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Bild des Benutzers Orthoptistin
Verbunden: 8. März 2007 - 18:25
Okklusionstherapie und Prismen

Ich möchte heute mal meinen Frust von der Seele reden.

Ich weiß, dass unsere Berufszweige immer wieder im Klinsch liegen, was Prismentherapie und Polatest betreffen. Auch zum Thema Fixationsdisparation gibt es deutlich differierende Meinungen - lassen wir das mal dahin gestellt sein!

Aber wenn ihr jetzt anfangt euch ohne wirkliches Wissen in Okklusionstherapien bei Amblyopien einzumischen, dann platzt mir wirklich der Kragen!

Für alle die keine Ahnung haben Eine Amblyopie (Schwachsichtigkeit eines Auges) kann man ausschließlich - und wirklich ausschließlich nur damit behandeln,dass man das sehschwache Auge zwingt monokular zu fixieren und schauen!!! Sprich das gute Auge zuklebt oder das schlechte anderweitig monokular schult! Die Okklusionstherapie des Arztes abzusetzen mit der Begründung, dass man mit Prismen bifoveale Fixation erreicht und dadurch das Auge wieder trainiert wird ist wirklich falsch und absolut schwachsinnig! Ansonsten würde jede Amblyopie die durch (bei normalem Binokularsehen) unkorrigierte Refraktionen (z. B. Anisometropie) entstanden ist sich behandeln lassen nur durch Tragen der richtigen Brille! Das funktioniert nicht!!!angry Man muss Zukleben!!!!
Und dann noch was zum Thema Mikrostrabismus, der ja wohl auch nicht zu eurer Ausbildung gehört. Ein Mikrostrabismus ist so definiert, dass er in seinem kleinen Schielwinkel harmonisch anomale Korrespondenz hat - sprich wenn man ihn mit Prismen ausgleicht stellt sein Gehirn immer und immer wieder diesen kleinen Schielwinkel ein und man kann gar nichts dagegen machen!!!!!!!! Das heißt, er wird nie bifoveale Fixation erreichen - das ist die Definition dieses Krankheitsbildes.
Ich hatte gestern einen kleinen Patienten mit Mikrostabismus von 9 Jahren, der von einer Optometristin mit der Begründundung Prismen bekam, dass dann bifoveale Fixation erreicht würde und damit ein Zukleben des gesunden Auges (was sich in der Familie schwierig gestalltete) nicht mehr erforderlich sei!
Die Sehschärfe, die vorher auf dem amblyopen Auge bereits bei 0,8 auf Reihenvisus mühsam erreicht war, ist jetzt nach 1,5 Jahren ohne Okklusion abgefallen auf 0,05!!!
Vielen herzlichen Dank im Namen des Kindes!!!!!! Ein erneutes Erreichen des guten Visus ist aufgrund des Alters und der mangelnden Mitarbeit wohl aussichtslos.

Wenn ihr euch in solche Therapien einmischt, dann bildet euch entsprechend weiter. Denn gerade für Kinder haben solche Entscheidungen massive Konsequenzen.

So, jetzt geht es mir etwas besser S

Und es tut mir leid, dass ich so angriffslustig bin, denn ich bin noch immer der Meinung, dass unsere Berufszweige sich austauschen und nicht gegeneinander arbeiten sollten - aber das ging jetzt selbst mir zu weit!

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Orthoptistin,

meinst Du, wir könnten nicht unterscheiden, ob es sich um eine Amblyopie durch Brechkraftfehler handelt oder durch muskuläres Ungleichgewicht?

Dein Besipiel kann ich auch nicht nachvollziehen
Wenn ich ein Kind optisch versorge, bestehe ich auf vierteljährliche Nachuntersuchungen. Dabei ist jeder Visusabfall sofort zu messen. Ich weiß nicht, wer in Deinem Beispiel denkbar falsch gearbeitet hat.

