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Diskussion zum Beitrag Soll ich oder soll ich nicht - Prismenkorrektion nach MKH?

Lieber Volkhard,

Du möchtest \"Brückenbauer\" sein, aber schon Dein gewähltes Thema zeigt mir auf, wie zaghaft Du Dich dem Thema näherst.

Ich will hier einfach einmal mitteilen, wie belastet meine eigene Herangehensweise an dies Thema war, und mit welchem Erstaunen ich die absolute Tragfähigkeit der MKH erlebt und verinnerlicht habe.

Ausgangspunkt war einerseits ein mir gemachter Prozess wegen angeblicher \"Anmaßung ärztlicher Heilkunde 1986/87 durch Ophtalmoskopie\". Im Jahr drauf lernte ich dann die MKH kennen und auch schätzen. (Der Prozess wurde kurz vorher mangels Aussicht auf Erfolg vom klagenden Arzt zurück gezogen)

Wie sollte ich dies neue interessante Gebiet beackern? Ich nahm mir damals vor, bis Jahresende weißt Du, ob Du die Inhalte der Methodik auch Angriffen von außen gegenüber vertreten kannst. (Dr. Uwe Wulf, H.-J. Haase waren mir fortan intensive Lehrmeister)

Abends nach Geschäftsschluss bestellte ich mir Kunden, die mir irgendwie aufgefallen waren. Diese klagten über erhebliche Befindlichkeitsstörungen typischer Art, aber auch Schieler waren darunter, deren \"Exclusionsverhalten\" mich derart faszinierte, weil es am Polatest ankorrigiert werden konnte und sogar in einigen Fällen in normales binokulares Einfachsehen an den Testen mündete.

Soll ich, soll ich nicht, wurde für mich immer mehr eine Frage von guter Partnerschaft mit Dr. med. Uwe Wulff und nicht mehr ich war der Gefragte, sondern mein Kunde musste sich fragen lassen, ob er ein Korrektionsunterfangen unter ärztlicher Verantwortung eingehen wollte. Die Frage gebe ich auch heute noch an meine Kunden weiter und der Kreis korrigierter (und auch operierter) Probanten ist sehr gross geworden. Es ist erstaunlich, welche Leistungsreserven in manchen Kunden schlummern, wenn SEHEN frei wird von Verspannungen und Energieverschleiß.

Jedenfalls war mir schon nach einem Jahr klar, wie mein Kurs weitersteuern sollte. Heute wundere ich mich allerdings über manchen Mut bei damals noch grosser Unerfahrenheit im Umgang mit der MKH. Allerdings hat es weder mir, noch meinen Probanten je wirklich geschadet. Und zwei weitere, mir wegen der MKH aufgezwungene Prozesse konnten in der Sache für die MKH positiv abgeschlossen werden.

Soll ich, soll ich nicht, darf keine Frage des Anbieters sein, sondern muss vom jeweiligen Probanten bzw. bei Kindern von den Eltern gründlich überlegt und entschieden werden. Können wir als Augenoptiker hierzu unseren eigenen positiven Beitrag leisten?

Bild des Benutzers KerstinEP

Hallo Ihr beiden,

ich denke, PG sieht die Frage aus der Sicht des Optikers und da hat er seine ganz persönliche, eigene Erfahrung.

Ich sehe sie aus der Sicht des Patienten und ich muß sagen, wäre ich bei meinem allerersten MKHler so aufgeklärt worden, hätte er mich vermutlich als Kundin noch.
Aus meiner Sicht ist das ein sehr guter Artikel, der das eigene Handen kritisch beleuchtet. Am Ende lese ich dennoch ein großes "pro" raus.
Das ist verständlich geschrieben und vor allem auch erklärt. Und zwar so, dass auch der Kunde/Probant es versteht.

Solch ein Optiker ist für mich seriös. Ich überlege, ob ich diesen Artikel ausdrucke und mit zu den Unterlagen lege, die ich über WFS habe, denn grade als Eltern fragt man sich sicher 1000 mal mehr, ob man das "Wagnis" eingeht. Denn die Vorstellung eines Kindes mit einer dicken Brille und den daraus resultierenden "Nachteilen" (gehänselt werden), wiegen durchaus. Auch wenn man im Blick hat, dass die Vorteile größer sind. Aber davon muß man eben die Laieneltern auch erst mal überzeugen.

