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Bild des Benutzers Bine64
Verbunden: 9. Januar 2005 - 0:00
Doppelbilder/ Schielen!

Hallo,

Ich bin ein wenig ratlos...hat jemand vielleicht noch einen Tip?

Ich schiele von Geburt an, (linkes Auge nach innen) dass ca. mit 1 1/2 Jahren versucht wurde, mit einer Brille in den Griff zu bekommen!
Man setzte mir diese Brille auf, die ich natürlich in dem Alter immer wieder versuchte abzusetzen, aber meine Eltern schafften es irgendwie später trotzdem, dass ich sie irgendwie aufließ. Es funktionierte dann schließlich bis zu meinem 4ten Lebensjahr sehr gut, dann mußten meine Eltern feststellen, dass sich das Schielen verschlimmert hat. Ich kann mich noch ganz genau erinnern, dass wir immer stundenlang in der Sehschule verbracht hatten. Dort wurde mir als 2te Maßnahme für Monnate das linke schielende Auge abgedeckt, indem man ein Pflaster auf das Brillenglas klebte. Das war ziemlich störend und auch anstrengend für mich, aber ich habe immer die Brille anbehalten.Leider hat man wiederum auch feststellen müssen, dass das auch nicht zum Ziel führte. Ich wurde dann mit 5 Jahren operiert, indem der linke Muskel gekürzt wurde... und das war dann endlich erfolgreich, zumindest war das Schielen mit Brille komplett verschwunden. Hat man die Brille abgesetzt, sah man, dass das linke Auge immernoch einen ziemlich starken Drang nach innen hat.
Es wurde jedenfalls erstmal bis zu meinem 14 ten Lebensjahr so gelassen, bis auf die regelmäßigen Kontrollen bei AA und Sehschule!
Tschja, dann gingen für mich erst die richtigen Probleme los, ich hatte aufeinmal ständig Doppelbilder, die wirklich sehr störend waren. Mein AA meinte nur, es könnte vielleicht sein, dass ich meine Augen zu sehr belaste oder es ein Auslöser von meiner Migräne sein könnte! Da das aber ausgiebig untersucht wurde und nicht der Fall war, überwies er mich nochmal nach Gießen! Dort wurde auch nochmal ausgiebig untersucht und man beschloss, mich ein 2tes mal zu operieren, damit die Doppelbilder verschwinden bzw. besser werden! Mit 16 hatte ich dann meine zweite OP. Ich habe mich hinterher wie neu geboren gefühlt, die Doppelbilder waren zwar nich ganz weg, aber unendlich mal besser als vor dem Eingriff. Leider bekam ich nach nur ca. 4 Jahre das gleiche Problem...ich war fast wieder auf dem alten Stand der Doppelbilder. Erkundigt. ob nochmal opeiert werden könnte...aber leider sagte man dort nein! Angeblich wäre der linke Augenmuskel schon zu kurz für eine weitere Operation...und es könnte sein, dass die Doppelbilder schlimmer werden. Man hat es dann dort des öfteren mit Prismen versucht, was bei mir leider nicht geklappt hat, da mein Schielwinkel NICHT stabil ist! Auch mein AA hat es mehrmalsr versucht und auch nicht geschafft!!!
Hat hier vielleicht noch jemand ein Rat?...da die Doppelbilder wirklich sehr störend sind, vor allem beim Autofahren, Computer etc.

Sabine

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo Sabine,

es gibt 2 Möglichkeiten

- einmal irgendwie versuchen die Doppelbilder zur Fusion zu bringen (Prismen, OP, VT,etc.), ob das möglich ist lässt sich aus der Ferne nicht sagen. Anscheinend nicht ganz einfach da die Versuche bis dato ohne Erfolg blieben...

- den Seheindruck vom schlechteren mehr oder weniger "unterbinden" (z.B. absichtlich falsches Glas, spezielle Kontaktlinse, Prismen,etc.)

viele Grüße
Georg

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Sabine,

mich wundert, warum damals in der Kindheit das schielende Auge abgeklebt wurde...eigentlich wird das gute Auge okkludiert.

Und für eine Schiel-OP hat man auch noch das rechte Auge zum Operieren! Es ist egal, welches Auge operiert wird, auch wenn es schwer zu verstehen ist....

