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Bild des Benutzers Lumeli
Verbunden: 29. April 2009 - 16:09
Bitte helft mir ich bin verzweifelt!!!

Meine Tochter 4 Jahre alt wurde gestern am rechten Auge operiert. Wegen intermitierenden Außenschielens. Also sie hat immer wieder mal beim z. B. Konzentrienen mit dem rechten Augen nach außen geschielt. Es war aber kein dauerzustand!!! Immer wieder heißt am Tag evtl 1 mal oder mal in der Woche 1-2 mal.
Nun waren wir heute bei der Verbandabnahme und ich habe mich so erschrocken das ich meine Tränen nicht unter Kontrolle halten konnte. Meine Tochter schielt nun dauerhaft nach innen! Ich weine schon den ganzen Tag, wir haben unser Kind entstellt!!!
Es tut mir so leid für sie. Die OP hat sie wirklich sehr mitgenommen und wir habe es machen lassen nach anraten des Augenarztes und wir wollten auch nicht das sie später mal in der Schule gehänselt wird. Nun ist alles noch schlimmer geworden. Der Arzt heute meinte wir sollen mal abwarten, wenn es nach einer Woche nicht besser wird dann wird sie nochmals operiert. Ich habe so Angst!!! Was haben wir nur getan! Ich habe so furchtabre Schuldgefühle.
Nun suche ich aufmunternde Worte, Hatte das auch jemand und wird das Auge wieder normal???

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo,

bitte frage den Arzt, wieviel Grad Schielwinkel er operiert hat.

Zu Beruhigung: Bei Außenschielern ist eine operative Überkorrektion oft unproblematisch und das postoperative Innenschielen legt sich schnell wieder. Man operiert lieber etwas mehr, weil gerade die Außenschieler schnell wieder nach außen schielen.

Andererseits ist meine Meinung, dass die OP zu schnell war. Bei intermittierenden Außenschielkindern ist keine Eile geboten. Der Sehstatus muss regelmäßig kontrolliert werden, um zu sehen, ob der Visus auf dem Schielauge abfällt. Das tut er aber häufig nicht mal, weil sie eben nur hin und wieder schielen, ansonsten aber mit beiden Augen am Sehgeschehen teilnehmen. Diese Kinder haben häufig sogar sehr gutes Stereosehen und damit räumliches Sehen. Eine frühe OP in jungen KInderjahren resultiert oft in einer zweiten OP später, weil das Kind noch wächst und sich der Außenschielwinkel dann wieder einstellt. Ich habe auch so ein Kind und habe nicht operieren lassen.

Lasst bald prüfen, ob Euer Kind nun Doppelbilder hat, dann sollte prismatisch korrigiert werden.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo Lumeli,

erstmal trifft Dich keine Schuld. Du liebst Dein Kind und hast nach besten Wissen und Gewissen gehandelt.

Fachlich ist der Beitrag von Kerstin auf besten Niveau - ich kann nicht mehr viel hinzufügen. Ich hoffe auch das das Innenschielen sich wieder gibt. Ein Schielen in die andere Rictung als Ursprünglich ist bei manchen Schielformen post-OP nicht so unüblich.

Ich wünsche euch das beste. Wenn es sich aber echt nicht gibt, muss was unternommen werden um das wahrscheinlich angelegte beidäugige Sehen nicht zu gefährden und damit keine Sehschwäche entsteht.

liebe Grüße
Georg Scheuerer

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo,
ich schliesse mich Kerstins Meinung an und möchte nur erklären, was prismatische Korrektion ist.
Durch prismatische Brillengläser können die Augen in Schielstellung (= Ruhestellung) bleiben und sehen trotzdem geradeaus.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Lumeli
Verbunden: 29. April 2009 - 16:09

