Warum sind die Verdienstaussichten in der Augenoptik eigentlich so gering?
Wie wirkt sich das geringe Gehalt auf Eure Motivation, Anzahl und Qualifikation
der Bewerber um einem Ausbildungsplatz aus?
Im ersten Berufsjahr verdienen Augenoptiker nach der Gesellenprüfung 1473 Euro Brutto.
Kaufmann/Kauffrau - im Einzelhandel
Die tarifliche Bruttogrundvergütung für Einzelhandelskaufmänner beträgt etwa zwischen 1.751 und 2.224 Euro im Monat.
Bei einer Tätigkeit als Versicherungskaufmann im Angestelltenverhältnis kann die tarifliche Bruttogrundvergütung beispielsweise 1.967 bis 2.249 Euro im Monat betragen.
Bankkaufleute nach der Ausbildung steigen in die Tarifgruppe vier (2071 Euro) ein. Je nach Berufsjahren und Tätigkeit kann man bis zu 4032 Euro (Tarifgruppe neun, nach elf Berufsjahren) verdienen.
Hallo,
hast Du gerade noch Vergleichsgehälter aus dem Handwerk parat? Du führst zwar interessante Berufe in Deinem Vergleich an, aber grundsätzlich ist Augenoptik ein Handwerk. Da wären also Friseur, Maurer und andere Handwerksberufe sicher besser für den Vergleich.
Gruß Lucccy
Mir war nicht bekannt, dass der Beruf des Optikers/in, zum Handwerk gehört.
z.B.
Maurer
Durchschnittsgehalt in Euro (Brutto)
Spannbreite der mittleren Vergütungsgruppe (mit abgeschlossener Berufsausbildung) im Bauhauptgewerbe; der Eck-Stundenlohn beträgt ca. 14,10 Euro (= 2256 Euro Brutto).
Ein Maler nach bestandener Prüfung zwischen 2.068 und 2.298 Euro.
Fliesenleger/in
Stundenlohn nach Berufsabschluss
Man kann von einem Stundenlohn von etwa 14 Euro(=2240 Euro Brutto) ausgehen.
Der Facharbeiter, der die baugewerbliche Stufenausbildung in der zweiten Stufe erfolgreich abgeschlossen hat, erhält einen tariflichen Stundenlohn von 13,34 Euro. Ab dem zweiten Jahr der Tätigkeit sieht der Tarifvertrag 14,56 Euro vor.
Zimmerer
Durchschnittsgehalt in Euro (Brutto)*
Arbeitnehmer mit Berufserfahrung, wie z.B. auch Vorarbeiter, erhalten 15,30 Euro (=2448 Euro Brutto). Darauf folgt die höchste Lohngruppe mit einem Stundenlohn von 16,73 Euro (=2676,80 Euro Brutto) soweit eine Gruppe von Arbeitnehmern in Teilbereichen der Bauausführung geführt und angeleitet wird.
Bautechniker/in
Durchschnittsgehalt in Euro (Brutto)*
Die tarifliche Bruttogrundvergütung kann beispielsweise 2.426 bis 3.023 Euro im Monat betragen
Goldschmied/in
Nach der Ausbildung
Man kann mit einer Vergütung von 1.823 bis 2.075 Euro pro Monat rechnen.
Sicherlich hat jeder Beruf seine eigenen Schwierigkeiten und sind damit nicht wirklich miteinander zu vergleichen.
>Wie wirkt sich das geringe Gehalt auf Eure Motivation, Anzahl und Qualifikation
der Bewerber um einem Ausbildungsplatz aus?
was denkst du wohl? - ja, genau so wirkt es sich aus. jedenfalls auf mich wirkt es ziemlich demotivierend. war leider zu dumm um es frühzeitig zu merken.
deutsche haben eben keine wertschätung für gutes sehen. bisher jedenfalls, das wär meine erklärung. was meint der rest so?
Nun, die einen sind gewerkschaftlich stark organisiert, die anderen nicht. Insofern werden im Einzelhandel, in der Industrie und im ÖD z. B. jährlich Tarifverhandlungen geführt, und die Arbeitgeber stehen unter einem gewissen Druck. In der Gastronomie, im Friseurhandwerk und wohl auch bei den Optikern sieht es da anders aus: Kein Pool, keine Lobby, oder wie man so schön sagt. Es liegt an den Menschen selbst, da etwas zu ändern.
