Hallo,
ich hatte vor kurzem ca. 4 Wochen lang extreme Doppelbilder in der Ferne. Der Augenarzt konnte nichts feststellen ( außer, dass ich ne Brille brauche, aber nicht besonders stark: 0,75 und 1,75). Außerdem konnte er erkennen, dass der eine Sehnerv dünner war, was daran liegt, dass ich vor 12 Jahren mal ne starke Sehnerventzündung hatte. Er schickte mich zum Neurologen, der aber diesmal etwas Neurologisches ausschloss. VEP war wohl ok. Darüber war ich erstmal froh, hatte seit damals vor 12 Jahren halt immer im Hinterkopf, dass es ne beginnende MS sein könnte.
Da mich inzwischen einige darauf ansprachen, dass ich in die Ferne schielen würde (wen von uns guckst du denn nun gerade an???), bin ich wieder zum Augenarzt und der hat mit einen Termin beim Orthopisten gemacht. Dieser Termin ist nun endlich nächste Woche, aber inzwischen sind die blöden Doppelbilder zum Glück endlich weg.
Macht der Termin nun überhaupt noch Sinn?
Viele Grüße, LouKopieren
Hallo Lou,
bei diesen Symtomen und der Ungleichsichtigkeit rechts zu links sollte unbedingt eine Brille getragen werden.
Allerdings würde ich auch HH-Verkrümmung und Fixierung messen und mit korrigieren lassen (Fixierung mittels MKH beim spezialisierten Augenoptiker).
Unabhängig davon lasse medizinisch alles nochmals durchchecken, im Fall des Falles, wäre ein Versäumnis medizinisch schlimmer zu bewerten, als eine saubere Diagnose.
Alles Gute!
Übrigens, in aller Regel kann man auch bei abgeklungenen DB-Eindrücken noch sehr viel erkennen und messen. Deswegen nimm den angezeigten Termin ruhig wahr. Nur zur brillentechnischen Versorgung rate ich Dir, lass diese einen in MKH erfahrenen Augenoptiker durchführen, aber nur dann, wenn er sich auch mit Sonderfällen in der Korrektion, z.B. mit der Sehkorrektion bei echten MS-Patienten, auskennt. Danach kann man ruhig fragen, und evtl. wird man hierzu auch weitere Wege auf sich nehmen. Das bessere Sehen sollte Dich dafür entschädigen. Meine Meinung.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo,
vielen Dank für die schnelle Antwort. Die Brille (Hornhaut ist natürlich auch mit vermessen worden. Den Wert habe ich nicht im Kopf, wurde aber auch korrigiert.) trage ich nun und nach einiger Zeit ist es ja dann auch mit den Doppelbildern immer besser geworden. Ob das daran liegt? Wer weiß...
Bei dem Neurologen war ich zweimal - der war sich ganz sicher. Ein großer Bluttest beim Hausarzt hat außer nem Eisenmangel nichts ergeben. Keine Diabetes; Schilddrüse ok.
Gut, den Termin beim Orthopisten werde ich wahrnehmen. 1,5 Stunden soll ich dafür kalkulieren.
Und, verzeihe mich meine Unwissenheit... Was ist ein in "MKH"-erfahrener Augenoptiker? Wie finde ich den? (wohne in Hannover)
LG, Lou
Im Raum Hannover kennen sich schon einige Kollegen mit der MKH aus, so zumindest meine Vermutung. Vielleicht kann Dir Kerstin Harms eine gute Adresse per PN nennen. Du kannst Sie ja auch selbst anfragen.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Ah ja; gut. Vielen Dank.
Kennen sich Orthopisten in der Regel auch damit aus? (was immer MKG ist, werde es gleich mal goggeln).
MKH = Mess- und Korrektionsmethodik nach Hans-Joachim Haase
Es handelt sich um das z.Zt. beste Verfahren um Störungen im Binokularsehen bei Nichtschielern(!) zu korrigieren. Das Augenpaare, die nur unter Anstrengung (Stress) fixieren hohe Belastungen aushalten müssen, ist bekannt.
Nun hat es sich gezeigt, dass ein sehr guter Kenner dieser Messtechnik, auch in offensichtlichen Fällen von Schielen (Doppelbildern), mittels der Teste des MKH-Messverfahrens Wege zur Problemlösung aufgezeigt bekommen kann.
Die Krux hier, "Schielen" gilt als Krankheitsbegriff und bleibt unter dieser Sicht dem Mediziner vorbehalten. Aber sowohl in der Orthoptik (Orthoptistin), wie in der Augenheilkunde hat das Verfahren der MKH bislang kaum Fuss gefasst, weil es weithin als ein Messverfahren aus der Augenoptik stammend geblieben ist. Man muss großes Glück haben, um einem der wenigen Fachärzte zu begegnen, die auch Schieler, unter Kenntnis und Nutzung der MKH, in abgewandelter Technik, behandeln. Ansonsten wird man auch nur wenigen Augenoptikern begegnen, die sich zumindest versuchsweise auf eine Messung und Versorgung einlassen wollen und können, wenn Doppelbilder von vorneherein im Raume stehen.
Wunderschön dann, wenn es über diesen Weg zu einem Abschied bzgl. der Doppelbilder kommt. Leider ist ein Spontanerfolg hier nicht die Regel. Vorallem wenn die Doppelbilder schon längere Zeit bestehen, kann ein Erfolg auf sich warten lassen. Das aber entspräche einem Therapieansatz, der einem Augenoptiker de facto nicht zuerkannt ist. Hier wird wiederum nur eine gute Zusammenarbeit mit einem diesbezüglich tätigen Neurologen oder Ophtalmologen Lösungswege aufzeigen können.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)