Ich danke dir sehr für deine schnelle Antwort.
Habe unter Tränen gestern den operierenden Arzt angerufen und mit ihm gesprochen. Dieser hat mich jedoch nur kurz angehört und wollte mich schnell vertrösten... Er hat anstatt die 20° (nur) 16 operiert und meint das eine Uberkorrektur gar nicht möglich sein könne, da er ja nicht mehr als nötig operiert hat! Er meinte außerdem das das schon mal postoperativ passieren kann (das innenschielen) und das er sich die kleine nach ein bis zwei Wochen nochmal anschauen will.
Ich möchte aber nicht so lange warten!!!
Meine Tochter hat nie dauerhaft nach außen geschielt sondern nur immer wieder mal es gab auch Phasen an denen sie gar nicht schielte, ja sogar auch mal Wochen!
Ich denke die OP war gar nicht notwendig bei ihr!
Sie hat ansonsten immer geradeaus geschaut und ihr sehstärke und räumliches sehen war optimal. Jetzt sieht sie kaum was, stößt ständig an Türen und Tischen an. Sie sieht total entstellt aus. Das wäre so als hätte man die Op bei einem ganz normal nicht schielenden Menschen gemacht und einfach das Auge nach innen gezogen. Ich habe die ganze Nacht sowie auch jetzt nur geweint. Ich kann nicht mehr. Stehe kurz vor einem Nervenzusammenbruch!!! Die kleine Maus tut mir so unendlich leid! Was haben wir ihr nur angetan!

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Lumelli,

wurde die OP etwa ambulant gemacht?!?! D. h. der Arzt hat das Auge postoperativ gar nicht gesehen? Also ich war 5 Tage in der Klinik....der Arzt kam jeden Tag! So wie du es jetzt schildert, vor allem mit den Problemen Deines Kindes, solltes Du darauf drängen, dass sich der Arzt das Kind umgehend ansieht! Und wenn nicht er, dann bitte in eine andere Augenklinkik fahren. Steht das Auge wirklich ganz nach innen?

Bitte bleib ruhig, Du hast im besten Sinne für Dein Kind gehandelt und den Ärzten vertraut. Dich trifft keine Schuld! Du kannst jetzt nur kühlen Kopf bewahren und Kampfgeist zeigen! Wer hat eigentlich auf die sofortige OP gedrungen? Euer Augenarzt? Und warum? Wenn das Kind räumliches Sehen hatte und nur hin und wieder ein Auge abdriftete...siehe meinen ersten Bericht. Auch der überweisende AA sollte Dir Rede und Antwort stehen, warum er eine sofortige OP veranlasst hat. Bei intermittierenden Außenschielern ist echt keine Eile geboten! Das steht in jedem Lehrbuch! Bei plötzlichem Innenschielen dagegen sehr wohl. Da kann innerhalb von Tagen der Visus abfallen und das räumliche Sehen verloren gehen. Deshalb sollte sehr, sehr schnell gehandelt werden. Entweder dem Kind eine Brille mit prismatischer Wirkung geben oder Re-OP, wenn der Winkel zu groß war. Und 16 ° ist nicht wenig.

Ich denke auch, dass Deiner Tochter Bewegungen mit diesem Auge derzeit wehtun und sie deshalb diese massive Innenschielstellung quasi als Schonhaltung einnimmt. Das wäre die harmloseste Erklärung und hoffentlich beruhigend für Dich. Mir taten Augenbewegungen die erste Woche nach der OP ziemlich weh!

Aber damit du zur Ruhe kommst, solltet ihr darauf drängen, dass sich der Operateur das Kind umgehend ansieht!

Ich drück Euch die Daumen!

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Lumeli
Verbunden: 29. April 2009 - 16:09

Ich war mit meiner Tochter am Donnerstag bei den Operierend Arzt. Er hat sich die kleine angesehen und meinte Eiskalt: Oh, das ist aber nicht das Ergebnis das er sich gewünscht hätte.
Das ist doch unglaublich!!!
Die Ortoptistin hat ihr jetzt das gesunde Auge abgeklebt und wir sollen am Mo (04.05.) nochmal kommen, da wird dann entschieden ob sie weiterhin abkleben soll oder ob sie dann am nächten Tag die Re-OP bekommt.
Gestern bin ich voller Panik nochmal in eine andere Augenklinik gefahren Uni Klinik in Tübingen (die Sehschule war leider zu und die Proffesoren nicht da) aber der Notarzt dort hat sich unsere Geschichte angehört und die kleine angesehen und war auch empört das das Auge jetzt komplett an der Nasenwurzel ist. Habe ihm auch Bilder mitgebracht die unmittelbar vor der Op gemacht wurden. Er meinte das er garnicht versteht warum überhaupt die Op gemacht wurde.
Das haben wir den Operierende Arzt auch gefragt, er m einte nur das der Schielwinkel extrem gewesen war und deshalb operiert werden musste!

