Forum

5 Beiträge / 0 neu
Letzter Beitrag
Bild des Benutzers Alex69
Verbunden: 21. August 2023 - 19:27
Bitte um Erklärung der Werte
AnhangGröße
Bild Icon IMG_6334.jpeg437.6 KB

Hallo,

ich hab seit Jahren eine Prismenbrille, nun wollte ich um Bewertung der Werte bitte, ( anbei ) weil diverse Optiker abblocken und bereits dramatisieren, die Werte wären zu stark , langsam wäre an eine op zu denken, da ich bereits wieder neue stärkere Werte benötige und diese schwer anzufertigen wären.

 

 

Danke für die Antworten  

 

 

 

Bild des Benutzers Seestern
Verbunden: 2. Januar 2015 - 14:03

Hallo , sieben Prismen auf jeder Seite ist nicht so viel.., wenn du damit zurecht kommst, umso besser dann las es so !  Das operiert auch kein Arzt. 
Für den Glas Hersteller auch kein Problem.., 

evtl. Einen Optiker suchen der mehr Erfahrung auf dem Gebiet hat. 
 

Liebe Grüße vom Seestern

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Seestern,

ich denke, dass ab diesem Wert durchaus operiert werden kann, aber es ist ja ausgedrückt worden, dass es inzwischen andere höhere Werte gibt. Hier aber Zurückhaltung bei der Umsetzung der Werte in eine Brille bestehen sollen ??

Da die Pupillendistanz nicht sehr groß ist, zumal höhere Prismenwerte diese weiter ungünstig beeinflussen, ist es durchaus eine Frage, wie man weiter korrigiert und vorgeht, auch um eine optimale OP-Vorbereitung zu erlangen.

Mich würden grundsätzlich die Sehaufgaben, (Beruf, Freizeit, Hobby) interessieren. Ist der betreuende Augenoptiker selbst bereit und in der Lage, höhere prismatische Werte sauber in eine brillentechnische Lösung einzuarbeiten?

Mit Gleitsicht sollten Werte um 10-11 Prisma anzufertigen sein, damit erreicht man immerhin ca. 20 Cm/m Gesamtwirkung und mehr. Bifokal-Brillentechnisch sollten 25-28 cm/m Gesamtwirkung erreichbar sein. Und Monofokal auch Werte darüber, aber dann mit Nahfeldern (Additionsfolien) für Schutz- und Sonnenbrillen, die gibt es ja auch im Zubehörbedarf) Ich habe immer auf die Fertigung von Carl-Zeiss Brillen-Linsen gesetzt und bin früher damit sehr gut gefahren.

Soll ein Eingriff ins Augenmuskelsystem zeitnah (2-3 Monate) erfolgen, wäre auch eine Prismenfolie als Ausgleich zusätzlich denkbar, damit ein angepeilter Op-Wert besser im Voraus ausgeglichen und dadurch abgesichtert werden kann. Ich habe erlebt, dass die Einschränkungen durch die Folie, sogar geringer ausfielen, wie erwartet, da die Fixation ruhiger gestellt wurde.

Das gilt aber immer nur dann, wenn man über einen überbrückbaren Zeitraum sprach und die Lösung adäquart nicht mit besseren Brillen-Linsen verwirklicht werden konnte, was im Bereich unter 25 cm/m jedenfalls machbar sein sollte. Idealerweise wurde mit dem Brillenindex n=1,5 gearbeitet. Leider bietet selbst CZ heute fast ausschließlich n=1.6 als Indexmaterial an. Für die prismatisch wirksamen Farbabweichungen schon nicht mehr ideal.

Im Einstärkenbereich wurden prismatische Brillenwirkungen bis über 40 cm/m gefertigt und getragen. Da heute aber WF-OP-Dosierungen bei ca. 30 cm/m enden und in dem Bereich eine höhere Reproduzierbarkeit erreicht wird, sollten heutzutage auch keine zu hohen Wirkungen mehr gefertigt werden. Lieber ein zweiter gut voraus berechneter und korrigierter Eingriff im Nachgang.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Alex69
Verbunden: 21. August 2023 - 19:27

Guten Morgen , danke für die ausführliche Erklärung . In der Tat ist es so das mein linkes Auge mehr Prismen benötigte , hatte schon mal 12 in der linken Seite und 3 rechts , was zur Folge hatte das ich abgesehen von der einseitig dicken Brille kein Auto mehr fahren konnte , Abstände einschätzen musste mir immer einen Parkplatz abseits suchen, da ich in gefühlt keine Parklücke kam obwohl genügend Platz. Da mir dieser Optiker keine andere Brille fertigen wollte hab ich den Optiker gewechselt , hier wurden Prismen so aufgeteilt, wobei schon klar war das reicht nicht ... aber mehr wollte er nicht , da ich ja eigentl. rechts nicht viel brauche , links aber mindestens 15 . 
Selbstverständlich hab ich eine Bildschirm, lese und gleitsichtbrille

wobei ich mit der Bildschirm am besten zurecht komme 

leider beobachte ich mich immer wieder das ich das linke gerne zukneife .... überlege eine zusätzliche Folie aufs Brillenglas ( riet mir Optiker 1) 

warscheinlich komm ich um eine Op nicht rum 

Gruß Alex 

 

 

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Darf ich fragen, wo Du lebst und was Deine berufliche Tätigkeit ist?