Und übrigens: Die Wertschätzung drückt sich nicht unbedingt durchs Geld aus, das man mit seinem Beruf verdient. Entweder Du suchst Dir einen Beruf aus, mit dem Du einfach nur dicke Kohle machst (Vorstandsvorsitzender z. B. ...hehe) oder Du siehst deinen Beruf als das, was er vom Wort her sein soll: Berufung. Und wenn man etwas mit Passion und Leidenschaft macht, dann guckt man nicht aufs Geld.
Schau Dir doch mal Entwicklungshelfer an, Altenpfleger oder anderweitig sozial engagierte Menschen - die verdienen geldmäßig wirklich nichts, aber die Gesellschaft wäre aufgeschmissen ohne sie.
Wo setzt man den Wert der Arbeit an??? Ein Fließbandarbeiter mit 1000 Euro im Monat gegenüber einem hohen Politiker mit 10.000 Euro im Monat. Frage: Arbeitet der hohe Politiker das zehnfache wie der Hilfsarbeiter? Ist seine Arbeit etwa 10mal so viel wert? Sicher nicht....
Und wenn Dich dein Beruf demotiviert wegen der Verdienstaussichten, dann musst Du etwas anderes machen, denn dann bist Du schon lange nicht mehr mit Leib und Seele dabei. Und Unzufriedenheit macht auf Dauer griesgrämig und später krank.
Viele Grüße
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Hallo,
über die Verdienstaussichten verschiedener Berufe bzw. über die Gerechtigkeit der Lohnhöhe lässt sich viel diskutieren ...
Aber vielleicht noch zwei Anmerkungen zum Beitrag von Kerstin Harms:
1: Wertschätzung drückt sich u.a. auch durch die Zeit aus, die der Chef und/oder Kunde einem Dienstleister, einem Handwerker einräumt, um eine bestimmte Sache zu erledigen. Sätze wie: "Kannst Du mir mal schnell ..." "Geht das noch bis heute Abend?" etc. zeigen mitunter ebenso eine geringe Wertschätzung wie ein zu kleiner Lohn.
2: Den ÖD kann man eh nicht mit anderen Unternehmen vergleichen. So sind z.B. die Spielräume zur Höhergruppierung eines leistungsstarken Arbeitnehmers sind sehr gering, die Vorgesetzten sind wiederum auch nur Untergebene ... Und wer ist der Chef des ÖD? ... Hier braucht es wirklich eine Gewerkschaft, nicht nur der grossen Anzahl der Arbeitnehmer wegen. Ausserdem "verbrät" der ÖD Steuer- und sonstige Gelder.
donquichote
ist leider recht schwer aus der augenoptik herauszuwecheln. das dort erlernte kann man für fast nichts anderes brauchen. verkaufen kann man im besten fall wo anders auch irgendwas.
Hallo glücklichundzufrieden,
aber gilt das nicht für fast alle Berufe? Ein Automechaniker kann doch auch nicht schnell mal in die Kosmetikbranche wechseln, nur weil er meint, daß da jetzt mehr Gewinn rauszuholen ist. Andere Frage: Wenn Dir die Kohle so wichtig ist, warum hast Du Dich dann nicht vorab besser informiert? Dann wäre es doch vielleicht besser für Dich gewesen, einen anderen Beruf zu erlernen, in dem ein hoher Gewinn garantiert ist, wie Banker, Zuhälter, Arzt, oder sonstwo das kriminelle Milieu. Aber Spaß beiseite, ich kann mich hier nur Dons Worten anschließen. Geld ist viel, vor allem, wenn man es nicht hat, aber im Endeffekt ist im Job doch genauso wichtig, daß er Spaß macht, daß man Erfüllung findet, daß man das Gefühl hat, etwas Sinnvolles zu tun. Ich bin auch in einer Branche tätig, in der man sehr ausgenutzt wird und es sehr schwierig ist, einen Job zu bekommen, in dem man gut verdient, aber trotzdem macht mir mein Job Spaß, weil ich mit Leuten zu tun habe, weil ich denke, gute Arbeit zu machen und weil es eben auch das ist, was ich gut kann. Ein Umsatteln würde mir sehr schwerfallen. Und in Deutschland ist doch in jedem Job ein Überleben zumindest garantiert. Wenn Du nun Optiker in Kambodscha wärst, dann würde die Sache wohl noch anders aussehen.
Hehe, was ich aber immer noch nicht verstehe, wenn Dir das Geld so wichtig ist. warum willst Du dann ausgerechnet nach England, wo Du garantiert um einiges weniger verdienen wirst als hier (netto, hohe Lebenskosten mitgerechnet).
Grüßle
Jan