Wir gehen am Mo um 9 Uhr nochmal nach Tübingen in die Uni Klinik und lassen uns eine zweite Meinung geben.
Ich habe aber solche Angst ich weis nicht wem ich vertrauen soll. Viele Köche verderben den Brei, also denke ich wenn da jetzt jeder seine Hände drinnhat und jeder auf seine Art operiert, das es noch schlimmer alles wird. Zu dem Arzt der meine Tochter operiert hat habe ich auch kein Vertrauen mehr aber der weis wenigstens (hoffe) ich was er falsch gemacht hat und kann es wieder gut machen.
Wird es denn je wieder gut??? Was passiert eigentlich bei so einer OP? Wird der Muskel gekürzt? Wie wollen die denn das dann rückgängig machen? Wir sind da so ahnungslos mit blindem Vertrauen an die Sache rangegangen, das war wirklich dumm von uns und jetzt muss mein Kind dafür büsen!
Der operierende Arzt hat bei uns aber einen guten Ruf und die Esslinger Klinik eigentlich auch, ich versteh nicht was da falsch gelaufen ist!
Meine Elter wollen das ich den Arzt verklage. Ich weis nicht mehr weiter!

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Lumelli,

intermittierende Schielwinkel können extrem sein, aber deshalb muss man diese nicht gleich operieren. Nicht, so lange das kind nur intermittierend schielt, der Visus auf beiden Augen gleich gut ist und keine Beschwerden auftreten, wie z. B. Doppelbilder - die kann ein 4-jähriges kind aber eh nicht angeben. Mein Sohn fand es sogar immer lustig, dass er mich verdoppeln konnte und sogar Panoramasehen hatte! Und er hat noch das beste 3-D-Sehen in der Familie!

Ich würde es so machen: OP-Bericht des operierenden Arztes verlangen oder vom neu gewählten Arzt anfordern lassen. Dort steht auch drin, welche OP-Technik gewählt wurde und wieviel Muskel gekürzt wurde. Und glaube mir, wenn die beiden Herren miteinander telefonieren sollten, wird auch offener geredet, als mit einer Mutter, die eh keine Ahnung zu haben scheint (für Ärzte sind und bleiben wir die Unwissenden,...).

Es stimmt, in der Regel wird der Muskel gekürzt - es gibt aber auch andere Techniken, wie z. B. Fältelung, das könnte man problemlos wieder rückgängig machen, ehe der Muskel verklebt. Ich würde auch zusehen, dass schnell gehandelt wird, damit das schielende Auge nicht an Sehkraft verliert. Man sollte auch das gesunde Auge nicht unbegrenzt abkleben....

Den Arzt verklagen ist eine Sache - kostet als Patient viel Kraft und Geld. Du könntest aber die Krankenkasse einschalten, die kümmern sich auch eventuell. Habe ich auch schon einmal gemacht...aber nicht in Sachen Augen. Jedenfalls haben die dann Recherche betrieben und das Verhalten der Ärzte der betroffenen Klinik mir gegenüber wurde schlagartig wieder kooperativ....

In Eurem Fall wurde sicherlich etwas falsch gemacht, aber du als Mutter sitzt am kürzesten Hebe. Du musst wissen, wie weit Deine Kraft zum Kampf reicht. Steck sie lieber in andere Dinge, indem Du Dich z. B. über Schielen schlau machst - es gibt gute Bücher dazu, z. B. von Josef Lang den "Strabismus" - da steht sehr gut drin, wann und wie man intermittierende Schielkinder behandeln sollte....auch für Laien gut verständlich!

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Lumeli
Verbunden: 29. April 2009 - 16:09

Ich scheu hier in dieses Forum am Tag bestimmt 30 mal rein, in der Hoffnung das du mir zurückschreibst. Klingt doof aber du bist momentan mein kleiner Anker.
Sonst hat hier bei uns absolut keiner Ahnung von Augen...
Ich danke dir vom Herzen für diesen Beistand!!!