Aus meiner Sicht ist das ein "Brückenbauer"-Artikel. Ich finde ihn ohne Einschränkungen gut und ich mag es besonders, wenn Menschen mit viel Ahnung einer bestimmten Sache mit mir auf gleicher Augenhöhe reden und mich ein stückweit mitnehmen in ihre Welt.

LG
Kerstin

Gott schenkt Dir das Gesicht. Lächeln musst Du selber!

Bild des Benutzers Roman

Hallo Paul-Gerhard,

vielen Dank für Deinen sehr informativen Bericht. Ich bin jetzt seit knapp zwei Jahren ausgebildeter Meister, und das Thema MKH wird mit zunehmender Zeit für mich immer interessanter.
Während meines Studiums an der HFAK haben wir die MKH besprochen, zumindest was die Grundlagen anbelangt, in der Theorie als auch in der praktischen Anwendung, nur haben wir uns da nicht ganz an die Richtlinien der IVBV gehalten, sondern diese leicht abgewandelt. (Warum weiß ich bis heute leider immer noch nicht).
Warum ich Deinen Bericht so interessant finde Du beschreibst nämlich etwas, womit ich mich noch sehr schwer tue. Nämlich die Herangehensweise an dieses komplexe Thema MKH. Also womit fang ich an, soll ich zuerst Haase's Bücher durcharbeiten, oder soll ich mit einem Einsteigerseminar bei der IVBV anfangen? (Konnte leider am Kongress letztes Wochenende nicht teilnehmen, weil ich einfach nicht soviel Geld momentan zur Verfügung habe). Gibt es außer bei der IVBV noch andere Anbieter, die die MKH in speziellen Seminaren unterrichten?
Würde mich über eine Antwort sehr freuen.

Grüße,
Roman

Bild des Benutzers Eberhard Luckas

Paul-Gerhard Mosch schrieb

Diskussion zum Beitrag Soll">http://optometrieonline.de/component/option,com_/Itemid,116/option,conte... ich oder soll ich nicht - Prismenkorrektion nach MKH?

Soll ich, soll ich nicht, darf keine Frage des Anbieters sein, sondern muss vom jeweiligen Probanten bzw. bei Kindern von den Eltern gründlich überlegt und entschieden werden. Können wir als Augenoptiker hierzu unseren eigenen positiven Beitrag leisten?

Hallo Freunde,

der positive Beitrag, den wir Optiker leisten können, ist nichts anderes als lückenlose Aufklärung gegenüber dem Kunden. Nur dann sind wir auf der sicheren Seite. Als ich vor Jahren mit der MKH begann, war ich auch erst sehr unsicher, wie vermittel ich die Problematik meinem Kunden. Aber mit der Zeit hat man doch immer mehr Sicherheit und auch Routine, was die Besprechungen angeht.
Dazu gehört auch, "nur" die zu korrigieren, die auch entsprechende Defizite aufweisen. Wer mit seinem Sehen glücklich ist, kann und darf ich nicht korrigieren.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers KerstinEP

Ich erlebe das aber immer wieder, dass die Leute viel risikobereiter sind und viel offener, wenn man sie gut und umfassend aufklärt. Wann immer ich mit Eltern spreche und ihnen die WFS ans Herz lege, erzähle ich Ihnen auch, warum diese so in der Kritik steht. Ich habe noch keinen erlebt der gesagt hätte Oh nee, dann lasse ich das lieber.

Ich weiß nicht, wieviele am Ende wirklich den Weg auf sich nehmen, aber ich erlebe alle erst mal offen. Bislang ohne Ausnahme.

Gott schenkt Dir das Gesicht. Lächeln musst Du selber!

