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Verbunden: 31. März 2006 - 0:00
Myopie-Experte Frank Schaeffel erhält Europäischen Sehforschungspreis

Ophthalmologische Nachrichten 09.2012  Seite 2

 

Der Europäische Sehforschungspreis 2012 für besonders herausragende Beiträge im Bereich der Sehforschung  geht an Prof. Dr. rer. nat. Frank Schaeffel. Der Preis wird in diesem Jahr zum sechsten Mal vergeben.

Dieser renommierte Sehforschungspreis wird am 11. Oktober 2012 im Rahmen der EVER Konferenz in Nizza überreicht werden. Schaeffel ist stellvertretender Leiter des Forschungsinstituts für Augenheilkunde der Eberhard Karls Universität Tübingen, sowie Leiter der am Forschungsinstitut für Augenheilkunde ansässigen Sektion für Neurobiologie des Auges.

Schaeffel erhält den Europäischen Sehforschungspreis für langjährige herausragende Arbeit auf dem Gebiet der Kurzsichtigkeitsforschung. Es gibt wenige Forscher, die auf diesem Gebiet in den vergangenen 25 Jahren einen vergleichbaren Beitrag geleistet haben, heißt es in einer Mitteilung des  European Vision Institute (EVI). Unter anderem hat seine 1988 erschienene Veröffentlichung „Accommodation, refractive error and eye growth in chickens“, die im Bereich der Kurzsichtigkeitsforschung zu den am häufigsten zitierten Arbeiten zählt, einen Paradigmenwechsel im Verständnis der Regulation des Augenlängenwachstums hervorgerufen. In dieser Veröffentlichung wurde gezeigt, dass Defokussierung des Bildes auf der Netzhaut den natürlichen Reiz für die Feinsteuerung des Augenlängenwachstums darstellt. Damit sei klar geworden, dass die exakte Abstimmung der Augenlänge an die Lage seiner Brennebene (Emmetropisierung) ein aktiver regelkreisgesteuerter Prozess ist.

Mit dieser Entdeckung wurde eine neue Forschungsrichtung eröffnet, die zu einem Boom in der Kurzsichtigkeitsforschung geführt hat. Daraus habe sich bisher bereits eine Anzahl von Hinweisen ergeben, wie man der Kurzsichtigkeitsentwicklung entgegenwirken könne, betont das EVI. Schaeffels experimentelle Zugänge umfassen ein breites Spektrum, das von Untersuchungen zur Optik des Auges über die Aufklärung von biochemischen Regulationskaskaden und der Aktivität der beteiligten Gene, bis zur Entwicklung von neuen Instrumenten zur Ermittlung der Refraktion und Akkommodation reiche. So hat Schaeffel ein Gerät zur schnellen, automatischen Ermittlung der Fehlsichtigkeit bei Kindern aus einem Meter Entfernung entwickelt, der PowerRefractor, der inzwischen weltweit verbreitet ist, und er habe Pionierarbeit zur Vermessung von Augen verschiedener Tiermodelle der Kurzsichtigkeit geleistet.

Informationen: Artikel und Interview des Preisträgers (in englischer Sprache) unter: http://www.vision-research.eu/index.php?id=736

Bild des Benutzers Nicole1
Verbunden: 11. Juli 2006 - 11:03

vielen Dank für das Reinstellen