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Bild des Benutzers Optik 84
Verbunden: 11. Oktober 2005 - 0:00
Unterschiede

Wer kann mir den Unterschied zwischen einer Schielerkrankung und einer Winkelfehlsichtigkeit erklären?

Bild des Benutzers augenblicker
Verbunden: 29. September 2005 - 0:00

hallo optik84,
schielen und WF haben eine gemeinsamkeit
die ursache ist ein ungleichgewicht der augenmuskulatur, die augen wollen einfach nicht
beim blick in die ferne parallel stehen.
beim schielen ist es offensichtlich(für die mitmenschen erkennbar), man spricht dann vom "manifesten schielen", der seheindruck des abgewanderten auges wird dabei unterdrückt, in seltenen fällen aber auch nicht, dann gibt es doppelbilder(horror fusionis). bei WF werden die augen "gerade gezogen", angenommen
die äußeren augenmuskeln sind zu kurz, würden die augen am liebsten nach aussen drehen, (Exophorie)aberum doppelbilder zu vermeiden und ein einfachsehen zu erreichen,müssen die inneren augenmuskeln gegenziehen. von aussen ist dies nicht erkennbar. mindestens 50% der bevölkerung ist :wink:elfehlsichtig, aber es macht nicht bei jedem probleme, wie z.B. anstrengungsbeschwerden (kopfschmerzen, augenschmerzen, brennende augen), erhöhte lichtempfindkichkeit, schlechte entfernungseinschätzung usw.
ich hoffe, dir damit geholfen zu haben.


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einen schönen tag noch !
augenblicker

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Thema kommt mior bekannt vor. Bei der Erklärung fällt mir aber etwas auf
"Beim Blick in die Ferne wollen die Augen einfach nicht parallel stehen"?
Was ist jetzt mit der Naheinstellung?
Gerade wenn ich oft gelesen habe ,dass WF Einfluss auf Lesen und Schreiben (LRS) hat.
Tätigkeiten also die nur in der Nähe ausgeführt werden! Das ist ein Widerspruch in sich.

Bild des Benutzers hannah2206
Verbunden: 9. September 2005 - 0:00

WF IST eine Schielerkrankung, die allerdings nicht immer behandlungsbedürftig ist. WF ist eine Sonderform des Schielens (latentes Schielen, Eso-(latentes Innen-) oder Exophorie(latentes Aussenschielen). Da nun aber Optiker keine Erkrankungen, sondern nur Fehlsichtigkeiten diagnostizieren und behandeln dürfen, wurde hier von einem besonders findigen Menschen der Begriff der Winkelfehlsichtigkeit, der ein Phänomen, das medizinisch längst bekannt ist - das latente Schielen - in einen direkten Zusammenhang stellt mit einer ganz bestimmten Untersuchungsmethode (denn NUR wenn der Optiker mit der MKH das latente Schielen diagnostiziert, handelt es sich um eine WF. Winkelfehlsichtigkeit ist ein "geschützter Begriff", kein Mediziner würde diese Formulierung benützen, im Diagnosekatalog gibt es diese Augenerkrankung nicht, auch keine Fehlsichtigkeit dieses Namens, im Katalog der Ärzte und KK gibt es nur "Esophorie" und "Exophorie", und dies sind durchaus Schiel"erkrankungen". Auch Erkrankungen müssen nicht immer behandelt werden, allerdings darf eine Erkrankung nur durch einen Arzt festgestellt werden, deshalb definieren bestimmte Optiker offenbar bestimmte, nicht in jedem Fall behandlungsbedürftige, Schielerkrankungen eben nicht mehr als Erkrankungen sondern nur
noch als Sehschwächen (die dann wieder vom Optiker behandelt werden dürfen...).
Ich fände es angemessen, wenn die betreffenden Optiker sich mit AAen und Verhaltensoptometristen zusammensetzen würden (gilt natürlich für die beiden anderen Parteien ebenso...), damit das Beste von allen Therapeuten im Einzelfall beim Patienten ankommt und hilft.

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Hannah,

einiges ist falsch, was Du schreibst

Alle Phorien, ob Eso, Exo, oder Hypo/Hyper sind Fehlsichtigkeiten und KEINE Krankheit.

