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Bild des Benutzers stefan944
Verbunden: 14. Juni 2006 - 15:06
Maximale Korrigierbarkeit von Prismen

Einfach mal interessehalber und weil es gerade in mehreren Threads angeschnitten wurde
Was ist denn Euer letzter Kenntnisstand zur Korrigierbarkeit von Prismen?

Paul-Gerhard hat in \\\"Gläser aus Gold\\\" geschrieben, daß W* max. 30cm/m operativ korrigiert.
Nun, bei mir hat er letzte Woche 37 Prismen operativ auf 0 hinbekommen (auf einem Auge - es war besser als er erwartete).

Gleitsicht mit 26 Prismen wurde auch geschrieben, aber ist das für die ganze Brille (also 2x13Prismen) oder für ein Glas?
Wahrscheinlich für die ganze Brille, denn bei Einstärke wurde 42 als machbar und 30-35 als max. sinnvoll angegeben (15-17 pro Glas).

Sind \"n Prismen\" und \"n cm/m\" dasselbe? Ich denke ja, liege ich da richtig?

Ändert sich an diesen Werten etwas, wenn zusätzliche Dioptrien für Kurz- oder Weitsichtigkeiten dazukommen?

Grüße aus Böblingen
Stefan

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Stefan,

Deine Fragen hast Du schon selbst richtig beantwortet.

Zur OP-Grenze vielleicht soviel von mir als "Laien", ich bin ja kein Mediziner.
Wulff hat früher auch bis ca. 45 cm/m operiert. Er tut dies seit vielen Jahren (vielleicht zehn?) nicht mehr, da die Höhe des Eingriffs Einfluss auf die Genauigkeit in der Dosierung nimmt, die Folgen in der Rekonvalenz in Einzelfällen erschwert sind und es bei so hohen Werten, eh günstiger ist den Gesamtwert dann auf beide Augen zu verteilen. Die dabei verbleibende Zeit der Stabilisierung zwischen beiden Ops´ dient zusätzlich in jedem Fall der Sicherheit dieser Eingriffe.

Übrigens soll es bei reinen Schiel-Ops, hier gibt es ja keine funktionelle Zusammenarbeit beider Augen, auch Eingriffsgrössen geben, die deutlich über 50 Prismen betragen. Es gibt wohl so schnell keine echte Obergrenze.

Dies scheint mir der Grund zu sein, warum Nichtaugenoptiker, sprich -nur- Augenärzte i.d.R. weniger Skrupel haben, auch bei operabler WF höhere Werte zu oprerieren. Durch Beobachtungen aus über 18 Jahren MKH, zeigt sich der Weg von Wulff für mich als der Königsweg. Dabei freue ich mich natürlich mit, wenn bei Dir mit 37 cm/m operiertem Wert echte Stabilität eingestellt werden konnte. Keine Frage!

In der eigenen Familie (13 OPs´ / 7 Personen) zeigte sich indes teilweise noch nach Jahren ein gewisses Nachrutschen in den Werten, die in zwei Fällen zu einem dritten Eingriff führten. Hier waren in den ersten zwei Ops´ gut 50 cm/m korrigiert worden. Für jeden Operateur kommt es bei sehr hohen Werten und Folge-OPs´ aber auch zu Komplikationen in Richtung Verrollung, die durch die typischen Muskelansätze, Narbenbildung etc. zu beachten sind. Hier ist weniger -langfristig gesehen- häufig mehr! Es dürfte an dieser Stelle interessant sein, dass einige operierende Fachärzte Höhenwerte garnicht angehen, sondern sich nur um Seitenfehler (Seitliche Muskeln) kümmern, oder die Höhe anderweitig operieren lassen.

Alle Aussagen direkt nach der OP sind erste grobe Einschätzungen und sollten in keinem Fall überbewertet werden! Keinesfalls sollte eine gewissenhafte Messung nach frühestens 2-3 Monaten unterlassen werden. Korrigieren muss man gefundene Werte ja nicht unbedingt, aber die Tendenz sollte für evtl. später auftretende typische Befindlichkeitsstörungen erstmal festgehalten werden.

Noch zur Fertigungsobergrenze Da die Fertigung auch an die Rohblanks der Glasarten gebunden ist, können vor allem bei höheren Minuswerten, teils nur eingeschränkt Prismenwerte integriert werden.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)