Hallo,
kurze Frage. Haben Lesebrillen, die man so im Laden kaufen kann für paar Euro die gleiche Stärke wie \"normale\" Brillen, also Fernbrillen? Wenn jetzt, sagen wir +2.0 drauf steht, ist es dann das gleiche wie eine Fernbrille mit +2.0?
MfG Sven
Hallo Sven,
FertigLESEhilfen sind nicht für die Ferne geeignet, sonder nur für kurzzeitiges Nahsehen, z. B. eine Telefonnummer heraussuchen, den Fahrplan an dr Haltestelle betrachten, eine Speisekarte lesen.
Zeitung-oder sogar Bücherlesen darf mit diesen Hilfen nicht gemacht werden, es kann zu gravierenden astenopischen Beschwerden kommen, die das sind Augenbrennen, Augenrötung, Kopfschmerzen, Tränende Augen und einiges mehr.
Viele Grüße
Eberhard
Aber der Wert ist der gleiche? Oder ist da noch ne Addition mit drin?
Oder warum sind sie (wenn auch nur fuer kurze Zeit) nicht für die Ferne geeignet?
MfG Sven
Hallo Sven,
Brillen sind ein Medizinprodukt, Fertiglesehilfen nicht.
Fernbrillen werden in der Regel länger als nur 10 min getragen und dann sind Beschwerden unvermeidlich. Sollte jemand eine solche Brille beim Autofahren tragen, einen Unfall bauen und dann sagen, seine Sicht wäre beeinträchtigt gewesen..........
Mehr will ich dazu nicht sagen. Richte alle weiteren Fragen an den Gesetzgeber.
Viele Grüße
Eberhard
Aber ist die Sicht mit einer +2.0 Lesebrille denn die gleiche wie die mit einer +2.0 Fernbrille? Ich meine wenn man sie nur so zum Test aufsetzt für ein paar Sekunden.
MfG Sven
Hallo,
ich glaube, ihr redet da etwas aneinander vorbei.;)
Also Eine Lesebrille hat Werte wie z.B. "+2". Das bedeutet, dass da ein vergrößerndes Glas eingebaut ist, welches dem älteren Auge beim Lesen helfen soll, also eine Sehhilfe in der Nähe darstellt. Für die Ferne sind sie allgemein nicht geeignet.
Eine Fernbrille hat Werte wie z.B. "-2" (sprich minus 2). Die Gläser sind verkleinernd und helfen Kurzsichtigen, in der Ferne scharf zu sehen. Daher werden sie auch Fernbrille genannt.
Lesebrillen, die nicht vom Optiker stammen, sondern aus dem Kaufhaus, sind qualitativ schlechter als Lesebrillen, die vom Optiker kommen. Das wollte Eberhard sagen.
Fern- und Lesebrillen unterscheiden sich in dem "+" und dem "-" vor der Zahl. Das ist, was Smud wissen wollte.
@Eberhard Manche Leute brauchen gaaanz einfache Erklärungen.
Gruß,
Herbert
Nein, auch das wars nicht. :silly:
Es gibt ja auch Weitsichtige die ständig eine Brille mit +Korrektur tragen. Und ich will halt wissen ob eine Lesebrille mit +2.0 das gleiche ist (von der Stärke) wie eine eben solche Brille die jemand der Weitsichtig ist trägt.
MfG Sven
Smud schrieb
Na, oben hast du du noch von einer "Fernbrille" gesprochen. Eine Fernbrille ist nach der einfachsten Definition eine, mit der man in der Ferne scharf sehen kann. Weitsichtige dagegen haben (bei relativ schwachen Werten) ein Problem mit dem Sehen in der Nähe. Wie Alterssichtige übrigens. Der Unterschied ist, dass die Weitsichtigkeit bei beiden aus verschiedenen Gründen vorliegt.
Ein Weitsichtiger mit z.B. +2 trägt deshalb eine Brille, damit seine Augenmuskulatur nicht ständig "scharfstellen" muss (Fachwort akkommodieren). Er sieht in der Nähe schlecht, in der Ferne gut. Bei höheren Werten ("Pluswerten") seiner Brille sieht er weder in der Nähe noch in der Ferne gut. Ein Kurzsichtiger (mit "Minuswerten" in der Brille) sieht hingegen in der Ferne alles unscharf, in der Nähe jedoch sehr gut.
Zu deiner Frage Ja, eine Lesebrille ist im Prinzip mit den gleichen Gläsern ausgestattet wie eine Brille für Weitsichtige (wenn man voraussetzt, dass nicht noch eine andere Fehlsichtigkeit wie z.B. Hornhautverkrümmung dazukommt.) Das gilt jedoch nur für das Vorzeichen (vor der Zahl), welches für Weitsichtige und für Lesebrillenträger ein + ist. Die Stärke ist die dahinterstehende Zahl.
Alles klar?!? Schlage doch einmal in einem Physikbuch der 8. bis 10. Klasse unter Optik nach. Da kannst du dir ein paar mehr Grundlagen verschaffen.
Gruß´
Herbert
OK, danke. Das meinte ich.
Das weiss ich ja alles, ich wollte lediglich wissen ob die Stärke die gleiche ist oder ob noch ne Addition in der Lesebrille ist.