Bild des Benutzers Gast

Paul-Gerhard Mosch schrieb

Ausgangspunkt war einerseits ein mir gemachter Prozess wegen angeblicher "Anmaßung ärztlicher Heilkunde 1986/87 durch Ophtalmoskopie". Im Jahr drauf lernte ich dann die MKH kennen und auch schätzen. (Der Prozess wurde kurz vorher mangels Aussicht auf Erfolg vom klagenden Arzt zurück gezogen)
Weswegen sollte ein Arzt unzufrieden sein, wenn Sie damals keine MKH-Methode angewandt/ angewendet haben?

Bild des Benutzers AgnesMaria

I-user schrieb

Weswegen sollte ein Arzt unzufrieden sein, wenn Sie damals keine MKH-Methode angewandt/ angewendet haben?

Weil Herr Mosch einen Augenspiegel für seine Untersuchungen benutzte. Selbstverständlich kann er ein Ophthalmoskop benutzen und sich den Augenhintergrund in Miosis (bei enger Pupille) anschauen. Er darf auch skiaskopieren. Herr Mosch darf noch viel mehr. Aber Diagnosen stellen, das darf er nicht. Aber das macht er garantiert auch nicht.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch

Hallo i-user,

Diesen Einstieg zu meinem Beitrag habe ich bewust gewählt. Zeitgleich mit mir wurde ein Kollege wegen der Anwendung der MKH vom Berufsverband der Augenärzte (BVA) verklagt. Nebenbei, dieser Prozess ging zugunsten des Kollegen aus. Leider war, bzw. ist dies nicht immer so.
Ich habe mir den Augenhintergrund mittels Ophtalmoskop, einer Handleuchte, die das Augeninnere ausleuchtet, angeschaut und mir ungewöhnlich erscheinende Beobachtungen festgehalten und die Kunden an einen Augenarzt verwiesen. Hieraus wollte man mir diagnostisch medizinische Tätigkeit unterstellen. Übrigens, gehörte die Benutzung dieses Handgerätes schon zu meiner Meisterschulzeit zur prüfungsrelevanten praktischen Tätigkeit der Augenglasbestimmung an meiner Meisterschule.

Ich wusste also schon zu Beginn, wie heikel dies Thema der MKH gehändelt wird. Deshalb wollte ich keinesfalls auf ein falsches Pferd setzen. Andererseits kenne ich mich so, dass ich einem einmal als richtig erkannten Weg auch bei Schierigkeiten nicht ausweiche. Übrigens, wie man vor fast zwanzig Jahren in der Augenoptik dachte, macht eine zweite Anektode aus der Anfangszeit deutlich. Als ich den ZVA später mal anrief (ca. 1989), ob er mir Unterstützung gewähren würde in Sachen MKH, kam eine Gegenfrage des damaligen Rechtsbeistandes und heutigen Geschäftsführers. "Wieviel haben Sie denn?" - Ich wusste wirklich nicht, was er meinte. Er erklärte mir dann, haben sie 2-3% brauchen Sie keine Sorge zu haben und bei 5-8% abgegebener Brillen gibt es sicher auch keinen Ärger, allerdings gibt es einige wenige, die über diesen %-Zahlen mit speziellen Prismenbrillen liegen, und bei denen stehen wir für nichts gerade, aber dazu zählen Sie doch ganz sicher nicht. Ich kannte meinen Prozentsatz nicht, ich fing ja gerade erst an, die immer wieder mir berichteten positiven Begleitumatände zu reflektieren, konnte man dass so einfach an Prozentzahlen festmachen und waren die nicht viel zu niedrig? Ich habe damals verdutzt das Gespräch beendet.

Soll ich, soll ich nicht?

Hallo Jogger,

keinesfalls solltest Du Dich mit inzwischen angestaubtem Schulwissen allein an die Arbeit machen. Ich habe damals sozusagen jedes Seminar (es gab damals viel weniger Angebote) in Deutschland und der Schweiz aufgegriffen und besucht. Das hat mich nicht wenig gekostet, dann kam eine excelente Gerätetechnik dazu, denn auf unseren alten Automaten konnte man das Schleifen von Prismen bis 20.0 cm/m vergessen (übrigens auch heute noch ein Thema), ein Humphrey Brillenglasmessgerät, Zeiss Video-Infral und nicht zu vergessen ein kompletter Messgläserkasten, das waren damals um 100 000 DM in kurzer Zeit. Heute ist das alles viel billiger geworden, aber geschenkt bekommt man es nicht. Nur den Polatest gab es bei uns schon und ganz zu Anfang habe ich noch mit einer sogenannten "Glasschleudermaschine" vor den Kundenaugen gearbeitet.