Also werfe bitte nicht alle in den gleichen Topf. Wink

Außerdem hatten wir hier im Forum schon des Öfteren fruchtbare Diskussionen mit anderen Orthoptistinnen. Ich und ich denke wir alle würden uns freuen, wieder solch eine Diskussion zu beginnen.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Lucccy
Verbunden: 31. Dezember 2002 - 0:00

Hallo Orthoptistin,

erstmal willkommen.
Dein Frust ist verständlich.
Ich würde mich freuen, wenn Du länger hier im Forum bleibst, sicherlich können wir von Dir lernen und Du kannst hier auch Optiker kennenlernen, die Verantwortung für ihre jüngsten Kunden übernehmen.

Gruß Lucccy

Bild des Benutzers Steen Aalberg
Verbunden: 15. Januar 2007 - 17:09

Ich möchte heute mal meinen Frust von der Seele reden.

Ich auch ;-)

Für alle die keine Ahnung haben Eine Amblyopie (Schwachsichtigkeit eines Auges) kann man ausschließlich - und wirklich ausschließlich nur damit behandeln,dass man das sehschwache Auge zwingt
monokular zu fixieren und schauen!!!

Und wenn wir eine Ahnung haben, dann hast du eben nicht Recht. Du kannst kein Auge zum sehen zwingen. Et besteht auch die Möglichkeit dass das Kind eben seine Aktivitäten dazu drosselt soweit die Fähigkeiten das betroffene Auge reicht. Zum Beispiel bei abkürzen von Sehabstand. Dann ist eben kein Garantie für Entwicklung von Sehschärfe.

Sprich das gute Auge zuklebt oder das schlechte anderweitig monokular schult!

Würde ich nur SEHR kurzfristig und unter kontrollierte Lernedingungen tun.

Die Okklusionstherapie des Arztes abzusetzen mit der Begründung, dass man mit Prismen bifoveale Fixation erreicht und dadurch das Auge wieder trainiert wird ist wirklich falsch und absolut schwachsinnig!

Bifovealer fiksation entsteht erst nachdem Mann periphere Fusion erreicht hat, so ganz schwachsinnig ist das nicht, vielleicht ein bisschen frühzeitig.

Ansonsten würde jede Amblyopie die durch (bei normalem Binokularsehen) unkorrigierte Refraktionen (z. B. Anisometropie) entstanden ist sich behandeln lassen nur durch Tragen der richtigen Brille! Das funktioniert nicht!!!

Dazu eine 75%ige Zustimmung.

Man muss Zukleben!!!!

Falsch. Gar nicht nötig wenn Mann die richtigen Trainungsbedingungen herbeischaffen. Mache ich im Klinik routinemäßig.

Und dann noch was zum Thema Mikrostrabismus, der ja wohl auch nicht zu eurer Ausbildung gehört.

Doch! Jedenfalls bei mir.

Ein Mikrostrabismus ist so definiert, dass er in seinem kleinen Schiel:wink:el harmonisch anomale Korrespondenz hat - sprich wenn man ihn mit Prismen ausgleicht stellt sein Gehirn immer und immer wieder diesen kleinen Schiel:wink:el ein und man kann gar nichts dagegen machen!!!!!!!! Das heißt, er wird nie bifoveale Fixation erreichen - das ist die Definition dieses Krankheitsbildes.

Gebe dir Recht, Mann muss zuerst Orientierungssinn und Richtungsstabilität auf das betroffene Auge entwickeln.

Ich hatte gestern einen kleinen Patienten mit Mikrostabismus von 9 Jahren, der von einer Optometristin mit der Begründundung Prismen bekam, dass dann bifoveale Fixation erreicht würde und damit ein Zukleben des gesunden Auges (was sich in der Familie schwierig gestalltete) nicht mehr erforderlich sei!
Die Sehschärfe, die vorher auf dem amblyopen Auge bereits bei 0,8 auf Reihenvisus mühsam erreicht war, ist jetzt nach 1,5 Jahren ohne Okklusion abgefallen auf 0,05!!!