Ich meine er hat den Muskel gekürzt. Kann mir absolut nicht vorstellen das man das noch rückgängig machen kann. Da wurde ein Stück Muskel sozusagen abgeschnitten, entfernt und was weg ist ist weg. Drankleben geht ja wohl kaum. Ich hoffe das es eine Möglichkeit gibt alles wieder so herzustellen wie es war! Weist du vielleicht ob es möglich ist? Habe wirklich rießen Angst das die jetzt noch mehr kaputt machen, oder das die zweite OP gut verläuft das Auge steht in der Mitte, wir freuen uns usw. und dann ein paar Wochen / Monate später fällt das Auge wieder nach Außen und bleibt dort oder fällt nach innen...
Das sie dann wieder zeitweise nach außen schieln würde, würde ja kaum jemanden stören aber viel schlimmer ist es wenn es dann außen bleibt. Wie oft kann man eignetlich am Auge operieeren? Da entsteht doch auch Narbengewebe. Meinst du man kann nach einer Woche schon die zweite OP gleich machen?

LG

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Lumelli,

es gibt auch Möglichkeiten, abgesschnittene Muskeln wieder zu "verlängern" - so viel zu Deiner Beruhigung.

Natürlich entsteht Narbengewebe, wie bei jedem Schnitt - aber wenn eine RE-OP erforderlich ist, ist es das kleinere Übel, etwas mehr Narbengewebe in Kauf zu nehmen, als die Sehkraft einzubüßen, oder? Außerdem kommt es auf die OP-Technik und Ausführung an, ob die Vernarbungen klein und sauber sind oder nicht. Und das Heilvermögen des Patienten spielt natürlich auch eine Rolle. In der Regel sind Kinder da völlig unproblematisch - auch das, hoffe ich, beruhigt Dich ein wenig. Eine Re-OP kann man jederzeit machen.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Lumeli
Verbunden: 29. April 2009 - 16:09

wir waren heute in der Uni Klinik in Tübingen, die Messwerte ergaben

F/N Esotropie
APCT F s/a +11° N s/a +17°
Motilität Abd RA 25° über ML

Der Arzt in der Uni Klinik schlug eine Re-OP vor.

Waren heute auch bei dem operierende Arzt der meine Tochter letzten Dienstag operiert hat, er meinte das das ein Problem des Gehirns wäre, das Gehirn kooperiert nicht mit der neuen Stellung des Auges.
Er schlug eine Teil-Revision vor.

Nun zu meiner Frage:
Wenn denn eine Teil-Revision gemacht wird, dann steht doch das Auge dennoch nach innen und wenn das Gehirn anscheinend nicht kooperiert, wozu dann eine Teil-Revision und nicht eine komplette Re-Operation????
Außerdem ergaben die Werte heute nachmittag beim letzten Arzt (der Operateur) gleich außer
N s/a 19°
Differenz zwischen 2°

Ich hoffe du kannst etwas mit den Werten anfangen und ggf. mir noch den letzten Rat geben. Denn die OP wäre dann schon morgen!

LG

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Liebe Lumeli,

man operiert divergente Schieler meistens von der Indikation etwas über. So ungefähr 2-4 Grad. Weil sich das innehalb eines Jahres dann in einen Parallelstand umwandeln wird. Bei einem geht es schneller, beim anderen langsamer. Intermittierende Außenschieler sollten vor Schuleintritt operiert werden.

Ich lese aber gar nichts über Prismenaufbau vor der OP! Das muss schon exakt gemacht werden, sonst kommt die Konvergenz mit ins Spiel. Der intermitierender Außenschieler versucht ja dem entgegenzuwirken in dem er konvergiert und akkommodiert. Dann haben wir eine konvergente Augenstellung nach der Schiel-OP. Damit das beidäugige Sehen bis zur Revions-OP nicht verloren geht, müssen Prismen getragen werden, sonst verliert sich das in diesem Alter schnell.

Und dann noch Occlusionsbehandlung nach Schiel-OP...mir wird wieder gänzlich anders.....

