Hallo Zusammen!
ich bin eben mit meinem Augenoptik/Optometrie Studium in Berlin fertig geworden.
Ich weiss auch schon, dass ich falls ich nach UK, in meinem Fall am liebsten London gehen möchte und mich dort als Optometrist registrieren lassen möchte, einige Kurse nachzuholen sind.
Wie ich hier im Forum gelesen habe kann man sich aber dort sofort als Dispensing Optician registrieren lassen, oder??? Es scheint ja schon ein paar Leute zu geben die sowas gemacht haben und aus ersten Hand berichten können.
Ich wollte nun einfach mal euere Erfahrungen dazu hören, ist es in England wirklich so viel besser in der Augenoptik wie man manches mal hört (darüber das es in Deutschland eher schlecht aussieht bezüglich Arbeitszeiten und Verdienst nehme ich mal allgemeine Zustimmung an)?
Wer war schon mal länger dort? Wie hat es euch gefallen?
Freu mich auf euere Antworten!!
Lieber glücklichundzufrieden,
ich bin zwar kein Optiker, kann daher fachlich nichts zu England beisteuern, habe allerdings acht Jahre in England gelebt. Der Optikbereich ist weitgehend in der Hand von Ketten. Brillen sind in GB im Vergleich zu Deutschland sehr preiswert, woraus man evtl. schließen kann, daß die Gewinnspannen nicht sehr hoch sind.
Ich könnte sehr viel zu England sagen, auch zu London. Als Besucher hat die Stadt schon ihren Reiz. Wenn man in GB dagegen lebt, dann sieht einiges schon ganz anders aus. Man muß sich in jedem Fall sehr gut vorab informieren und sich auch auf die ganz spezielle Mentalität der Engländer einstellen. Nach London würden mich persönlich keine zehn Pferde mehr bringen, die Stadt ist ein abscheulicher Moloch, die keinerlei Lebensqualität mehr bietet. Paß einfach auf und überleg Dir das ganz genau, denn sonst bist Du ganz schnell nicht mehr glücklich und zufrieden, es sei denn, Du bist Millionär laugh
LG vom Jan, der heilfroh ist, der Insel entronnen zu sein
Hallo glücklichundzufrieden,
erstmal glückwunsch zum Diplom )
Eine Regestrierung bekommt Du mit dem Salus University (früher PCO) Master Problemlos in UK. Wird ja auch über die Berliner Hochschule angeboten. Ansonsten würde ich mal mit Deinen "Professoren" sprechen. Die sind da wahrscheinlich besser informiert.
Ich denke nicht das die Optometrie in UK besser ist -. sie ist halt anders!
Jan hat ja seine wertvollen Erfahrungen geschrieben - dann viel Erfolg für die richtige Entscheidung.
viele Grüße
Georg Scheuerer
@Jan22
ja, Millionäre habens gutB)
Was hast du denn in England gemacht? Und wie kommts das du hier im Forum bist wenn du kein Optiker bist? Und vor allen Dingen Was dort hat dir denn nicht gefallen?
Ich habe ja etwas bedenken wegen dem hohen Alkoholkonsum und der hohen Gewaltbereitschaft dort (Englische Hooligans sind ja legendär). Deswegen möchte ich auch in einen große Stadt, dort kann man sich die Zeit auch anders als im Pub sitzend vertreiben. Obwohls dafür manchmal gefährlicher sein kann denke ich.
Kotz doch mal richtig ab über England!!
@Georg Scheuerer
ja, anders heisst nicht besser. Aber der Verdienst ist schon besser.
glücklichundzufrieden schrieb
Hallo glücklichundzufrieden,
an sich müßte es Dir ja schon aufgefallen sein, daß es in diesem Forum zwei Typen von Menschen gibt die Optiker, und diejenigen, die von den Optikern beraten werden, denn ohne letztere wär hier ja wohl nicht allzu viel los. Und zu diesen gehöre ich.
glücklichundzufrieden schrieb
Vielleicht solltest Du lieber fragen, was mir gefallen hat. Dann könnte ich mich wesentlich kürzer fassen
glücklichundzufrieden schrieb
Das ist in jedem Fall schon mal ein riesengroßer Irrtum. Denn die Lebenshaltungskosten sind exorbitant. Der Verdienst wäre gut, wenn Du in Deutschland leben würdest. Aber Du lebst dann in England, und dafür ist auch der Verdienst, den Du als Optiker erzielen kannst, äußerst mickrig und bescheiden. Und reicht ziemlich sicher nicht zum Leben, wenn Du in London lebst.
