Ich bin alterssichtig und brauche fürs nah und weit sehen mittlerweile eine Brille. Vor 3 Tagen habe ich für 560 Euro eine neue randlose Gleitsichtbrille mit den Werten
_____SPH__CYL__A__PR___B___ADD
R___+1.25___________________+2.00
L___+1.25___________________+2.00
bekommen. Vorher hatte ich nur eine Lesebrille mit L und R jeweils +3.00 SPH (sonst keine weitere Angabe). Da diese an den Schläfen etwas eng war, wurden die Gläser links und rechts jeweils um 1 mm auf 56 mm verbreitert. Außerdem sagte man mir, dass die Gläser 2 mm höher (= 32 mm) sein müssten.
Obwohl ich darauf hingewiesen habe, dass ich beruflich den ganzend Tag am PC mit einem Augenabstand zum Bildschirm von 40 - 60 cm arbeiten müsste, hat man mir eine Gleitsichtbrille empfohlen. Wenn ich nun durch die Brille auf meinen 21 Zoll Flachbildschirm sehe, kann ich im unteren Bereich die Schrift ganz gut lesen, in der Mitte schlechter und nur wenn ich den Kopf etwas anhebe. Der obere Bereich ist nur lesbar, wenn ich den Kopf ziemlich weit in den Nacken halte, so als wollte ich zur Decke schauen, und durch den untersten Teil der Gläser sehe. Dabei verformt sich der Bildschirm zu einem Trapez und wird oben breiter und unten schmaler.
Durch die unnatürliche Kopfhaltung sind wohl Nackenverspannungen und Kopfschmerzen vorprogrammiert.
Auch beim Lesen z.B. einer Zeitung habe ich Mühe. Erst wenn ich die Brille etwas anhebe, so dass ich durch den untersten Teil der Gläser schauen kann, sehe ich völlig scharf. Also beim Lesen Gläser nach oben, beim Fernsehen Brille etwas nach unten drücken.
Auch sind beim Zeitunglesen nur kleine Bereiche ganz scharf und wenn ich einen Artikel fixiere und abwechselnd einmal nur mit dem linken und dann nur mit dem rechten Auge hinschaue, ist der Blick immer nur mit einem Auge ganz scharf und mit dem anderen etwas verschwommen.
Ich habe den Eindruck als wenn die Gläser zu hoch angefertigt wurden, da es mir, ohne die Brille auf der Nase anders auszurichten, nicht gelingt mit den Augen einmal ganz oben und einmal ganz unten durchzuschauen. Auch glaube ich, dass der Nahbereich nicht exakt auf mit meinen Pupillenabstand übereinstimmt, obwohl man diesen vermessen hat.
Mittlerweile ist mir klar geworden, dass eine Gleitsichtbrille wohl für PC Arbeit nicht besonders geeignet ist. Nicht erwartet habe ich aber, dass ich auch beim Lesen der Zeitung Probleme bekommen werde.
Also habe ich wieder für Zeitung und Bildschirm zu Lesebrille gegriffen. Vielleicht wäre eine PC-Brille sogar nich etwas besser, da ja dabei der Schärfebereich größer ist.
Für stellen sich daher die folgenden Fragen
1. sind meine Schwieirigkeiten nun systembedingt bzw. konstruktionbedingt bei Gleitsichtgläsern
2. braucht es mehr Zeit zur Gewöhnung
3. ist die Brille nicht exakt auf meine Augen abgestimmt worden oder
4. hat man mich einfach nur schlecht d.h. garnicht beraten und was kann ich unternehmen?
Ich würde mich sehr freuen, eure Meinung und Erfahrungen kennenzulernen.
Hallo CarloMarek,
ich glaube, dass solche Probleme bei Geitsichtgläsern immer da sind, wenn man schlecht beraten wurde. Da gibt es ja einen Bereich, durch den man in die Ferne scharf sieht, einen Bereich, durch den man in die Nähe scharf sieht, einen fließenden Übergand dazwischen und ich vielleicht auch Bereiche, durch die man verschwommen sieht.
Wenn jemand eine Gleitsichtbrille kaufen will, wird mit ihm normalerweise besprochen, durch welche Teile der Gläser in welche Entfernungen er gucken wird. Bei Dir ist anscheinend der Teil für die Ferne oben und für die Nähe unten. Es gibt aber unterschiedliche Varianten. Wenn die Bereiche bei Dir den Anforderungen nicht entsprechen, kommen solche Probleme.
