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Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00
Winkelfehlsichtigkeit und Dyskalkulie

Diskussion zum Beitrag Winkelfehlsichtigkeit und Dyskalkulie

Hallo Freunde,

ich war so frei, diesen doch sehr wichtigen Artikel freizuschalten.
Vielen Dank an Jan Dominiczak.

Bild des Benutzers sentapaula
Verbunden: 9. Juli 2006 - 11:50

Hallo im Forum,

auch, wenn ich anfange zu nerven

Dieser Artikel tut meiner Seele gut, denn ich bin einer der vielen Menschen, der das Rechnen nie wirklich ohne Hilfsmittel bewältigen konnte. Weder in der Grundschule, noch auf dem Gymnasium, noch im Studium.

Irgendwann habe ich einfach als erwachsener Mann angefangen, in alltäglichen Situationen den Menschen zu sagen, dass ich nicht rechnen kann, zumindest nicht so schnell und komplex, ohne Papier und lange Überlegungen, ob die angewendete Rechenart auch die passende ist.

Mittlerweile sind mir die Verbindungen von Informationaufnahme und nervliche Weiterleitung und Verarbeitung im Gehirn klar geworen, sodass ich nicht mehr peinlich berührt bin, wenn ich vor anderen Menschen eine simple Rechenaufgabe lösen muss. Es ist halt so, wie es ist.

Daneben komme ich aber langsam auf die positive Seite der Auswirkungen der Winkelfehlsichtigkeit. Denn die Wahrnehmung eines Fehlsichtigen ist ja eine ganz subjektive, die bei jedem andere Handikaps und Begabungen mit sich zieht. Möglicherweise ist dieser Bereich bislang auch noch nicht wirklich erkannt und/oder untersucht worden.

Jedenfalls find ich zum Erlernen des Rechnens eine möglichst unbeschwerte visuelle Funktion sehr wichtig, deshalb sind Eltern, Pädagogen und Mediziner aufgerufen, verantwortungsvoll zu handeln, im Sinne des heranwachsenden Menschen.

Liebe Grüße
Jörg

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Hi sentapaula schrieb

Denn die Wahrnehmung eines Fehlsichtigen ist ja eine ganz subjektive... Möglicherweise ist dieser Bereich bislang auch noch nicht wirklich erkannt und/oder untersucht worden.
Stimmt. Die Reaktion auf Fehlsichtigkeiten und Sehhilfen ändert sich nicht nur von Mensch zu Mensch, sondern auch bei einer bestimmten Person innerhalb eines Zeitraums. Und wahrscheinlich wurde nicht untersucht, warum das so ist. (hoffentlich löst meine Behauptung keinen Streit aus:unsure: )

P.S. Mit Rechtschreibreform hatte ich keine Probleme, aber bitte nicht "zwanzig vier" aus vierundzwanzig machen, sonst müsste ich zurück umlernen;)

Bild des Benutzers KerstinEP
Verbunden: 24. August 2004 - 0:00

Genau das ist das Material was ich meine, wenn es um das Thema "Fortbildung" geht wie ich es hier meine
http://optometrieonline.de/index.php?option=com_joomlaboard&Itemid=62&fu...

Ganz weg von dem Quatsch über medizinische Aufklärung hin zum Wesentlichen und das in einer Sprache, die auch Lehrer und Sozialpädagogen verstehen.
Aber eben auch Eltern, die "Tanten" aus der Hausaufgabenbetreuung und die aufmerksame Oma.

Gott schenkt Dir das Gesicht. Lächeln musst Du selber!

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Ein Artikel, der endlich auch auf die Rechenprobleme von Kindern mit Wf aufmerksam macht, war mehr als überfällig. DANKE!

Schade nur, dass diese Kinder mit ihrer Symptomatik dann stets von Seiten der Lehrerschaft (und auch Ärzten!) auf die ADS-Schiene gestellt werden.