Aber sehr viel hat mir neben den Seminaren bei Dr. Wulff, manches Telefonat zu konkretem Anlass Abends nach 21.00h mit Hans-Joachim Haase gebracht, der bis 23.00h mit damals schon über 70 Jahren für uns Praktiker erreichbar war.

Ich sehe persönlich in jeder halbherzigen Tätigkeit auf diesem Gebiet die gravierenste Schwachstelle dieser Methodik. Deshalb sollten saubere theoretisch erworbene Grundlagen gelegt sein und die Hardware muss stimmen. Dann gibt es auch die gewünschten Erfolge. Darüber hinaus habe ich persönich durch eine grosse Familie mit grossen Binokularproblemen auch sehr hautnah manches gelernte dann umsetzen können. Und wie überall, auch aus Fehlern wird gelernt.

Heute sollte man erfahrene Kollegen kennen, die man zumindest in den ersten Jahren kontakten kann, oder zu denen man weiterleitet, wenn man merkt, dass dieser Fall die persönliche Kompetenz übersteigt.

Kinder gehören keinesfalls zum Einstiegsthema und MKH ist kein Werbeffekt, sondern bei korrekter Anwendung ein eher "aufwendiges Hobby", denn Zeit ist Geld und dass ist das Mindeste, was man eindeutig im grossen Stil immer wieder neu investieren muss. Hier sehe ich den Hauptgrund des Augenoptikers, wenn er denn selbst meint, hier und heute soll ich nicht! Ich sehe darin aber einen Verrat an unserem wunderbaren Beruf und unserer Verantwortung gegenüber den Menschen, die sich uns anvertrauen.

Übrigens, Eberhard,

ich bin letztlich immer noch nicht ganz mit mir einig. Die Frage der Befindlichkeiten spielt sicher eine Rolle, aber da wir keine Mediziner sind und letztlich "ideales Sehen" und keine "Gesundheit" anbieten; müssen wir da nicht die Frage von Problemen zurückstellen und generell erst gründlichst prüfen, um dann zum Schluss (wie Augustynowicz es am Kongress vertrat) den Kunden im kongreten Vergleich die Entscheidung selber überlassen. Allerdings könnte ich dann nicht, wie er es für sich persönlich entschieden hat, die schwierigsten Brocken liegen lassen. Ich hoffe, dass er vor solchem Hintergrund zumindest profund aufklärt. Denn worüber vielfach nie gesprochen wird, ist die Tatsache, dass viele psychische, und nicht nur physische Zustände im Laufe der Zeit ihre Kerben schlagen können. Will man das nicht wahrnehmen? Kann man davor die Augen verschließen und diese Kunden sich selber überlassen?

Es ist nicht der erste Fall, der mir begegnete und der fast erleichtert reagierte, als ich nur nebenbei erwähnte, welcher Stress hier entsteht, und dass es mir nicht verwunderlich wäre, wenn Leute mit teils noch kompensierten Doppelbildern einfach verrückt werden könnten. Ich wage persönlich hier kaum weiter zu denken, aber auch im Suchtbereich (z.B. Alkoholiker) finde ich oft Menschen mit verkniffenem und angestengtem Blick, übrigens wie werden Verbrecher häufig mit ihrem Blick skizziert? Welche Karriere ist hier oft schon vom Kindergartenalter an gelaufen? Oder lehne ich mich eurer Meinung nach, hier zu weit aus dem Fenster. Ich möchte immer auch die Zukunft meiner Kunden positiv mit im Blick haben. Kann ich mit MKH also etwas gänzlich falsch machen, ich meine "Keinesfalls".