Wenn Du länger in eine bestimmte Entfernung schaust wie bei Computerarbeit, halte ich eine dieser Entfernung entsprechende Einstärkenbrille für sinnvoller. Gleitsichtbrille ist eher dazu da, ständigen Brillenwechsel zu vermeiden, wenn sich die Betrachtungsentfernung oft wechselt.
Hallo!
Ich glaube nicht, daß Gleitsichtgläser generell ungeeignet sind zur Bildschirmarbeit. Man sollte den Birdschirm dann aber möglichst auf den Tisch legen, fast so wie ein Blatt Papier. Dies ist häufig möglich bei TFT-Displays sofern sie mit einem Gelenkarm ausgeführt sind. In diesem hätte man dann eine natürliche Kopfhaltung.
Gruß Sven
)
Tach Carlo,
Du scheinst technisch recht versiert verstehst die Grundprinzipien des Gleitsichtglases. Das muss aber kein Vorteil sein )
Folgende Hinweise zu deinen Fragen prioriär gelistet
Nach 3 Tagen solltest du dir noch nicht allzu sehr den Kopf zerbrechen. Versuch dir Brille möglischst durchgängig zu tragen und auch nicht ständig Selbsversuche wegen der Sehbereiche zu machen. Der psychologische Aspekt während der Eingewöhnungphase ist nichtunerheblich.
Es gibt verschiedenste Gleitsichtglastypen. Jedes Gleitsichtglas weist Unschärfezonen und teils recht schmale Sehbereiche auf. Physikalisch optisch ist das nicht anders machbar.
Diese Gesetzmässigkeit gab es auchschon vor 30 Jahren. Mittlerweile sind die Fertigung und die empirischen und physiologischen Erkenntnisse aber soweit, dass mit hochpreisgeren, individuellen Gleitsichtgläsern der Sehkomfort enorm gesteigert werden kann.
Unter Berücksichtigung diverser Parameter wie Vorneigung, Augenabstand und damit der Konvergenz, seitliche Verkippung der Gläser, Abstand Brille zum Auge und Durchblickshöhe können Gläser optimal, weil individuell angepasst, berechnet und gefertigt werden.
Solche Gläser kosten um die 400 Euro das Stück inkl. Veredelungen und Verträglichkeitsgarantie.
Die Beratung kann nicht viel getaugt haben. Man hätte dir die Nachteile eines Gleitsichtglases bei der PC-Arbeit erklären müssen. Das lernt ein Optikerazubi im 2ten Lehrjahr!
Falls du bei einem Filialisten warst solltest du deine Brille wegen Unverträglichkeit zurückgeben können. Bei einem "kleineren" Optiker ist dies nicht ohne weiteres Möglich. Dafür stimmt hier auch die Beratung und Anpassung, ohne welche eine Gleitsichtversorung zum Glücksspiel wird.
Natürlich gibts auch bei den traditionellen Optikern unfähige Angestellte. Hör dich bei Bekannten um, die hohe und spezifische Anforderungen an das Sehen haben. Geiz ist beim Sehen nicht immer geil.
Unwahrscheinlich, aber deine Beschwerden können auch auf fehlerhafte Zentrierung der Gläser zurückzuführen sein. Gleitsichtgläser müssen 3dimensional mit Toleranzen von weniger als einem Millimeter korrekt in die Fassung moniert werden.
Fehlerquellen sind die Werkstatt des Optiker und die schlampige Erfassung der Durchblickspunkte beim Beratungsgespräch.
Als "Perfekt" wirst du ein universelles Gleitsichtglas, also eine mit dem du in die Ferne und Nähe scharf sehen kannst, niemals am Monitor empfinden.
Ein solches Glas ist immer ein Kompromiss. Aber wohl noch der beste
Es gibt spezielle Gläser für die Arbeit am Monitor und zum Lesen. Mit diesen kannst du allerdings nicht scharf in die Ferne sehen. In diesen sog. degressiven Nahgläsern sind ebenfalls verschiedene Wirkungen untergebracht, allerdings sind die Sehbereiche wesentlich breiter als bei einem universellen Gleitsichtglas.
Diese Gläser sind westentlich günstiger und ab 150 Euro all incl zu bekommen.
Naja ich mach hier mal Schluss, dies soll nur einige Wege aufzeigen, kann aber keinesfalls ein intensive Beratung beim OIptiker deines Vertrauens ersetzen.