Alle Tropien, Richtungen wie bei Phorien, sind Erkrankungen und bedürfen der ärztlichen Behandlung und Versorgung.

Wenn trotz einer Fehlstellung beidäugiges Sehen möglich ist, durch Parallelstellung der Augen (Ferne) durch Zuhilfenahme der Muskeln, liegt eine Phorie vor. Wenn die Augen keinen gemeinsamen Fixierpunkt haben, ist es eine Tropie.

Daß MKH-Optiker nicht mit Funktionaloptometristen zusammenarbeiten wollen, sitmmt nicht. Ich denke, ich spreche im Namen meiner Kollegen
Visualtraining nach bester binokularer Korrektion ist dann sinnvoll, wenn trotz Prismenbrille noch Defizite vorliegen.

Ich hoffe, daß diese Erklärungen verständlich genug waren.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

ZitatOriginal erstellt von daja
Thema kommt mior bekannt vor. Bei der Erklärung fällt mir aber etwas auf
"Beim Blick in die Ferne wollen die Augen einfach nicht parallel stehen"?
Was ist jetzt mit der Naheinstellung?
Gerade wenn ich oft gelesen habe ,dass WF Einfluss auf Lesen und Schreiben (LRS) hat.
Tätigkeiten also die nur in der Nähe ausgeführt werden! Das ist ein Widerspruch in sich.



Die WF in der Ferne ist in der Regel die gleiche wie in der Nähe, nur im Anfang der Korrektion kommen häufig Unterschiede vor. Beides muß gemessen werden. Natürlich können die Augen in der Nähe nicht parallel stehen, sondern bei eine Nah-Eso wollen sie sich mehr nach innen drehen als nötig und bei einer Nah-Exo nicht weit genug. Bei Höhenfehlern ist es noch grausamer, da gehen dann die Reihen verloren.

Also kein Widerspruch in sich!!

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Dankeschön!!

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Noch ein Zusatz,

während beim Schielen (es besteht eine Tropie) keine Zusammenarbeit in den Funktionen beider Augen besteht, deshalb auch nicht zwischen Fernsicht und Nahsicht, wird diese bei WF (wie beschrieben) aufrecht erhalten. Selbst bei anfänglichen Diskrepanzen kommt es hier zu einheitlichen Korrektionsmassnahmen, die scheinbare Diskrepanzen nur zu häufig auflösen, und gerade auch dadurch bestätigen, dass hier nur sehr sorgfältige, aber rein augenoptische Maßregeln einzuhalten sind.

Im Grunde wird auch ein Eingriff bei WF eher nach augenoptischen Regeln geführt und ablaufen müssen. Im Gegensatz zum Schielen müssen hier etliche strabologische Ansätze zurückstehen. Dies bedeutete immer auch Neuland beim Eingriff von WF´s für einen Operateur, auch wenn er in Schiel-Op´s erfahren ist. So ist bekannt, dass Dr. med. Uwe Wulff für sich die existierenden Tabellen diesbezüglich lange korrigiert hat. Sein Erfolg gibt ihm Recht.

In zwei Tagen wird unser Sohn sich (nach über zehn Jahren) seiner wohl letzten WF-OP unterziehen. Mit der Korrektur von ca. 65 cm/m ESO-WF ist er mittlerweise (trotz noch deutlicher, aber korrigierter Höhenkomponete) ein sehr versierter Praktiker (als Augenoptikermeister) geworden. Wodurch er besonders mir ein sehr plastisches Beispiel für ausgesprochen excelente Auge-Hand-Koordination ist. Das war beileibe nicht immer so! Nun folgt die Korrektur (OP) des Höhenwertes von z.Zt. durch eine Brille korrigierte 14 cm/m. Auch unser Sohn bestätigt gern, dass er ohne die erfolgreichen Korrektionsschritte niemals zu seinen heute sehr anerkannten Leistungen fähig gewesen wäre. Bei der OP vertrauen wir uns wieder Dr. med. Uwe Wulff an.


Nachtrag am 1.11.2005 (Abends)
Einen herzlichen Dank an Dr. med. Uwe Wulff zur gelungenen 12. Op aus meiner Familie.

