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Bild des Benutzers qwertz
Verbunden: 9. Dezember 2012 - 14:23
Prisma bringt keine Verbesserung

Liebe Alle,

 

ersteinmal möchte ich ein Lob für eure wertvolle Arbeit aussprechen. Schnell bin ich beim Ergooglen meiner Probleme auf dieses Forum gestoßen und das Lesen vieler Einträge konnte mir bereits jetzt neuen Imput liefern.

 

Zu meiner Person:

Ich bin 24 Jahre, Student, verbinge Unmengen an Zeit vor dem Bildschirm, und trage seit meinem zwölften Lebensjahr eine Brille, mit 17 Jahren stieg ich auf Kontaktlinsen um.

Zu meiner Problematik:

Seit Jahren habe ich Probleme mit Doppelbildern. Schon in der Schulzeit beobachtete ich diese Problematik, konnte sie jedoch nicht richtig einordnen. Vermutlich dachte ich es sei normal. Ich kompensierte die Fehlstellung meiner Augen zunehmend durch das in den Nacken legen und nach links zur Seite knicken meines Kopfes. Heute habe ich starte verspannungen im Nackenbereich nehme diese Schonhaltung immer wieder unbewusst. Außerdem kneife ich mein linkes Auge zu, machmal halte ich es mir mit der Hand zu, das verschafft mir eine deutliche Erleichterung.

Meine Doppelbilder treten im Laufe des Tages immer stärker auf. Jetzt gerade schaue ich auf den Bildschirm, der ca. 45 cm von mir entfernt steht und sehe doppelt. Ich "konzentriere" mich auf eines der beiden Bilder. Probleme habe ich vor allem beim Lesen, am Computer und beim Fernsehen.

Im Oktober ließ ich meine Kontaktlinsen beim Optiker neu anpassen. Folgende werde wurde gemessen:

Links: BC 8.7 SPH -4.50 CYL -0.75 AX 90

Rechts: BC 8.7 SPH -4.50 CYL -1.25 AX 180

Mit diesen Linsen kam ich kaum zurecht, zu den Doppelbildern sah ich nun unscharf, also hatte ich letzte Woche einen Termin bei einem Augenarzt.

Ich fühlte mich bei ihm eigentlich gut aufgehoben. Er erkannte sofort das Schiefhalten meines Kopfes und nahm sich für die Refraktion Zeit. Die Werte meiner Kontaktlinsen seien falsch. Dazu verschrieb er mir ein Prisma für mein rechtes Auge.

Die gemessenen Werte laut Rezept:

links: Sphäre -5,75 Scheitelabstand 16

rechts: Sphäre -4,75 Zylinder -1,00 Achse 4° Prisma 3 Basis unten Scheitelabstand 16

 

Seit gestern trage ich die Brille. Ich sehe scharf, so scharf wie lange nicht mehr. Allerdings habe ich nach wie vor die gleiche Problematik mit den Doppelbildern. Es fällt mir sehr schwer zu sagen, ob eine Verbesserung oder eine Verschlechterung eingetreten ist. Ich weiß nur, dass z.B. das Schreiben hier gerade eine einzige Qual ist und absolut nicht zufriedenstellend ist. Die erste halbe Stunde mit der neuen Brille waren furchtbar und verschlimmerten das doppelte Sehen ungemein. Ganz anders als beim Arzt. Hielt er mir ein Prisma vor mein Auge nahmen die Doppelbilder sofort ab. Alleine das machte mich stutzig, mittlerweile scheinen sich die Augen an die Brille zu gewöhnen, die Problematik bleibt jedoch im Prinzip bestehen.

Meine Fragen:

1) Soll ich der Situation mehr Zeit geben und einfach abwarten? Wenn ja, wie lange?

2) Ich versuche rauszubekommen, ob man die Fehlstellung meiner Augen tatsächlich sehen kann, also ob ich merklich Schiele. Ich mache Fotos und Videos, kann es aber nicht beurteilen. Sind meine Sorgen in kosmetischer Hinsicht berechtigt?

3) Ich überlege mir einen Termin in der Uni-Augenklinik in Bochum geben zu lassen und erhoffe mir eine umfassendere Untersuchung und eine dauerhafte Lösung meines Problems. Mat ein Vorstellen in der Klinik Sinn? Sind meine Hoffnungen auf dauerhafte Abhilfe realistisch?

4) Ich lese viel über operative Eingriffe in Bezug auf die Fehlstellung von Augen. Kann (nur) dadurch eine solche Problematik dauerhaft gelöst werden, oder können Prismen in meiner Stärke auch eine dauerhafte Lösung sein?