So geht’s meistens wenn Mann das Binokularsehen nicht gleichzeitig gut in der Hand haben.

Vielen herzlichen Dank im Namen des Kindes!!!!!! Ein erneutes Erreichen des guten Visus ist aufgrund des Alters und der mangelnden Mitarbeit wohl aussichtslos.

Falsch, über kritische Perioden ist innerhalb die letzten 40-50 Jahren VIEL neues Wissen. Nur bei sensorische Deprivation (Vollocclusion ist auch Deprivation) verringert Mann echt die Möglichkeiten!!

Wenn ihr euch in solche Therapien einmischt, dann bildet euch entsprechend weiter. Denn gerade für Kinder haben solche Entscheidungen massive Konsequenzen.

Genau, mache ich immer um 2-300 stunden pro Jahr! Es scheint dein Wissen ist Heute auch nicht mehr ganz Hieb und Stechfest.

So, jetzt geht es mir etwas besser

Und es tut mir leid, dass ich so angriffslustig bin, denn ich bin noch immer der Meinung, dass unsere Berufszweige sich austauschen und nicht gegeneinander arbeiten sollten - aber das ging jetzt selbst mir zu weit!

Da hast du Recht, du muss mir aber ein Parade zulassen! Wink

Gruss
Steen

Bild des Benutzers Orthoptistin
Verbunden: 8. März 2007 - 18:25

Lieber Steen,

genau diese Antworten, die du jetzt gegeben hast sind der Grund, warum ich so verärgert bin.
Allein die Tatsache, dass die Okklusion von dir so dargestellt wird ist erschreckend!
Und ich kann dir 100 %ig versichern, dass der Visus des Kindes nicht wieder zu verbessern ist - dafür spricht schon allein das Alter.
Und es ist absolut falsch, dass immer wieder behauptet wird, dass Amblyopien auch noch im Erwachsenenalter behandelt werden können, denn ansonsten (wie bereits oben schon mal von mir geschrieben)würden alle Blinden, die früher auf einem Auge amblyop waren und dann das gute Auge verloren haben wieder ihre Sehschärfe entwickeln - leider tun sie das nicht!
Wie erklärt ihr euch das?
Und noch was zum Mikrostrabismus er hat nur in seinem kleinen Winkel Binokularsehen - das ist seine Definition! Wie soll man also erreichen, das Binokularsehen zu erhalten ("So geht’s meistens wenn Mann das Binokularsehen nicht gleichzeitig gut in der Hand haben.") und gleichzeitig bifoveale Fixation erreichen??? Außerdem hast du mir doch selbst 75%ig zugestimmt, dass bifoveale Fixation nicht aussreicht - Widersprüche in sich...
Unser Berufszweig hat über viele Jahre versucht Amblyopien und Binokularsehen zu schulen.
Was die Amblyopie betrifft hat sich herausgestellt, dass nichts effektiver und schneller ist, als die Okklusionsbehandlung. Vielleicht braucht ihr auch so viele Jahre - leider auf Kosten der Patienten...
Welche Möglichkeiten verringert man denn bei sensorischer Deprivation???
Wie sehen denn die "richtigen Trainingsbedingungen" aus? Denn ein hochgradig amblyopes Auge mit einem Visus von 0,05 wird niemals die Exklusionstendenzen im "binokularen Sehakt" aufgeben. Also muss auch bei dir das Auge zur Fixationsaufnahme "gezwungen" werden - sprich du machst den Patienten monokular...Ansonsten ist eine Schulung des amblyopen Auges bei diesem Visus nicht möglich.