2 Kinder noch ohne OP
4 Personen (incl. der Eltern) bisher je 1x OP
1 Kind 2 Eingriffe
2 Kinder je 3 Eingriffe

Ich selbst trage seit wenigen Wochen eine Brille mit 11.0 cm/m in der Höhe (Gleitsichtglas). Da ich mich damit spürbar besser fühle und klarer sehe, scheint es noch immer nicht die letzte OP in unserer Familie gewesen zu sein.
(Enkelkinder mal ganz außen vor)

Dabei könnte man zu jeder Person eine Geschichte schreiben, so positiv gestaltete das Sehen unser Leben nach begonnener Korrektion um.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers augenblicker
Verbunden: 29. September 2005 - 0:00

@ daja,
"die augen wollen beim blick in die ferne einfach nicht parallel stehen"
Das ist einfach erst einmal die Ausgangssituation ! Alles weitere folgt danach ! Es wird ja auch von AA und AO zuerst die ferne geprüft.
Die Phorien und die WF kann man am ehesten mit anderen körperlichen ungleichheiten, wie zB. ungleich lange beinen, vergleichen.hier würde ja auch niemand behaupten, dass eine krankheit vorliegt. der orthopäde gibt einlagen in die schuhe, und der mensch kann wieder gerade und beschwerdefrei gehen.


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einen schönen tag noch !
augenblicker

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Heißt das, dass sich der Winkel bei Veränderung der Entfernung nicht ändert( also 30 cm genauso wie 3 m)?

Und Augenblicker ,ich denke es ist ein großer Unterschied ob ich etwas dazutue oder etwas entferne.

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Hallo Eberhard,
( wir können auch hier weitereden)
Was ich jetzt immer noch nicht richtig verstanden habe hängt die "Qualität" der räumlichen Wahrnehmung mit der "länge des Muskels zusammen? Ich denke schon. Und bei WF wird dieser Muskel bei Bedarf auch gekürzt?

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, daja

nimm eine Waage mit zwei Schalen.
Das Ungleichgewicht bleibt gleich, wenn auf beiden Seiten Gleiches dazu, bzw. weggenommen wird.

Dieses Prinzip herrscht auch im Spannungsverhältnis der Fixation beider Augen. Unabhängig, ob ich gerade auf die Ferne oder die Nähe fixiere, bleibt das Missverhältnis in der Größe gleich. Dies gilt so bei WF, und dort immer, wenn verspannte Verhältisse augenoptisch sauber niveliert (korrigiert) wurden. Vorher konnte durchaus ein Unterschied feststellbar sein.

Beim echtem Schielen ist das leider ganz anders.

Dies macht aber auch deutlich, dass die Erklärung über die Muskeln nur eines der "MODELLE" ist, denn es werden ganz andere Muskeleinstellungen über die Fixation in der Ferne und Nähe angesteuert.

Augenoptisch prägnanter und einfach korrekter bleibt da die Betrachtung der Bildlage, deren Verschiebung als Wegstrecke zu idealer Bildpositionierung in "cm/m" (Prisma) messtechnisch festgelegt wird. Dieser Wert ist in Ferne und Nähe gleich, wenn WF ideal korrigiert wurde. Auch wenn dies Ziel keineswegs immer mit einer Messung erreichbar sein wird.

... und vielleicht lernen wenigstens meine Kolleg(inn)en, an dieser Stelle, dass die Betrachtung über Muskeln nur Medizinern in die Hände spielt (siehe Hannas´ Kommentar) aber in der Sache viel zu kurz greift und man dort "ohne unsere AUGENOPTIK" immer zu Fehldiagnosen kommen muss, wenn Winkelfehlsichtigkeit d.h. Bildpositionierung im beidäugigen Sehen angesagt ist.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers augenblicker
Verbunden: 29. September 2005 - 0:00

ZitatOriginal erstellt von daja
Heißt das, dass sich der Winkel bei Veränderung der Entfernung nicht ändert( also 30 cm genauso wie 3 m)?

Und Augenblicker ,ich denke es ist ein großer Unterschied ob ich etwas dazutue oder etwas entferne.


