Forum

11 Beiträge / 0 neu
Letzter Beitrag
Bild des Benutzers smashy
Verbunden: 31. August 2006 - 18:10
Doppelbilder Operation - keine Brille mehr?

Hallo,
hab hier jetzt ein Unterforum für Operationen oder sowas vermißt. Deswegen poste ich hier mal. Ich bin jetzt 35 und trage seit ich drei oder vier Jahre bin Brille wegen Schielens convergens. Dazu kommen diese ständigen Doppelbilder. Und jetzt wird´s spannend. Eigentlich war ich wegen Schluckstörungen beim Neurologen. Der hat mich daraufhin zur Videoendoskopie des Rachenraumes in die neurologische Krankenhausabteilung geschickt. Und dabei kam erstaunliches heraus.

Der Chefarzt meinte nach eingehenden körperlichen Untersuchungen und der Spiegelung, daß mein rechtes Stimmband zu viel Kraft braucht und dabei verkrampft, voraussichtlich weil das linke zu schwach ist. Somit schließt der Kehlkopf beim essen/schlucken nicht mehr richtig die Luftröhre zu und es bleibt zum Teil essen hängen. Dann dachte er laut nach. Das könne auch von meinen Augen her kommen, da man beim schlecht sehen, Probleme hat, den Kopf richtig zu halten (Haltungsfehler) - das stimmt, dabei hab ich große Probleme. Und entsprechend verkrampft/verhärtet sich die Nackenmuskulatur. Da ich schon vorher alle anderen möglichen Ursachen für die Schluckbeschwerden abgeklärt hatte, ist das naheliegend (Magenspiegelung, Borreliose, Refluxkrankheit, Schilddrüse - alles ok).

Dann meinte er aber, daß bei mir die Körperstatik aber schon an den Beinen nicht stimmt. Durch gebürtige Klumpfüße habe ich starke O-Beine und das macht den ganzen Körper bis zum Kopf hoch krumm, meinte er. Da sprach er schon von einer Umstellungs-Operation der O-Beine.

Interessant ist vorallem die Tatsache, daß es das linke Stimmband ist, das schwach ist. Bei mir ist die ganze linke Körperseite schwächer (auch das linke Auge ist hat mehr Dioptrin als das rechte), das linke Knie schmerzt mehr als das rechte, die Hüfte ist links schepps, der linke Fuß ist 0,5cm kürzer als der rechte.

Meine Frage geht nun in die Richtung, daß sich sicherlich auch eine Operation der Augen als wertvoll für die Zukunft erweisen könnte, oder? Aber noch in meinem Alter? *g* Letztes Jahr war ich beim Augenarzt wegen der Doppelbilder. Der hatte mir Prismenfolien verschrieben, die ich auf die Brille pappte (nur eine).
Dabei wurde mir aber sofort schwindelig und bekam Kopfweh. Jedes mal.
Der Arzt konnte sich das nicht erklären. Auch der Optiker nicht, der mir die Folie gegeben hatte.
Wie geht man damit um bzw. vor? Ich warte jezt noch den Bericht/Brief vom Krankenhaus ab und werde wohl entsprechend mit diesem weiteres planen.

Oder ist das mit den Augen und der Körperhaltung etwas weit hergeholt?

Liebe Grüße,
Daniel

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Hallo Smashy

Dies ist wieder einmal ein sehr schönes Beispiel, wie ganzkörperlich Störungen des Binokularsehens sein können.
Deine linke Körperseite scheint einen viel schwächeren Muskeltonus (Grundspannungszustand der Muskulatur oder Bereitschaft der Muskulatur auf bestimmte Stimmuli zu reagieren) zu haben, als die rechte Körperseite.
Solche Ungleichgewichte erstrecken sich oft über den ganzen Körper. Selbstregulationskräfte deines Körpers versuchen, die an einer Stelle vorhandene Ursache, zu regulieren. Dabei spielt es oft keine Rolle, ob die Urasche in den Füssen und Beinen, in der schiefen Hüfte, an der Wirbelsäule oder gar bei den Augenmuskeln liegt.
Es gibt nun ganz verschiedene Berufsgruppen, die sich mit solchen Disharmonien beschäftigen. Orthopäden, Myoreflex-Therapeuten, Osteopathen, Kinesiologen und weitere. Aber auch Augenoptiker mit MKH und Funktional-Optometristen mit Visual-Training versuchen hier zu helfen.

