Hallo miteinander,
zunächst einmal bin ich begeistert, dass es im Internet ein solches Forum gibt. Darauf gestoßen bin ich durch das folgende Problem
Ich habe gestern bei Fielmann eine Brille bekommen und musste feststellen, dass ich nur in der Mitte scharf sehe, in einem etwa centstückgroßen Bereich, während es zu den Seiten hin immer unschärfer und schließlich total verzerrt wird. Und das, obwohl es sich um gewöhnliche Einstärkengläser handelt.
Die Werte
R +1,75 -0,25 29°
L +3,00 -0,75 82°
Vorausgegangen waren Messungen beim Augenarzt und bei Fielmann. Bei der Brille handelt es sich um eine Randlose, die Gläsern 65 mm Asphärisch Polycarbonat, Superentspiegelung Hard Clean.
Gleichzeitig habe ich auch eine ganz simple Sonnenbrille in meiner Sehstärke dazu bekommen, und damit sehe ich auch bis zum äußersten Rand alles ganz scharf, obwohl die Gläser sogar größer sind als bei der Randlosen.
Nun habe ich bei Fielmann angerufen, und man versuchte, das abzuwiegeln. Meine Augen müssten sich erstmal an die Brille gewöhnen, und bei dem speziellen Kunststoffglas für die Randlosbrille sei die Brechung auch etwas anders, da könne so ein Effekt auftreten.
Fakt ist, dass ich mit der Brille nicht am Bildschirm arbeiten kann, weil eben immer nur ein kleiner Bereich scharf ist, d.h. ich muss ständig den Kopf bewegen. Und beim Autofahren ist es auch eine Katastrophe, weil z.B. die Spiegel schon im völlig verzerrten Bereich liegen. Mit der Sonnenbrille habe ich diese Probleme überhaupt nicht. Da ich die Brille vornehmlich zum Autofahren und für Bildschirmarbeit angeschafft habe, ist sie so eigentlich nutzlos für mich.
Ich würde mich sehr über einen Rat freuen, ob das normal ist und die Augen sich tatsächlich noch daran gewöhnen, oder ob bei der Messung oder Anfertigung der Brille vielleicht etwas falsch gemacht wurde.
Vielen Dank und herzliche Grüße,
Klaus
Hallo Klaus,
das liegt sicher an der asphärischen Wirkungsweise der Gläser und an für diese Gläser falschen Anpassung.
Asphärische Gläser sind nur verträglich, wenn sie absolut richtig vor den Augen stehen. Jeder Optiker sollte wissen, was das bedeutet.
Deine Sonnengläser haben eine normale sphärische Wirkungsweise, weswegen die Sehschärfe damit besser ist.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Eberhard,
vielen Dank für die Information. Das ist ja schon mal ein Anhaltspunkt, wo das Problem liegen könnte. Da ich aus der rechtsverdrehenden Ecke komme, bin ich natürlich mit den Eigenheiten der Optik nicht so vertraut. Aber tatsächlich ist die Sonnenbrille "gewölbter" als die andere. Ich habe auch bisher nicht den Eindruck, dass sich da bei längerem Tragen irgendwas verbessert oder gewöhnt. Eher im Gegenteil ich sehe immer deutlicher, wo es scharf ist und wo nicht. Und die Unschärfe ist nicht nur zum äußeren Rand, sondern auch zur Nase hin. Das ist schon sehr störend.
Muss man denn bei einer randlosen Brille asphärische Gläser verwenden, oder hätten es nicht auch sphärische getan, wenn sich das Problem damit vermeiden lässt? Die Mitarbeiterin bei Fielmann hatte mir gesagt, es müsse ein speziellen Glas verwendet werden, aber ich hatte das so verstanden, dass es dabei um die Stabilität der Brille geht.
Auf jeden Fall werde ich die nächsten Tage nochmal zu Fielmann gehen, denn sollen die mal schauen, was da los ist. Sonst hätte ich ja besser ein billiges Gestell mit einfachen Gläsern genommen, und wäre damit besser bedient...
Viele Grüße,
Klaus
Hallo Klaus,
man hat das Poycarbonat wegen der Bruchsicherheit verwendet, aber das sollte es auch in sphärisch geben. Die Alternative wären 1,6er Kunststoff, ebenfalls nicht asphärisch. Auch dieses Material ist für randlose Brillen geeignet.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Eberhard,
war heute wieder bei Fielmann. Alles wurde nochmal durchgecheckt, Zentrierung, Lage vor den Augen usw., aber die Gläser sind angeblich korrekt. Laut Mitarbeiter vertragen aber manche Menschen asphärische Gläser überhaupt nicht, weil das Hirn nicht mitmacht. Statt der asphärischen werden jetzt sphärische Polycarbonatgläser angefertigt, und nach meinen positiven Erfahrungen mit der Sonnenbrille werde ich damit vermutlich auch gut sehen (hoffentlich). Und es gibt sogar noch Geld zurück, weil die neuen Scheibchen etwas billiger sind.
Nochmal vielen Dank für Deine Tips. Mit den Infos war ich für den Besuch beim Optiker gut gerüstet.
Viele Grüße,
Klaus
Hallo Klaus,
viel Glück. Und vielleicht sieht man an Deinen Texten, daß man besser zum "kleinen" Optiker geht, der von vornherein alles richtig macht.
Viele Grüße
Eberhard
Für die nächste Brille werde ich auf jeden Fall zum "kleinen" Optiker gehen. Allein schon deshalb, weil ich von der Beratung und Untersuchung bis zur fertigen Brille EINEN kompetenten Ansprechpartner haben möchte und nicht - wie jetzt erlebt - nacheinander vier verschiedene Mitarbeiter, die sich jeweils erstmal mit dem Fall vertraut machen müssen und dann teilweise auch noch unterschiedlicher Auffassung sind. Das ist die - wahrscheinlich ohnehin nur geringe - Ersparnis nicht wert. Aber diese Erfahrung muss man halt erst einmal gemacht haben.