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Bild des Benutzers Anette
Verbunden: 13. Oktober 2005 - 0:00
Hilfe - keine Aussicht auf MKH in London

Hallo zusammen!
Ich stehe noch ganz am Anfang was das Problem Winkelfehlsichtigkeit betriftt.
Über eine Internetrecherche bezügl. möglicher Ursachen für unleserliche Handschrift kam ich an einen Artikel vom Dr. med Uwe Wulff.
Es geht um meinen 10 jährigen Sohn, den ich kurz beschreiben möchte
4. Klasse
*unleserliche Handschrift
*erhebliche Probleme mit Rechtschreibung,
*keine Probleme in Mathematik, jedoch erhebliche Schwierigkeiten, die Zahlen ordentlich in die Kästchen zu schreiben
*kneift oft die Augen zusammen
*laut Optometrist wunderbare Sehkraft und kein Schielproblem
*er selbst klagt überhaupt nicht.

Nun leben wir hier in London und jemand vom Institut of Optometry hat mich gerade angerufen und gesagt, daß der Polatest schon seit Jahrzehnten nicht mehr angewendet wird. (Polatest und MHK - ist das überhaupt das selbe? d.h. der Polatest das Gerät das notwendig ist für die Methode?)Der Herr wußte sofort worum es ging und sagte, der Polatest findet nur noch in germanic europe, also im deutschsprachigen Europa anwendung.
Tja, jetzt weiß ich nicht was ich davon halten soll. Mein Eindruck beim Lesen sämtlicher Literatur war der, daß gerade die MHK-Methode die einzig richtige ist. Daß "Schielen" zwar allegmein bekannt ist, aber nur Prismen die nach der MHK-Methode angepasst wurden, Erfolg versprechen.
Ich würde meinen Sohn ja auch in Deutschland untersuchen lassen, jedoch kann ich nicht mal eben bei Bedarf zu einer Nachmessung wenn das nötig wäre.
Kann mir jemand folgende Frage beantworten?
Jeder Augenoptiker kann ja Prismen anpassen. Wird ein Augenoptiker, der nicht mit der MHK-Methode mißt behaupten, die angepassten Prismen seien genau die richtigen für das Winkelfehlsichtproblem meines Sohnes? Oder ist Winkelfehlsichtigkeit überhaupt ein Begriff der nur in Zusammenhang mit MHK vorkommt?
Versteht mich überhaupt noch einer? Ich einfach nur nicht an eine Untersuchungsmethode geraten, die das Problem nicht bei der Wurzel packt. Oder ist die MHK-Methode das Ei des Kolumbus, das auch nach Jahrzehnten noch nicht international anerkannt ist?
Ähm, das waren jetzt doch mehr als eine Frage!
Vielen Dank
Anette

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, Anette

versuche doch mal, über www.ivbv.org herauszufinden, ob es nicht doch noch oder wieder Anwender des "Polatestverfahrens" in England gibt. "MKH" ist die neuere Bezeichnung.

Prismatische Wirkungen werden auch nach anderen Messverfahren ermittelt, aber die Effizienz ist weitaus eingeschränkter. In Deutschland propagieren Kollegen über optometrisches Visualtraining auch Erfolge zu haben. Diese Trainings sind in den USA und in England jedoch viel verbreiteter und bekannter. Evtl. wäre es ein vernünftiger Ansatz, wenn MKH dort noch nicht angewendet wird. In Holland gibt es jedenfalls Anwender der MKH.

Die Aussage mit der wunderbaren Sehschärfe lässt mich eher vermuten, dass der aufgesuchte Optometrist kein Spezialist in Binokularsehen ist. Da die grössten Probleme im Binokularsehen gerade bei sehr guter Sehschärfe beobachtet werden. Ein Schielen sollte ausgeschlossen sein.

