Hallo,
ich habe ein Problem mit meiner Brille. Ich bin 26 Jahre alt und trage eigentlich seit der Grundschule eine Brille. Die momentane Stärke liegt um die 4 Dioptrien (bin , wie die meisten, kurzsichtig), genaue Werte ergänze ich heut abend. Nun hat unser Betriebsarzt mir zu einer neuen Brille geraten, da die Stärke auf dem linken Auge nicht mehr optimal war (Brille hatte ich seit ca 4-5 Jahren). Der Optiker hat beim Augentest auch eine leichte Hornhautkrümmung festgestellt, die er korrigiert hat (in unserer Familie erblich bedingt, bin nicht der erste).
Nun habe ich seit ca. 5 Tagen die Brille ständig auf (bin von einer großen runden Rahmenbrille auf eine längliche Rahmenlose umgestiegen, sehe jetzt leider auch die Schatten vom Nasensteg, der ja zum Festschrauben in das Brillenglas reinreicht) und muß leider feststellen, daß ich mit dem linken Auge super-scharf sehe, nun aber das rechte etwas schwächer sieht, also gerade umgekehrt als vorher. Doch irgendwie kann ich mich nicht an die neue Brille gewöhnen, es wird eher von Tag zu Tag schlimmer. Das Wochenende habe ich als Nerd fast nur vor dem PC verbracht und stellte keine Probleme fest. Doch auf Arbeit und in der Uni merkte ich, daß das rechte Auge irgendwie nicht so ganz glücklich ist, das sehen und \"scharfstellen\" ist für das Auge anstrengender, und ich habe das unbestimmte Gefühl das irgendwas mit meinem Sichtfeld nicht stimmt, kann aber nicht lokalisieren was es ist. Wenn ich einen Punkt fixiere, sehe ich ihn scharf aber irgendwas stimmt nicht. Hinzu kommen leichte Kopfschmerzen und ein \"allgemeines Unwohlsein\" das ich auch nicht genau definieren kann, zwischendurch kommt es sogar zu Hitzewallungen und ein leichtes Schwindel-Gefühl das man spürt und weiß das man bald ohnmächtig wird... wenn ich allerdings versuche festzustellen was jetzt nicht stimmt oder wie es besser sein könnte, komm ich nicht dahinter.
Kann das ganze Problem daran liegen, das sich das linke Auge früher immer anstrengen mußte und das rechte nun faul wurde und nun das linke Auge durch neue Gläser das rechte überholt hat und das nun nicht mehr hinterher kommt?
Leider komme ich erst wieder in 3 Wochen in meine Heimat zu meinem Optiker, der das ganze kontrollieren will und auf einen Augenarzttermin wartet man hier ca. 7 Monate (und ja, ich bin noch innerhalb Deutschlands). Ich weiß nun nicht ob ich die Brille \"mit Gewalt\" auflassen soll, in der Hoffnung das sich das bis dahin legt oder ob ich sie besser zur Seite lege und wieder die Alte tragen soll.
Ich wäre ja gerne auf Kontaktlinsen umgestiegen, aber leider gehöre ich warscheinlich zu weltweit 10 Menschen deren Auge bei Kontakt mit Kontaktlinsen mit einer sofortigen Ohnmacht und Krampanfällen reagiert, warum man sich auch nicht getraut mir die Augen zu lasern (Vollnarkose gibt\'s da ja ledier nicht).
Wäre für einen Ratschlag sehr dankbar, hatte bisehr noch nie so Probleme bei neuen Brillen...
Hallo,
kannst Du mal Deine aktuellen (und die vorherigen) Brillenwerte posten? Das wäre hilfreich, um sich nicht in Vermutungen zu verlieren.
Es gibt nämlich viele Möglichkeiten
- Unverträglichkeit einer Vollkorrektion, die zwar für jedes Auge einzeln stimmt, aber im Zusammenspiel nicht passt (häufig bei Unterschieden von mehr als 0,75 Dpt. pro Auge).
- Das rechte Auge war bisher Dein Führungsauge, nun will das linke Auge dank besserer Korrektion "mitspielen" und das kennt Dein Gehirn nicht. Evtl bist Du Mikroschieler, was bisher nicht erkannt wurde.
- Ursache liegt in der neuen Wahl der Glasform und Glasart (evt.auf höherbrechendes Kunststoffmaterial umgestiegen?). Neue Brille hat eine völlig andere Form und vielleicht auch andere Neigung.