* Lieber Eberhard, stelle im nachhinein fest, dass Du richtiger Weise vom "Sehen" und nicht von "Befindlichkeiten" gesprochen hast, so sehe ich es auch! (Ich lasse für andere meine Ausführungen trotzdem stehen)

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Eberhard Luckas

Hallo Paul-Gerhard,

Du hast recht mit den vielfältigen Befindlichkeitsstörungen, vor allem das
Schlimmste, daß eine Nichtkorrektur die ganze Lebenslaufbahn nach unten ziehen kann.
Hier kann jetzt eigentlich nur die in Aussicht gestellte Studie helfen, daß wir mit noch mehr Aufklärung an die Öffentlichkeit gehen können, als es uns im einzelnen Kundengespräch möglich ist. Man merkt, daß ich nicht glaube, daß die Studie für die MKH negativ ausfällt.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Ulrich AO

Hallo Paul-Gerhard,

ich bin glücklicherweise durch Zufall vor ein paar Tagen auf Optometrieonline gestoßen. Ich bin nach dem Studium seit ungefähr zwei Jahren in der Praxis. Meine Spezialisierung ist Low Vision, aber ich bin auch sehr interessiert an der Lösung binokularer Probleme. Leider habe ich im Moment noch keinen Polatest. Im letzten Beitrag war die Rede von guten Gerätschaften. Nun gibt es ja mitlerweile nicht wenige Anbieter von Systemen, die TFT-Bildschirme zur Darstellung derTestsehzeichen nutzen. Gibt es unter den Geräten echte Alternativen zum Polatest E?

Danke im Voraus
Lutz

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch

Hallo, Lutz

auch wenn es "Zeiss" nicht gerne hört und ich den "Polatest E2" besitze und gegenüber den meisten anderen Geräten schätze, wäre heute der "Multi-Visus von BON" unbedingt das Gerät der Wahl. Denn es gibt sehr wohl erhebliche Unterschiede unter den angebotenen elektronischen Geräten, die vorallem in Ihren Spitzenvertetern den konventionellen Polatestgeräten heute eindeutig überlegen sind.

Allerdings sollte dies entweder unter "Sonstige Fragen" besprochen werden, oder zumindest hiermit abgeschlossen sein. Ich sollte allerdings erst noch eine Provisionsregelung bei BON durchkriegen, wenn man mehr Details von mir wünscht.)

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Ulrich AO

Hallo Paul-Gerhard

Nur noch ganz kurz,

Danke !

Bild des Benutzers sentapaula

Hallo,

ich möchte mich als betroffener Patient, Kunde, Glückspilz aus eigener Erfahrung entschiedenst für eine allgemein verbreitete Überprüfung der Winkelfehlsichtigkeit zum frühesten Zeitpunkt in der Entwicklung eines jungen Menschen aussprechen.

Die Art und Weise, wie von den immernoch meisten Augenfachärzten mit diesem Thema umgegangen wird,empfinde ich als höchst unethisch, schlecht gebildet, oder sogar menschenverachtend.

Meine Zahlreichen fachärtzlich fehldiagnostizierten Brillen, waren sicherlich bei weitem teurer, als die einzige Brille, die ich als Prismenbrille bekam und die erstmals half.

Nebenbei bemerkt beschäftigten sich Orthopäden und Psychologen jahrzehntelang in regelmäßigen Abständen mit mir und haben auch gut verdient.

Diese Verhältnismäßigeit, kann ich nicht begreifen,

aber was wundert mich das, ich habe ja das Rechnen nicht wirklich lernen können.

Na, wie dem auch sein, der Augenarzt sieht mich nicht mehr, und die Grauestaropertion, auf die er sich schon innerlich eingestellt hat, die geht sicherlich nicht in seine Kasse.

Irgendwie fühle ich dass mein schwaches Auge plötzlich mit Energie versorgt wird.

Also, lange Rede, kurzer Sinn

Ich werde Studien über die Wirksamkeit der MKH unterstützen, ebenso Kampagnien zur Aufklärung.

Liebe Grüße,

Jörg

Bild des Benutzers setra

ich mußte zwecks führerscheinverlängerung ( Busführerschein ein augenärztliches gutachten erstellen lassen.jetzt fehlt mir laut augenarzt das räumliche sehen.bzw. das räumliche sehen sei nicht ausreichend. was kann ich jetzt tun ? ich brauche den führerschein!