5) Kann ich schnell und unkompliziert (z.B. von einem Optiker) beurteilen lassen, ob ich die verodnete Brille mit diesen Werten tatsächlich benötige, oder ob irgendwo (Ausmessen oder Anfertigen der Brille) etwas schiefgelaufen ist?

 

ich bin für jedes Feedback dankbar. Gerne gehe ich mit Euch die nächsten Schritte an und würde Euch auf dem Laufenden bezüglich der Ergebnisse weiterer Untersuchungen halten. Nicht zuletzt um anderen eine Orientierung geben zu können.

Bild des Benutzers qwertz
Verbunden: 9. Dezember 2012 - 14:23

Kurzer Nachtrag:

Heute Nachmittag schaute ich mir das Rezept noch einmal genau an.

Ich bin mir sicher, dass mein Arzt mir den Stab mit den verschiedenen Prismen vor mein linkes Auge hielt. Sowohl horizontal, als auch vertikal. Das Prisma ist jedoch in mein rechtes Brillenglas eingearbeitet worden. Nach meinem Verständnis müsste es doch ins linke Brillenglas eingearbeitet worden sein.

Ist es also möglich, dass mein Arzt einfach einen Fehler gemacht hat, als er das Rezept ausstelle und ich deshalb das Gefühl habe noch größere Probleme mit der Brille zu habe, als mit meinen Kontaktlinsen?

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo,

 

hört sich stark nach einer Parese bzw. Überfunktion von den äußeren Augenmuskel an. Dann kann man mit Prismen die Situation meist erheblich verbessern wenn auch nicht in allen Blickrichtungen optimal machen.

 

zu 1) Wenn eine besser prismatische Korr. möglich ist wäre es schade zu warten

 

zu 2) Wenn Sie nichts erkennen können haben Sie die Frage wohl sich selbst schon beantwortet

 

zu 3) Hoffnung auf dauerhafte Abhilfe ist berechtigt - zu der Klinik kann ich nichts sagen, aber warum nicht

 

zu 4) beides ist denkbar und kommt auf den Fall an

 

zu 5) ja, am besten suchen sie einen Kollegen der auf Binokularsehen spezialisiert ist, dieser kann Ihnen evtl. besser weiterhelfen als ich/wir aus der Ferne

zum letzten Beitrag: manchmal spielt es eine untergeordnete Rolle auf welche Seite das Prisma gemacht wird - evtl. hier auch. Heisst deswegen muss kein Fehler vorliegen.......

 

 

viele Grüße

Georg Scheuerer

 

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Noch ein Hinweis,

 

wenn der Fehlwinkel über die Brille eher größer war, kann die Wirkung auch falsch herum eingearbeitet worden sein (oder mit der falschen Basislage verordnet).

Bei gleicher Fehlergröße kann es sein, dass die Situation im Prüfraum spontan zwar besser ausfiel, aber in der Praxis nur ein Tropfen auf den sprichwörtlichen heißen Stein war, der in der Wirkung verpuffte.

In Velbert, wäre unser Kollege Eberhard Luckas (aus dem Forum) ein versierter Kollege, der sicher mehr sagen könnte, wenn er sich die Sache einmal anschauen könnte.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers qwertz
Verbunden: 9. Dezember 2012 - 14:23

Heute Abend war ich noch einmal bei dem Augenarzt, der mir vor kurzem das Rezept für die neue Brille ausgestellt hat.

Es hat sich herausgestellt, dass - wenn ich es richtig beobachtet habe - das eingearbeitete Prisma meine Fehlsichtigkeit zwar vertikal, jedoch nicht horizontal ausgleicht.

Das heute ausgestellte Rezept verschreibt eine Prismenfolie 8 pdpt Basis unten rechts.

Morgen besuche ich wieder meinen Optiker. Ich hoffe, dass eine solche Folie vorrätig ist und sie direkt auf mein rechtes Brillenglas angepasst werden kann.

Mein Arzt sprach von 1-2 Wochen, die ich die Folie tragen soll, um sicherzugehen, dass ich die nun richtigen Prismen in nun richtiger Stärke verschrieben bekommen habe.

Bleibt die Frage, ob das Prisma weiterhin lediglich in das rechte Glas eingearbeitet werden soll, oder ob es nicht auf beide Gläser verteilt werden sollte.

Vielen Dank für den Hinweis der möglicherweise falsch eingearbeiteten Prismen, bzw. des falsch ausgestellten Rezepts. Beim Augenarzt wurde meine Brille heute vermessen. Gehe ich richtig davon aus, dass dabei aufgefallen wäre, wenn etwas falsch verarbeitet worden wäre?

