurück zum eigentlichen Thema, ich bin zwar Optiker und nicht Kunde, aber ich merke in letzter Zeit, dass es immer mehr zu "Neuverglasungen" kommt. Die Euros sitzen halt nicht mehr so locker wie die D-Mark, und die allgemeine Wirtschaftslage zwingt immer mehr Kunden dazu die alte Fassung wieder und wieder verglasen zu lassen. Obwohl ich sagen muss, für die Einschleifgebühren verkaufe ich ihnen auch eine neue günstige Fassung, mach ich gerne. Wenn ich meinen Kunden damit helfen kann.
Ich vermute mal, dass es wie nach der ersten und zweiten Gesundheitsreform einen Einbruch geben wird in unserer Branche, der sich jedoch nach 6 Monaten wieder egalisiert hat.
@"alle die der Meinung sind GüFi & Co. sollte uns "kleinen" Optikern mal zeigen wo der Hammer hängt und den Markt zerstören"
... Jammert NIEMALS über zuviel Arbeitslose !!! Sondern bedenkt einmal wieviele qualifizierte Arbeitsplätze von uns "Tradis" abhängen.
@eric "unregistriert" ... ich geh lieber zu meinem kleinen Bäcker um die Ecke, das schmeckt zehnmal besser, ich werde nicht am Fliessband abgefertigt und man hat auch noch ein nettes Wort am Morgen für mich übrig.
Grüsse
Kai
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Es gibt keine Lösung, weil es kein Problem gibt ! Marcel Duchamp
registriert.
Hallo, Eric
ich grüße Dich, und werde Dir auch wieder antworten.
Eberhard
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Leute,
das Thema Filialisten contra die Solo-Optiker hatten wir ja schon ausreichend diskutiert.
Verstehen werde ich es aber nie, dass die KK's für Brillengestelle gar nichts mehr, und für Gläser nur noch ein paar Euro dazubezahlen, egal, ob man als Patient unter die Härtefallklausel fällt oder nicht. Wahrscheinlich gibt es zu viele Brillenträger und die Kassen sehen nur, wo sie mal ganz schnell ganz viel einsparen können. Ebenso, wie es nun an die km-Pauschale in der Steuererklärung gehen soll auch hier sieht man ein riesen Einsparpotential, da aufgrund unserer überragenden Wirtschaftslage mittlerweile fast jeder täglich zur Arbeit fahren muss, teilweise gar sehr weit (nur damit er Arbeit hat und dem Staat nicht auf der Tasche liegt).
Was ich auch nicht kapiere Allergikerbettwäsche und Co. bezahlen die Kassen. Um es vorneweg zu nehmen habe selber 2 Allergikerkinder, habe mir die Bezüge und Inlays aber immer selber gekauft - denn Bettwäsche brauche ich sowieso, deswegen schröpfe ich die Kasse nicht. Es gibt durchaus bezahlbare Allergikerbettwäsche. ABER Meine Bekannte erzählt mir ganz stolz, welch tolles, neues Bettzeug ihr die KK für ihre Kids finanziert hat. Es gibt Testberichte der Stiftung Warentest, da schneiden die teuersten Ausfertigungen nicht unbedingt am besten ab. Aber die Kasse zahlt.
Was ist mit den Brillen?!?! Die braucht nur der, der schlecht sehen kann (Bettwäsche braucht jeder). Bei drei Brillenträgern in einer dreiköpfigen sog. Ein-Eltern-Familie kommt hier im Laufe eines Jahres ein stolzer Batzen Geld zusammen. Kinder, die noch wachsen, brauchen häufig neue Gestelle. Gläser zerkratzen ständig und die Prismenanpassung ist eh nicht günstig. Ich kam innerhalb eines Jahres auf über 1000 EURO! Kann es nicht mal in der Steuererklärung als Sonderausgaben geltend machen. Das gute Sehen ist halt Privatvergnügen...