Ich kam für ein Aufbaustudium und die Promotion nach GB und blieb dann hängen, weil mir ein Job angeboten wurde. Und so wurden es dann insgesamt 8 Jahre. Ich denke, daß ich die britische Mentalität in der Zeit sehr gut kennengelernt habe.
Natürlich ist so eine Sache subjektiv und dem einen gefällt etwas, was der andere nicht abkann. Aber GB ist in jedem Fall ein hartes Pflaster, und ganz speziell London. Ich möchte Dir nur ein paar Beispiele nennen. Arbeitswelt Kaum Arbeitnehmerrechte, man kann jederzeit entlassen werden, es gibt kaum Festanstellungen. Der Verdienst ist angesichts der hohen Lebenskosten und vor allem der Miete immer zu wenig, auch wenn er auf dem Papier hoch klingt. Gewerkschaften sind mehr oder weniger abgeschafft. Gewalt In London werden seit ca. 3 Jahren jede Woche zwischen 2 und 4 Jugendliche ermordet, inzwischen auch in bürgerlichen Wohnvierteln. Ich würde meine Kinder nicht in so einer Stadt aufwachsen lassen wollen. Terrorgesetze Sie tangieren inzwischen durchaus das Alltagsleben, führen zu Einschränkungen des normalen Alltags. Jeder kann jederzeit nur aufgrund eines Verdachts festgenommen werden. Noch schlimmer ist die Angst vor Terroranschlägen, die ebenfalls das Alltagsleben tangiert, speziell in London Die Leute haben unglaublich Angst, die Ubahn zu nutzen, die schon ohne Terror aufgrund ihres Alters eine echte Herausforderung für jedermans Lebenserwartung ist. Es ist eine Atmosphäre des Mißtrauens, des Stresses und der Angst.
Britische Mentalität Angst vor dem anderen, dabei versteckt man sich hinter Höflichkeit. Ich habe keine Ahnung, wie alt Du bist, aber es ist an sich schon an der Uni schwierig, Freunde zu finden. Alles läuft sehr oberflächlich und auch traditionell ab, auch die Beziehungen zum anderen Geschlecht. Man kann recht gut einsam sein in GB. Und dann haben sie wieder diese extremen Exzesse wie das Kampfsaufen. Da wird dann gesoffen bis zur Bewußtlosigkeit, als Sport. Alles nur, um echte menschliche Nähe nicht aufkommen zu lassen.
Wenn Du konkret etwas von mir wissen willst, dann melde Dich doch per PN, ich glaube nicht, daß das für die anderen hier unbedingt so interessant ist.
Gruß
Jan
Jan22 schrieb
Hallo Jan,
der obige Satz ist klasse....D
Jan22 schrieb
Doch mich würde das auf jeden Fall interessieren, und nicht nur weil sie gestern gegen die dt. Mannschaft gewonnen haben....leider auch noch verdient.
LG
@Jan22
danke für deine ehrliche antwort!
ja,was hat dir denn dann gefallen?
Als dispensing optician wären es wohl so 20-30T/Jahr Pfund. Selbst das müsste reichen denke ich. In meinem Fall wäre es auch nur für eine begrenzte Zeit, bis ich die Registierung als Optometrist erhalte. Dann sind´s so 40 bis unglaubliche 75T Pfund.
aber du hast recht, ich kann mir auch nicht richtig erklären wie man mit vielleicht 12-15 TPfund lebenswert leben können soll.
Hehe, glücklichundzufrieden,
man merkt, Du hast keine Ahnung. Mit 30.000 Pfund pro Jahr kommst Du nicht weit. Damit kannst Du kein Haus mieten und eine einigermaßen vernünftige Miete bezahlen. Aber klar, wenn es Dir nichts ausmacht, in einem versifften und muffigen Zimmer zur Untermiete zu wohnen und auf einem Gaskocher zu kochen, dann dürfte es gerade gehen. Und wenn Du glaubst, ich übertreibe, dann frag nur Leute, die noch da leben oder gerade zurückkommen. 30000 Pfund langt für nichts, das ist angesichts der Lebenshaltungskosten eine lächerliche Summe. Warum sind denn alle britischen Haushalte so enorm verschuldet? Warum arbeiten alle Mütter, egal, wieviele Kinder sie haben? Warum hat der Durchschnittslondoner zwei bis drei Jobs? Und wohlgemerkt, das sind Briten, die kennen die legalen Schlupflöcher, wie man Steuern sparen kann usw. Und die haben alle ihre eigenen Häuser. Als Ausländer bist Du da einfach doppelt schlimm dran.
