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Bild des Benutzers CaptainMu
Verbunden: 10. Juli 2005 - 0:00
Vollkorrektion vs. Überkorrektion

Hi leute,

wie viele von euch inzwischen ja wissen, bin ich offenbar kein "einfacher" fall in punkto winkelfehlsichtigkeit...

Nun sieht es so aus, als ob mein rasches wachstum an ESO-prismen (ca. 25 prismen in ca. 3 monaten) zum halten gekommen ist. soviel zur "guten nachricht"!

Jetzt habe ich aber wieder das problem, dass meine neueste brille, die die zuletzt gemessenen 26 prismen korrigiert, sich "absolut nicht richtig" anfühlt. Ich hatte zb in den ersten beiden tagen (inkl. heute), an denen ich die konsequent getragen habe, wieder starke kopfschmerzen. Es ist ein andere kopfschmerz als mit zu niedriger korrektur.

Einen ähnlichen effekt hatte ich ja schon zu beginn, als noch nur 4,5 prismen gemessen wurden. Die fühlten sich zunächst auch als zuviel an... bis es dann in die höhe mit den prismen ging.

Kann sich das jemand erklären???

Liegt es vielleicht an der differenz zwischen nähe und ferne? (ich bin in der ferne voll auskorrigiert, beim nahtest passt es dafür aber nicht richtig, soweit ich mich erinnern kann)

Dass ich mich jetzt noch mal einfach nur an die neue brille gewöhnen muss, mag ich nicht so recht glauben, weil ich diese probleme nach dem letzten sprung von 8 pdt nicht hatte.


Ich werde mich natürlich in kürze auf jeden fall noch mal mit meiner optikerin zusammen setzen. Die ist zum glück sehr geduldig!

gruß
chris

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Verbunden: 16. Februar 2005 - 0:00

Hi!

Hast du die Brille beim Abholen polagetestet? - Soll heißen Sind die Testbilder damit definitiv in Nullstellung?

In welchen Intervallen wurde überhaupt nachkorrigiert? Es ist zwar nicht angenehm, lange zu warten, aber überstürzte Nachkorrektionen sind auch nicht unbedingt empfehlenswert (bei mir gab es, als ich eine 25er trug, nach einiger Zeit auch einen leichten Rückgang, der nicht korrektiv berücksichtigt wurde, bis nach einem Monat oder so sich zehn weitere Prismen offenbarten).

Die Unterschiede zwischen Nah und Fern können ebenfalls bedeutsam sein, aber für gewöhnlich - so kenne ich es jedenfalls -ignoriert man das so lange, bis sich das Problem von selbst gelöst hat...

Gruß,
Monoxid

Bild des Benutzers CaptainMu
Verbunden: 10. Juli 2005 - 0:00

hi monoxid,

einige interessante punkte, die du da ansprichst.

da sich zuviel oder zu wenig prismen bei mir sehr schnell als starke kopfschmerzen offenbaren, kann ich wohl allerdings nicht lange warten, um zu schauen, ob die prismenwerte schließlich wieder nach oben gehen.

am mittwoch steht der nächste polatest an. dann weiß ich genau, wie es aktuell in der ferne und in der nähe aussieht.

was die differenz zwischen fern und nah angeht ja, das habe ich auch gehört, dass der nahwert sich dem fernwert zum schluss anpasst. du hattest da doch auch ne differenz, oder?! wie ist es denn bei dir heute bzw. vor deiner op gewesen - waren da noch große differenzen zwischen nah und fern?

wie geht es dir denn inzwischen nach deiner op? hast du dich in koblenz operieren lassen?

gruß
chris

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Verbunden: 16. Februar 2005 - 0:00

ZitatOriginal erstellt von CaptainMu
da sich zuviel oder zu wenig prismen bei mir sehr schnell als starke kopfschmerzen offenbaren, kann ich wohl allerdings nicht lange warten, um zu schauen, ob die prismenwerte schließlich wieder nach oben gehen.


Es ist schon etwas merkwürdig Auf die Frage, in welchen Zeitabständen man an (prismatischen) Korrektionen rütteln soll, erhält man fast so viele Antworten, wie man Leute fragt. Ein häufig genannter Wert liegt bei 3 Monaten. Pestalozzi zum Beispiel schreibt in einer Studie, dass er seine Patienten alle 4 Wochen nachkorrigiert hat, sofern notwendig. Und Haase beschreibt in einem seiner Bücher einen Fall mit munter schwankender Heterophorie, bei dem zeitweise täglich Änderung an der Prismenstärke vorgenommen wurden.
Ich selbst habe alle Prismenbrillen insofern gut vertragen, als dass sich niemals etwas verschlechtert hat, mit Ausnahme natürlich von den ersten paar Stunden Tragezeit und mit Ausnahme der ersten "Vollkorrektion", die mich über eine Woche lang gequält hat.


ZitatOriginal erstellt von CaptainMu
was die differenz zwischen fern und nah angeht ja, das habe ich auch gehört, dass der nahwert sich dem fernwert zum schluss anpasst. du hattest da doch auch ne differenz, oder?! wie ist es denn bei dir heute bzw. vor deiner op gewesen - waren da noch große differenzen zwischen nah und fern?