Aber vorher müsste mal genau der Schiel:wink:el und die Korrespondenz untersucht werden. Ein konstanter Winkel sollte mittels Prismen ermittelt werden, denn unendlich oft kann man natürlich nicht operieren.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Bine64
Verbunden: 9. Januar 2005 - 0:00

Hallo,
erstmal vielen Dank für eure Rückmeldungen!

@Georg
was meinst du mit OP bzw VT?
Ich hatte mal eine Kontaktlinse, mit der versucht wurde, das Auge abzudecken,
es kam aber immer rechts neben der Linse halb rausgerutscht! Meinst du vielleicht sowas? Das mit dem absichtlich falschen Glas habe ich auch schon angesprochen, die Ärzte waren nicht gerade angetan davon! aber naja, ich muß einfach mal weitersehen...ist halt alles nicht so einfach, da mein Schiel:wink:el nicht stabil ist und ständig pendelt, sobald ich meine Sehrichtung verändere!

@Kerstin
ich habe gerade nochmal nachgedachtdry und muß feststellen, dass du Recht
hast!! Bei mir wurde NATÜRLICH das rechte Auge abgeklebt! Anders hätte es ja auch keinen Sinn gehabt! Es wurden auch, so weit ich weiß, damals beide Augen operiert.HHMM, das mit dem Ermitteln des Schiel:wink:els macht ja bei mir gerade so viele Probleme...jedenfalls mit Prismen!

Grüße
Sabine

Auch der allerlängste Weg beginnt mit einem kleinen Schritt!

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo Sabine,

OP = Operation
VT = Visualtraining

Wenn ein Muskel operiert halte ich es für unwahrscheinlich das gar keine OP mehr möglich ist. Ob diese sinnvoll ist steht auf einem anderen Blatt. Wenn man keinen stabilen Winkel hat, was will der Arzt denn operieren.

Genau Kl mit schwarzen Punkt wäre eine Möglichkeit - man kann diesen auch größer machen etc.

ist halt alles nicht so einfach, da mein Schiel:wink:el nicht stabil ist und ständig pendelt, sobald ich meine Sehrichtung verändere!

das würde auf eine Augenmuskellähmung oder eine Überfunktion hindeuten. Bei einem innen Schielen evtl. eine Abduzensparese.
Verschwinden die Doppelbilder in gewissen Kopfhaltungen!? Z.B wenn Du den Kopf nach links oder rechts drehst......
Sind es Doppelbilder nur in der Seite oder auch höhenversetzt?

viele Grüße
Georg

Bild des Benutzers Bine64
Verbunden: 9. Januar 2005 - 0:00

Hallo Georg,

die Ärzte in der Uniklinik Gießen meinten, dass eine OP auf keinen Fall mehr in Erwägung gezogen werden kann! Angeblich bestünde die Gefahr, dass der linke Muskel am linken Auge dann zu stramm wäre...und ich dann quasi keine Chance mehr hätte, seitwärts zu schauen!
Außerdem könnte es auch sein, dass sich die Doppelbilder verschlechtern. Das Schielen ist nich so sehr mein Problem, denn man sieht es so gut wie nicht, wenn ich meine Brille trage! Mein Mann hat sich auch noch nicht beschwert, wenn er mich ohne Brille anschaut.

Meine Doppelbilder sind sowohl seitwärts als auch höhenversetzt...und verschwinden auch nicht bei verschiedenen Kopfhaltungen. Ich würde mal sagen, dass sie nur weiter auseinander/ zusammen gehen. Verschwinden tun sie leider nicht, sie sind immer kostant im Bilde! Manchmal, wenn ich z.Bsp. lange am Pc gearbeitet habe, viel Auto gefahren bin oder einfach angestrengt bin, stört mich das so sehr, dass ich gar nicht richtig definieren kann, was jetzt der richtige oder der nur visuelle Gegenstand ist. Das kann beim Auto fahren sehr gefährlich werden...aber ich bin sehr darauf angewiesen, da mein Mann und ich eine Transportvermittlung haben...und ich ziemlich oft Kurierfahrten ausüben muß. Einäugig kann ich ja wohl nicht fahren!
Vielleicht sollte ich einfach nochmal in der Unklinik Gießen vorstellig werden!??

Grüße
Sabine

Auch der allerlängste Weg beginnt mit einem kleinen Schritt!