Nur wer gerade bei solchen Vorgaben aufmerkt, hat echtes Wissen oder zumindest ein feines Gespür für die dahinter liegenden Sehstörungen Deines Kindes.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Anette
Verbunden: 13. Oktober 2005 - 0:00

Lieber Paul!
Vielen Dank für deine Antwort. Also, einen Optometristen mit MHK-Erfahrung zu finden ist hier, glaube ich, eher aussichtslos. Frau Stollenwerk von der ivbv habe ich bereits gestern angerufen, aber sie konnte mir keine Adresse in England nennen. Gänzlich meine Hoffnung zerstört hat dann eben ein Gespräch mit Carl Zeiss UK. Die Dame am Telefon meinte sie arbeite jetzt schon jahrelang für die Firma und sie wüsste keinen Optometristen den sie jemals mit einem Polatest-Gerät beliefert hätten.
Na toll.
Der Herr vom Institut of optometry, den ich in meinem ersten Beitrag erwähnte, wußte ja gleich wovon ich sprach. Ich sprach von der schlechten Handschrift meines Sohnes und er fragte mich gleich danach, wie es denn um Lesen bestellt wäre. Außerdem erwähnte er eine Therapie mit Farbfiltern, die zusätzlich zu Prismen (oder unabhängig davon - weiß nicht so genau) eingesetzt würden. Er nannte mir dazu eine Internetseite der University of Essex. www.essex.ac.uk/psychology/overlays
Er schickt mir jetzt eine Informationsbroschüre und sagte noch es sei gut, daß ich mich nicht mit der Aussage der Optometristin zufrieden gebe. Die hatte nämlich ruckzuck so einen Schieltest parat Im Dunkeln in die Augen geleuchtet anschließend mit einer grauen Brille zwei Zeilen Buchstaben an der Wand lesen. Zur Handschrift meinte sie dann, Jungs wären eben so. Ich habe mich mit der einfach nicht weiter drangegben, da war echt jedes Wort Verschwendung. Sie ist übrigens Österreicherin.
Tja, und nu? Ich will natürlich nur das Beste für mein Kind, wie alle Mütter. Aber in dem Fall kann ich eben überhaupt nicht beurteilen, was das Beste ist. Wenn ich wenigstens wüßte, ob MHK-Optiker die englische Methode (kenne ich ja noch nichtmal) für ungeeignet halten würde mir das bei meiner Entscheidungsfindung ja wenigstens helfen. Die goldene Mitte gibt´s ja hier scheint´s nicht, oder?

Gruß
Anette

Bild des Benutzers KerstinEP
Verbunden: 24. August 2004 - 0:00

Hallo Annette,

bitte fasse meinen Rat jetzt nicht als doofe Antwort auf, ich meinte das sehr ernst!

Es gibt über Ryanair, Air-Berlin, Germanwings Flüge ab 0,89€! Gerade für diese Route! Schneller und günstiger kommst Du in Deutschland nicht mit Bus und/oder Bahn in ein anderes Bundesland.

Ich weiß, es ist aufwendig, aber vielleicht die praktikabelste und u.U. sogar günstigste Lösung, die dem Jungen sogar noch Spaß macht.

Leider wohne ich nicht in Berlin, sonst hätte ich Euch wenigstens ne Luftmatratze angeboten...aber ein Jungendherbergsausweis oder ein ETAP-Hotel machen auch das einigermassen erschwinglich.

Überleg mal ernsthaft dran.

LG
Kerstin

Gott schenkt Dir das Gesicht. Lächeln musst Du selber!

Bild des Benutzers augenblicker
Verbunden: 29. September 2005 - 0:00

hallo kerstin,
meintest du eventuell 89 € ??

------------------
einen schönen tag noch !
augenblicker

Bild des Benutzers KerstinEP
Verbunden: 24. August 2004 - 0:00

nein, ich meine 89 CENT! Ich wollte es auch nicht glaube, aber dafür gibt es sogar WeezeStockholm ...

Gott schenkt Dir das Gesicht. Lächeln musst Du selber!

Bild des Benutzers LS10
Verbunden: 4. September 2005 - 0:00

Hallo Anette,

falls Sie noch immer keinen Kontakt in GB zwecks MKH gefunden haben, finde ich den Vorschlag Stansted -Weeze gar nicht einmal so schlecht. In 10 km Entfernung liegt mein Geschäft, indem ich gerne eine Überprüfung (nach MKH) anbieten kann.

