Wollte Euch mal fragen, ob ihr das normal findet, dass ein AA jemandem als erste "Lesehilfe" eine Fertigbrille aus dem Kaufhaus empfiehlt? Habe nur mal gehört, dass diese Lösung nicht das Nonplusultra wäre und dass man so eine Brille auf keinen Fall dauerhaft über längere Zeit tragen sollte.
Wäre dankbar für fachmännische/fachfrauliche Antworten, damit ich meiner Bekannten schwarz auf weiss den Rat der Fachleute zeigen kann.
29. Mai 2006 - 20:33
#1
Fertigbrille aus dem Kaufhaus?
Hallo, Sabrina84!
Der AA, der das gesagt haben soll, hat wahrlich Mut bewiesen... und dass er keine Ahnung hat.Sorry, aber so hört es sich nun mal an!
Fertiglesebrillen werden niemals dem korrekten Augenabstand und der Durchblickshöhe der Augen des "Brillen"-Trägers entsprechen. Und falls doch, so ist das purer Zufall.
Und über die exakte Stärke der Gläser, sprechen wir mal garnicht...
Angesichts dessen rät der gewissenhafte und tüchtige Augenoptiker stets dazu, einen ausführlichen Sehtest, und, den gefundenen Werten entsprechend, eine 100%&ig korrekte Brille mit optisch "reinen" Gläsern zu fertigen. Somit können Probleme vorneweg ausgeschlossen werden!
Viele Grüße
Optix
Das hört sich verboten an, aber der AA bei dem ich zuletzt war, der mit erklärt hat er sei Augenarzt und nich Brillenarzt, dem würde ich sowas auch zutrauen. Ohne Weiteres.
Gott schenkt Dir das Gesicht. Lächeln musst Du selber!
Natürlich kann so eine Fertigbrille nicht optimal angepaßt sein, v.a. was Unterschiede der einzelnen Augen anbelangt.
Man wählt aus dem Ständer genau die Stärke aus, mit der man am besten bei gewünschtem Leseabstand sehen kann. Ich sage daher fast ketzerisch I.w. macht der Optiker ja auch nichts Anderes.
Ich kenne einige Menschen, die solche Brillen schon seit Jahren verwenden, einfach deshalb, weil sie ihre teuren, angepaßten Modelle immer wieder verlegen/verlieren.
Hallo,
fachfräuisch auch nochmal meine Argumente
- der Augenabstand ein fehlerhafter Augenabstand kann bei längerem Lesen Probleme verursachen, da die Augen eine unnormale Stellung annehmen müssen
- die Stärke der Optiker kann bei seiner Messung unterschiedliche Stärken rechts/links berücksichtigen oder auch Hornhautverkrümmung
- die optische Qualität der Gläser Fertigbrillen haben z.B. auch gepresste Gläser, die dann in allen Bereichen Fehler haben können (Verzerrungen) - ich verweise hierbei auf einen entsprechenden Sonnenbrillen-Thread - geschliffene Gläser, die der Optiker verwendet, haben diese Probeleme nicht
- die Anpassleistung der Optiker passt Brillen anatomisch an, Fertigbrillen haben Standardmaße, wer Pech hat, muss mit Druckstellen leben oder der hat halt Hautkontakt mit Nickellegierungen
- die Haltbarkeit und Reparaturmöglichkeiten dass Fertigbrillen aus Billigmaterialien sind und daher keine so hohe "Lebenserwartung" haben, kann man sich sicher fast denken?
Gruß Lucccy