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Orthoptistin,

bei einem einseitigen Visus von 0,05 ist ja erstmal kein Binokularsehen möglich. Da gebe ich Dir recht, daß in solchen Fällen bei Erwachsenen kein Erfolg mehr möglich ist und bei Kleinkindern die Occlusionstherapie unumgänglich ist.
Erst bei etwa Visus 0,4-0,5 beim schlechteren Auge springt in der Regel das Binokularsehen an. Dann hilft eine optimale binokulare Korrektion ebenfalls. Was nützt Abkleben, wenn die Optik nicht stimmt? Wir wissen doch alle, daß es keinen Unterschied macht, ob ich 2-3 Stunden abklebe oder 10 Stunden. Also muß doch der größte Zeitraum auch mit guter binokularer Korrektion gesehen werden.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers KerstinEP
Verbunden: 24. August 2004 - 0:00

Liebe Orthoptistin,

ich bin keine Fachfrau, aber eine Betroffene und eine Mutter. Ich bin sicher, dass Dein Beispielfall sehr, sehr schlecht gelaufen ist. Das ist zweifelsfrei ärgerlich und Dein Frust ist absolut nachvollziehbar. ABER In jeder Branche, ganz sicher auch in Deiner, gibt es schwarze Schafe. Du kannst doch hier wirklich nicht alle in einen Topf schmeissen und gängige Meinung unter den MKH-Fachleute hier ist es, erst mal alles Medizinische abzuklären und auszuschöpfen.
Ich denke, KerstinH.´s Beiträge zeigen sehr deutlich, dass es eben auch gute MKHler gibt und sie dort hilfe gefunden hat, wo Medizin und Orthoptik es eben nicht mehr konnten.

Ich gebe zu, nach viel eigenem Tammtamm bin ich sicherlich selber auch nicht ganz wertfrei und gebe offen zu, den Optometristen mehr zugeneigt zu sein als den Orthoptisten. Dennoch bemühe ich mich, auch Deine Sichtweisen zu verstehen und nachzuvollziehen. Ich bitte Dich daher, ärger Dich öffentlich und schimpfe, das ist ok. Aber häng das Fallbei nicht gleich über alle...(ich neige da auch zu).

LG
Kerstin

Gott schenkt Dir das Gesicht. Lächeln musst Du selber!

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Hallo Orthoptistin ,

wenn hier jemand wirklich brastig sein kann, dann vielleicht ich. ?Denn es gibt genau wie Steen geschreiben hat mehr als eine Lösung, und deffinitiv auch mehr als ein Kind. Und jedes ist anders . Jeder hier schreit aber nach alleinigem Anrecht auf Heilung und fühlt sich gekränkt wenn er von den anderen Parolie geboten bekommt. Worum geht es eigentlich . Nur um die Berechtigung des eigenen seins .
Danke im Namen eines Kindes , könnte ich allen Ortoptistinnen sagen . Mit vier begannen wir sein Auge abzukleben . Stundenlang! Primal , aber wie entwickelt sich sein räumliches sehen. Und was kann passieren wenn er keins hat. Was entwickelt sich anders. Schrei ruhig alles bombig wenn jedes Auge 100% sieht. Und wegen mir auch , das es keine anderen Weg gibt.Drei Jahre haben wir ihn zugeklebt , operieren lassen , und nochmal zugeklebt. Und zurück blieb ein minimaler Schiel:wink:el . Optimal hat man das genannt. Als wir mit zehn endlich einen Funktionaloptometristen fanden, trat auch kurzzeitig eine schwachsichtigkeit auf einem Auge auf. Das waren dann wohl die guten Trainingsbedingungen von denen Steen sprach. Seit dieser Zeit ist das nie wieder aufgetreten. Vielleicht hätte er damit schon früher die Möglichkeit gehabt beidäugiges Sehen zu erlernen.
Der Optometrist hat das was ihr Berufsstand für unmöglich hielt hergestellt, bzw. überhaupt erst ermöglicht. Ist ihnnen bewuust, wie schwer sich diese Kinder in der Schule tun können. Wie sie jahrelang zu Therapien geschickt werden um das zu beheben, was augenärztliche Behandlung erst verursacht.
Das mag jetzt ungerecht klingen, aber hätten sie ihre Arbeit offen mit all den anderen Fachrichtungen abgestimmt und nicht nur herablassend auf die runtergeschaut, müssten sie hier nicht Menschen beschuldigen die versuchen andere Lösungen für Probleme zu finden, die ansonsten ignoriert werden.