MFG
LS10

Bild des Benutzers DianaDiana
Verbunden: 25. Juni 2006 - 16:21

wenn es in London an einem nicht mangelt, dann an guten Augenärzten!!
du kannst mich gerne anmailen, ich nenne dir konkrete Namen von Augenärzten und Augenkliniken/KHs mit guten Augenabteilungen. Diana

Bild des Benutzers Doccy
Verbunden: 8. Januar 2003 - 0:00

Hallo Anette,
also est mal zu den Begriffen und ein wenig Geschichte Weil er selbst darunter litt und keine Hilfe bekam, hat Hans-Joachim Haase sich selbst geholfen. Es entstand in etwa 10-jähriger Entwicklungszeit das Polatest-Gerät. Hergestellt wurde es von er Firma Busch / Berlin, die dann von Carl Zeiss übernommen wurde.
Während dieser Entwicklungsphase hat Haase natürlich zunächst sich selbst korrigiert. Sowohl bei Erfolgen als auch bei Mißerfolgen hat er nach den Gründen dafür gesucht. Diese Erklärungsversuche mündeten schließlich in ein Regelwerk, wie das Polatestgerät anzuwenden sei die Meß- und Korrektionsmethodik mach Hans-Joachim Haase, abgekürzt MKH.
Haase hat folgende Forderung aufgestellt Der Meßvorgang darf das natürliche Sehen so wenig wie möglich beeinflussen. Also Heller Raum, keine Medikation (z.B. Atropin o.ä.)!
Den Kollegen Rudolf Virkus aus Wolfsburg hat es gestört, daß das damals noch als "Polatest-Methode" bezeichnete Verfahren in Ermangelung eigener Terminologie die der Medizin gebrauchte. Virkus hat dann für den medizinischen Begriff "Heterophorie" den augenoptisch-handwerklichen Terminus "Winkelfehlsichtigkeit" (Wf) eingeführt. Haase war zunächst dagegen, sah dann aber ein, daß eigene Terminologie unbedingt nötig ist.
Der Unterschied Heterophorie ist diagnostizierbar, "Meßergebnisse" sind nicht reproduzierbar und folglich nicht zu korrigieren.
Wf, gemessen mit der MKH, liefert reproduzierbare Meßergebnisse.
Wenn Du über Wf noch etwas mehr erfahren möchtest auf meiner Seite www.dauter-optic.de habe ich versucht, Wf zu erklären. Leider fehlen noch einige Bilderchen, die das ganze anschaulicher machen.
So, nun zu Deinem Sohn Das hören wir MKH-Anwender täglich "Da ist nichts. Ihr Kind hat Augen wie ein Adler!" Toll. Und warum schreibt er dann die Zahlen nicht in die Kästchen? Bestimmt nicht, um die Erwachsenen (Eltern, Lehrer) zu ärgern. Der Grund, ärgern zu wollen, fällt aus. Also muß es einen anderen Grund geben. Den gibt es auch Es ist meistens eine unkorrigierte Wf!
Vermutlich wird es im Großraum London keinen Optometristen geben, der die MKH beherrscht. Es genügt nicht, daß ein Polatesgerät vorhanden ist. Man muß auch damit umgehen können. Und das heißt Die MKH "beherrschen". Wobei "beherrschen" so eine Sache ist. "Beherrschen" wird man sie wohl nie, aber gut umgehen können muß man mit ihr. Und dann bleiben Erfolge nicht aus.
Es bleibt Dir vermutlich nichts anders übrig, doch vielleicht mal einen Billigflug auf das Festland zu buchen. Das mit den "Nachkontrollen" solltest Du nicht so ganz ernst nehmen. Wenn Änderungen in der Korrektion nötig sind, kündigen die sich durch Leistungsabfall an. Erst dann ist eine erneute Messung sinnvoll.
So, hoffentlich habe ich Deine Fragen überwiegend beantwortet und Deine Konfusion ein wenig reduziert.
Viel Erfolg! MfG H. Dauter
P.S. Noch etwas Lasse Dich bitte nicht von Aussagen verunsichern, die von der MKH Schlimmes behaupten, gleichgültig, von wem sie kommen. Wer hilft, hat Recht!!!