Nach der letzten Messung mit dem Nahprüfgerät - welches im Übrigen eher unbeliebt zu sein scheint - war bei mir noch eine geringe Nahexophorie vorhanden, was zumindest messtechnisch gesehen zu den massiven Ausschlägen während der "Anfangszeit" ein klarer Fortschritt gewesen ist.

Die OP selbst ist gut verlaufen, allerdings muss ich noch auf einen ersten Polatest warten, bevor ich greifbare Ergebnisse vorweisen kann, da sich in puncto Beschwerden gegenüber der Prä-OP-Zeit nicht viel getan hat, ich bin lediglich die Glaskeilbrille los.
Was mich ein wenig betrübt - und worauf mich netterweise auch niemand vorher hingewiesen hat -, ist die Tatsache, dass ich das operierte rechte Auge nicht mehr vollständig nach links bewegen kann. Nach Aussage einer Orthoptistin besteht die Möglichkeit, dass dies auch so bleibt. Super, nicht?

Gruß,
Monoxid

Bild des Benutzers CaptainMu
Verbunden: 10. Juli 2005 - 0:00

Ups,

aber zum glück heißt "möglichkeit" ja nicht, dass es wirklich so kommen muss!

Bei mir dürfte auch relativ bald die op anstehen. Dann bin ich ja vorgewarnt.


Eines verstehe ich noch nicht so ganz Du hattest doch auch zum schlus ne hohe ESO (fern), oder?! Und TROTZDEM hattest du in der nähe eine (leichte) EXO??? Das wäre ja ne differenz von 20-30 pdt insgesamt zwischen nah und fern... aber da habe ich wohl was falsch verstanden, oder?! I-m so happy

Was die theorie mit den zeitabständen der korrektur angeht Ich denke, man muss sich nicht immer UNBEDINGT an solche regeln halten. Bei mir habe ich zb 8 ESO-dpt in 4 wochen dazu bekommen. Stell dir vor, man hätte mit der korrektur aus prinzip zb 3 monate gewartet...

gruß
chris

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Verbunden: 16. Februar 2005 - 0:00

ZitatOriginal erstellt von CaptainMu
Eines verstehe ich noch nicht so ganz Du hattest doch auch zum schlus ne hohe ESO (fern), oder?! Und TROTZDEM hattest du in der nähe eine (leichte) EXO??? Das wäre ja ne differenz von 20-30 pdt insgesamt zwischen nah und fern... aber da habe ich wohl was falsch verstanden, oder?! I-m so happy


Mit den Fern-Eso-Prismen wird in einem gewissen Sinne nur das kompensiert, was die Augenmuskeln freigeben und sobald man sich an diesen veränderten Zustand gewöhnt hat, bleibt der (relative) Konvergenzbedarf der gleiche. Eine Nahexophorie wird wohl dann gemessen, wenn beim Fixieren eines nahen Objekts die Auswertung der vorhandenen Konvergenzreize (zumindest unter Testbedingungen) nicht einwandfrei funktioniert. In diesem Fall streben die Augen der normalen Stellung entgegen, was anscheinend ein ständiges Nachjustieren auf die richtige Vergenzstellung zur Folge hat, die die typischen asthenopischen Beschwerden verursachen kann.
Bei der Nahexophorie - zumindest der Ausprägung, die mich plagt - ist die Ursache also nicht primär ein Muskelungleichgewicht, sondern eine nur mäßig funktionierende Konvergenzreizauswertung. Und gerade diese kann - nach der MKH-Theorie - durch eine Fern-Heterophorie ausgelöst werden, da sich, bedingt durch das vorhandene Ungleichgewicht, im Laufe der Zeit Fixationsdisparationen ausbilden, d.h. die normale Augenstellung gibt der Neigung zur Abweichung nach außen oder innen etwas nach. Dadurch aber werden andere Netzhautstellen als das Netzhautzentrum als 'Fixationszentrum' beansprucht, da sich nun auf diesen disparaten Stellen eben jene Objekte befinden, die fixiert werden. Also ist der Seheindruck, der im eigentlichen Netzhautzentrum empfangen wird, nicht mehr so wichtig, und wird in der Wertigkeit bei der Fusion zurückgestuft. Schleift sich diese Disparation ein, wird selbst beim Nahsehen die Sehinformation des Zentrums bei der Fusion 'nicht mehr so ernst' genommen, wodurch insbesondere die Konvergenzreize sich nicht voll entfalten können.

Oder auch nicht. Dies ist jedenfalls lediglich die Erklärung, soweit ich sie verstanden habe. Aber zumindest in meinem Fall kann sie nicht vollkommen richtig sein, da ich daraus nicht ableiten kann, weshalb meine Beschwerden ausgerechnet morgens am stärksten sind und im Laufe des Tages - bei entsprechender Schonung - zurückgehen. Und warum dies so ist, konnte mir bislang wirklich niemand erklären...