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Daja,

das meinte ich mit dem Tellerrand. (zu Deiner Frage im anderen Thread)

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Carsten60
Verbunden: 13. Januar 2007 - 22:59

Hallo Orthoptistin,

um Ihren Horizont zum Thema Okklusionstherapie ein wenig zu erweitern, empfehle ich Ihnen DRINGEND die Lektüre der HP von Herrn Dr. Wulff. Wir hatten beim Lesen das Gefühl, er beschreibt unsere und die Erfahrungen unserer Tochter, seit sie knapp 4 war, mit Angehörigen Ihres Berufsstandes.
(falsche Refraktionsmessungen- richtig falsch, nicht um 0,25 sondern um 3,25 Dpt. zu hoch.., Diagnose einer Amblyopie, die bei richtiger Korrektion der Fehlsichtigkeit nicht mehr vorhanden war, alleiniges Augenmerk auf gleichem Visus für jedes Auge einzeln, KEINE Behebung des Schielens - auch die Brille, mt der die Übersichtigkeit voll korrigiert wurde, behob das zeitweise Schielen nicht, gleichzeitig war aber in dieser Phase (richtige Brille und kein Abkleben) wieder Binokularsehen nachweisbar - wie schon im 2. LJ, bevor dieser Brillen- und Abklebeschwachsinn begonnen hatte..........Trotz dieser Befunde - gleicher Visus re und li, Binokuilarsehen zeitweise nachweisbar, zeitweise aber auch Schiel:wink:el, sollten wir dann wieder abkleben. Begründung sie muss lernen, alternierend zu schielen, dann ist alles gut. Als sie nach wenigen Tagen immer nach Entfernen des Pflasters über Doppelbilder klagte, haben wir die Therapie abgebrochen!).
Und das noch zur Abrundung diese Erlebnisse hatten wir nicht in einer Augenarztpraxis mit Sehschule, sondern in drei verschiedenen. Und was uns besonder aufgefallen ist all Ihren Berufskolleginnen mangelte es an Sozial- und Gesprächskompetenz. Sie sind keine Mediziner, sondern Sie üben einen medizinischen Hilfsberuf aus. Sie sollen versuchen, Eltern zu überzeugen eine-wenn sie denn wirklich nötig ist- eine u.U. 10-15 Jahre dauernde Therapie bei ihren Kindern durchzusetzen, deren Ausgang völlig ungewiss ist und die eben im Gegensatz zu Ihrer Behauptung auch nicht einfach ist (die Pflaster stinken zum Teil ziemlich eklig nach Plastik, sie sehen blöd aus und irgendwelche doofen Comicbildchen motivieren spätestens ab dem 8 oder 9. LJ auch nicht mehr wirklich, dazu schränken sie doch sehr ein, denn es ist schon ein erheblicher Unterschied, ob man mit einem "guten" und einem "sehschachen" Auge durchs Leben geht oder nur mit einem Auge, welches dann auch noch das sehschache ist, für das Kinder z.T. Bifokalbrillen verordnet kriegen, damit sie in der Schule überhaupt in ihren Heften lesen können und am Sportunterricht brauchen sie dann nicht teilzunehmen.. ) Da geht es gar nicht, wenn Fragen und Besorgnisse der Eltern abgewiegelt werden, Eltern, wenn sie nachfragen, für blöd erklärt (..das verstehen Sie sowieso nicht..) oder psychologisch unter Druck gesetzt gesetzt werden (..wenn Sie die Abklebetherapie nicht durchführen, wird Ihr Kind auf einem Auge blind..).
Und Dajas posting uind die postings von abklebegequälten Jugendlichen (Alter zwischen 12 und 17 würde ich mal schätzen) in anderen Foren zu diesem Thema zeigen ja, daß es offenbar viele "Sehschulen" gibt, in denen man mal dringend anfangen sollte, nicht nur über den eigenen Tellerrand rauszuschauen - mit Bezug auf die Bemerkung von Eberhard Luckas - sondern in denen man erstmal anfangen sollte, über das eigen Tun zu reflektieren und auch mal überprüfen sollte, ob sich nicht doch seit den 60er Jahren da das eine oder andere entwickelt hat, diagnostisch, therapeutisch und vielleicht auch "interdisziplinär" - oder wie man im Bereich der Altersmedizin sagen würde "multiprofessionell"....das Ziel sollte doch sein, den Patienten optimal zu behandeln/therapieren und erst wenn Therapie nicht möglich ist, bestmöglich zu versorgen.
Und da liegt die Verantwortung ganz klar bei den Augenärzten und deren Personal. Denn zuallererst geht man doch mit seinem Kind zum Augenarzt - dazu fordern doch AA auch permanent auf - leider bleiben sie immer öfter den Beweis, dass hier wirklich die beste Behandlung stattfindet, schuldig.
Ihr Beispiel, das allerdings ja auch nicht wirklich beurteilt werden kann, weil ja nicht die Betroffenen sich an dieses Forum gewandt haben, sondern einseitig Sie von einem Fall berichten, von dem Sie glauben, ihn als ein gutes Abschreckungsbeispiel verwenden zu können, würde ich für einen bedauerlichen Einzelfall halten. Haben Ihnen eigentlich die Eltern des Kindes die Genehmigung gegeben, die Befunddaten hier öffetlich kundzutun?????
Die Fälle, die z.T. hier in diesem Forum Gehör finden, nicht nur Eltern, die sich für Ihre Kinder nach anderen Therapiemöglichkeiten erkundigen, sondern auch junge und ältere Erwachsene, die offenbar bereits vor Jahren durch jahrelanges Pflasterkleben keinen besseres sondern ein schlechteres Sehen erreicht haben, sprechen doch eine klare Sprache.
Oder wie Daja sagtHätten sie nicht schon früher nur herablassend auf andere herabgeschaut, sondern auf Zusammenarbeit gesetzt, müsstern Sie jetzt nicht Menschen beleidigen, die andere Wege anbieten, weil es Patienten gibt, die Ihren hohlen Phrasen nicht mehr glauben!
Gruss Carsten[