Nach meiner Erfahrung gilt auch hier Structure follows Function!
Also wenn die Funktion unterstützt oder verbessert wird, verschwinden auch die strukturellen Unausgewogenheiten.

Um abzuklären, durch was deine binokularen Störungen (Doppelbilder) grundursächlich ausgelöst sind, braucht es sowohl eine genaue statische Messung (Vorschlag MKH) wie auch dynamische Messungen und Beurteilungen durch entsprechend arbeitende Fachpersonen.

Ob eine statische Ummodulierung deiner Beine die generellen Funktionen des Muskeltonus verbessert ist aus obiger Betrachtungsweise sehr vorsichtig zu beurteilen. Ebenso wird eine Prismenkorrektion (statische Ummodulierung der Augenstellung) alleine diese Aspekte nicht beheben.
Auch hier sollte an den Funktionen gearbeitet werden.

Was genau gemacht werden muss, kann ich dir so im Forum nicht sagen.
Gerne hoffe ich, dir mit diesen Worten eine etwas andere Denkart vermitteln zu können.

Mit freundlichen Grüssen
Urs

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Daniel,

fange doch einfach mal an einer Seite an. Meine Idee wäre eine eingehende Untersuchung hin auf Atlas-Blockaden in der HWS (KISS/KIDD). Dafür gibt es eine spezielle Röntgentechnik nach Gutmann in 2 Ebenen (können nicht alle Praxen!). Das zahlt aber die Kasse. Dann brauchst Du einen guten Orthopäden oder Chiropraktiker, der diese Blockaden beseitigen kann.

Dann wartest Du ca. 3 Wochen und suchst Dir einen guten Optiker, der nach MKH messen kann - Adressen findest Du hier im Forum unter der Rubrik Adressen, Spezialisten, Winkelfehlsichtigkeit oder aber auch unter der Rubrik Selbsthilfegruppen. Eine Winkelfehlsichtigkeit sollte man nie auf Dauer nur mit einer Folie auf einem Auge versuchen zu beheben. Prismen sollten gleichmäßig auf beide Augen verteilt sein, am besten in Gläsern.

Und dann musst Du damit rechnen, dass sich immer wieder was tut in kleinen Schritten, denn Dein Körper ist von Kindheit an in einer Fehlhaltung. Das kann man nicht von heute auf morgen beheben. Ich denke, Du muss dann auch Krankengymnastik betreiben, vielleicht helfen Einlagen gegen ungleichlange Beine. Aber gehe nicht alles auf einmal an. Probiere es mit HWS oder Augen. Wenn eine Störung beseitigt ist, bessern sich oft auch andere Störungen, ohne dass man sie groß behandelt. Es braucht Geduld und gute Fachleute, die Dich betreuen.

LG
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers smashy
Verbunden: 31. August 2006 - 18:10

Hallo Urs, Hallo Kerstin,

vielen Dank für Eure Antworten. Ich denke mal daß die nächste Vorgehensweise stark von der Ansichtssache der Ärzte abhängt. Entweder sagen sie, ok, das kommt eher von den Beinen - oder sie sagen - ne, keien Operationen, das mit dem Ungleichgewicht und der z.B. schwächeren linken Seite kann man auch konventionell angehen (eben durch Behandlung der Ungleichheiten). Als aktuelles Beispiel für Kerstin im Moment hab ich dauerhafte ziehende, stechende HWS-Schmerzen (bewegungsunabhängig) die aber auch von der Schulter her kommen könnten. Die Idee mit den Atlas-Blockaden ist auch gut. Mein neuer Hausarzt ist auch Chiropraktiker. Wenn das morgen noch anhält, werd ich mal bei ihm vorsprechen.Da werd ich ihn mal fragen, ob er sich nicht mal meine Wirbel in der HWS genauer anschauen kann.