In GB kann man nur gut leben, wenn man Millionär ist. Sonst kommt man niemals auf einen grünen Zweig.
Gruß
Jan
Hallo,
in der Optik weiss ich es nicht so genau. Aber ein Freund von mir (Speditionskaufmann) hat das ganze so ähnlich wie Jan es erzählt kommuniziert.
LG
Georg
So glücklichundzufrieden,
ich hoffe, ich habe Dich noch nicht ganz verschreckt. Aber ich habe gegrübelt und gegrübelt, und es sind mir tatsächlich drei Dinge eingefallen, die mir an GB gefallen haben.
1. Die Höflichkeit und Leichtigkeit, mit der die Leute im öffentlichen Leben miteinander umgehen. Man fühlt sich auf der Straße und im Bus einfach wohl. Man kommt schnell mit den Leuten ins Gespräch, redet belangloses Zeug, aber es ist einfach angenehm, und viel angenehmer als z.B. das mürrische Gemuffle in Berlin. Wobei das alles für London und die anderen großen Städte wie Manchester oder Liverpool nicht gilt. In London sind alle Einzelkämpfer, da sind schon Leute am hellichten Tag überfallen worden und keiner hat geholfen. Allerdings bleibt das nette Miteinander im öffentlichen Leben immer distanziert.
2. Der Winter. Ich mag keinen Schnee und keine Kälte, und da war GB für mich genau richtig. Die Winter sind einfach toll, meistens so um die 8-12 Grad, manchmal sogar mehr. Oft stürmisch, regnerisch, aber auf jeden Fall keine klirrende Kälte, keine grauen Tage wie in Berlin. Es schneit meistens einmal im Jahr, völlig plötzlich und unerwartet, und der Verkehr bricht dann regelmäßig zusammen. Da geht dann nichts mehr, denn Winterreifen, Streusand und derlei Dinge sind in GB unbekannt. Aber wie gesagt, höchstens einmal im Jahr, wenn überhaupt. Die Winter mochte ich wirklich sehr gern. Angenehm. War immer der Schock, wenn ich Weihnachten in Berlin war.
3. Die Natur. Hierzu muß ich sagen, daß ich in einem malerischen kleinen Universitätsstädtchen gelebt habe, dessen Natur zu weiten Teilen von sämtlicher Art von Industrie gänzlich unberührt war. So etwas gibt es in D kaum noch. Das war wirklich sehr beeindruckend Flüsse, die niemals begradigt worden waren, jahrhundertealte Treidelpfade, wild wuchernde Kräuter und Pflanzen, alles in mindestens 800jährigem Naturzustand. Faszinierend. Der Hintergrund hierfür ist, daß das Land zu weiten Teilen der Universität gehört, die es niemals für Industrie oder derlei Zwecke mißbraucht hat.
Das war's dann aber auch. Mehr ist mir beim besten Willen nicht eingefallen. Interessant für Dich aber wahrscheinlich noch folgendes, was mir noch einfiel Auf der Suche nach einem kompetenten Optiker geriet ich an einen Optiker in einer Kette, der wirklich unglaublich gut war, er hat meine Augen höchst kompetent und gut vermessen. Dieser Mann, wirklich sehr fähig und gut, hat sechs Tage in der Woche von 10 bis 20 Uhr gearbeitet. Er hatte eine kleine Mittagspause, einmal traf ich ihn hektisch beim Einkaufen im Supermarkt während seiner Pause. Samstags ist generell ein ganz normaler Arbeitstag in GB, oft wird auch Sonntags gearbeitet. Die Ketten haben auch am Sonntag zumindest für ein paar Stunden geöffnet. Möchtest Du Dir sowas wirklich antun? Ich weiß, Optiker arbeiten auch in D am Samstag, aber eben nicht bis um 20 Uhr. Und sie haben dann am Mittwochnachmittag frei oder sonst eben einen freien Nachmittag oder Vormittag. Davon können die in GB nur träumen.