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Carsten,

danke, Du sprichst mir aus der Seele. Auch bei meiner Tochter wurde durch die tolle Okklusionstherapie mehr versaut, als geholfen - und ich wägte mich bei den Augenärzten in Fachhänden.....8 Jahre lang. Abschließend hatte sie ein alternierendes Sehen und excludiert. Lt. AA alles bestens.......mehr kann man nicht erreichen. Vom räumlichen Sehen keine Spur (habe ich ja auch nicht, und konnte deshalb nicht Medizin studieren).

Nach richtiger Prismenkorrektion hat sie nun endlich Binucularsehen und die Buchstaben werden nicht mehr grau oder verschwinden. Das räumliche Sehen ist noch nicht da, ich hoffe, da kommt noch was. Den Augenärzten war dies wirklich egal. Ob die Okklusionstherapie geholfen hat, ihre Sehkraft auf dem schielenden Auge zu erhalten, bezweifle ich mittlerweile, denn ich denke, mit vollständiger MKH von Anfang an, wäre auch dies kein Problem gewesen. Aber ich wusste es damals nicht besser und könnte mich heute noch ärgern.

Es ist schade, dass Orthoptistinnen anscheinend nur bei Augenärzten "in die Lehre" gehen, ich denke, sie sollten eine fundierte Augenoptikerausbildung bekommen. Wie sieht die Ausbildung einer Orthoptistin eigentlich genau aus? Ich habe einige Orthoptistinnen kennen gelernt und hatte das Gefühl, da gibt es gewaltige Unterschiede im Kenntnis- und Erfahrungsstand. Und manche sind nur dazu da, um dem "Gott in Weiß" das kleine Kind vom Leibe zu halten, der keine Geduld mit ihm hat.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!