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo Bine,

das mit der OP müssen die Ärzte entscheiden - da halte ich mich raus...im Zweifel eine Zweitmeinung einholen. Vorweg wäre es aber sowieso sinnvoll eine prismatische Korrektur zu finden wo Du weitgehend von der Doppelbildproblematik auf Dauer befreit bist. Immer ist das halt nicht möglich - aber meistens. Das lässt sich im Forum nicht klären.

Die andere Möglichkeit ist halt wirklich ein Auge "auszuschalten".

Du solltest auf alle Fälle noch mal bei einem Spezialisten vorstellig werden (z.B. Uniklinik Gießen...)

viele Grüße
Georg Scheuerer

Bild des Benutzers petrusy
Verbunden: 21. Januar 2009 - 21:06

Hallo, ich bin erst neu dabei, weiß nicht ob du dein Problem schon gelöst hast.
Hier ein anderer Tip
Eine Schädigung des Nervus abducens erfolgt meistens innerhalb des für Entzündungen und Thrombosen anfälligen Sinus cavernosus, durch den der Nerv verläuft. Durch seinen Verlauf entlang der Schädelbasis ist der Nerv auch häufig bei Schädelbasisbrüchen oder Hirnhautentzündungen betroffen.
Das könnte die Ursache sein,suche einen Neurologen auf,
petrusy

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo petrusy,

sicher ist es kein Fehler einen Neurologen aufzusuchen. Nach an einer Abduzensparese hört sich das ganze aber wirklich nicht an.......

liebe Grüße
Georg

Bild des Benutzers doris1966
Verbunden: 6. August 2009 - 15:16

Hallo, ich bin beim Googlen zufaellig auf dieses Forum aufmerksam geworden und lese mit einer gewissen Erleichterung, dass ich mit meinen Doppelbildern (die mich ebenfalls seit fruehester Kindheit begleiten) offenbar nicht allein bin! Mit meinen inzwischen 43 Jahren habe ich die Hoffnung auf binokulares (Stereo-) Sehen schon lange aufgegeben. Kuerzlich allerdings stiess ich auf folgendes Buch, welches mir einen kleinen, unerwartenen Funken Hoffnung gegeben hat:
Susan R. Barry, Fixing My Gaze. Basic Books, 2009.
Die Autorin ist mit Ende 40 durch Visualtraining von ihren Schielproblemen - inklusive Doppenbildern - befreit worden. Und offenbar ist ihre Geschichte kein Einzelfall! Ich fuerchte, das Buch ist momentan nur auf Englisch erhaeltlich, aber vielleicht ist es ja trotzdem fuer Einige hier von Interesse.
Ich jedenfalls habe nach der Lektuere mit ein paar einfachen Uebungen begonnen, die die motorische Kontrolle ueber mein Schielauge, was mir normalerweise bloss Wackelbilder liefert, verbessern sollen - nur mal so, um zu schauen was passiert... Bald darauf habe ich bemerkt, dass es mir tatsaechlich leichter faellt, beide Augen auf denselben Punkt zu fixieren. Daher habe ich inzwischen etwas weniger Hemmungen, anderen Leuten in die Augen zu sehen, was ich durchaus als einen kleinen Erfolg werte. Fusion ist allerdings nach wie vor unmoeglich. Vermutlich erfordert das jahrelanges Training, falls es ueberhaupt jemals klappt...
LG doris

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Doris,

diese gutgemeinte Buchempfehlung hat in diesem Thread gar nichts zu suchen, Bine64 hat sicher ein medizinisches Problem, was mit Visualtraining nicht anzugehen ist.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Steen Aalberg
Verbunden: 15. Januar 2007 - 17:09

...Bine64 hat sicher ein medizinisches Problem, was mit Visualtraining nicht anzugehen ist.

Gruß
Eberhard

Hallo Eberhardt,

da bin ich mit dir nicht einig, mindestens muss erstmal eine Untersuchung vorlegen. Ist doch eine partielle Parese mit überbleibenden Funktion vorliegend, ist VT mir bekannt die einzige Weg zu Funktionsverbesserung, was ich von meine Erfahrungen mit gehirngeschädigte Patienten gelernt habe. Selbstverstandlich muss dann auch alle nötige optische Hilfsmittel eingezogen werden. Von dem Beschreiben des Problems scheint mir Krankheit unmittelbar unwahrscheinlich.