Insgesamt gilt das hire and fire-Prinzip in GB. Es herrscht eine extreme Fluktuation auf dem Arbeitsmarkt. Die Leute werden eingestellt und wegen jeder Kleinigkeit sofort entlassen. Das erklärt auch die große Angst und den enormen Druck, den alle Arbeitnehmer verspüren. Auf dem Papier gibt es natürlich Arbeitsschutzgesetze, aber keiner kümmert sich darum. Es wird in GB sehr wenig geklagt, denn jedem Briten ist es peinlich, seine Rechte mit Hilfe anderer durchsetzen zu wollen. Es gilt dieses stoische "Da muß ich jetzt durch"-Prinzip, dieses dumme "Ich laß mir nichts anmerken" usw. Also als Arbeitnehmer ist man da echt viel schlechter gestellt als in D. Und dann noch die miese Bezahlung, also ich persönlich kann keinerlei Grund dafür erkennen, freiwillig in so einem Land zu arbeiten. Bei mir hat sich das einfach nach der Promotion so ergeben, ich hatte ein recht gutes Angebot, wobei mir auch da viel versprochen und wenig gehalten wurde, weswegen ich ja glücklicherweise auch wieder den Absprung geschafft habe.
Sollte mir noch was einfallen zu dem Thema, melde ich mich vielleicht noch mal.
LG
Jan
Hallo!
Ich kenne die Insel zwar nicht so gut wie Jan, aber ich kann ihm nur zustimmen.
Wenn du nur mal Auslandserfahrungen sammeln willst, also für 1-2 Jahre nach GB, nur zu. Aber ich würde dringend davor warnen, ohne eigene Erfahrungen eine überstürzte Auswanderung zu betreiben. Es gibt kaum ein Land, in dem die Lebensqualität so hoch ist wie in D. Nur zwei elementare Beispiele Wohnen und Essen.
Das Lebensmittelangebot ist in D sowohl hinsichtlich Qualität, Vielfalt als auch Preisgestaltung um ein vielfaches umfangreicher als in GB. Den Billigdiscountersektor gibt es fast nicht und die „normalen“ Geschäfte haben eine kleine Auswahl zu Preisen, die in D einem Delikatessgeschäft gleichen.
Wohnen Doppelverglasung und Zentralheißung sind unbekannte Phänomene. Ich habe damals in einer 2-WG auf ca. 25m² gelebt. Mein Zimmer hatte 7²m, das meines Mittbewohners 5,5²m. Dazwischen war eine Pappwand eingezogen, die einen Sichtschutz bildete, aber keinen Hörschutz. D.h. wir haben uns gegenseitig beim Telefonieren, schnarchen,… zugehört. In der Regel zahlt man eine Komplettmiete, die wöchentlich zu begleichen ist. Bei uns kam der Vermieter persönlich vorbei, wenn wir nicht da waren ist er einfach mit einem Zweitschlüssel reingekommen und hat sich den Scheck vom Wohnzimmertisch geholt. (Ich möchte nicht wissen, was passiert wäre, wenn er keinen Scheck vorgefunden hätte.) Komplettmiete bedeutet, incl. Wasser, Heizung und Nebenkosten, nur der Strom kommt extra. Das heißt aber nicht, dass man heizen kann wie man will. Nein, morgens für 2 Stunden und abends für 3 Stunden läuft die Heizung, sonst ist sie aus… Und im Übrigen reichen im Wohnzimmer 18Grad und im Schlafzimmer 15Grad. Wem das zu kalt ist, der kann sich einen Elektrischen Heizofen kaufen. Was das für die Stromrechnung bedeutet kannst du Dir denken.
Ach ja. Nur der Wasserhahn in der Küche hat Trinkwasserqualität! Aus allen anderen Wasserhähnen kommt irgendwelches Wasser von irgendwoher. Das zu trinken ist gesundheitlich nicht unbedenklich.
Ich hoffe, Dir gefällt es jetzt in D doch ganz gut
G.
Hallo grano,
Du sprichst hier ein ganz wichtiges Thema an, das einen in jedem Fall tangiert, so man als Ausländer in GB lebt das Anmieten von Wohnraum. Es gibt in GB keinerlei Mietrecht, da es eben zu wenige Mieter gibt. Die meisten Leute besitzen ja ihre Häuschen. Und das Anmieten von Wohnraum ist nicht nur unglaublich teuer, sondern eben für uns, die wir als Mieter in Deutschland ja doch eine Menge Rechte haben, äußerst gewöhnungsbedürftig.