Bild des Benutzers Eberhard Luckas

Hallo setra,

suche Dir einen Augenoptiker,der auch binokulare Messungen macht, siehe Winkelfehlsichtigkeit, und erst wenn auch dort bestätigt wird, daß kein Stereosehen vorliegt, hast Du wirklich ein Problem.

Schau hier im Forum unter Adressen, dort findest Du Spezialisten, oder schau auf die Seite www.selbsthilfegruppe-:wink:elfehlsichtigkeit.de

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Kerstin Harms

Hallo Setra,

was hat der Arzt denn nun gesagt? Kein räumliches Sehen oder schlechtes räumliches Sehen? Mit einer richtigen Messung nach MKH kann man sehr schnell feststellen, ob zumindest rudimentäres räumliches Sehen vorhanden ist. Und dann kann man mit Prismengläsern korrigieren. Und damit verbessert sich das räumliche Sehvermögen! Meines ist mittlerweile ziemlich gut geworden...

Wie Du zu Adressen kommst, hat Eberhard Dir schon geschrieben. In der Regel sind das Augenoptikermeister, es gibt nur wenige Ärzte, die nach MKH messen (können).

Ansonsten schicke mir eine persönliche Nachricht und nenne mir Deinen Wohnort, vielleicht kann ich Dir auch Adressen direkt nennen.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Horst

Kerstin Harms schrieb

Mit einer richtigen Messung nach MKH kann man sehr schnell feststellen, ob zumindest rudimentäres räumliches Sehen vorhanden ist. Und dann kann man mit Prismengläsern korrigieren. Und damit verbessert sich das räumliche Sehvermögen!

Räumliches Sehen ist was anderes als Steropsis. Auf letzteres prüft der AA.

Ich wäre mal sehr vorsichtig mit solchen Aussagen .. nicht jeder erlangt durch nach MKH verordnete Prismen plötzlich Stereopsis.
Die bei der MKH durch Trennerverfahren erreichte "Stereopsis" ist keine Echte. Allein Lernprozesse - durch ständiges Wiederholen - verfälschen Aussagen zum Stereogrenz:wink:el. Dies ist seit einigen Jahren bekannt. Schroth, Freiburg hat einiges dazu geschrieben.

Bild des Benutzers Eberhard Luckas

Lernprozesse treten beim alten Polatest sicher auf, beim Polatest E und beim neuen IPolatest ist der Zufallsgenerator eine so große Hilfe, daß man nicht mehr vom Lernprozess reden kann. Ebenso sind die Random Dot teste nur zu erkennen, wenn ein Mindestmaß an Stereopsis vorliegt.
Übrigens wird in fast allen Arbeiten über "Räumliches Sehen" Stereopsis in einem Atemzug genannt.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Horst

Eberhard Luckas schrieb

Lernprozesse treten beim alten Polatest sicher auf, beim Polatest E und beim neuen IPolatest ist der Zufallsgenerator eine so große Hilfe, daß man nicht mehr vom Lernprozess reden kann. Ebenso sind die Random Dot teste nur zu erkennen, wenn ein Mindestmaß an Stereopsis vorliegt.
Übrigens wird in fast allen Arbeiten über "Räumliches Sehen" Stereopsis in einem Atemzug genannt.

Lernprozesse treten definitiv auf, egal ob statt Dreiecken Kreuze oder Punkte nach dem Zufallsprinzip verwendet werden. Die Sehaufgabe bleibt die gleiche. Siehe z.B. Kromeier 2002.
Der visuelle Cortex ist da sehr Anpassungsfähig. (-> Plastizität durch strukturelle/funktionelle Veränderungen)

Räumliches Sehen kann auch ein Einäugiger haben .. würdest du diesem auch Stereopsis zugestehen?!

Bild des Benutzers Eberhard Luckas

Ein Einäugiger hat niemals räumliches Sehen, sonder nur flächenhaft. Dinge, die hintereinander angeordnet sind, sieht er als "Tiefe".

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Kerstin Harms

Hallo Horst,

von plötzlicher Stereopsis habe ich nicht gesprochen...