Zitat DAJA
Heißt das, dass sich der Winkel bei Veränderung der Entfernung nicht ändert( also 30 cm genauso wie 3 m)?
.............
Natürlich heisst es DAS nicht !!!
genau wie bei der bestimmung der korrektionswerte beginnt die messung der phorien und WF bei einstellung des auges auf FERNE, erst danach erfolgt das ganze nocheinmal bei einstellung auf NÄHE !dann natürlich MIT Konvergenz(Einwärtsdrehen der Augen)!!
.................
Zitat DAJA
Und Augenblicker ,ich denke es ist ein großer Unterschied ob ich etwas dazutue oder etwas entferne.
..........
Was meinst Du ???
meinst du mit `dazutun´ Prismen ?
die wären dann in der tat das "Zusätzliche", wie die einlagen in den schuhen,aber was meinst du dann mit wegnehmen ??
Kläre mich bitte auf!


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einen schönen tag noch !
augenblicker
Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hinweis zum Thema
"Ist Winkelfehlsichtigkeit nicht dasselbe wie Schielen?", so lautet eine sehr umfangreiche Diskusion (erstellt von daja), die am 31.10.2005 aufgrund dieses Folgethemas geschlossen wurde.
Hier schreiben wir quasi an "Band 2"

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Ich rede nicht von Prismen. Ich will nur ganz einfacch wissen ob bei einer OP wegen WF oder Schielen die Augenmuskeln gekürzt werden. Wenn ja, dann ist es doch nicht mehr möglich eine richtige räumlich Wahrnehmung zu bekommen? Damit meine ich nicht beidäugiges Sehen. Oder unterscheidet sich hier auch die Art der Operation?

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo daja,

Bei einer WF-Op und bei einer Schiel-Op können sowohl Muskeln gekürzt, als auch verlängert (besser verlagert) werden. Daneben gibt es noch andere OP-Verfahren. Man kann einen Muskel durch Faltung kürzen, durch Schälen oder Kerben verlängern etc. (Die letztgenannten Techniken u.a.m. werden bei Schielern verwendet, da die Methoden für eine WF-OP wohl zu ungenau sein dürften)

Was meinst Du damit, das eine räumliche Wahrnehmung nicht mehr möglich sei? Natürlich ist diese möglich!

Selbst ein Einäugiger hat eine räumliche Wahrnehmung. Betrachtest Du ein Foto, oder ein gemaltes Bild mit räumlicher Perspektive, wirst Du dies schon mit einem Auge erkennen und Tiefen zuordnen können.

Aber über das beidäugige Sehen kommt der Stereobildeindruck dazu. Dieser kann nur bei funktionstüchtigem beidäugigen Sehen genutzt werden. Hier geht es um die zeitgleiche bi-zentrale Abbildung und Sehverarbeitung. Gerade die wird mit der WF-Korrektion verbessert. Also auch durch solch eine OP. Manchmal springt dieses räumliche Sehen auch bei Schielern nach einer OP wieder an (dann war es vorher mal vorhanden und hatte sich durch das später aufgetretene Schielen verloren).

Das Stereosehen ist nicht von der reinen Muskellänge, sondern außer von der bestmöglichen Fixierung beider Augen noch vom Abstand der Augen zueinander abhängig. Eine Person mit grösserem Augenabstand verfügt theoretisch auch über das feinere räumliche Sehen.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Hallo Paul Gerhard,
also mir wurde erklärt (einmal vom AA) das eine beidäugiges Sehen im Alter von 10 Jahren nicht mehr möglich ist.Ohne Begründung. Dir Optikerin hat mir dann erklärt, dass durch die Kürzung des Augenmuskels nur noch so etwas wie ein flaches räumliches Sehen möglich wäre.Ich denke sie meinte beidäugiges Sehen.

Wenn jetzt die Augenmuskeln nur "gefaltet" wären, könnte ich diesen Eingriff dann rückgängig machen?

Wenn da jetzt ein Stück Muskel entfernt wird, war es dann vorher zu lag?

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Daja,
ob die Muskeln gefaltet oder gekürzt, vom Augapfel entfernt und an anderer Stelle wieder angebracht, also egal welche Methode die Auswirkung ist die gleiche. Es hat immer die gleiche Auswirkung auf das zukünftige binokulare Sehen.

Das ist aber schon,ich weiß nicht wie oft, geschrieben worden.

Was willst Du rückgängig machen? Deinem Sohn ist doch durch die OP geholfen worden, oder doch nicht????