Ich weiß, dass mein Optiker diese Brillen benutzt, in denen sich Stärken beliebig einstellen lassen, sie lagen im Verkaufsraum auf den Tischen. Vielleicht auch eine Möglichkeit die beim Arzt gemessenen Werte mal unter dem Alltag näheren Bedingungen selbst zu überprüfen, denn dort hatte ich ja lediglich dieses große Gerät vor dem Kopf und konzentrierte mich auf einen kleinen, projezierten Punkt.

Bild des Benutzers qwertz
Verbunden: 9. Dezember 2012 - 14:23

Und vielen Dank für Ihren Tipp mit dem Kollegen in Velbert. Sollte ich merken, dass der Optiker überfordert ist, oder ich seiner Arbeit nicht mehr vertraue, bin ich durchaus bereit dort einmal hinzufahren.

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

... und hat sich gestern etwas geklärt?

 

Übrigens, für Velbert vorher Termin absprechen!

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers qwertz
Verbunden: 9. Dezember 2012 - 14:23

Die Folie war nicht vorrätig. Heute war ich nochmal dort, um schonmal meine Brille abzugeben; sobald die Folie angekommen ist, werde ich benachrichtigt. Ich konnte mit dem Inhaber sprechen, der zugab sich ob der zusätzlich hohen Stärke sehr gewundert zu haben, als ich mit dem Rezept für die Prismenfolie zu ihm kam.

Er sagte mir außerdem, dass ich mit diesen Prismenstärken beim Tragen der Brille definitiv dauerhaft schielen würde. Wir sind so verblieben, dass ich die Brille mit augetragener Folie zur Probe tragen werde, dann sehe ich ja, ob meine Augen eine Fehlstellung einnehmen, die sichtbar ist.

Er empfahl mir ein Glas ohne Prismen in meine Brille einarbeiten zu lassen und dann einen Spezialisten aufzusuchen. Einen Termin in Bochum habe ich mir für Anfang nächsten Jahres geben lassen, jedoch steht noch nicht fest, ob ich ihn tatsächlich wahrnehmen kann.

Im Normalfall habe ich keine Probleme mit Doppelbildern, auch nehmen meine Augen keinerlei Fehlstellung ein, lediglich bei Müdigkeit, also eigentlich jeden Abend, oder bei längerer Arbeit am Computer. Ich beführchte ein dauerhaftes Schielen durch die Prismen zu provozieren und zu verstärken.

Ich habe ein kurzes Video von mir gemacht, in dem ich deutlich erkennen kann, dass mein linkes Auge nach unten wandert, wenn ich es "entspanne" und ich die Doppelbilder "wandern" und sich die Abstände zwischen ihnen "vergrößern" lasse. Dieses Schielen ist in der Spitze deutlich jenseits der nun insgesamt gemessenen 12 Prismen. Mein Auge guckt in diesen Momenten tatsächlich bis zum teilweisen Verschwinden meiner Pupille nach unten, während mein rechtes Auge weiterhin geradeaus guckt. Wechseln zwischen den Augen ist möglich.

Ein sukzessives Steigern der Prismen ist damit doch fast vorprogrammiert, fange ich erst einmal damit an?

Mein Beruf verlangt von mir suveränes Auftreten, Umgang mit Mensch und Medien. Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, sehe ich für mich neben sozialen Repressionen auch eine mögliche negative Beeinflussung meines beruflichen Alltags und bin mittlerweile stark beunruhigt.

Ich bin weiterhin dankbar für jeden Leser und jeden Ratschlag.

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Nun so schlimm ist es ja erstmal noch nicht!

Sollte der Höhenfehler eindeutig vorliegen wird er korrigiert und später operiert. Allerdings wären sauber abgestimmte Massnahmen angesagt, und da gefällt mir der jetzt aufgezeigte Weg nicht besonders. Zumal man Dir auch noch die dreier Prismenwirkung zu erst einmal genommen hat, um dann von null auf elf Prismen zu powern, und das dann über Folie. Das ist alles schon etwas seltsam.

Übrigens, Folien teilt man niemals auf! - Aber man bringt dieselben vor das dominant sehende Auge, um ein schwächer ausgebildetes Auge eher in der Teilnahme am Sehen zusätzlich zu aktivieren. Dies erscheint im Anfang aber störender zu sein. Hier kann dann auch mit zwei Folien wechselseitig gearbeitet werden, die man teils noch aus einer Gesamtfolie heraus arbeiten kann (abhängig von der Scheibengröße des Brillenglases) - Aber hier hat der Arzt die Seite ja selbst vorgegeben. da will und muss ich mich zurück halten..

Dauerhaftes Schielen muss übrigens nicht in jedem Fall die Folge sein. Aber die Augen werden in der Höhe um ca. 3 mm unterschiedlich hoch stehen, wenn die Brille getragen wird. Das rechte Auge steht höher, bzw. das linke tiefer, was mit Deiner Beobachtung durchaus korelliert.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)