Ja, Urs, Du hast mir da eine interessante Sichtweise vorgeschlagen.
Aber wie gesagt. Erst warte ich noch auf den Bericht vom Krankenhaus ab und den Termin nächste Woche beim behandelnden Neurologen und werde ihm auch diese Sichtweise darlegen. Es wird auf jeden Fall spannend, da ich wenigstens langsam aber sicher hinter die Lösungen einiger Problemzonen von mir komme.

Weißt Du Urs vielleicht, warum ich die Prismenfolie nicht vertragen kann?
Stimmt das, wenn man die Folien schon nicht verträgt, dann bringt eine Schieloperation auch nichts, weil die Folie dieses OP-Ergebnis "vortäuscht/simuliert"?
Liebe Grüße,
Daniel

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Daniel,

das mit der Ansichtssache der Ärzte hat seine Tücken die wissen doch oft genauso wenig, wie sie nun an ein Problem herangehen sollen und probieren erst einmal eine Methode aus.

Was Du machten kannst, ist Dich gründlich informieren, sei es hinsichtlich der orthopädischen Geschichte, sei es hinsichtlich der Augenproblematik. Dann musst du entscheiden, was Du willst - und diesen Weg musst Du konsequent beschreiten, zur Not auch auf Überweisung zu einem gewissen Dr. XYZ drängen. Und auch, wo Du anfangen möchtest, das musst Du für dich entscheiden. Du weißt ja 5 Ärzte, 8 Meinungen....

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers smashy
Verbunden: 31. August 2006 - 18:10

Hallo Kerstin,
*lach* 5 Ärzte - 8 Meinungen !! Genau das ist das Problem.
Übrigens, Einlagen für die Schuhe hatte ich schon mit Außenranderhöhungen der Schuhe selbst. Sowie orthopädische Schuhe auch.
Wie erwähnt, estmal den KH-Bericht abwarten (ohne den geht eh gar nix).
Bis jetzt meine ich, gehe ich die Bein-Operation erstmal an. Ich hab keine Lust, daß ich mit 50 ne Knieprothrese (hab ja eh schon Knie- und Fußprobleme genug) wegen
einer Arthrose brauche !!
Dann will ich ne Überweisung zu einem solchen Chirurgen, damit der sich überlegen kann, inwieweit das bei mir was bringt. Und Du hast Recht, eine Sache angehen erstmal und einiges andere wird sich dann später von selbst aufllösen. So, hoffe ich.

Liebe Grüße,
Daniel

Bild des Benutzers smashy
Verbunden: 31. August 2006 - 18:10

ach ja, Urs, Dir wollte ich noch mitteilen, der Chefarzt hat auch gesagt, daß mein Muskelgrundtonus (vorwiegend aber durch die Fehlstellungen bedingt) zu hoch sei !!
Ich sehe aber das mittlerweile das Augenproblem und die anderen Sachen doch eher getrennt an ! Wobei die Frage nach der Ursache, vorallem die der Unverträglichkeit der Prismenfolie, zu klären wäre.

Bild des Benutzers malan
Verbunden: 11. September 2005 - 0:00

hi smashy,

zum folienproblem

eine gewisse gewöhnungszeit muss man einkalkulieren. bei mir war es so, dass das bei einer passenden korrektur (hatte zwischendurch auch mal einen wert der daneben war) max. 1-2 tage gedauert hat. wenn du dauerhaft probleme hast, dürfte der wert nicht gestimmt haben. weißt du welche "technischen daten" die folie hatte?

wie wurde der wert denn ermittelt? relativ grob kannst du das nach der benötigten zeit beurteilen. man kann davon ausgehen, dass eine ermittelung mit der vielzitierten mhk methode relativ langwierig ist. irgendwas in richtung einer stunde. wenn das sehr viel schneller ging sind da schon mal zweifel angebracht.

und ja eine operation macht nichts anderes, durch abschneiden und an anderer stelle wieder annähen der muskeln die augen in dem :wink:el zueinander zu stellen, dass der erreichte effekt dem der prismenbrille entspricht. d.h. eine korrektur die als brille nicht vertragen wird darf man in keinem fall operativ verewigen. der zu operierende wert sollte über vor der operation längere zeit getragen und nicht zuletzt auch subjektiv von dir für gut befunden worden sein.