Verstehe das einer, wer will. Ich verstehe diese Vorgehensweise ganz und gar nicht.

LG

A.M.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Liebe Agnes Maria,

danke, dass Sie sich hier mit eingeschaltet haben - ich hatte auch so meine Zweifel bei der nun empfohlenen Dauerokklusion (3 Tage im Wechsel nonstop vollokklusion - 3 Tage das gesunde, 3 Tage das operierte Auge?!?!). Prismenaufbau wurde auch leider überhaupt nicht gemacht. Schade, denn dann hätte man aus dem intermittens einen manifesten Strabismus gehabt mit einem wahren OP-Wert....

LG
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Steen Aalberg
Verbunden: 15. Januar 2007 - 17:09

Nur ein Kommentar von meiner eigenen Erfahrung, so ganz subjektiv -

Persönlich erwarte ich keinen oder wenig Erfolg von OP allein, wenn die Ursache des Schielens vorher nicht gut klargelegt und rationel begründet ist, und wenn's nicht früher Binokularsehen gab.
Ob Prismen oder OP von den Patienten als Kompensation erfolgreich ausgenutzt wird, hängt davon ab dass er oder sie die notwendigen augenmotorischen Kompetenzen bezitzt, und dass die Signale von beiden Augen gut integriert werden.

Wenn das nicht der Fall ist oder wenn wir als Optometristen das nicht im voraus durch Untersuchung verifizieren, können wir eigentlich nur über die Ergebnisse von einer OP oder Prismen raten.

Selbst sehr grosse wissenschaftliche Untersuchungen über die Behandlungen (Prismen oder OP) werden uns, ohne das Finden der dahinterliegenden Problemursachen, nicht oder nur wenig helfen.

LG
Steen

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Lumeli,

ich habe Deinen Beitrag erst jetzt voll gelesen.

Ich hoffe, dass noch nicht zurück operiert wurde!

Wichtig wäre der teilweise schon angesprochene Part, dass Sehen beider Augen über prismatische Brillenlinsen zu einer Zusammenarbeit anzuregen und dieselbe wenn möglich zu verfestigen. Dies könnte aus der jetzt produzierten Gegenrichtung evtl. sogar leichter gelingen, wenn man es jetzt zügig angeht.

Wenn dies gelingt, kann es sich erweisen, dass vielleicht garnicht so falsch operiert wurde. Denn, wenn vor dem ersten Eingriff keine Zusammenarbeit bizentral aufgebaut wurde, liegt eine überschießende Reaktion der Augenstellung sehr nahe! Wurde zu wenig operiert, wird oftmals (vielleicht weniger sichtbar) in der alten Schielstellung weiter geschielt. Dies wird dann manchmal erst nach Jahren wieder auffallender deutlich.

Deshalb ist eine Überreaktion bei gekonntem Ausgleich mittels Prismen, teilweise nur ein Anzeichen von fehlender Fusion beider Seheindrücke und nicht unbedingt ein eindeutiger Hinweis auf falsche OP-Technik.

Wenn dein Augenarzt oder die Klinik vom vorläufigem Prismenausgleich nichts hält, suche Dir umgehend einen hierin versierten Partner, evtl. über dieses Forum.

Operieren lässt sich das ganze auch später noch, aber es sollte jetzt jeder Schritt bestens vorbereitet werden.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers help30
Verbunden: 30. August 2009 - 8:58

Mir ist dasselbe passiert wie Deiner Tochter - ich war auch in Esslingen- wo warst du genau mit Deiner Tochter?

Bild des Benutzers help30
Verbunden: 30. August 2009 - 8:58

Hallo Lumeli,

wie geht es Deiner Tochter inzwischen? Ich habe ebenfalls nach außen geschielt und wurde vor 8 Wochen operiert. Nunmehr schiele ich nach innen ich bin total verzweifelt. Möchte die OP auch in jedem Fall rückgängig machen.
Welcher Arzt hat Deine Tochter operiert? Hoffentlich ist alles gut verlaufen. Ich suche verzweifelt hilfe und werde von dem Arzt genauso abgeschmettert und hingehalten wie du oben beschrieben hast mit abwarten usw. das ist die schlimmste Zeit meines Lebens...

LG
Jana