Gruss
Steen

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

wer´s glaubt, wird selig, wer´s nicht glaubt.... Wink

Hallo Steen,

das sage ich zur VT. VT ist nunmal nicht das allein seligmachende in der Binokularkorrektur, vor allem nicht, wenn Strabismen vorliegen, die nunmal nur in die Hand eines Ophtalmologen gehören, zumindest hier in Deutschland.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Steen Aalberg
Verbunden: 15. Januar 2007 - 17:09

Hallo Eberhardt,

So habe ich's auch nie behauptet. Selig bin ich nicht und religiös gar nicht Smile Nun ist VT gar keine glaubensache aber ernsthafte Vissenschaft. Litteratur und neurologische unterstützung sind reichlich vorhanden venn mann nur danach sucht. Leider wissen die Ärzte und Opthalmologen meistens nicht davon, warum die Patienten nicht optimal geholfen werden, oder zumindst keine zweiten Option gegeben werden. Sehr viele Strabpatienten haben keine vorliegenden Patologien, und wäre besser aufgehoben bei einen guten Funktionaloptometrist/in.
Das Inhalt das von Doris empfohlenden Buch ist ein ganz frisches Beispiel davon.

Gruss
Steen

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hi Steen,

Du schreibst von Strabpatienten, meinst also Strabismuspatienten, die keine Pathologien vorweisen. Das ist unmöglich, denn nach deutschem Ärzterecht sind Strabismen pathologisch. Kommst Du aus den Niederlanden? Dann weiß ich, warum Du anders darüber denkst, mit Recht, denn dort ist die Welt einfach leichter für die Augenoptiker bzw. Optometristen.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Steen Aalberg
Verbunden: 15. Januar 2007 - 17:09

Hi Eberhardt,

ich bin in Dänemark. Bei uns klappt nicht länger einwandfrei das geschäftliche politische medicinische Trick funktionelle Störungen als Patologie zu definieren, und die Patienten währen sich immer mehr gegen Eingriffe mit schwachem Rational (was ja auch bei einige Strabismusfälle z.B. zu Diplopie führen kann). Die meisten werden auch echt sauer venn zum Beispiel Augenärstze keine Information über alternative Möglichkeiten gibt, und erst zu spät selbst diese Erfahrungen machen. Die Opthalmologen (wir auch) haben ja schliesslich das Pflicht sich auf dem laufenden zu halten. Das Paradox ist das sie nur innerhalb eigene Reihen Dokumentation suchen, statts unter optometrische, neurologische und neuropsykologische Litteratur. Selbst nach die Entwichlung das I-net hat sie sich noch nicht die Scheuklappen abgenommen. Das schmerzt mich besonders weil ich als optometrist (in Dänemark) die grössere Ausbildung auf Bereich Binokularsehen habe. Es dürfte bessere interdisziplinäre Zusammenarbeit geben.

LG
Steen

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Steen,

sorry, dass ich Dich nach Holland verfrachtet habe. Wink

Heißt das, dass Du, ohne Probleme mit den Ärzten zu bekommen, Strabismusfälle versorgen darfst?

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Steen Aalberg
Verbunden: 15. Januar 2007 - 17:09

Hi Eberhard

Ja klar, so ist es. Selbsverständlich muss ich Patologische Fälle zur Artz schicken, aber nur wegen das unterliegende Patologie, nicht wegen der Strabismus

Steen

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Steen,

da scheint Dänemark uns einen Schritt voraus zu sein. Hier in Deutschland ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit nocht oftmals Wunschdenken - zum Leid der Betroffenen. Besonders gebeutelt sind diejenigen, die Schielen plus phorischer Komponente haben. Über den eigenen Tellerrand gucken nur die wenigsten, aber ich bin dankbar, dass ich eine Handvoll kenne, die es tun. Und mit denen unterhalte ich mich gerne Smile

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Steen Aalberg
Verbunden: 15. Januar 2007 - 17:09

Er ist bei uns auch nicht problemlos. Der Prozess ist lang. Wer Thomas Kuhn's "The Structure of Scientific Revolutions" gelesen hast seht die Ähnlichkeiten. Eine Kurzfassung ist heir zu finden:
http://www.tobias-elze.de/vortr/kuhn.htm

LG
Steen