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Meinem Sohn ist durch ,wie es der AA ausdrückt ,rein kosmetische Operation , glaube ich nicht wirklich geholfen worden.
Nach dem was ich heute weiß kann ,nach dem Visualtraining, kann ich nicht mal mehr sagen ob sie notwendig gewesen wäre.

Im Übrigen ist genau das der Punkt Mir wurde erklärt das er auf Grund des kürzeren Muskels nun keine richtiges´sondern nur eine "flaches" räumliches Sehen haben kann.
Daher erstaunt es mich sehr, dass Euch dieser Umstand so gar nicht zu stören scheint.

Er hat jetzt gelernt einen Punkt mit beiden Augen zu Fixieren. Das war vor dem Training oder nach der Op anders. Sein rechtes Auge war nicht in der Lage sich zu bewegen.

Das hat allerdings weder den AA, die Orthoptistin noch den Psychiater oder die Damen vomm Gesundheitsamt gestört. Die haben immer nur gesagt das die Augen aber super eingestellt sind.

Daran, dass AÄ helfen und allwissend sind glaube ich schon länger nicht mehr. Denn es ist ja z.B. für dasLesen enorm wichtig das sich die Augen bewegen. Auch da greift eine Operation ein.

Deshalb verstehe ich jetzt die verschiedenen Standpunkte hier nicht oder trifft es in dem Fall zu was die AÄ sagen "Was Hänschen nicht sieht sieht Hans nimmer mehr"

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Daja,

wer vor einer OP kein räumliches Sehen hat, hat auch nach einer OP meist kein hochwertiges räumliches Sehen. Das ist doch nun mal der Unterschied zwischen Schielen und WF. Bei WF besteht vor der OP mit voller prismatischer Korrektion mit Brille in der Regel ein normales, eben gutes räumliches Sehen. Wer vor der OP manifest schielt, hat nur eine kosmetische Korrektur zu erwarten. Das dann doch manchmal ein gewisses räumliches Sehen anspringt, liegt am Wunder der Menschheit.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo daja,

natürlich kann man aus der Ferne nicht sehr viel zum Verlauf im Sehen Deines Sohnes beitragen.

Aber, ...
1) ich erwarte eigentlich, dass die OP damals die Stellung (wenn auch nur kosmethisch) so jedenfalls verbessert hat.

2) was uns hier stört, ist Deine Aussage, dass das operierte Auge nicht mehr mitgegangen sei. Dies deutet auf ein Manko hin, was vor, durch oder auch erst nach der OP entstanden ist. Dies wurde erst mittels "Visual-Therapie" behoben. Ich habe früher schonmal gesagt, dass dies unbedingt sehr gut war!

3) Jetzt bleibt die Frage des räumlichen Sehens interessant.

a) Das räumliche Sehen über das Einzelauge (Du kannst es ganz einfach für Dich checken, wenn Du ein Auge schließt und Entfernungen beurteilst) hat fast jeder Mensch, so auch Dein Sohn.

b) stereoskopisches Sehen hat er wahrscheinlich nicht und es ist wahrscheinlich für Dein Kind nicht mehr erlernbar. Jedenfalls kann Dir hier Dein Sehberater sicher mehr dazu sagen, wie wir.

c) keinesfalls darf räumliches Sehen durch einen Eingriff am Augenmuskelsystem verschlechtert werden. Bei WF und OP wird es jedenfalls stabilisiert und somit verbessert. (s.o.)

OP beim Schieler
Im Gegensatz zur OP bei WF wird i.a.R. nur eine kosmetische Korrektion erzielt. Auch die Vorbereitung hat oft schon nur diesen Ansatz. Ein Schiel-Operateur hat in seinem Vortrag es als Glücksfall bezeichnet, wenn in einem Prozent der Fälle Binokularsehen mit Stereopsis anspringt.

WF-Operateure kennen bei Schielern höhere Prozentsätze, aber differenzieren hier sehr stark die Frage des Hintergrundes und der Vorbehandlungsweise des Falles selbst. Ich selbst bin überzeugt, dass es schon einen Unterschied macht, ob man in den Massnahmen im Ansatz nur die Kosmetik zum Ziel hat, oder wie im Ansatz von WF-Korrektion, oder auch der Visual-Therapie, Funktion beeinflussen und gestalten (verbessern) will. Das es hierbei individuell Grenzen gibt, die nicht mehr überschritten werden können, ist eine Tatsache.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Nach der Op bewegte sich das Auge nicht mehr. Es wurde sowohl die Höhe als auch die Innenschielstellung ausgeglichen. Das das ganze nur einen kosmetischen Aspekt hat war die Aussage des AA, es verblieb ein kleiner Rest:wink:el.
Was ich abe gern noch wissen möchte ist welche Grenzen man nicht überschreiten darf.