- falsche Zentrierung...
und, und,und - es gibt unzählige Möglichkeiten. Aus der Ferne kann man nur vermuten.
Viele Grüße
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Hallo und vielen Dank für diese ersten schnellen Hinweise...
Leider habe ich die Daten meiner ersten Brille nicht mehr, ich werde sie aber morgen telefonisch erfragen und hier nachreichen, meine jetzige Brille hat diese Werte (keine genaue Ahnung was das alles bedeutet, bin "Otto-Normal-Brillenträger"
Glas rsph -3,75 cyl -0,50 A 165
Glas lsph -4,75 cyl -0,50 A 30
Im Laufe des Nachmittags habe ich auch das Gefühl bekommen, daß wenn ich mich nicht sonderlich konzentriere und einfach nur "rumgucke" mein rechtes Auge Pseudo-Schlieren wahrnimmt, also als ob das Glas schlecht geputzt wäre und Schlieren hätte. Wenn ich mich darauf konzentriere, ist es wieder weg, die Gläser sind natürlich glas(kunststoff)klar und sauber.... kann jetzt aber auch einfach nur ne Ermüdungserscheinung sein... werde mich wohl heute mal früher ins Bett legen....
Aber "Schäden" entstehen hoffentlich jetzt nich daraus wenn ich mit einem falsch zentrierten oder sonstig "falschem" Brillenglas 3 Wochen rumlaufe?
Ein dioptrien Unterschied vom li. zum re. Auge....bin gespannt, was Du in der vorherigen Brille hattest.
Wenn möglich, rufe Deinen Optiker an und frage ihn um Rat. Ansonsten setze so lange die alte Brille auf -besonders, wenn es nach einer Woche Tragens immer noch so schlecht mit dem Sehen ist. Wer quält sich schon gerne lange...
Viele Grüße
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Ich habe mich nun heute morgen nach einer Stunde dazu entschlossen, die alte Brille wieder aufzusetzen... 10 Minuten Umstellgewöhnungszeit, dann war wieder alles gut....
Gerade war ich bei einem Optiker, der mir freundlicherweise, obwohl die Brille nicht von ihm stammt, angeboten hat, meine neue Brille sich mal anzuschauen. Er meint, daß es entweder an dem Asspherischen Wert auf dem rechten Auge liegt, den meine alte Brille nicht hatte oder aber auch daran, das die neue Brille länglicher und flacher ist und somit meinem Hirn die Randbereiche Probleme verursachen.
Und zu guter letzt hat er noch festgestellt, das der "Brennpunkt"-Abstand von Glas zu Glas (weiß das Wort nicht mehr, eben die Mitte vom Glas durch die man guckt) bei der alten Brille 62 mm war und bei der neuen 66 mm, die Brille also anders zentriert ist. Ich weiß jetzt nicht ob das so einen Unterschied machen kann, würde aber vielleicht erklären warum ich auch auf dem rechten Auge das Gefühl hatte leicht zu schielen...
Hallo,
62 mm (alt) zu 66 mm (neu) machen schon einen gewaltigen Unterschied bei deinen Werten. Folge ist, das deine Augen ein bißchen weiter außen durch die Gläser sehen müssen. Diese erzwungene veränderte Stellung der Augen kann durchaus Beschwerden verursachen.
Eher würde ich aber darauf tippen das die Werte nicht stimmen. Einfach nochmal vor Ort messen und prüfen lassen und erst wenn keine zufriedenstellende Lösung gefunden wird woanders quasi ein Gutachten erstellen lassen.(Refraktion / Zentrierung / Brillensitz)
Gruß,
Daniel
Nun, es können auch mehrere "Fehler" gleichzeitig vorliegen....ich hatte 5 Möglichkeiten genannt, der Optiker erwähnte nun auch Zentrierung und neue Glasform....da muss man dann Stück für Stück ausschließen. Ich selbst bin bei der Wahl einer völlig neuen Glasform vorsichtig geworden, es sei denn, die Werte haben sich nicht verändert.
Viele Grüße
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
gott777 schrieb
Bisher war offensichtlich links die Sphäre falsch, jetzt würde ich vermuten, dass rechts der Zylinder nicht stimmt. Der fette Textteil passt insofern zu meiner eigenen Erfahrung.Falsche Pupillendistanz und andere Konvergenz durch Akkommodation auf geänderte Sphärenwerte können sich in der Wirkung so addieren, dass fusionale Anstrengungsbeschwerden entstehen. Dazu brauchen wir aber unbedingt die Werte der alten Brille.