Sind alle drei Brillen, Lesebrille, Office-Brille, Gleitsichtbrille aufeinander abgestimmt gleich?

Welches Ziel hat Dein Versorger mit Deiner Brillen-Optik, damit Du auch weiterhin "Besser" klar kommst (im wahsten Sinne des Wortes!)

Wie denkt er, dem späteren Operateur optimalst vor- und zu zuarbeiten?! - Gibt es da eine feste Beziehung/Übereinkunft?

Gibt es schon einen Ansprechpartner für den Eingriff an Deinem Augenmuskelsystem und hast Du Dich dort schon persönlich vorstellen können, um unabhängig vom Eingriff selbst, in guter Co-Operation auf ein gemeinsames Ziel "im Zeitfenster und in der Gestaltung" drauf zu zu arbeiten, und ist Dein jetziger Versorger dafür qualifiziert genug? - Mit anderen Worten, hat er die Mittel (Brillentechnik) und die Souveränität (Erfahrungsschatz, Prüfraum- & Werkstatttechnik), entsprechende Lösungen auch anfertigen und überwachen zu können. Das wagt und kann auch nicht jeder. Und wenn er eigene Grenzen aufzeigt, ist dass keineswegs ein schlechter Berater. Du brauchst aber jemand, der sich in den Grenzen des Machbaren sicher auskennt und diese auch nutzt. Oder der Weg zum Ziel ist oder kann noch sehr holprig werden.

Zu meiner aktiven Zeit, habe ich zunächst selbst, die Lage ausgelotet, in welche Richtung sich eine Korrektion entwickelt, meist war es sehr schnell klar. Dann habe ich dafür gesorgt, dass mein Kunde/Klient sich einem Facharzt vorstellte, der von mir die Vorgeschichte mitgeteilt bekam und nachdem er seine entsprechende eigene Beurteilung, oft mit einer weiteren Rezeptur festlegte, wurde der Weg bis zum Eingriff weiter von mir betreut, so hatte der Operateur jeden Probanten früher selber schon selber gesehen und konnte den Korrektionsverlauf aufbauend nachvollziehen und mit der Kontrolle vor der OP hatte er die Rückmeldung, die er für seinen operativen Eingriff tagsdrauf brauchte.

Dann war es halt ideal, wenn der getragene und operierte Wert möglichst gleich oder leicht abweichend, etwas höher fest gestellt wurde. War der Wert vor der OP erniedrigt, gab es immer einen deutlichen Abschlag aus Sicherheit oder der OP-Termin wurde verschoben. Hier lag die Variante nahe, dass das System überkorrigiert war. Die Ursache musste erst abgeklärt werden. Dies war häufiger ein Problem bei schlecht vorbereiteten Patienten, die ihre Korrektion ungenügend oder sehr wechselhaft getragen hatten. Diese konnten ihr instabiles Sehsystem auch auf variable Korrektionen eintrimmen und eine langzeitstabile Korrektion war so noch nicht gefunden oder wurde vom Betreffenden ungewollt ausgetrixt, es gab einfach noch keine stabile und gute OP-Basis.

Deswegen sollten die getragenen Brillen möglichst ideal auf die Sehverhältnisse abgestimmt sein. Zum Beispiel bei Drecksarbeiten, keine alte (weil zu schwache) Korrektion tragen. Lieber immer nur  die beste Neue und bei Bedarf eine gute Messung mit dann auch optimal abgestimmten Werten. Ein laborieren mit falschen (überholten) Brillenwerten ist nie förderlich für den anstehenden OP-Eingriff. Diese sollten seitengleichwertig aufgebaut sein, dabei löschen sich die prismatischen Nebenwirkungen allermeist auf. Ungleiche Werte sind nur durch Prismenfolien, die man nur vor ein Auge gibt, sinnvoll. Dabei gehören Sie allermeist vor das Führungsauge, um das benachteiligte Auge zu stärken und zu fördern. Im Stadium vor der OP können sie bei einm Nachrutschen von Werten kurzzeitig auch auf das Nichtführungsauge gebracht werden, was das Sehergebnis weniger beeinträchtigt und das OP-Ziel vorbereitet. Generell wird man eher seltener mit Folien arbeiten. Sie kamen bei mir zum Einsatz, wenn ich jemand mit Doppelbildern hatte und die Anfertigung der Brille (Produktion) sehr langwierig war, oder das Ergebnis zuvor im Trageversuch noch abgesichert werden sollte.

Ich machte auch Brillen für neurologisch erkrankte Patienten (häufig wegen Sehstörungen mit Doppelbildern)  aus einer nahe liegenden Reha-Klinik. Hier musste ich das gefundene Ergebnis umgehend umsetzen, um es in der weiteren Zeit des Aufenthalts auch kontrollieren und stabilisieren zu können. Die endgültige Versorgung erfolgte hier öfters erst nach dem Klinikaufenthalt.

Alles Gute!

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)