Bild des Benutzers Monoxid
Verbunden: 16. Februar 2005 - 0:00

Hallo daja!

Einen Aspekt deiner Aussage verstehe ich nicht Du sagst, nach dieser OP sei vom Schielen nur noch ein kleiner Rest:wink:el vorhanden gewesen, so dass also die Augen fast parallel standen. Andererseits sagst du, dass sich das rechte Auge gar nicht mehr bewegte, was ich dahingehend interpretiere, dass der Schiel:wink:el z.B. beim Blick zur Seite beliebig groß werden konnte. Könntest du dies vielleicht nochmal erläutern?
Mich würde auch interessieren, was die Ärzte zu dieser 'Lähmung' gesagt haben (falls du dies nicht irgendwo bereits geschrieben hast).

Gruß,
Monoxid

Bild des Benutzers CaptainMu
Verbunden: 10. Juli 2005 - 0:00

Hallo Paul-Gerhard,

auch wenn das jetzt ein wenig abseits des themas ist, eine kurze zwischenfrage and dich

ZitatOriginal erstellt von Paul-Gerhard Mosch
So ist bekannt, dass Dr. med. Uwe Wulff für sich die existierenden Tabellen diesbezüglich lange korrigiert hat. Sein Erfolg gibt ihm Recht.



Da auch bei mir evtl. bald eine schieloperation wegen WF ansteht, wollte ich gerne wissen, ob du mit deiner sehr positiven aussage über Dr. Wulff implizit von anderen operateuren abrätst.

Mir wurde eine frau Dr. med. Susanne Frese in Düsseldorf empfohlen, da die Wartezeit bei Dr. Wulff wohl ca. 1 jahr ist.

Deine meinung dazu würde mich wirklich seeehr interessieren!

thx
chris

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Das reschte Auge sah star gerade aus , egal ob sich das linke nach innen oder außen bewegte. Und einen Schiel:wink:el vermisst eine Orthoptistin nur wenn das Kind geradeausschaut. Mir selbst ost das lange nicht aufgefallen, und dabei gedacht habe ich mir auch nichts dabei, weil ja alle Fachleute der Überzeugung waren das alles bestens ist. Erklärungsversuche gab es erst als der Optiker mir die Wichtigkeit erklärt hatte. Und seit der Zeit hat der AA nimmt der AA das immer wieder zum Anlass vom Thema abzulenken.

Aber vielleicht kannst du mir ja erklären, ob dieser Muskel der da gekürzt wird zu lang ist,oder einfach soviel entfernt wird bis beide sich an einem Punkt der Netzhaut treffen!

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Daja,

ob die Muskel gekürzt oder was mit ihnen gemacht wurde ist vollkommen unwichtig.
Der "Erfolg" war ein gelähmtes Auge, das zwar geradeasu sehen konnte, aber nicht mehr nach linksrechts/oben/unten.
Durch die Visualtherapie wurde das aber verbessert. Sehe ich das richtg, daß das rechte Auge jetzt seitengleich mit dem linken Auge schaut?

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo chris,

was eine WF-OP betrifft, gibt es sehr unterschiedliche Ansätze und auch im Vorgehen unterschiedliche Verfahrensweisen.

Als Augenoptiker kann ich dies registrieren, darf es aber so nicht bewerten. Dr. Wulff besitzt mein Vertrauen, was in 18 Jahren mit vielen persönlichen Kontakten nur gewachsen ist.