man kann auch nicht mit letzter sicherheit ausschliessen, dass die messung ok aber die folie falsch angepasst ist. man hat auch schon von leuten gelesen, die prismengläser falsch herum in der brille hatten. die waren auch nicht wirklich zufrieden.

viele grüße,

michael

Bild des Benutzers smashy
Verbunden: 31. August 2006 - 18:10

Hallo Michael,
ne, die technischen Daten der Folie weiß ich leider nicht.
Die Orthoptistin hat es relativ schnell gemacht. Sie hat mit ner ganz starken Folie angefangen und ist dann immer weiter runter gegangen. Bis ich sie einigermaßen vertragen hatte. Wußte übrigens gar nicht, daß man diese Folie auch falsch herum anpeppen kann Wink Ich hab sie auch für mehrere Wochen probiert, nur eben immer mit dem falschen Ergebnis. Da werd ich mal zum Optiker gehen, ob der ne MKH-Messung machen kann. Oder geht man damit zum Augenarzt? Bei dem wartet man allerdings vier Wochen auf nen Termin (oder länger) und wenn man dort ist, wartet man mindestens noch über ne Stunde bis zwei bis man schließlich dran ist -(

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Daniel,

mit der MKH Messung gehe bitte nur zu einem versierten MKH-Anwender - das sind in der Regel Augenoptiker. Im Koblenzer Raum gibt es aber auch noch einen Augenarzt. Adressen findest du hier im Forum unter der Rubrik Adressen-Spezialisten-Winkelfehlsichtigkeit, und dann nach PLZ klicken. Oder aber unter www.selbsthilfegruppe-:wink:elfehlsichtigkeit.de

Was die Orthoptistin gemacht hat, wenn es denn so war, wie Du beschrieben hast, ist seltsam, aber auf jeden Fall keine MKH. Übrigens dauert eine gute MKH-Messung nicht unbedingt eine Stunde. Es ist erstens von Fall zu Fall verschieden, und außerdem kann ein sehr guter und erfahrener MKH-ler auch recht zügig sein. Und letztendlich hängt es auch vom Klienten ab, wie schnell die Messung geht.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers smashy
Verbunden: 31. August 2006 - 18:10

so, übrigens ist mein Bericht vom Krankenhaus jetzt da !!!!!!!!!!!!

Jetzt versteh ich die Zusammenhänge viel besser als im Gespräch damals !!!!!

Diagnose
Dringender Verdacht auf INFANTILE CEREBRALPARESE

Infantil heißt frühkinheitllch

Cerebral heißt vom Gehirn her
Parese Lähmung
Hab ich ja noch keine, aber dazu gehört die erhöhte Muskelanspannung (Tonus).

Dabei sind wohl schon in der Schwangerschaft bestimmte Gehirngebiete "angegriffen" worden, die die Bildung und spätere Motorik des Bewegungsapparates angehen. Dies könnte die Ursache von der Entstehung der Klumpfüße sein !!!

Das Schielen gehört auch dazu, der Chefarzt schreibt in dem Bericht, daß dies vom Hirnnerven ausgeht.

Das erklärt so einiges. Auch meine frühkindheitliche Lernschwäche evtl.

Bin gespannt, was der Neurologe sagt, da bin ich nächste Woche zur Besprechung des Berichts. Ich werd ihn zwei Sachen fragen
ERstens die große O-Bein-Operation und evtl. noch eine CMT des Kopfes machen zu laßen, um auf Nummer sicher zu gehen. Das kann man in "meinem Alter" auch noch feststellen, wenn es denn das sein sollte.

Jetzt kann ich mit dem Brief die Zusammenhänge noch besser verstehen und kann damit ENDLICH auch selbst für mich damit umgehen.
Liebe Grüße,
Daniel
P.S Den Hirnnerven selbst (wegen des Schielens) kann man wohl nicht operieren *:grin:s*