MfG Sven
btw auf einem Brillenrezept sind die Werte auch bei Weitsichtigkeit unter "Fernbrille" eingetragen.
Smud schrieb
Eine Fertiglesehilfe ist für die Sicht in der Ferne ungeeignet.
Verschiedene Gründe setzen die Sehleistung derartig herab, bzw führen zu einem Bildlagenfehler, dass nicht nur aus medizinischer sicht, sondern auch aus juristischer sicht grob fahrlässig!!!!
Die Gläser haben eine mangelnde Abbildungsqualität, sind NICHT individuell zentriert (WIE jede Brille). Das sind die Hauptgründe warum sie als Fernbrille total ungeeignet sind.
Damit trainiert man sich das sehen ab. Salop formuliert.
Ein kurzer Test ist auch total sinnlos mit diesen Fertiglesehilfen! durch den Bildlagenfehler kann keiner die wirkliche Wirkung der Stärke auf Dich beurteilen, auch du selbst nicht.
Geh lieber zu demjenigen der dir diese Werte verordnet hat, und frag ob du die mal in die Messbrille zum Testen bekommst! Ein Guter Augenoptiker, bzw Augenarzt macht das gerne! DAs ist das einzig sinnvolle!
Grüße
Hallo,
Fern- und Lesebrillen unterscheiden sich nicht durch ein Plus oder Minus. Auch eine Fernbrille kann Plusgläser haben.
Eine Lesebrille ist nur für die Nähe gedacht.
donquichote
Hallo,
oder anders
Wenn ein Übersichtiger mit + 2 dpt, ohne cyl., mal seine Brille verliert, dann könnte eine Lesebrille aus dem Kaufhaus mit + 2 dpt als Notlösung dienen, in dem Fall als Fernbrille. Aber das wäre echt nur die Notlösung, mit der man wie vorher schon beschrieben, besser nicht mehr Auto fährt.
Ich verwende (nur zu Hause, weil eitel ...) in sehr seltenen Fällen auch mal eben schnell eine Billiglesebrille aus dem Kaufhaus, wenn es um wirklich totale Kleinteile geht, z.B. die Jahreszahl auf Münzen (ist so ein Fummel von mir, Euromünzen ...). Doch dann ist die nur mal eben für ein paar wenige Minuten auf der Nase.
donquichote
Hallo. Ich habe diesbezüglich Erfahrung. In den ersten acht Monaten, in denen ich Lesebrillen benötigte, hatte ich nur Fertigbrillen. Ich benutzte sie nicht nur für kurze Zeit und hatte keine Beschwerden. Aber persönlich angepasste Brillen sind trotzdem viel besser aus zwei Gründen 1) die Stärken können unterschiedlich und ggf. zylindrisch sein; 2) richtige Zentrierung; 3) Entspiegelung möglich; 4) persönlich angepasste Brillen sind nur einige Euro teuerer als Fertigbrillen.
Übrigens, ich habe mal in einem kleinen Optikgeschäft nach Fertigbrillen gefragt. Der Optiker hatte sie im Sortiment und sie kosteten fast 20€:blink:
Hallo,
ich füge besser noch was hinzu, bevor es von den Fachleuten kommt ...
Das mit der Kaufhauslesebrille +2 als Notlösung für einen Übersichtigen mit +2 ist eher theoretisch zu nehmen, doch hier mangelt es an Glasqualität, Zentrierung ...
donquichote
Hallo,
nu argumentiere ich einfach mal fachlich, was an einer Fertiglesehilfe anders ist als an einer individuell angefertigten Fern- oder auch Lesebrille in +2,0.
Zentrierung die Fertiglesehilfe ist mit einem Standardwert für den Augenabstand eingearbeitet. Da die meisten Menschen unterschieldichen Augenabstand rechts/links haben, entstehen alleine dadurch Abbildungsfehler. Die Folgen davon können wie bereits erwähnt Kopfschmerzen sein. Aber auch eine falsche Wahrnehmung des Bildes (Entfernung) kann eine Auswirkung sein.
Abbildungsfehler eine Brille vom Optiker wird aus zwei geschliffenen Gläsern und einer Fassung hergestellt. Die Gläser bieten eine hohe optische Genauigkeit. Bei den Fertiglesehilfen wird "gepresste Kuhkacke" (Zitat meines Berufsschullehrers) verwendet - diese "Gläser" bilden nicht richtig ab - siehe dazu auch den Thread über günstig Sonnenbrillen.
Ausgleich unterschiedlicher Stärken eine angepasste Brille gleicht auch unterschiedliche Glasstärken rechts/links aus und sogar einen Astigmatismus (auch gerne Hornhautverkrümmung genannt). Eine Fertiglesehilfe kann dies nicht leisten. Man läuft sozusagen auf einem Stiletto und einem Flip-Flop - wenn man es mal mit Schuhen vergleichen will. Und auf Dauer ist das anstrengend bis gefährlich (mit der o.g. Schuhkombination würde ich ziemlich schnell hinfallen.)
Gruß Lucccy
Hallo Luccy,
das von mir war nur vom Grundgedanken, theoretisch her gedacht. Dass die Teile nichts Wahres sind, ist bekannt.
Dein Vergleich mit den Schuhen gefällt mir, vor allem die bildliche Vorstellung davon ...
donquichote