Ein paar Beispiele gefällig?
Er operiert Kleinstkinder (bei Bedarf) schon im ersten/zweiten Lebensjahr. Als er das in einem Vortrag vor internationalem Fachpublikum vor vielen Jahren mit ansprach, wurde er von (jungen) Medizinern ausgebuht und als völlig verantwortungslos hingestellt. Es war der letzte Vortrag, den ich von ihm hörte, im Fakt aber blieb er sich treu.
Es ist nicht das erste Mal, dass mir namhafte Arzt-Kollegen versicherten, hier keinen vollen Eingriff mehr ausführen zu können und mich animieren wollten, weitere Korrektionen der WF nun lieber zu unterlassen. Dr. Wulff sagte achselzuckend nur, dann müssen sie eben zu mir kommen, natürlich können sie jeden gefundenen Messwert brillentechnisch voll korrigieren. (u.a. Beispiele mehr)

Fr. Dr. Frese ist mir vom Namen, wie auch als WF-Ansprechpartnerin, noch nicht bekannt geworden. Dazu kann ich nichts sagen.

Eberhard schrieb schonmal weiter oben
"ob die Muskeln gefaltet oder gekürzt, vom Augapfel entfernt und an anderer Stelle wieder angebracht, also egal welche Methode die Auswirkung ist die gleiche. Es hat immer die gleiche Auswirkung auf das zukünftige binokulare Sehen"

Dies stimmt sicher nicht in der Frage von "Vernarbung, Wundheilung, Folge-Eingriff, etc." - Aber diese und andere Punkte hat er bei seiner Antwort auch nicht streifen wollen. Allerdings bleibt für mich im Fall von daja schon die Frage, wie man operiert hat, wenn ein Auge anschließend keine(!) Blickfolge-bewegungen mehr ausüben konnte. Um so dankbarer kann man erstmal über den jetzigen Zustand sein. Wahrscheinlich wurden bei der OP Nerven verletzt, die die A.-Muskel ansprechen bzw. steuern.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Tja, aber das Beispil mit dem kürzeren Bein wird von euch angeführt. Und in dem Zusammenhang ,denke ich iet es sehr wichtig ob dieser Muskel vorher zu lang war, oder ob er später zu kurz ist. Ich will da auch keine Bewertung sondern nur zwei verschiedene Standpunkte geklärt wissen. Denn es gibt Optiker ,die eben behaupten, das es mir diesem zu kurzen Muskel nicht mehr möglich istrichtig!!! binokular zu sehen. Des Weiteren war es keine Lähmung des Auges, denn das wäre eine "Krankheit " gewesen,die sogar der AA bewertet hätte.

Es fehlte aber jedes Verständniss dafür, dass ein Kind zum Lesen zwei Augen braucht die sich bewegen.
Und das ist wohl der Punkt in dem wir uns ,auch wenn ihr die nicht alle über einen Kamm scheren wollt, einer Meinung sind . AA befassen sich weder mit eurer Methode, mit Visualtraining mit Rasterbrillen oder Farbfolien nach Helene Irlen. Sie werden kategorisch abgelehnt.

Nun ist es aber so das sie die "Mächtigsten" im System sind, und hier ,wo Kinder unter ihrem "Mangel" richtig leiden sich so aus ihrer Verantwortung schleichen,und auch keine logische Erklärung und oft nicht einmal Hilfe anbieten.
Und damit das mal klar ist, ich habe ,auch wenn ich MKH nie für uns in Betracht ziehen würde , weil mir die Gefahr zu groß erscheint das der Winkel durch die PB steigt, versucht Ihr wenigstens Hiolfe anzubieten. Etwas das die wenigsten AÄ tun würden.

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

ZitatOriginal erstellt von daja
Des Weiteren war es keine Lähmung des Auges, denn das wäre eine "Krankheit " gewesen,die sogar der AA bewertet hätte.



Was ist es denn, wenn ein Auge bewegungslos ist????

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Das Auge war durch die Op ruhig gestellt.Eine Lähmung ist ja wohl wenn sich etwas dauerhaft nicht bewegt, und das ist ja nun Gott sei Dank nicht mehr so.

Aber was mir immer noch fehlt und das ist keine Beurteilung von etwas, sondern eine fachliche Frage, wenn ihr sie nicht beantworten könnt sagt es einfach.

Aber es macht mich doch stuzig
Ist dieses Stück Muskel, dass entfernt,gekürzt oder gefaltet wird zuviel vorhanden, oder wird nur dafür gesorgt,dass beide Seiten gleich lang sind, also nachher am operierten Auge kürzer sind als am anderen Auge?