Sorry für den vielen Text!
Monoxid


P.S. Ich halte auch nicht viel von 3-Monate-Schneckentempo-Korrektionen.

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, monoxid

warum gibt es Morgen- und Abendmuffel? Die körpereigene Energiekurve hängt mit diesen Eindrücken unbedingt zusammen. Das ist doch ganz logisch.

Zu den Zeiträumen der Messungen nur ein Hinweis. Solange nichts(!) schiefläuft, kann man beliebig oft messen. Sollte man sich aber bei den Messwertermittlungen verheddern, ist diese Gefahr bei rasch ausgeführten Wertänderungen sehr viel höher einzustufen, zumal der körpereigene Integrationsprozess mind. über 6-8 Wochen andauern kann. Zudem werden oftmals so eher kleinere Korrektionsschritte gemessen, was auch die Gesamtanzahl in die Höhe treibt. Folglich mehr Unsicherheit und höhere Kosten, das sollte allgemein bekannt sein.

Bei zu grossen Zeiträumen ab einem 3/4 Jahr und länger werden dagegen nichtideale Zustände vom Körper wieder besser integriert (versteckt) und es erfolgen gleichfalls unnötig viele Korrektionsschritte.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers CaptainMu
Verbunden: 10. Juli 2005 - 0:00

hallo monoxid,

was genau SIND denn deine beschwerden bei deiner nahexo?

wenn du "in deinem fall" von fehlenden konvergenzreizen sprichst, sollte es sich doch primär um einbußen in der sehqualität und weniger in einem unwohlsein aufgrund von ziehen oder schmerzen in den augen, oder?!

bei mir ist es wohl eher so, dass meine augen ganz gut - auch unter ungünstigen umständen - konvergieren bzw. sich anpassen können. jedenfalls sind meine primären beschwerden trotz voll auskorrigierter ferneso eher genau so ein ziehen in den augen und dann relativ häufig kopfschmerzen.

vielleicht müssen sich bei mir die innen-augenmuskeln ja erst wieder an die arbeit des konvergierens in der nähe gewöhnen...

gruß
chris

Bild des Benutzers Monoxid
Verbunden: 16. Februar 2005 - 0:00

Hallo CaptainMu!

ZitatOriginal erstellt von CaptainMu
was genau SIND denn deine beschwerden bei deiner nahexo?


Ganz knapp Rasche Ermüdung der Augen bei anspruchsvoller Nahtätigkeit.
Etwas detaillierter Es handelt sich um eine Art ziehenden Schmerz an den Innenseiten der Augen, den man einigermaßen gut mit folgender Konvergenzübung "simulieren" kann Halte einen Stift eine Armlänge vor deinem Gesicht und fixiere die Spitze. Bewege jetzt den Stift langsam in Richtung Nase, wobei du permanent die Spitze fixiert hältst. Du näherest den Stift so lange an, bis du ihn doppelt siehst. Dann bewegst du ihn wieder langsam von dir weg in die Anfangsposition, wobei du die Spitze nach wie vor fixiert hältst.
Wenn du das richtig machst, wird es recht schnell anstrengend - mit steigender Intensität, je länger du diese Folterübung durchhältst -, und in etwa so fühlen sich meine Beschwerden an.

Kopfschmerzen habe ich hingegen nie.

Gruß,
Monoxid

Bild des Benutzers Monoxid
Verbunden: 16. Februar 2005 - 0:00

Hallo Paul-Gerhard!

ZitatOriginal erstellt von Paul-Gerhard Mosch
warum gibt es Morgen- und Abendmuffel? Die körpereigene Energiekurve hängt mit diesen Eindrücken unbedingt zusammen. Das ist doch ganz logisch.


Pardon, aber mir ist diese Erklärung irgendwie zu einfach. Dann müsste ich das Ganze doch mit Frühsport etwa beeinflussen können, nicht? Oder mit literweise Kaffee! Am meisten stört mich, dass es (in diesem Forum) niemanden mit einem ähnlichen Beschwerdebild gibt.

Gruß,
Monoxid

P.S. Ich wusste doch, mit der Mess-Intervall-Frage deinen Widerspruch zu provozieren. Ich schätze, der Punkt ist einfach der, dass man letztendlich nur grobe pauschale Empfehlungen geben kann, um im Einzelfall situationsbedingt zu entscheiden.

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, Monoxid

welchen Frühsport treibst Du denn so? Speziell für die Augen.

Im Ernst,
bei Deinem raschen Eso-Anstieg ist Dein Beschwerdebild garnicht so unüblich. Immerhin müssen die Augen weit mehr nach innen gehen und Konvergenzverhalten und Akkomodation müssen sich neu reorganisieren. Bitte verdaue Deine Korrektion erstmal, es sieht bei Dir danach aus, dass das Ende der Eso-Spirale noch nicht erreicht ist. Auch das würde die Beschwerden erklären. Deshalb trage die Brille ruhig 1/2 Jahr bis zu dem sinnvoll planbaren Eingriff.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)