Halt uns auf dem Laufenden
CarloMarek schrieb
Hallo,
ich glaube, Du bist "verwöhnt". Wer bisher nur eine Lesebrille hatte, merkt natürlich die Einschränkungen von Gleitsichtgläsern - also die schmaleren Bereiche.
Ich denke, Du wärst gut beraten, wenn Du beim Optiker nochmal vorstellig wirst und Deine Probleme beim Lesen schilderst, dann kann der Optiker nochmal die Einstellung der Brille prüfen. Bitte probiere nicht selber dran rum, so erschwerst Du dem Optiker eine gute Lösung nur.
wie wurde eigentlich Dein Augenabstand gemessen mit Filzschreiber, einem Kasten mit Licht drin oder per Video-Zentrierung (Digitalfoto)?
Ich denke, für die PC-Arbeit solltest Du Dir eine Zweitbrille zulegen. Aber diese Brille wird dann für andere Tätigkeiten nicht gut geeignet sein. So wird z.B. die Fernsicht dann verschwommen bleiben, wie Du es sicher schon von Deiner Lesebrille kennst.
Dein Problem mit den zu hohen Gläsern verstehe ich allerdings nicht. Man muss doch nicht zwangläufig über bzw. unter der Brille durchgucken können. Oder meinst du etwas anderes?
Darf ich fragen, ob Du weisst, was für Gläser Du bekommen hast (Markenname, Produktbezeichnung)? Je nach Glastyp haben die Gläser Standardwerte, die bei vielen Menschen passen, bei manchen jedoch halt nicht.
Ich denke aber, dass Dein Problem im Nahbereich auch durch eine andere Einstellung der Brille zu beheben wäre. Das Stichwort wäre die Vorneigung.
Gruß Lucccy
Übrigens, bei den Fernwerten +1,25 Dpt. kann man sich eine normale Lese- bzw. PC-Brille anschaffen und für die Ferne oberhalb der Brille gucken. Ist vielleicht nicht komfortabel, aber m.E. besser als sich mit schmalen Scharfsehbereichen einer normalen Gleitsichtbrille rumzuquälen.
Hallo Carlo,
wenn man alterssichtig ist, kann jede Brille nur ein Kompromiss sein, leider.
Eine Gleitsichtbrille hat den Vorteil, dass man auch bei unterschiedlichen Arbeitsabständen nur eine Brille braucht, sofern sie optimal ausgemessen wurde (und da habe ich nach deiner Schilderung gewisse Zweifel). Der große Nachteil ist das eingeschränkte Blickfeld, in dem man scharf sieht, und dabei auftretende Verzerrungen.
Eine Nah- oder auch eine Computerbrille hat den Vorteil des großen, unverzerrten Blickfeldes, verursacht aber Probleme bei häufig stark wechselndem Arbeitsabstand.
Nun könnte man daran denken, eine Nahbrille für Bildschirmarbeit und eine Gleitsichtbrille für die sonstige Zeit zu verwenden. Aber da bekommen viele Leute Probleme mit der ständigen Umstellung von monofokaler Nahbrille auf die multifokale Gleitsichtbrille mit ihren Verzerrungen.
Die eierlegende Wollmilchsau muss da erst noch erfunden werden.
Ich persönlich verwende verschiedene Nahbrillen (Halbbrillen), bei denen ich für den Fernblick über den oberen Rand schaue
+1,75 für den normalen Alltag, Bildschirm eingeschlossen,
+2,5 für längeres Lesen,
+5,0 für extreme Naharbeit.
(Die vorhandene Fehlsichtigkeit ist durch Kontaktlinsen ausgeglichen.)
Das ist zwar etwas umständlich und vielleicht altmodisch, aber für mich, und darauf kommt es an (!), die optimale Lösung.
Und man braucht einen Optiker, der die Fähigkeit besitzt, die persönlichen Bedürfnisse zu verstehen und der nicht versucht, seine Meinung als die unumstößlich Richtige zu betrachten.
Viele Grüße, Helmut
Hallo zusammen,
es gibt eine sehr gute und preisgünstige Lösung für das Problem der Gleitsichtbrille an PC, Computer oder Monitor. Setzen wir in unserem Unternehmen schon länger ein.
Sogar die meisten unserer Bildschirmarbeiter ohne Gleitsichtbrille haben nachgezogen, denn auch sie haben Vorteile durch diese "Gesundheitslösung".
Mal gucken unter Link entfernt, unerlaubte Werbung. Moderator
Beste Grüße
Uwe Stemmler
Beste Grüße aus dem Südwesten