Wenn ein Bein zu kurz ist, und da habt ihr wohl recht, mögen Einlagen helfen, aber wenn ich an einem Bein einen Muslel kürzer habe als am anderen führt das wohl mit der Zeit zu falscher Belastung. Dann tun nicht nur die Beine ,vielleicht auch die Hüfte und der Rücken weh.
So schwer ist das doch wirklich nicht.
Das "gelähmte " Auge ist abgehakt, weil wir das ändern konnten, aber ein Stück Muskel gibt uns keiner wieder!!

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Daja,

Du kannst die Augen nicht mit den Beinen vergleichen.
Wenn an einem Augenmuskel zu viel "wegoperiert" wurde, macht sich das mit einer entsprechenden postoperativen Schielstellung bemerkbar. Dann muss irgendwann nachoperiert werden. Sind die Muskeln in idealer Weise operiert, schaut das Auge in Ruhestellung geradeaus, zusammen mit dem anderen Auge steht es dann beim Weitsehen parallel, beim Nahsehen in idealer Konvergenzstellung.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo,

... und sollte ein Muskel zu kurz sein, kann man statt den Gegenmuskel zu kürzen, alternativ sehr wohl auch den zu kurzen Muskel etwas zurücklagern und so ein Gleichgewicht herstellen.

Deshalb ist einmal abgeschnitten, noch lange nicht immer zu kurz. (Dies nur der Vollständigkeit wegen)

Es kommt auf die Balance im Fixieren der beiden Augen an. Hier soll im beidäugigen Zusammenspiel beste Funktionalität vorherrschen. In den weitaus meisten Fällen erreicht man dies schon über Gläser, ganz ohne einen Eingriff am Augenmuskelsystem.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Der Vergleich mit den Beinen ist aber nicht auf meinem Mist gewachsen,nur, langsam frage ich mich ob ihr nicht wollt ,oder könnt!!

Ist der Muskel der bei einer Op gekürzt wird nun vorher zu lang oder nicht?

Irgendeinen Grund muus es doch geben warum das angeblich Einfluss auf das beidäugige Sehen hat.

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

es ist doch vollkommen unerheblich, ob z.b. bei Aussenschielen einer der beiden geraden Aussenmuskeln zu kurz ist oder die inneren geraden zu wenig ziehen können. Das Ergebnis ist das Gleiche, nämlich ein Muskelungleichgewicht.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, daja

irgendwo argumentieren wir immer noch aneinander vorbei, dem will ich gerne abhelfen.

Wenn Du mir eine kurze Info telefonisch hinterläßt, rufe ich Dich gerne zurück und bin sicher, dass wir es aus der Welt bringen können.
RUF 02733-4829

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Und warum nicht hier? So schwer ist die Frage doch nicht.Das Ungleichgewicht würde doch nur dann wirklich behoben ,wenn man den Punkt verschieben könnte an dem die bilder sich treffen, und das Auge dann gerade steht. Das bedeutet aber doch nicht wirklich das der Muskel zu lang war.D.h.nur das etwas entfernt wird was bestimmt eine Bedeutung im Körper hat . Man kann ja auch nicht endlos etwas wegnehmen, oder ?

Aber dieses drücken um eine Antwort finde ich schon sehr merkwürdig.

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Ich möchte Dir direkt Antwort geben können und gleichzeitig Restunklarheiten im Gespräch ausmerzen. Denn ich habe das Gefühl, wir drehen uns hier im Kreis.

Dies Gefühl haben wohl mittlerweile auch andere Teilnehmer. Mein Angebot steht.

Die Bildlage und die Augenstellung beider Augen korrespondieren direkt miteinander!

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Ich sehe das genau so wie Paul - Gerhard.
Alles ist schon mehrmals erklärt worden.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

An dieser Stelle sollte ich mich entschuldigen.
Anstatt euch anzurufen habe ich mi´t meiner Optikerin gesprochen.

Für funktionaloptometristen ist es wohl sehr viel schwieriger und risikoreicher mit operierten Kindern zu arbeiten.
Das System Auge ist dann wohl störanfälliger.
Von der Logik her habe ich dennoch Probleme damit zu verstehen, warum ein Muskel auch mehrfach "gekürzt" immer noch den selben Dienst leisten kann, wie ein "normaler"