Ich betrachte mich ja fast schon als privilegierte Mutter (Humor ist, wenn man trotzdem lacht), dass ich sowohl ein rechenschwaches als auch ein lese-/rechtschreibschwaches Zwillingskind habe. Anstrengend nur, dass ich mit jedem der beiden auf einem anderen Gebiet üben muss......Besser versetzen kann ich mich in meine kleine "Dyskalkulikerin", denn auch ich zähle heute noch mit den Fingern (hatte in den letzten Jahren Gymnasium aber super Mathenoten, denn man entwickelt so seine Tricks und für alles andere gab es ab der 10. Klasse Taschenrechner).

Ein dickes Lob muss ich aber dem Kinderpsychologen des Itzehoer Krankenhauses aussprechen, der neben seinen Entwicklungs- Frostig- und anderen Tests seit 3 Jahren auch auf WF hin abklopft und mich dann immer nach neuen Adressen fragt, wo er die Kinder zur Austestung hinschicken kann.

Die meisten Eltern aber durchlaufen eine wahre Odyssee mit ihren Kindern, Ausgang ungewiss. Das Schlimmste finde ich dann, wenn mir die Mütter erzählen, Sie waren nach dem Optikerbesuch zur Sicherheit aber noch beim Augenarzt und der bescheinigte dem Kind gutes Sehen. Das ist für sie dann der Grund, doch nicht in Prismen zu investieren. An diesem Punkt seufze ich dann nur noch still in mich hinein und bin unendlich enttäuscht und traurig.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Lieber Jan Dominiczak,

der Artikel von Dir ist wieder mal ein Gewinn in jeder Hinsicht. Ich bin Dir dankbar ihn jetzt auch hier in Optometrie-online lesen zu können. Du stellst sehr berechtigte Fragen an uns Fachleute. Ich danke Dir!

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Hallo Kerstin,
mit der Odysee vieler Eltern und Kinder hast du völlig Recht . Es macht einen nicht nur traugig sondern irgendwann auch wütend. Warum dürfen Ärzte mit einer solch großen Verantwortung Kindern eine so schreckliche Schulzeit bescherern? Wer gibt ihnen das Recht so ignorant zu handeln? Bei Klassenkameraden meines Sohnes habe ich gerade genau das selbe erlebt. Und das dind wirklch liebe Kinder die sich täglich abrackern , und es doch niemandem Recht machen können.

Bild des Benutzers Dieter
Verbunden: 25. September 2006 - 9:38

Das ist der erste und dabei sehr informative Beitrag zu WF und Dyskalkulie, den ich im Internet bisher fand. Ich würde mir wünschen, an dieser Stelle auch einen Vortrag von Jan Dominiczak zu WF und LRS finden zu können, weil diese im Internet sonst kaum zugänglich sind.

Ebenso würde hierher sehr gut der Leserbrief von Jens Haase, Leiter der 19. Grundschule Berlin-Steglitz passen, der über die Erfolge mit Prismenbrillen an seiner Schule berichtet. Leider gibt es den Brief nur in den USA unter
http://www.children-special-needs.org/vision_therapy/success_stories/pri...

Bitte lesen Sie auch meine weitergehenden Anmerkungen zum Beitrag „Wahrnehmungsstörungen – Schulversagen – wann kann eine Prismenbrille helfen?“, wo ich auch auf unsere Odyssee eingehe.

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Lieber Dieter,

Du findest fast alle diese Informationen im Buch Winkelfehlsichtigkeit, ein Sammelband. Autor ist Dr. med. Uwe Wulff, erschienen ist das Buch in der Reihe Neue Ergotherapie im Schulz Kirchner Verlag unter ISBN 3824804964. Im Internet einfach auf Rechnung zu bestellen unter www.forum-ergotherapie.de und demnächst auch hoffentlich hier bei uns im Forum im Shop, der noch in der Entstehungsphase ist.

Sehr anschaulich sind die Schreibproben der betroffenen Kinder vor und nach der Korrektion mit Prismen.

Gruß
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!