So darf man an der Mietsache, obwohl man in der Regel horrende Summen als Miete bezahlt, keinerlei Veränderungen vornehmen keinen Nagel in die Wand schlagen, nichts anbringen, weder außen noch innen, an Malern oder Tapezieren ist gar nicht zu denken, egal, ob einem die Farbgebung paßt oder nicht. Sind Möbel drin, darf man diese in keinem Fall verrücken oder sonst was damit machen. Gerade das bescheidene und stille Wohnen im Objekt ist noch gestattet, allerdings unter schärfster Aufsicht. Alle drei Monate kommt der Besitzer oder Makler zur Inspektion, und wenn nicht alles schön geputzt wird, wenn nicht auf Teufel komm raus geheizt wird usw., dann kommen gleich die Drohungen, die natürlich auf weitere Geldforderungen hinauslaufen.
Ferner verfügt der Vermieter in der Regel über Dutzende von Schlüsseln, die er wahllos an Handwerker und weitere Kontrolleure ausgibt. Und so kann es schon mal vorkommen, daß man morgens verschlafen und (im Sommer) vielleicht auch mal nackt in die Küche tappt, und da ist dann Dave der Klempner oder Jeff der Gasableser munter zugange. :woohoo: Aber eigentlich braucht einem das gar nicht peinlich sein, denn die britische Höflichkeit gebietet, so zu tun als ob nichts wäre... :woohoo: Aber ich hatte dennoch immer den Eindruck, daß mir das Haus, das ich gemietet hatte, für viel Geld natürlich, nie wirklich als Mieter gehört hat. Kautionen werden übrigens so gut wie nie zurückgezahlt, saftige Mieterhöhungen jedes Jahr sind die Regel.
Komplettmiete kenne ich allerdings nicht, grano, denn bei uns war das die kälteste Kaltmiete, die mir je begegnet ist. Da war rein nichts dabei. Man mußte sich also um alles selbst kümmern und natürlich extra löhnen Wasser, Strom, Müll, Heizung, Gas, und ganz besonder tückisch war die Gemeindesteuer, die in Deutschland in jedem Fall immer in der Miete enthalten ist. Das war ein gewaltiger Batzen, und so habe ich also aktiv mitgeholfen, die Polizei, den Straßenbau, die Gemeindeverwaltung, die Gefängnisse und ähnliches zu unterstützen. Und dies nur, weil ich ja irgendwo wohnen mußte und keine Lust mehr auf Studentenwohnheim hatte. Plant man längerfristig, in GB zu wohnen, so kommt man um einen Hauskauf an sich nicht rum, aber das ist nun auch wieder ein ganz anderes (und extrem teures) Unterfangen, bei dem die Ausländer ganz besonders gern übers Ohr gehauen werden.
In Erinnerung schwelgende Grüße
Jan
Vielen Dank für euere Schilderungen!
Ja, andere Länder andere Sitten. Deutschland ist schon ein gutes Land! Vieles könnte besser sein aber auch vieles schlechter.
Ich kann mir allerdings kaum vorstellen das man die Möbelstücke nicht mal verrücken darf. Stimmt das wirklich?
und klar, in jeder Weltmetropole gibts Gewalt, schmutzige Luft und Lärm. Stimmt mich ja gerade schon nachdenklich warum ich da eigentlich hin will.
Gibts denn nicht noch nen Optiker der schonmal in UK gearbeitet hat?
Vielen Dank für euere Infos!!
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Nun, glücklichundzufrieden,
ich denke, daß es kein großer Zufall ist, daß sich hier bisher kein deutscher Optiker gemeldet hat, der in GB lebt und arbeitet. Ich nehme einmal an, es wird wohl kaum welche geben. Warum sollte ein Optiker, der hier in D sein Auskommen haben kann, nach GB gehen, wo er sich dieses Auskommen sehr viel schwerer wird verdienen müssen, wenn dies überhaupt zu schaffen ist? Warum von einer meinetwegen schwierigen oder nicht sehr idealen Situation hier in eine völlig unmögliche und aussichtslose überwechseln? Das tut sich halt keiner an.
Im übrigen kommst Du mit dem Gemeinplatz Andere Länder, andere Sitten hier nicht sehr weit. Hier geht es um wesentlich anderes als nur um nette kleine Spleens. Du hast in GB ein System, das wirtschaftlich und vor allem sozial dem Standard, den wir im restlichen zumindest westlichen Europa inzwischen haben, weit hinterherhinkt.
Und natürlich durfte kein Schrank verrückt werden, das hätte ja den Boden zerkratzt. Ich muß nicht übertreiben, wenn ich über GB berichte, das war in realiter schlimm genug.
Servus
Jan