Hallo zusammen,
habe mir nach nun fast 30 Jahren überlegt mich nochmal am Schielen operieren zu lassen.
Ich bin leider etwas ratlos ob es möglich und sinnvoll ist oder nicht.
Ich versuche es mal in kürze zusammenzufassen
- Als Kleinkind leichtes Innenschielen (beide Augen) Sehstärke auf beiden Augen ca. 90%
- Nach Abkleben der Augen stärkeres Schielen
- Mit ca. 5-7 Jahren Schiel-OP an beiden Augen. Jeweils beide "horizontal-winkel"
- Nach dieser OP immer noch Innenschielen auf einem Auge / Sehstärke zu diesem Punkt unbekant
- Aussage Augenarzt war : besser keine OP sonst Gefahr überkorrektur und möglicherweise Aussenschielen. Ausser evtl. verbesserung beim Wachstum in der Jugend.
- Entwicklung Amblyopie bis zum jungen Erwachsenenalter auf ca. L 90% / R 30 % kein Räumliches sehen
- Dieser Status und Innenschielen (ca. 40°- 45°) seit ca. 20-25 Jahre.
Jetzt würde ich mich gern aus kosmetischen Gründen am Innenschiele des schwachen Auges operieren lassen.
Ich habe jedoch etwas bedenken was eine ggf. mögliche Überkorrektur angeht.
Die Aussage des Arztes war damals das sowas dann nicht mehr korregierbar sei.
Auch variiert der Schielwinkel manchmal etwas. Bei müdigkeit oder so.
Nun frage ich mich ob ich die OP machen soll oder nicht. ?
Was gibt es für Erfahrungen bei solchen OP im Erwachsenenalter ?
Vielen DAnk vorab für die Antworten..
Gruß
Thomas
Hallo Thomas,
lasse mal prüfen, ob die optische Korrektur des Schielens mit prismatischen Gläsern möglich ist und ob Du dadurch Doppelbilder hast oder nicht. Wenn Du das verträgst, ist auch die OP sinnvoll.
Gruß
Eberhard
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Eberhard,
Danke für die schnelle Antwort.
In der Uniklinik haben die mir so Gläser auf die Brille geklebt. Die waren ca. 4 cm dick. (Die musste sogar 2 davon übereinander kleben). Damit musste ich dann ca. 20 Minuten gucken. Doppelbilder hatte ich keine.. Ob bei diesem Test das Schiele aufgehoben wurde weiss ich leider nicht. Ich bin halt nur etwas verwirrt da er Schielwinkel teilweise etwas varriert.
Danke für die Antwort.
Gruß
Thomas
Hallo Thomas,
besser wäre es, eine Messbrille zu verwenden oder noch besser, die prismatische Wirkung exakt als komplette Brille fertigen zu lassen, um den Test einige Wochen durchzuführen.
Gruß Eberhard
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Thomas,
es ist sehr wichtig, vorher festzustellen, ob das schielende Auge durch prismatische Korrektion am Sehgeschehen wieder (vermehrt) teilnimmt. Wenn es das tut, ist die OP nicht mehr nur rein kosmetischer Natur.
Wenn es auch mit Prismen nicht am Sehgeschehen teilnimmt, kann man eine rein kosmetische OP machen - aber es ist wirklich ungewiss, in welche Stellung das Auge danach geht. Wenn vorher nicht abgeklärt wurde, ob das Auge mitsieht, kann es passieren, dass spätestens durch die Geradestellung der OP das Auge anfängt, mitsehen zu wollen. Und dann kann es zu Problemen kommen, weil die beiden Sehzentren versuchen, zu korrespondieren, was im schlimmsten Fall nicht klappt und das Auge in eine erneute Fluchtstellung geht. Oder aber, der worst case: es kann wg. der OP nicht in die Fluchtstellung gehen und Du hast permanente Doppelbilder (horror fusionis). Hier im Forum haben schon Betroffene davon berichtet.
Insofern würde ich Eberhards Rat folgen, und für eine längere Zeit (2 - 4 Monate) Prismen tragen. Diese aber als Gläser in Brille und die Prismen auf beide Augen verteilt. Alles andere halte ich persönlich für nicht empfehlenswert, kenne aber natürlich nicht alle Details Deiner "Geschichte".
Viele Grüße
Kerstin
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