Trotzdem versuche ich nicht, am guten Sehen zu sparen - ich spare mal wieder bei mir (Kleidung, kein Ausgehen, die Schuhe müssen halt das 5. Jahr noch halten), denn bei den Kids geht's schlecht. Bin selbst seit 7 Jahren Brillenträgerin, habe mir jetzt gerade mein 3. Gestell gegönnt - ist das über den Durchschnitt viel?! Ích glaube nicht. Meine Kids haben in ihrer 7-8 jährigen Brillenkarriere mindestens jeder 15 Gestelle "konsumiert" - weils nötig war.
Gehe trotzdem zum Optiker - und nicht zum Filialisten.
Euere
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Hallo Kerstin.
Wenn der Wert der Brille im Verhältnis zum Einkommen ein gewisses Maß übersteigt, ist sie als außergewöhnliche Belastung selbstverständlich in der Steuererklärung absetzbar. Wenn jemand viel verdient, muß er auch höhere Belastungen ertragen.
Gruß Meikel
Stimmt Meikel...!
Viele meiner Kunden nutzen die Brille mit für die Aufstellung ihrer außergewöhnlichen Belastungen.
Das solltest Du ruhig nochmal drüber nachdenken, ob da nicht doch etwas zu sparen ist, Kerstin.
Wenn die Summe hoch genug ist, dann gibts was zurück. Wenn es immer wieder nicht reicht, wird getrickst und die Fälle häufen sich dann in bestimmten Intervallen, so daß es dann wenigstens hin und wieder mal reicht.
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Beste Grüße von Mutti
Hallo, alle zusammen
nochmal etwas ausführlicher Die zumutbare Eigenbelastungsgrenze ist abhängig vom Familieneinkommen und Anzahl der Kinder. Kerstin, in Deinem Beispiel (3 Kinder)1% vom Jahreseinkommen, wenn es unter 51000€ liegt und darüber 2% vom Jahreseinkommen.
z.B. Einkommen 50000,00€, 1% davon sind 500,00€. Die Brillen kosteten 1000 €, also kannst Du 500,00€ steuerlich geltend machen.
Ist das Einkomen darüber, kommst Du mir 1000 € nicht in den Genuß von geringeren Steuern.
Die Werte habe ich von meinem Bruder, Steuerberater seines Zeichens.
Viele Grüße
Eberhard
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Eberhard,
danke für die Info. Habe aber nur ) zwei Kinder - deshalb muss ich 3 % berappen, also 515 EURO - lag letztes jahr knapp darunter, weil das Gros der Rechnungen erst in 2003 auflief.
Liebe Grüße
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Na Ihr alle?
Jetzt seid Ihr aber weit vom Thema weg.
Bernd Grambach fragte "Kauft Ihr keine Brille mehr? Weniger Brillen? Muß die alte Brille jetzt länger halten, oder wie?"
Ich muß meine Brillen haben. Davon brauche ich auch mehrere. Also nicht irre viele, aber 3-4 Brillen zu Auswahl sind schon prima. Man muß auch mal wechseln können, wegen Kleidung oder Anlaß, finde ich. Naja, dies macht sicher nicht jeder so.
Ein Bekannter von mir (Jg 57 ) hat jetzt ein Rezept für eine Lesebrille bekommen. Der wollte noch keine richtige Brille, weil er sich schämt. Er wollte auch keine Summen ausgeben. Aber eher, weil er es für sich noch nicht so akzeptiert. Er denkt, vielleicht geht sie ja wieder weg, seine Sehschwäche. Also kaufte er so ein Fertigteil und gab das Rezept dafür hin. Aber es ist nur so eine kleine schmale Fassung, die ihm nicht wirklich paßt. Sieht bescheuert aus, wenn ein gestandenes Mannsbild so eine Teil auf der Nase hat und man ihm ansieht, daß er sich nicht wohl fühlt dabei. Er hätte aber wohl eine richtige Brille genommen, wenn die Kasse 50-100 Euro dazu bezahlt hätte.
Traurig aber wahr.
Daniel