Und aus eigener Erfahrung muss ich Dir leider widersprechen. Vor sieben Jahren habe ich mit Prismen angefangen. Anfangs nichts am Random Dot erkannt - das kam im Laufe der Jahre. Ebenso kamen die Dreiecke am diff. Stereotest langam auf mich zu oder gingen nach hinten. Mittlerweile stehen sie sofort vorne oder hinten. An der Treppe kamen immer mehr Stufen hinzu.... Es wurde mit Prismenbrille nicht nur am Polatest über die Jahre besser - auch im täglichen Leben, vor allem beim Nachts Autofahren.

Mittlerweile bin ich operiert und ich habe räumliches Sehen. Bestimmt kein perfektes, aber für mich ist es genial. Ich bin und bleibe ein echter Mikroschieler Aber ich genieße es jeden Tag, dass ich beim Blick in die Natur keinen Postkartenblick mehr habe, sondern auch sehen kann, dass Dinge hintereinander stehen. Früher war das nicht.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Horst

Räumliches Sehen ist monokular möglich
(Das ist das sog. nicht querdisparate Sehen. Stereopsis ist querdisparates Sehen.)

- Grössenunterschiede gleicher bzw. bekannter Objekte rechnet das Gehirn in Entfernungen um

- Licht/Schatten

- Farbenverteilung

- Überlappung von Objekten / Parallaxen

- Akkommodationszustand

Habs grad nicht zur Hand, aber wirf doch mal einen Blick ins "Wörterbuch der Optometrie" .. da wirst du meine Aussagen sicher bestätigt bekommen.

Bild des Benutzers Kerstin Harms

Horst schrieb


- Grössenunterschiede gleicher bzw. bekannter Objekte rechnet das Gehirn in Entfernungen um

- Licht/Schatten

- Farbenverteilung

- Überlappung von Objekten / Parallaxen

- Akkommodationszustand

Habs grad nicht zur Hand, aber wirf doch mal einen Blick ins "Wörterbuch der Optometrie" .. da wirst du meine Aussagen sicher bestätigt bekommen.

Ja, das ist mir schon klar. außerdem lernt man ja im Laufe seines Lebens, sein Sehen (und man kennt nur dieses eine!), richtig zu interpretieren. Mir war ja auch immer klar, dass die Blume auf meiner Fensterbank steht und der große Baum dahinter schon draußen ist. Aber diese Topfpflanze "klebte" gleich in diesem Baum drin (einäugig sehe ich es immer noch so). Jetzt sehe ich die Topfpflanze und dann ist da noch ein gewisser Abstand nach hinten, also Raum dazwischen, und dann kommt erst der Baum. Dieses als Beispiel, weil ich gerade hier sitze und diesen Blick vor mir habe. Ich sehe Gebäude endlich plastisch, aber ich werde wohl nicht mehr lernen, diese auch räumlich zeichnend auf Papier zu bringen....ich brauche es auch nicht mehr, denn die Zeiten des Kunstunterrichtes sind zum Glück passé und Geometrie brauche ich auch nicht mehr (da müssen meine Kids alleine durch...).

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Ernst H. Rupp

Hallo Horst,

hast sicher recht Es gibt auch monokulare Raumwahrnehmung. Den wichtigsten Anteil hast Du sogar vergessen, die Bewegung.
Aber hier geht es doch um die Wiedererlangung oder Verbesserung der binokularen Raumwahrnehmung (=stereopsis), und in diesem Sinne waren die Antworten von Kerstin und Eberhard korrekt und hilfreich.
Eine für Laien unverständliche Fachdiskussion über die richtige Verwendung von optisch Termini daraus zu machen hilft nicht weiter, das gehört sicher nicht hierher!

Also Setra Nicht verwirren lassen und einen MKH-Spezialisten kontaktieren!

Viele Grüsse
Ritter Rost

Bild des Benutzers Eberhard Luckas

Hallo Ritter Rost,

danke für Deine Bestätigung.
Ich schließe diesen Thread hiermit und bitte Setra Seine/Ihre Frage neu zu stellen.

Ich habe das Thema hierhin verschoben und wieder geöffnet. A.M. möchte ja noch etwas dazu schreiben. Wink

Viele Grüße

Eberhard